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I HILFSMITTEL unp ZUBEHOR DIE “VERNET”. DAUMENSPITZE Oaunenspitzen gibt es'vidle, doch Keine besseren! Sie sing auf Kirzeste Distanz nicht zu s Fon einon echten.Oauxen unglavblich ahnlich sind. Wir erinnern uns noch, als wir das erste Nal solche"Daunenspitzen unseron Kunden vors ell ton.’ Innerhalb veniger Stunden ver unser. genzer Vorrat erschépft, weil fast jeder Kongretbe~ sucher sofort zugriff, obvohl er zveifellos bereits’ ander Oaunenspi tzen-besa®. Aber zvischen. Jaunetspi tro und Oaunen- spitze gibt es eben groBe Unterschicde, wie Sie feststellen verden, wenn Sie “die "VERNET® DAUNENSPITZE kennenlernen werden. Preis OM 5, DAS "VERNET” ZAUBERFINGER PROGRAMM ‘AuBer der Daunenspitze furan wir auch nach die verschiedensten Arten Kinstlicher Finger, die fir Produktions~ und Verschwindeeffekte, die nit scheinbar Leeren Hinden vorgeflhrt werden, unerlailich sind. Diese Finger sind von dar gleichen Qualitat vie die Oaumenspitze, Mie gut sie sind, zeigte sich erst anfangs Dezenber, als ECKHARD BOTICHER, der Leiter unseres Studios, die Vorfihrung verschiedener Kunststiicke danit begann, da er nach seinen BegriGungswor= ten in agischen Zirkel Minchen von seiner rechten Hand insgesant finf (5) Fingerspitzen und kinstliche Finger abnaha, die die anvesenden;Nagigr bis zu diesen Zeitpunkt nicht wahrgenomen hatten, obvohl sie seine Hand ca, drat Minuten Lang konstant wor Augen hatten, Folgende Artikel stehen hier zur Auswahl NORMALE FINGERSPITZE (zun Aufsetzon auf Zeiges, Hittel- oder Ringfingar; kann auch fir sehr Kleine Preis OM == aunen als Daunenspitze verwandt werden). KLEINE FINGERSPTTZE (zum Aufsetzon auf don kletnen Finger) 4 GEKRINHTER, GROSSER FINGER: (zum Aufsetzen auf die Hand, zwischen endaren Fingera) 5 GEKRIMMTER, NORMALER FINGER (kleinere Ausfihrung des zwischen die anderen Finger einzuklennenden i Kuns tFingers) KOMPLETTER FINGERSATZ (5 Finger + Fingerspitzen, einschl. einer Osunenspitze; Ersparnis ON 3, 2 KUNSTSTOFFEIER FUR MAGIER Ebenfalls ist es uns nach langen Suchon gelungen, speziel] fir Zauberzvecke hergestell te Kunstetoffeier zu finden, dic ochton Eiern zum Vervechseln ahalich sehen. Folgende Typen stehen zur Verfigung: GANZES EI (ideal fir den Eerbeutel und andere Kunsts ticke, fir die nan ein Ei braucht) Preis ON 4, LOGHET (ein E4, das auf der Seite ein Loch hat, und nit dessen Hilfe Sie ein Tuch scheinbar in ein tee Ed verwandeln kénnen) SEIDENTUCHET (eine Nevheit, die unseres Wissens nach in Deutschland noch nicht angeboten wurde. it 7,50 ddiason Ei nlssen Sie keinen Austausch chr titigen, wenn Sie zum Schlud ein echtes Ei aufschlagen vol~ len, denn das "Seidentuchei" hat zvei Abteflungen, In die eine konat das Tuch und in der anderen befin- dot sich etvas Flissigkeit und ein nityeliefertes, kinstliches Oottar, so dad Sie das Ei vie ein ech~ tes Ei aufschlagen kénnen), DAS NUSSCHALENSPIEL Es gibt kaum einen schéneren Tischtrick, als das "Nusschalenspiel": Orei Hulschalon und ein Kleines Kigelchen, das in- nor unter einer anderon Schale erscheint, als die Zuschauor vernuton. Sozusagen ein Becherspiel in KLeinen, Die von uns gelieferten Nutschalen sind aus Kunststoff, obvohl. sie echt aussehen, Sie sind an einen Ende so gefornt, da es besonders leicht ist, das Kigelchon unbenerkt zu entfernen und unter eine andere Schale zu bringen, Ferner er= halten Sie nehrere, aus Gumi gofértigte Kigelchon, die fir diesen Effekt perfekt gecignet sind, Pianta 12 u | a ae ro INMALTSVERZEICHNIS INTERMAGIC, V. JAHRGANG HEFT 4, DEZENBER 1978 J.G. THOMPSON, JR. Die Wahren Geheimnisse der Zauberkunst VORTRAGE ZU MAGISCHEN EVERGREENS Die Chinesischen Wetterminner Ein altes Marchen Blutlose Chirurgie Der Kartenvertreter Ein n&chtliches Abenteuer Das Spaghetti Wunder RUDOLF BRAUNMULLER Die Mathematischen Kartenwunder des Edward G. Brown Ein Kartenklassiker im modernen Gewand Der Zwei-Packchentrick Zwei Drei-Puckchentricks Die Detektivkarte FRED LOWE Die Wodu-Puppe SID LORRAINE Kunstgetrickse J.F. ORRIN Ein guter Eréffnungstrick RUDOLF BRAUNMULLER Plauderstunde RUDOLF BRAUNMULLER Index des. 5. Jahrganges der 'Intermagic' INTERMAGIC erscheint vierteljuhrlich. Verleger und Her- ausgeber: R. BRAUNMULLER & G. PUCHINGER, ZAUBER-ZENTRALE MUNCHEN, Camerloherstr. 72, D-8000 Miinchen 21, Tel. 089- 566472. Bezugspreis: J&hrlich DM 24,--, einzeln DM 10,--. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Heraus- gebers. 14 126 126 128 130 131 133 134 134 137 139 140 141 146 148 152 155 DIE WAHREN GEHEIMNISSE DER ZAUBERKUNST VON J.G, THOMPSON, JR. (Ubersetzt aus "Top Secrets of Magic, Band I", Deutsche Copyright Rechte: R. Braunmiiller und G. Puchinger, Minchen) . Magie ist ein Virus! Sein Angriff erfolgt mit Macht und vernichtender Wirkung, von der das Opfer nur selten wieder ganz genest. Er attackiert ohne Anse- hen der Person und schlagt mit gleicher Kraft in allen Lebensphasen und meistens ohne jede Warnung zu. Aber trotz seiner Bésartigkeit findet ein tberraschendes, psychologisches Phdnomen statt: Der Be- troffene verspiirt kaum Unbehagen, aufer vielleicht in seinem Geld- beutel. Das einzige sichtbare Anzeichen seiner Krankheit ist seine nicht zu befiriedigende Neugier auf und sein unstillbarer Durst nach weiteren Informationen beziiglich seines Leidens. Wenn dieser Zustand auch nicht gerade unangenehm ist, so wird der Durst doch ungliicklicherweise in der Mehrzahl der Falle durch ein Verschlingen von Methoden gestillt, an Stelle des grtindlichen Stu- diums der Grundprinzipien und anerkannten Theorien, die so wichtig fir das korrekte Verstandnis und die Prdsentation der Zauberkunst sind. Falls man daher nicht auf eine wohlausgewogene Didt aller In- gredienzen achtet, besteht wahrend der ersten Entwicklungsphase in der Krankheitsgeschichte des Patienten, der das brennende Verlangen hat, ein erstklassiger Magier zu werden, ein Geftihl der Unvollkom- menheit. Fortgeschrittene und gewissenhafte Studenten unserer Kunst sind sich wohl bewust, da8 Methoden reichlich mit einem Verstdndnis der wahren Geheimnisse gewiirzt werden miissen. Der noch im Dunkeln tastende No- vize ist es, fir den Doc Thompson sein Yo-Yo beiseitelegt, um ein paar Tatsachen des Lebens zu erkldren. Stellen Sie sich darum jetzt einmal vor, da8 Sie ein Anfanger sind, ganz gleich, wann Ihr Interes- se fiir die Zauberkunst begann und wie weit es fortgeschritten ist. Klettern Sie auf mein Knie, mein Sohn, und ich werde versuchen, ob ich noch genug Kraft in mir habe, Ihnen in einigen wohlgesetzten Worten ein paar gesunde Ratschlage tber das Geschaft, ein guter Ma- gier zu werden, zu geben. Etwas weiter oben im Text erwihnte ich "ein Gefiihl der Unvollkommen- heit". Machen Sie sich hieriber keine Sorgen, mein Junge. Wenn Sie dieses Symptom jetzt haben, bedeutet das nur, da8 Sie an schlechter, geistiger Verdauung leiden, die aus dem Unvermigen resultiert, die Vielzahl never Ideen, mit denen Sie laufend konfrontiert werden, richtig zu verarbeiten. Morgen frih werden Sie sich schon besser fih- len. In der Zwischenzeit sollten Sie daran denken, da8 weder Michelangelo, als er das erste Mal einen Pinsel in die Hand nahm, ein Meisterwerk schuf, noch Kreisler den Katzendarm auf superlative Weise massierte, als er das erste Mal zum Bogen griff. Wie bei jeder anderen Kunst- form, sind Verstandnis, Geduld und Ubung die ersten Voraussetzungen fiir die Beherrschung der Zauberkunst. Diese Tatsache bedeutet aber nicht, da8 Sie danach streben milssen, ein neuer Blackstone oder Kala~ nag zu werden, aber Sie sollten wenigstens mit einigen der Faktoren vertraut sein, die diese Manner zu grogen Kiinstlern werden liegen. 14 Dann kénnen Sie sich entscheiden, ob Sie ein erfolgreicher, guter Amateur oder ein erstklassiger Profi sein wollen. Welchen Rang Sie schlie6lich auch einnehmen werden, merken Sie sich, da& jedes Zau- berkunststtick, daB8 es wert ist, vorgefiihrt zu werden, es auch wert. ist, gut vorgeftihrt zu werden. Zugegebenermagen machen viele Routinen beim Lesen den Eindruck gros- ser Schwierigkeit. Wenn man jedoch mit seinen Studien fortschreitet, stellt man oft fest, da8 solche Routinen doch verhdltnism&Big leicht sind. Will man ein sofortiges Gefiihl des Fortschritts erzeugen, soll- te man einen oder zwei leichte Tricks auswihlen und sie einem will- f&hrigen Opfer vorfiihren. Diese Erfahrung wird Sie in Ihrem Ent- schlu8 bestarken, Ihre Kenntnisse der Geschicklichkeit zu erweitern. Eine Zeitlang wird Ihre Auswahl der Effekte von der Art der zugrun- deliegenden Methoden beeinflust. Aus zwei Griinden werden Sie offen- sichtlich tduschenden und ziemlich einfachen Maneuvern den Vorzug ge- ben: (1) Fehlendes Vertrauen in Ihre eigenen Fahigkeiten und (2) Ihr Unvermégen, das zu erkennen, was die Zuschauer verblifft. Das ist ein normaler Reifeproze8, der Ihnen keine Kopfschmerzen be- reiten darf, da Sie mit der Zunahme Ihrer Erfahrungen sich GewiSheit und Sicherheit in beiden Punkten aneignen werden. Wenn Sie ein paar- mal mit Erfolg aufgetreten sind und das herrliche Geftihl kennenge- lernt haben, das sich einstellt, wenn man sein Publikum total ver- blifft, wird Ihr Selbstvertrauen wachsen und sich nach jedem weite- ren Auftritt steigern. Experimentieren und Erfahrungen werden Sie in die Lage versetzen, zwischen guten und weniger zufriedenstellenden Tricks zu unterschei- den ~ zwischen den Kunststticken, die Sie gut vorflhren kénnen, und jenen, die Sie aus dem einen oder anderen Grund besser einem ande- ren Magier tberlassen sollten. Vielen Tricks, denen Sie zu Beginn Ihrer magischen Karriere keine Beachtung schenken, werden Sie sich spater wieder zuwenden, wenn Ihre Fertigkeiten, Kenntnisse und Selbst~ sicherheit zugenommen hat. Die am schwierigsten zu tiberwindende Hiir- de ist die Erkenntnis, da8 oft die simpelsten Methoden - jene, von denen Sie annehmen, da auf sie kein Mensch hereinfallt - die besten Effekte produzieren. Ob Sie nun einen Trick oder eine ganze Routine einstudieren, es gibt ein bestimmtes Grundkonzept, an da8 man sich genau halten sollte. Lesen Sie guerst die Instruktionen durch, bis Sie prdzise wissen, was der Effekt ist und welche Maneuver notwendig sind, um ihn zu produzieren. Uben Sie dann jeden Teil solange ein, bis Sie ihn auto- matisch und ohne Zégern vorfiihren kénnen. Das reine Wissen um die Funktionsweise eines Tricks bedeutet nicht, da8 Sie ihn auch richtig vorfiihren kénnen. Sie mlissen mit jedem sei- ner Aspekte vertraut sein und ihn so genau kennen, da8 nicht nur seine Ausfithrung zur nattirlichen Handlung wird, sondern auch nichts schiefgehen kann, auf das Sie nicht vorbereitet sind. Solange Ihrer~ seits noch irgendeine Unsicherheit oder Zégern besteht, sind Sie und der Trick noch kein Herz und eine Seele. Dies erinnert mich an eine Episode Uber David Devant, den uniiber- trefflichen, englischen Magier. Jedesmal, wenn man die Geschichte hért, lauten die Details etwas anders, doch bleibt die Grundhandlung die gleiche und die daraus zu ziehende Lehre ist unverkennbar. Ein Neuling der Zauberkunst n&herte sich Mr. Devant und verktindete stolz, da® er tiber 300 Kartentricks kannte. "Das ist wunderbar", er- widerte der bertihmte Devant, “ich kenne nur acht." Aber wie er sie 115 "kannte"! Den besten Rat, den ich Ihnen geben kann, ist, diesem erfahrenen Mann nachzueifern. Begutachten Sie alle Tricks, die Ihnen zur Ver- fligung stehen, und wihlen Sie ein paar von Ihnen aus, mit der festen Absicht, sie wirklich zu meistern, und verfolgen Sie dann dieses Ziel, ohne sich davon abbringen zu lassen. Zu Beginn mag der Weg recht holprig sein, wie es immer ist, wenn man etwas Neues beginnt. Bei vielen Handlungen werden Sie ein Gefiihl der Fremdartigkeit empfinden. Sie haben den Eindruck, da8 Ihre Hande un- glaublich schwerfallig und linkisch sind, und da8 sie den Befehlen Thres Gehirns nicht richtig Folge leisten. Ganz besonders ist das der Fall, wenn man versucht, einen neuen Griff zu meistern. Es be- steht die Neigung, viel zu fest zuzugreifen, wenn man einen Gegen- stand handhabt - die Finger tiben zu starken Druck aus und erschweren hierdurch die Erreichung des Ziels. Zuviele von uns geben leider an diesem Punkt auf, ohne zu erkennen, daB sie bereits in Sichtweite des Ziels sind. Denn plétzlich, auf recht tiherraschende Weise, gibt auch der widerborstigste Griff auf. Alle seine Einzelbestandteile vereinen sich zu einer einzigen, gut koordiniertén Handlung und Sie Ihrerseits sind mit Stolz erfillt. Um irgendein Maneuver, bei dem Sie vorgeben, eine bestimmte Sache zu vollbringen, tatsdchlich aber etwas anderes machen, mit dem Schlu8anstrich der Perfektion zu versehen, miissen Sie mit Sorgfalt darauf achten, wie das Ganze aussieht, wenn es tatsdchlich geschieht. Dann miissen Sie danach streben, daB die unechte Handlung so genau wie méglich der echten Handlung gleicht. Es ist fast immer von Vorteil, einen Trick genauso einzustudieren, wie er beschrieben ist. Bedenken Sie, da8 der Schépfer eines Tricks bereits lange Zeit tiber die Gestaltung der Methode nachgedacht hat, bevor Sie iberhaupt etwas von der Existenz des Tricks wuSten, und wenn auch sein Erfinder nicht immer im Detail erklart, warum manche Dinge auf eine bestimmte Art getan werden miissen, es doch im allge- meinen einen guten Grund fiir eine Handlung gibt, die Ihnen vielleicht iberfltssig vorkommt. Wenn Sie und der Trick sich einmal beim Vorna- men nennen, ist immer noch gentigend Zeit fiir Verbesserungen. Ist es dann soweit, da8 man die Mechaniken des Tricks beherrscht und sich die erforderliche Geschicklichkeit angeeignet hat, mu man als n&chstes fiir die notwendige Deckung sorgen, welche die Durchfiihrung einer bestimmten Handlung unter der geringstméglichen Gefahr der Entdeckung gestattet. Verschiedene Instrumente stehen zu diesem Zweck zur Verfiigung, die, bei richtiger Anwendung, so ziemlich ein jedes geheime Maneuver ausreichend verschleiern. Eines der wertvoll- Sten ist "Misdirection". Einfach gesagt ist "Misdirection" die Kunst, die Zuschaueraufmerk- samkeit von einem Punkt wegzulenken, an dem etwas geschieht, was das Publikum nicht sehen soll. Dies ist oft notwendig, denn im Ge- gensatz zur allgemeinen Ansicht gibt es nicht viele Falle, wo die Hand schneller ist, als das Auge. Nattirlich ist es etwas schwierig, diese Idee einem Mann zu verkaufen, der ein blaues Auge hat. Obwohl es viele Méglichkeiten zur Erzeugung von Misdirection gibt, mu8 man sich nur an eine einfache Tatsache halten, um dieses Tau- schungsprinzip mit Erfolg anwenden zu k&nnen. Das menschliche Auge neigt dazu, einem sich bewegenden Gegenstand zu folgen. Hieraus ergibt sich, daS wenn es z.B. notwendig ist, die Aufmerksamkeit der Zuschauer von der rechten Hand wegzulenken, man diese Hand ruhig 116 halt, wahrend sich die linke Hand bewegt, also eine natiirliche Geste oder Handlung ausfiihrt. Oder Sie bewegen, wenn sich beide Hande be- wegen miissen, die linke Hand etwas schneller als die rechte Hand, da sich dann unfehlbar die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf die schnel- lere der beiden Hinde richten wird. Eine plétzliche Uberraschung im Verlauf einer Routine produziert das gleiche Resultat; auch kann der Vorfiihrende die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sein Gesicht len- ken, in dem er selbst seine Hande ignoriert und seinen Blick direkt auf die Zuschauer richtet. Wenn die Aufmerksamkeit nicht mehr auf der Stelle ruht, wo irgendein geheimes Maneuver stattfinden soll, ist der psychologische Moment flr dessen Durchfthrung gekommen. Die richtige Nutzung dieses Augen- blickes ergibt ein gutes "Timing". Da "Misdirection" meistens nur von kurzer Dauer ist, steht dem Magier nur wenig Zeit zur Verfiigung, um das 2u tun, was getan werden mug. Von wesentlicher Bedeutung ist da- her, nicht tbereilt zu handeln, aber auch nicht zu lange zu warten. Die Kunst, das meiste aus diesem induzierten Hin- und Herschwenken der Aufmerksamkeit herausholen zu kénnen, bedeutet oft den Unter- schied 2wigchen Erfolg und MiSlingen. Wenn die Methoden zur Erzielung eines Effekts zur Geniige maskiert sind, mu8'man sich einen Vortrag zusammenzimmern, um den Trick abzu- runden und um einige der unnatiirlichen Handlungen, die es bei den neisten Tricks gibt, plausibel erscheinen zu lassen. Hierzu gibt es keine festen Regeln, denen man folgen kann, da sehr viel von dem Ty- pus oder der Persinlichkeit des Vorfiihrenden abhingt. Jedoch ver- liert deswegen die Angelegenheit nicht an Bedeutung. Wenn Sie sich fiir eine bestimmte Art der Prdsentation entscheiden wollen, zu der nattirlich auch der Vortrag gehért, miissen Sie zuerst Ihre eigene Persnlichkeit und Ihr Verhalten bei der Ausfiihrung ge- wisser Handlungen studieren. Sie werden kaum fehlgehen, wenn Sie sich an das Muster halten, das aus einer ehrlichen Selbsteinschitzung re- sultiert. Kurz gesagt, geben Sie sich natiirlich. Versuchen Sie z.B. nicht, ein Komiker zu sein, wenn Sie von Natur aus keiner sind. Das Ergebnis wird sonst zur Tragikomédie. Wenn Sie im tdglichen Alltag ein ziemlich sachlicher Mensch sind, sollten Sie Ihre Zaubereien ernsthaft darbieten und nur durch gelegentliche, humoristische Be- merkungen oder Handlungen auflockern. Ganz gleich, welche Art von Présentation Sie schlieBlich fiir sich am geeignetsten halten, es gibt noch gewisse andere Faktoren, die man in Betracht ziehen mus, wenn man seine Zuschauer erfreuen will. Wenn Sie auch nur einen Funken von Fantasie besitzen, sollten Sie sich be- mithen, kein blinder Nachahmer zu sein, Versuchen Sie immer, einem Ef- fekt einen eigenen Anstrich zu geben, sei er auch noch so geringfti- gig, indem Sie das Kunststiick etwas anders handhaben, oder eine neve Idee miteinbauen, oder das Prdsentationsthema etwas verdndern, oder die Methode neu einkleiden. Bemilhen Sie sich, da8 das, was Sie tun, in einem etwas anderen Licht erscheint, und vor allem unterhaltsam ist. vVerbohren Sie sich nicht in den Gedanken, da8 nur die Verbliffung der Zuschauer zihlt, denn sonst verlieren Sie die Tatsache aus den Augen, daB Mysterium und Entertainment nicht das gleiche bedeuten. Es ist vielmehr die gelungene Kombination dieser beiden Dinge, die beim heu- tigen Publikum gut ankommt. Aus diesem Grund ist die Auswahl eines Tricks sehr wichtig. Wahlen Sie Effekte aus, von denen Sie glauben, daB sie die notwendigen Qualitd’ten besitzen - nicht unbedingt deswe- gen, weil Sie Ihnen gefallen, sondern weil Sie annehmen, da8 sie das 17 Interesse der Zuschauer wecken und halten, aufgrund ihrer fesselnden und amiisanten Thematik.Zu Beginn werden Sie oft eine schlechte Wahl treffen, die sich erst zeigt, wenn Sie Ihre Waren zur Schau stellen. Tricks, die Sie fir auSergewéhnlich stark halten, erzeugen beim Pu- blikum nicht die erwartete Sensation, wahrend ein kleines Kunststtick- chen, daB Sie nur gering einsch&tzen, eine ungeheure Zuschauerreak- tion produziert. Nur die praktische Erfahrung kann Ihnen diese Feh- ler zeigen und Ihnen 2weifelsfrei beweisen, da& Geschmacker eben ver- schieden sind. Um sich diese Erfahrungen anzueignen, kommt schlieSlich der Zeit- punkt, wo Sie sich entschlieSen, Ihrem ersten Publikum gegeniiber zu treten, das vielleicht nur aus einer einzigen Person besteht. Sie ha- ben sich Mihe gegeben, alle Regeln bei der Vorbereitung Ihrer Tricks zu befolgen, und haben alle Requisiten - Methode, Misdirection, Ti- ming und Vortrag - zu einem Ganzen zusammengeschweiSt. Das Endpro- dukt haben Sie flei8ig geprobt, bis Sie es geschickt, elegant und selbstsicher vorfiihren konnten. Was tut dann, fragen Sie sich, der Bleiklotz in, meinem Magen? Das, mein Sohn, ist ein milder Anfall von Lampenfieber, der durch mangelndes $elbstvertrauen und fehlende Erfahrung entsteht. Nach den ersten Erfolgen 1a48t er in seiner Intensitat nach und wird schlies- lich von einer Kihnheit und Keckheit abgelést, von deren Existenz Sie vorher nicht einmal etwas ahnen. Eines der besten Mittel zur Uberwindung dieses unangenehmen Gefiihls ist, sich selbst an die gros- sen Vorteile zu erinnern, die Sie gegentiber Ihren Zuschauern haben, indem diese absolut keine Ahnung von dem besitzen, was Sie zu tun gedenken, noch wissen, wann Sie Ihre geheimen Maneuver durchfiihren. Folglich haben sie keinen Grund anzunehmen, da eine unechte Hand- lung nicht echt ist. Die roten Neonlichtpfeile, die ihr gleifendes Licht auf den kritischen Moment richten, gibt es nicht! Ftihlen Sie sich jetzt etwas besser? Denken Sie ebenfalls daran, da8 Sie, falls Sie Ihre Lektion gut ge- lernt haben, eine spontane Findigkeit entwickelt haben, die Ihnen zustatten kommt, indem Sie alles bedachten, was schiefgehen kénnte, und genau wissen, was in so einem Fall zu tun ist. Inzwischen mu8 Ihr Kopf voller Theorien stecken. Um viele dieser Punkte zu kldren und Sie gleichzeitig fiir Ihre Geduld beim Lesen dieses Textes zu belohnen, wollen wir uns der praktischen Anwendung verschiedener,hier behandelter Prinzipien zuwenden. Ich werde Ihnen genau schildern, wie ich meine, auf reiner Fingerfer- tigkeit beruhende Version der "Mtnzen durch den Tisch" vorfihre, ein klassisches Kunststiick, bei dem ein Quartett von Finfmarkstticken eine Tischplatte durchdringt. Nicht nur erkldre ich im Detail die mit der Goldmedaille ausgezeichnete Methode, sondern ich gebe auch die Griinde fiir jedes einzelne Maneuver und die psychologischen Uberlegun- gen bei der Vortragsgestaltung an. Dies erfilllt drei Zwecke: (a) Sie gelangen in den Besitz eines ausgezeichneten Tricks; (b) es hilft Ihnen, die Theorien zu verstehen, die Sie gerade gelesen haben, und (c) es demonstriert, wie wichtig es ist, einen Effekt genau zu analy- sieren, bevor man sich entscheidet, den empfohlenen Ablauf zu dndern. Der Trick, genannt "Presto" (eine schnelle Passage), mu8 am Tisch sitzend vorgefiihrt werden. Ist letzterer mit einem Tuch bedeckt, kann man die Mlnzen leichter aufnehmen. Jedoch ermdglicht eine harte Ober- fldche ein recht iiberzeugendes Tduschungsmaneuver gegen Ende der Rou- tine. Wie auch immer, lassen Sie die Zuschauer direkt gegentiber von sich Platz nehmen und ergreifen Sie, wenn Sie Platz nehmen und hier- 118 bei den Stuhl zurechtriicken, die Innennaht des linken Hosenbeins in Héhe des Oberschenkels und ziehen Sie den Stoff so weit wie még- lich nach rechts, um eine Art von "Sims" in Ihrem Scho8 zu bilden. Borgen Sie sich vier Fiinfmarkstilcke und legen Sie sie vor sich auf den Tisch. Die Art der Prdsentation ist direkt, der Vortrag kurz und herausfor- dernd, aufgrund der Starke der Methoden und damit die volle Wirkung des Mysteriums bei den Zuschauern zur Géltung kommt. “Hieran werden ‘Sie noch lange denken. Vier Minzen - eins, zwei,drei, vier - (legen Sie die vier Miinzen einzeln und nacheinander in den linken Handteller, so da8 sie sich Uber- lappen - Bild 1) ...nichtmehr und nicht weniger..." (Schieben Sie die vier Min- zen mit den rechten Fingern zu einem Sta- pel zusammen, ergreifen Sie die Kanten der Minzen zwischen rechten Daumen und Zeigefinger und nehmen Sie sie aus der linken Hard. Die flachen Seiten zeigen zu Boden und: die Riickseiten Ihrer Finger zu den ZuscHauern. Die linke Hand hilft beim Bilden des Minzenstapels und fallt dann direkt vor Ihnen auf den Tisch, mit der Handflache nach unten, wihrend sich der rechte Handteller im Uhrzeigersinn und un- gefahr 30 cm zu Ihrer Rechten nach oben dreht - Bild 2. In dieser Position zeigen die rechten Fingerspitzen in Richtung der Zuschauer) . Da anzunehmen ist, da@ ihre Zuschauer ein normales Sehvermégen und eine durchschnittliche Intelligenz besitzen, mag es idiotisch klin- gen, auf etwas Offensichtliches hinzuweisen. Jedoch ist es wichtig, den Zuschauern klar zur Kenntnis zu bringen, daS nur vier Miinzen ver- wendet werden und die Hande ansonsten leer sind. "Und zwei ansonsten leere Hinde ~ diese hier - (blicken Sie auf Ihre xechte Hand) und diese hier." (Drehen Sie die rechte Hand wieder in die Po- sition zuriick, die sie ursprtinglich © einnahm und kommen Sie mit ihr direkt vor Ihnen zum Halt. Wenn die rechte 4c. Hand mit dem Tisch in Kontakt komnt, = ca. einen Zentimeter neben der linken Hand, drehen Sie letztere nach links, genauso, wie Sie es mit der rechten Hand machten, bis der leere linke Handteller nach oben zeigt - Bild 3. Wahrend Sie die linke Hand vorzeigen, lassen Sie mit dem Druck des rechten Zeigefingers und Daumens auf die unterste Mlnze nach, so daS diese unhérbar in die rechte Fingerpalmage f4llt - Bild 4, Riickansicht. Sobald sie herab- gefallen ist, werfen Sie die tibrigen drei Min- zen in die linke Hand, die sich sofort zur Faust schliest. Wenn die Munzen die rechte Hand verlassen haben, bewegen Sie die rechte Hand zur Tischkante und setzen Sie dort auf dem gekriimmten, kleinen Pinger kurz auf). 119 Obwohl das Loslassen der Miinze von den rechten Fingern recht gut verdeckt wird, lenkt das Umdrehen der linken Hand die Aufmerksam- keit von dieser ersten geheimen Handlung ab. "Ich werde diese vier Minzen durch die Mitte der Tischplatte wan- dern lassen - genau an dieser Stelle..." (Wenn sich die linke Hand um die Miinzen geschlossen hat, heben Sie sie empor, bringen sie nach vorne und drehen den Handriicken tiber der Mitte des Tisches nach oben ~ Bild 5. Sobald sich die linke © Hand in Bewegung befindet, lassen Sie die rechts gehaltene Miinze unbemerkt in den Scho8 fallen. Sofort bringen Sie auch die rechte Hand nach vorne - Bild 6 und strei- 7 chen mit den rechten Fingerriicken iiber die Tischplatte, scheinbar um irgendein Staub- chen wegzuwischen. Dann deuten Sie mit dem rechten Zeigefinger auf die Mitte des Ti- sches. Wieder dient eine Bewegung der linken ® Hand zur Maskierung einer geheimen Hand- lung, die dartiber hinaus auch noch durch die natlirlich wirkende 'Wegwischgeste' verschleiert wird. Obwohl Sie scheinbar eine Regel brechen, indem Sie den Zu- schauern verraten, was geschehen wird, bevor es stattfindet, ist tatsdchlich zu diesem Zeitpunkt, wenn Sie diese Worte sprechen, der erste Teil des Tricks be- reits vortber, zumindest soweit es Sie betrifft. Richtiges Timing ist hier von Bedeutung, denn jedes gehei- me Maneuver mug in dem Bruchteil der Sekunde erfolgen, in dem die Misdirection am starksten ist. Hier darf es kein Zégern geben. Die Miinzen werden ergriffen und in die rechte Hand genommen, beide Han- de werden vorgezeigt, die Miinzen in die linke Hand geworfen, die sich anschlieBend nach vorne bewegt und der die rechte Hand folgt, um iiber die Tischoberfl&che zu wischen. -nicht alle auf einmal, sondern eine nach der andern - wobei nicht zu sehen ist, wie das Ganze vonstatten geht." (Blicken Sie hoch und lacheln Sie, wenn Sie das sagen, und heben Sie die rechte Hand in einer, Ihre Worte unterstreichenden Geste empor - Bild 7, so da8 die Zuschauer @ die leere Innenflache der Hand sehen kénnen) . Das Lacheln mu@ nett sein - keinesfalls eine My Art von 'Ja ich bin klug und weise' Lacheln - es und die Geste darf nicht tibertrieben wirken. 5 Ihr Zweck ist nur zu zeigen, daB die Hand leer ist, ohne daS man hierauf direkt hin- weist. (Bringen Sie die rechte Hand unter die Tisch- platte, beugen Sie sich etwas nach vorne, he- ben Sie die linke Faust empor, bringen Sie sie dann mit etwas Schwung nach unten, auf die Mitte der Tischplatte, und stfecken Sie die Finger aus, so'da8 die Hand flach tber den Miinzen auf dem Tisch zu liegen kommt, In der Zwischenzeit dreht sich die rechte im Handgelenk nach innen und nimmt die Minze auf, 120 die Sie vorher in den Scho8 fallen liefgen). Beachten Sie, da8 die im Scho8 liegende Miinze nicht aufgenommen wird, wenn die rechte Hand unter den Tisch gebracht wird, sondern erst spi- ter, wenn sich die linke Hand in Bewegung befindet; ferner bewegt sich bei der Aufnahme der Mlinze nicht der rechte Arm, sondern nur die Hand. "So schnell wie der Blitz wandert eine durch den Tisch - diese hier. (Bringen Sie die rechte Hand zum Vorschein und zeigen Sie die Miinze vor. Dann legen, Sie sie vor sich auf den Tisch, ca. 7 cm weit von der Tischkante entfernt). -und nur drei Miinzen sind noch tibrig - eins, zwei, drei". (Heben Sie die flach gehaltene, linke Hand empor und bewegen Sie sie ein kleines Sttick weit zurtick, in Richtung der Tischkante, ohne dabei das Handinnere vorzuzeigen ~ Bild 8. Ergreifen Sie die Miinzen beim Zahlen mit rechten Daumen-, Zeigefinger- und Mittel- fingerspitzen - diesmal jedoch nicht an den Kanten - Bild 9 ~ so da8 die Finger- spitzen aif den flachen Seiten der Minzen liegen. Es gibt einen guten Grund fir das Nicht~ vorzeigen des linken Handtellers: Die Zu- schauer haben gesehen, da8 Sie vier Miinzen in die linke Hand gaben, und vermuten jetzt wahrscheinlich, da8 sich noch eine @ Miinze in der linken Hand befindet. Sie verstarken diesen Verdacht absichtlich,in- dem Sie die linke Hand nicht offen vorzei- gen. Obwohl die Zuschauer mitbekommen, da# Sie drei Mlnzen mit der rechten Hand aufnehmen, ruht ihre Aufmerksamkeit auf der anderen Hand, so daB sie das jetzt folgende, geheime Maneuver nicht wahrnehmen wer- den. "Ich beftirchte, daB Sie nicht genau aufgepast haben." (Drehen Sie jetzt den linken Handteller nach oben - nochmals Bild 9. Lassen Sie @en Zuschauern gerade genug Zeit, um festzustellen, daB die linke Hand leer ist. Dann werfen Sie scheinbar die drei Minzen in die lin- ke Hand, die sich sofort um die Miinzen schlieBt. In Wirklichkeit wer- den jedoch nur die beiden duferen Miinzen losgelassen, wihrend die ge~ gen den Daumen liegende Miinze zurtickgehalten und in die rechte Fin- gerpalmage gezogen wird, wobei sich die rechte Hand gleichzeitig zu der auf dem Tisch liegenden Miinze bewegt, um sie aufzunehmen. Schie- ben Sie diese Miinze mit den rechten Fingerspit- zen zur Tischkante und ergreifen Sie sie zwi- schen Zeigefinger und Daumen, wobei Sie die rechte Hand im Uhrzeigersinn drehen, so daB die rechten Fingerriicken gegen die Zuschauer wei- sen und die AuBenkante des rechten, kleinen Fingers auf der Tischkante liegt - Bild 10, Riickansicht) - "Sobald diese Hand... (heben Sie die linke Hand empor und bringen Sie sie tber die Tischmitte; im gleichen Augenblick lassen Sie die rechts palmierte Mtinze in Ihren Schof fallen und bewegen die rechte Hand et- was nach vorne, also von der Tischkante weg)... die Tischplatte be- riihrt, wird die ndchste Minze zu dieser hier wandern - ohne daf man 121 es sehen kann." (Halten Sie die Minze mit den Spitzen des rechten Daumens und Zeigefingers und machen Sie eine Geste in Richtung der Zuschauer, so da® diese deutlich sehen kénnen, da& die Hand leer ist; dann bringen Sie die rechte Hand unter den Tisch). Beachten Sie, da8 die palmierte Miinze nicht in den SchoB fallt, wenn die andere aufgenommen wird. Das wire nicht weise, weil zu diesem Zeitpunkt die ganze Aufmerksamkeit der Zuschauer auf der rechten Hand ruht. Stattdessen wird dieser Vorgang hinausgezégert und findet erst unter Deckung der Bewegung der linken Hand statt. (Schlagen Sie mit der linken Hand wie zuvor nach unten, auf die Tischplatte und nehmen Sie wihrenddessen die Miinze im SchoB mit der rechten Hand auf). "Er- staunlich, nicht wahr?" (Heben Sie die linke Hand vom Tisch empor und ergreifen Sie sofort die beiden Minzen, wobei Sie sie nebeneinander auf den linken Handteller fallen lassen, so da8 die Innenkanten der Minzen auf der Stelle liegen, wo Finger und Handteller aufeinander treffen. Wahrend die Minzen in diese Position gebracht werden, bewegen Sie die linke Hand nach hinten, auf sich zu, bis sich die Tischkante unter Ihrem Handgelenk befindet - Bild 11, Riickansicht - die Innenflache der Hand zeigt Schrag nach oben und die Hand liegt einige Zentimeter links von der Mitte Ihres Kérpers) . "Nur noch zwei haben wir hier, also miissen die beiden anderen Miinzen hier sein... und das sind sie auch." (Beginnen Sie, die linke Hand zu schlies- sen und drehen Sie sie hierbei soweit nach hinten, bis die linke Faust auf dem gekriimmten linken, kleinen Finger zu lie- gen kommt - Bild 12. Wenn sich diese Drehbewegung, bei der Hand und Tisch im- mer miteinander im Kontakt bleiben, ihrem Ende nuhert, bringen Sie die rechte Hand nach oben und knallen sie mit dem offe- nen Handteller nach unten auf den Tisch, ein paar Zentimeter rechts von der Mitte = nochmals Bild 12. Beugen Sie sich et- was nach vorne. Wenn das geschieht - den Bruchteil einer Sekunde vor dem Hochhe- ben der rechten Hand vom Tisch, die die beiden Miinzen vorzeigt - bewegen Sie das linke Handgelenk so, da8 die '‘Kleinfin- geréffnung' iiber die Tischkante hinaus- ragt, d.h. tber den Scho8 gelangt. Dann lassen Sie die dem kleinen Finger am n&chsten befindliche Miinze nach unten fallen, wobei Sie die linken Finger so wenig wie méglich bewegen. Wahrend Sie mit dem rechten Zeigefinger die zwei Miinzen auseinander- oder umherschieben, entfernt sich die linke Hand im Zeitlupentempo von der Tischkante weg nach links - Bild 13 - und nimmt mit geschlossenen Fingern eine aufrechte Position ein. Durch diese Gestaltung des Ablaufes der vorhergehenden Handlungsfolge sind Sie Ihren Zuschauern um zwei Schritte voraus, da die dritte Min- ze bereits ihre Reise begonnen hat, bevor die Zuschaver tiberhaupt wissen, ob die zweite Miinze auch tatsdchlich gewandert ist. "Nun kommt die dritte Miinze an die Reihe, Wiederum wird sie niemand 122 bei ihren Eskapaden sehen, aber vielleicht kénnen Sie sie héren, wenn sie ankommt. Passen Sie gut auf!" (Bringen Sie die rechte Hand unter den Tisch, nachdem Sie das Minzenpaar aufgenommen haben. Bevor Sie mit der linken Hand nach unten auf den Tisch schlagen, bringen Sie die dritte Miinze auf die ausgestreckten rechten Finger; sobald Sie nun mit der linken Hand auf den Tisch geschlagen haben, schliefen Sie die rechten Finger, so dag die einzelne Miinze auf die beiden an- deren Miinzen £4llt. Schieben Sie schnell eine der Miinzen auf Ihr Knie, bringen Sie dann die zur Faust ge- schlossene rechte Hand zum Vorschein und legen Sie sie mit der Fingerseite nach oben auf den Tisch, ca. 10 cm rechts neben der linken Hand, deren Handfldche nach unten weist - Bild 14. Inzwischen werden die Zuschauer eine jede Ihrer Handlungen mit Argusaugen verfolgen. Es ist daher notwen- dig, eine sehr starke Methode fiir die Wanderung der letzten Miinze zu verwenden,, Das Zuriicklassen der einen Minze auf Ihrem Knie ist der erste Schritt eines wahrhaft teuflischen Maneuvers, das Han Ping Chien ersonnen hat. Es ist wichtig, da8 Sie das Prisentationstempo jetzt allmahlich etwas beschleunigen, da der "HPC Griff" flott durch- gefiihrt werden mu8 und der Wechsel des Vorfithrtempos sonst allzusehr auffallen wiirde. “Nur noch eine Miinze ist tibrig." (Heben Sie die linke Hand empor, in- dem Sie sie entgegen dem Uhrzeigersinn nach links drehen, und zeigen Sie die letzte Miinze vor - nochmals Bild 14. Bringen Sie die Linke Hand wieder iiber die Minze, so daf der fleischige Teil des unteren Handballens auf die Ihnen zugewandte Kante der Miinze zu liegen kommt; dann iiben Sie auf diese Miinzenkante etwas Druck ans. Schiehen Sie den Nagel des Mittelfingers unter die AuSen- kante der Mlinze und kippen Sie sie nach oben an. Sobald zwischen Minze und Tisch- oberfld&che ein Spalt entstanden ist, schieben Sie in diesen Zeige- und Mittel- finger, so als ob Sie die Miinze in die Faust hineinziehen wollten. Jedoch ver- bleibt die Miinze beim Bilden der Faust auf deren AuSenseite, wo sie zwischen den Fingerspitzen und dem unteren Handballen eingeklemmt ist - Bild 15. Drehen Sie die Faust nach vorne, bis die mittleren Fin- gerknéchel auf dem Tisch ruhen ~ Bild 16, Riickansicht. Die ganze Handlung mu8 so ( aussehen, als ob Sie lediglich die Miinze in die Hand genommen haben. “Wenn diese Minze hier das genauso gut wie die anderen kann... (heben Sie die linke Hand ca. 3 cm weit empor. Vier Dinge ge- schehen jetzt fast gleichzeitig: (1) die mit dem Handrticken nach oben weisende Hand @ beginnt sich entgegen dem Uhrzeigersinn nach links zu drehen; (2) die mit dem Handrticken nach unten weisende rechte Hand beginnt sich auch zu drehen ~ ebenfalls entgegen dem Uhrzeigersinn; (3) die linken —! Finger lassen die Miinze um den Bruchteil einer Sekunde nach Beginn der Drehung der 123 linken Hand los; (4) die rechte Hand dffnet sich, wobei sie genau ber Stelle zu liegen kommt, die vorher die linke Hand bedeckte, so da8 die von der linken Hand losgelassene Munze zusammen mit den bei- den anderen Miinzen unter der rechten Hand auf der Tischplatte lan- det - Bild 17. Sofort wird die rechte Hand emporgehoben, um die drei Miinzen vorzuzeigen - scheinbar die, die Sie unter der Tisch- platte hervorgebracht haben). Wesentlich fiir den erfolgreichen Ablauf dieses Tauschungsmaneuvers ist genaues Timing. Das Ganze ist nicht besonders schwierig, doch ist Koordination der Schliissel zum Erfolg. Wenn zum SchluB die lin- ken Finger mit dem Handriicken nach unten auf der linken Seite des “Tisches liegen und sich die rechte Hand von den Miinzen wegbewegt , darf flr die Zuschauer kein Grund existieren, um irgendetwas ande- res anzunehmen, als das jetzt dort (ndmlich in der linken Hand), wo vorher zwei Miinzen waren, nur eine Minze ist, da8 diese Miinze wie- der in die linke Hand kam und da8 danach die anderen drei Miinzen von der rechten Hand auf den Tisch gelegt wurden. Das erwarten sie, auf- grund der vorhergehenden Durchdringungen. Die Tatsache, da8 die vierte Minze/ bereits weg ist, bevor die dritte vorgezeigt wird, ist eine herrlighe Raffinesse, die die Zuschauer nie mitbekommen werden. Sie sagen sich, ‘bei der letzten Mlnze erwischen wir ihn bestimmt", ohne zu erkennen, da@ sie zu diesem Zeitpunkt bereits die Ausge~ schmierten sind. ist alles in Ordnung." (Nehmen Sie die drei Miinzen mit der rech- ten Hand auf und bringen Sie sie unter die Tischplatte, Nehmen Sie die vierte Miinze vom Knie auf und halten Sie sie auf den Spitzen der ausgestreckten Finger. Heben Sie die linke Hand empor). “Jetzt kommt Ihre letzte, aber goldene Gelegenheit, das Geheimnis zu lésen, denn diesmal werde ich die Minze im Zeitlupentempo wandern lassen..(Schlagen Sie mit der linken Hand - Handflache nach unten - auf den Tisch)... trotzdem werden Sie nichts bemerken. Achtung!" (Reiben Sie mit der linken Hand kreisfdrmig auf dem Tisch, wobei Sie langsam die Fingerspitzen spreizen und schlieBlich die Hand em- porheben) . "Einen Moment bitte. (lassen Sie nach einer kurzen Pause die ein- zelne Miinze auf die anderen fallen)... da! Wie ich es Ihnen verspro- chen habe - im Zeitlupentempo." (Bringen Sie die vier Mlinzen zum Vor- schein und werfen Sie sie auf den Tisch). Wenn die Tischoberfldche hart ist, kénnen Sie noch eine zusdtzliche Raffinesse einbauen, die die Illusion verstarkt, da8 sich die vierte Miinze bis zum Augenblick der Durchdringung unter der linken Hand be~ findet. Wenn sich die rechte Hand zum letzten Mal unter den Tisch bewegt, nimmt sie die auf dem Knie liegende Miinze auf, ergreift sie jedoch nahe ihrer Kante von oben mit dem Daumen und von unten mit Gem Zeigefinger und legt die 4uBere Miinzenkante gegen die Unterseite der Tischplatte. Wenn nun die linke Hand auf den Tisch gebracht wird, lassen Sie die Minze mit etwas Kraft vom rechten Daumen herab gegen die Tischunterseite schnalzen. Hierdurch entsteht ein scharfes Ge- réusch, das scheinbar von der Miinze unter der linken Hand stammt. Probieren Sie das einmal aus. Die Ahnlichkeit zwischen dem echten und falschen Gerausch ist frappierend. Nach dem "Schnalzgerdusch" und bis zum "Fallgerausch" wird die Minze vom rechten Zeigefinger gegen die Tischplatte gedriickt und erst in dem Moment losgelassen, wo sie scheinbar die Tischplatte durchdringt. So, nun besitzen Sie ein magisches Juwel, da& Sie aus dem Stegreif bringen kénnen, und das Ihrem Ruf als groBer Mysterienmeister nur 124 f6rderlich sein kann, Aber selbst wenn Sie diesen Trick nie vorftth- ren werden, wird Ihnen das genaue Studium seines Aufbaus helfen, viele der Grundprinzipien unserer Kunst und deren Anwendung zu ver- stehen. Misdirection und Timing sind nicht immer die Hauptrequisiten bei der Prdsentation eines Tricks. Manchmal sind die. notwendigen, geheimen Handlungen so gut verschleiert, da8 die Vorfihrung praktisch von selbst geht, wie z.B. bei verschiedenen mechanischen Effekten. Viele von ihnen sind sehr verbliffend und von grofem Interesse fir das Publikum, doch'wird Ihnen die erfolgreiche Vorfihrung eines mechani- schen Effekts nie das Gefthl der Zufriedenheit schenken, wie die Vor- fUhrung eines Kunststlcks, das auf Geschicklichkeit und Handfertig- keit beruht. Schon nach den ersten erfolgreichen Vorfithrungen einzelner Tricks, werden Sie die Notwendigkeit und den Wert einer Routine erkennen. Die gleichen Regeln, die auf die Beherrschung eines Einzeleffekts zutref- fen, treffen auch auf die Kombination mehrerer Effekte zu. Studieren Sie mehrene Routinen griindlich ein, bis Sie sie vorfilhren kénnen, oh- ne daB Sié dabei bewust an jedes Einzelmaneuver denken miissen. Testen Sie jede Routine auf ihre Zuschauerwirkung und dndern Sie nichts mehr ab, wenn Sie wissen, da® Sie etwas brauchbares haben. Denken Sie auch immer daran, da8 nicht jedermann an Ihren Téuschungs- klnsten interessiert ist. Unterdriicken Sie den natiirlichen Impuls, bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu zaubern. Stellen Sie zuerst sicher, da8 ein wirkliches Verlangen nach einer Zurschaustellung Th- rer Talente besteht. Genauso wichtig ist die Erkenntnis, wann man Schlu8 machen soll. Eine gute Regel hierfiir ist: Legen Sie, entspre- chend den jeweiligen Umstdnden, eine bestimmte Anzahl von Tricks fest, die Ihrer Meinung nach das Publikum zufriedenstellen - und fth- ren Sie dann einen Trick weniger vor. Versuchen Sie immer dann zu en- den, wenn Ihr Publikum noch Appetit nach mehr hat. Ein Magier ist im- mer ein Schauspieler, der die Rolle eines Magiers spielt; vermeiden Sie aber, ein Amateurschauspieler zu sein, der immer wieder vor den Vorhang kommt. Der letzte Punkt der Tagesordnung ist so selbstverst&ndlich, das es seiner Erwahnung eigentlich gar nicht bedarf. Wenn Sie Ihre neugie- rigen Bewunderer von allen Seiten besttirmen und wissen wollen, wie Ihre Wunder zustande kommen, sollten Sie an eine Bemerkung Senecas, dem beriihmten réhmischen Philosophen, denken, der vor ca. 1900 Jah- ren folgenden weisen Ausspruch tat: "Wenn ich wei8, wie ein Trick geht, ist er flir mich nicht mehr interessant." Er hatte noch hinzu- fiigen sollen, “und der Magier auch nicht mehr". Dicke Walzer lieBen sich Uber jedes der wahren Geheimnisse der Zau- berkunst schreiben. Genaugenommen wurden auch schon dicke Walzer darlber geschrieben. Ich habe nur die Oberfliche angekratzt, um auf einige der Dinge hinzuweisen, die Ihnen den Titel eines Magiers im Gegensatz zum Vorflhrer von Tricks einbringen werden. Studieren, tben und profitieren Sie, und, was am wichtigsten ist, er~ freuen Sie sich an unserer schénen Kunst! 125 VORTRAGE ZU MAGISCHEN EVERGREENS (Ubersetzt aus "Genii", "The Gen" und "Abracadabra"). DIE CHINESISCHEN WETTERMANNER, ein Vortrag fiir die "Chinesischen Schnurstabe". "Vor langer Zeit lebten in einer grofen Stadt Zentralchinas zwei chi- nesische Wetterminner, die Hi und Ho hieBen. Da diese Geschichte, wie ich bereits erwahnte, schon sehr alt ist,hatten auch ihre Vorhersage- instrumente, die man heutzutage einfach als Wettermaschinen bezeich- nen wiirde, nur wenig Xhnlichkeit mit den Wundern der Wissenschaft, wie wir sie jetzt kennen, Stattdessen verwandten sie einfache Bambus- stabe, durch die eine Schnur verlief. Wenn das eine Schnurende Langer und das andere klirzer wurde, bedeutete das schénes und warmes Wetter am nachsten Tag, mit leichter Bewélkung im Bereich der Berge. War da- gegen dieses Schnurende linger und jenes kirzer, wuBte jeder Chinese, da8 es am nughsten Tag starke Frithnebel mit langsam steigenden Tem- peraturen geben wlirde. Die Zusammenarbeit zwischen Hi und Ho wahrte viele Jahrefund zwischen den beiden Chinesen entwickelte sich eine tiefe Freundschaft. Doch dann geschah es, daB die Behdrden gewisse Xnderungen in der Stadt verfiigten. Vielleicht war eine neue Partei ans Ruder gekommen, genau wissen wir das nicht, denn es geschah in den Tagen 'VW' - vor Wickert. Damals gab es noch keine Meinungsumfragen. Wie auch immer, das Resultat war, daS Hi ins Unterland und Ho ins Oberlandt geschickt wurden, um dort ihren Aufgaben wie zuvor nachzugehen, nur da8 sie jetzt voneinander getrennt waren. (Halten Sie die Schnurstabe in der fiblichen 'v-Form'). Beide fuhren wie in der Vergangenheit fort, ihre Wettervorhersagen zu treffen: Heute nacht schauerliche Wolkenbriiche, morgen frith wolkenbruchartige Regenfalle und morgen abend regneri- sche Schauer - nun, Sie kennen das ja. All dies geschah nicht gerade unerwartet, doch dann passierte etwas wunderbares. Da die beiden Wettermanner so lange zusammengewesen wa- ren, und ihre Freundschaft so innig war, konnten sie diese einfachen Instrumente verwenden, um sich miteinander in Verbindung zu setzen, obwohl sie tausende von Meilen weit voneinader getrennt waren. (Hal- ten Sie jetzt die Stube ganz auseinander). So konnte Hi mit Ho in Kontakt treten, wenn bei Hi die Sonne schien, und Ho mit Hi, wenn es bei Ho regnete. Alles hitte herrlich geklappt, wenn His Taufnahme nicht Hei gewesen wire. Richtig ~ Hei Hi, denn in China ist der erste Name der Fami- lienname. Zweifellos diirfte Ihnen jetzt auch klar geworden sein, daB meine Darbietung genauso erzieherisch wertvoll wie auch sensationell ist. Wie auch immer, wenn das Wettervorhersagegeschaft zu langweilig wurde, vertrieben sich Hii und Ho die Zeit, indem sie hin und her signalisierten: Hei Hi ~ Hei Ho ~ Hei Hi - Hei Ho. Doch das wirkte auf die bayerische Regierung recht stérend, weil sie jedesmal annah- men, da8 sich eine ihrer Jodlergruppen ins Innere Chinas verirrt hat- te. Sie forderte daher mit Nachdruck ein Ende dieses Blddsinns. Und so endete er. Und ich auch." EIN ALTES MARCHEN’ noch ein Vortrag zu den "Chinesischen Schnursté- ben", esmal fiir den Kinderzauberer. "Es lebte einmal ein Kénig, der im ganzen Land verkiinden lies, das 126 derjenige die Hand seiner Tochter gewinnen wiirde, der beweisen kénnte, daB er, der Kinig, dreimal im Unrecht war. Eines Tages erschien vor den Toren des Schlosses ein berlhmter Zauberktinstler mit dem Namen "Fu Yu". Nachdem er vor den Kénig gebracht worden war, verbeugte cr sich tief und brachte aus seinen Armeln zwei solche Stabe zum Vor- schein, (Nehmen Sie die Stube vom Tisch auf - ein Schnurende ist lang, das andere kurz. Halten Sie beide Stabe parallel nebeneinander). Fu Yu machte eine Verbeugung und sagte, ‘Eure Majestat mégen bitte beact ten, da@ die eine Schnur lang-und die andere kurz ist. Wenn ich aber dieses Ende nach unten ziehe, wird das andere Ende klirzer. Ist das nicht ein Wunder?* Der Kénig erwiderte, ‘das ist doch kein Wunder. Deine Schnur verlauft von dem einen Stab zum andern und hat an jedem Ende eine Quaste.' Fu Yu verbeugte sich noch tiefer und sagte, ‘Eure Majestit, das ist das erste Mal, da8 Sie im Unrecht sind... (stecken Sie den Zeigefinger zwischen die beiden Stabe und halten Sie sie in der iiblichen V-Form). 1+. Sehen Sie, es besteht keine Verbindung. Trotzdem aber verschwindet dieses Schnurende im Stab, wenn ich an diesem hier ziehe. ber Kénig,‘lachte und sagte, 'Du Schlitzohr! Die Schnur geht einfach zum unteren Ende des Stabes, von dort zum anderen Stab und dann wieder zu dessen oberem Ende.' Wieder verbeugte sich fu Yu und sprach: ‘Eure Majestat, das ist das zweite Mal, daS Sie im Unrecht sind. Tch werde jetzt die Stabe ganz auseinander nehmen... (stecken Sie den Stab wit dem langen Ende unter den Arm, so daB sein Vorderende auf dem Unterarm ruht, ohne da8 sich hierbei das Schnurende bewegt. Den anderen Stab mit dem kurzen Ende halten Sie in der rechten Hand. Wenn Sie nun das kurze Schnurende nach unten ziehen, heben Sie den rechten Unterarm etwas an, so da® das lan- ge Schnurende im Stab verschwindet) und trotzdem, wenn ich an die- sem Ende ziehe, wird das andere Ende kiirzer,' Jetzt war der Kénig wirklich perplex. Wihrend er so dasa8 und Uber das Geheimnis sinnierte, spielte Fu Yu mit seinen Staben herum, (Halten Sie beide Stabe in V-Form in der rechten Hand und ziehen Sie die Schnurenden ein paarmal hin und her. Nachdem Sie das zwei- oder drei- mal gemacht haben, ziehen Sie ein Ende nach unten und heben hierbei den rechten Arm etwas an, ohne dag dabei jedoch das andere Schnurende im Stab verschwindet. Beide Schnurenden hdngen jetzt nach unten). Der Kénig sprang von seinem Sitz hoch und rief, 'Aha, jetzt hat dein Trick doch nicht funktioniert. Dieses Schnurende wurde nicht kiirzer!' Fu Yu verbeugte sich ganz tief und sprach, ‘Eure Majestat, das ist das dritte Mal, daS Sie im Unrecht sind. Mein Trick ging nicht schief. Ich brauche nur in die Luft nach dem Haar eines Kamels zu greifen. Ein Ende binde ich um dieses Juwel (Pantomime), das andere Ende um dieses Juwel (Pantomime). (Deuten Sie auf das unsichtbare Haar und fahren Sie fort). Nun mu8 ich nur nach unten ziehen... (tun Sie so, als ob Sie wirklich dieses Haar nach unten ziehen, wobei Sie gleichzeitig die Stibe etwas anheben, so daB heide Schnurenden in die Stabe hineingezo~ gen werden) ... und wie Sie sehen, funktioniert mein Trick immer noch." Und dies ist die wahre Geschichte, wie der Zauberer Fu Yu die land der Prinzessin gewann." 127 BLUTLOSE CHIRURGIE, ein Vortrag zum "Schwerterkasten". (Die Assistentin befindet sich bereits auf der Btihne. Der Vorfithren- de ist leicht nervés) . “Da ich annehme, da8 auch Sie im Fernsehen gerne ‘das Gesundheitsma-~ qazin' oder Filme tiber das Leben in Krankenhausern sehen, zeige ich Ihnen heute mein neustes Epos 'Notaufnahmestation Nr. 9'. (Halten Sie einen Dolch drohend “in Richtung der Assistentin). Meine Damen und Herren - zum ersten Mal auf der Biihne 'Blutlose Chirurgie’ (schlucken Sie) - hoffentlich! (Machen Sie eine Geste, als ob Sie den Kopf der Assistentin durchstechen wollen, doch halten Sie dann mit zitternder Hand ein und sagen Sie zu ihr) Da zu diesem Experiment schon etwas Mut gehdrt, empfehle ich immer, vorher ein paar Aspirin- tabletten zu nehmen. (Bringen Sie ein Tablettenréhrchen zum Vorschein und nehmen Sie selbst einige Tabletten zu sich). Brrr! Jetzt fihle ich mich besser, Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen ein Betdubungsmittel geben: Gas, elektrischen Strom oder rauchloses Benzin? (Halten gie den Dolch wieder gegen den Kopf der Assistentin). Nun, meine Damen jund Herren. Platzanweiser! Bitte sein Sie so freundlich - in der letzten Reihe ist eine Dame in Ohnmacht gefallen! Heute werde ich versuchen - Vorsicht! Der Herr dort wird ganz grtin im Gesicht! Oh, das ist ja sein Schal!... Ich sage Thnen, was ich tun werde. Um Ihre empfindlichen Magen zu schonen, werde ich diesen Kasten liber den Kopf meiner Assistentin stiilpen, (Nehmen Sie den Schwerterkasten und zeigen Sie ihn leer vor)... und falls nun etwas schiefgehen sollte, fallt auch - &h - nichts auseinander. Heute ist ein grofer Tag fir unser Land (deuten Sie mit einer dramatischen Geste auf Ihre Assisten- tin)... die erste Frau im Kopfkabinett. (Wenden Sie sich der Assistentin zu). Sein Sie nicht nervés! Wenn al- les gut geht, haben Sie der medizinischen Wissenschaft einen groBen Dienst erwiesen. Wenn nicht, haben Sie wenigstens einen modernen Haar- schnitt... (knallen Sie die Klappen des Kastens zu) ... einen Messer- schnitt. (Ergreifen Sie die ersten acht Dolche und zittern Sie mit der Hand so stark, da8 die Klingen der Dolche gegeneinander schlagen. Sagen Sie zu der Dame im Kasten) Haben Sie keine Angst. Denken Sie da- ran, daB ich alles unter voller Kontrolle habe. (Die Dolche klappern nach wie vor). Also bewahren Sie die Ruhe,.. (mit zitternder Stimme) ++. und verlieren Sie nicht den Kopf. (Nehmen Sie den Mitteldolch) Zuerst stecke ich einen Dolch durch das ganze Kabinett - am liebsten wiirde ich das mit... (bringen Sie den Dolch in Position) ... unserem Finanzminister machen (stoBen Sie den Dolch in den Kasten hinein). (Bei der folgenden Beschreibung bedeutet 'P', da® der Dolch in Posi- tion gebracht wird, und 'st', daS er in den Kasten hineingestofen wird). Falls jemand der Anwesenden angstlichen Gemiits ist, darf ich Ihnen ver- sichern, da8 ich dieses Experiment bereits hunderte von Malen vorge~ flhrt habe, ohne daB es je irgendwelche leichten Verletzungen gab (P) - nichts, was man als eine leichte Verletzung bezeichnen kénnte. Vielleicht einen oder zwei Todesfalle (St). Ubrigens, falls eine der anwesenden Damen gerne Ohrringe tragen méchte (P), dies ist eine bil- lige Methode, um die Ohren durchstechen zu lassen (St). Eigentlich ist es nicht meine Erfindung. Der gréBte Teil der Experimentierarbei- ten wurde von meinem Vater durchgefiihrt. Ich wiinschte nur, da8 er heu- te unter uns sein kénnte, aber ~ 4h (P) - er brummt zehn Jahre wegen 128 Todschlages (St). Er tibte immer mit Mama. Arme Mutter (P). Wegen die- ses Experimentes zerbrach sie (St)... nein, er versuchte es ihr zu erklaren, aber irgendwie (P) drang es nicht in ihren Kopf ein (St). Alles ging zum einen Ohr hinein (P) und zum andern... (St). Oh, nein, ich hoffe doch nicht! (Blicken Sie auf die andere Seite des Kastens). Ist der Dolch nicht véllig ruhig hineingeglitten? (P). Ich hoffe nur, da8 sie keine stechenden Schmerzen verspiirt (St). Ist es nicht toll, was unsere Damenwelt wegen ein bi8chen Scheinwerferlicht alles auf sich nimmt? (P). Und ich michte wetten, daB sie Zeter und Mordio schreit, wenn sie sich einmal den Finger einklemmt (St). (Nehmen Sie die tbrigen acht Dolche auf). Und nun kommen wir zum... (Pahren Sie mit den Fingern tiber die Unterseite des Kastens) ... hm, das fllhlt sich etwas feucht an (P) (Fahren Sie nochmals mit den Fin- gern tiber den Kasten). Hoffen wir, da8 es nur der AnystschweiB ist (St). (Lacheln Sie jetzt recht selbstbewuSt) Sie werden bemerkt haben daB die Dame keinerlei Laute von sich gibt (P). (Jetzt wird Ihnen pldtzlich klar, da8 das ein schlechtes Zeichen sein kinnte, und Sie geben sich wieder nervis) Ich hoffe, daB sie - Sh - nun ja! (St) (Be- ginnen Sie/eine Art von Singsang) Einen fiir Mama (P + Si!) und einen filr Paps (P + ST), und geht etwas schicf (P + ST), tréste ich mich mit Schnaps (P + ST). Habe ich Ihnen eigentlich schon verraten, daB diese Klingen aus echtem Kruppstahl sind - véllig fleckenlos (P), 2u~ minest jetzt noch (St). Und beachten Sie bitte, daB die Dolche echt sind (dagegen klopfen), die gehen durch (P), wie auch ich, falls was schief geht (St). Und nun zum letzten Dolch! (Bringen Sic den letzten Dolch in Position, dann machen Sie einen Schritt zurtick und betrach- ten die hervorstehenden Dolche). Da fllt mir noch ein - ich mu8 mei- ner Frau Lockenwickler mitbringen. (Stofen Sie den letzten Dolch in den Kasten und machen Sie einen Schritt zur Seite). Und hier, meine Damen und Herren, ist meine Assistentin, fréhlich 1a- chelnd, trotz aller Torturen, die sie erleiden mu8te! (Sffnen Sie die Vorderklappe) Unverletzt, wie zuvor. (Warten Sie auf den Applaus, nach- dem Sie einen beildufigen Blick in den Kasten geworfen und die Klappe wieder geschlossen haben, ohne wahrzunehmen, da der Kopf verschwun- den ist). Warum das Gelachter? (alten Sie wieder ein. Man sieht, wie Ihr Gehirn arbeitet. Bleiben Sie ca. sechs Sekunden bewegungslos ste- hen, Dann 6ffnen Sie zur Bestatigung Ihres Verdachts vorsichtig die Klappe und blicken in den Kasten. Obwohl der Kopf immer noch fehlt, glauben Sie, ihn gesehen zu haben, und machen die Klappe wieder zu, scheinbar mit sich und der Welt zufrieden. Seufzen Sie erleichtert auf). Einen Moment dachte ich schon, da6 sie - was! (P1dtzlich geht Ihnen jetzt ein Licht auf, sie reissen die Klappe wieder auf und blik- ken heftig erregt in den Kasten). Grundgiitiger Himmel, man hat mich bestohlen! Sie... sie... ich verstehe das nicht. Ich bin mir sicher, @a8 sie ihn aufhatte, als sie kam. (Wenden Sie sich der Assistentin zu) Also bitte, mache jetzt keine Dummheiten. (Lachen Sie nervds und knallen Sie die Klappe zu). Nun ja, ein Mund weniger zum Flittern. (Lockern Sie Ihren Hemdkragen) . wirklich, ich bekomme direkt Kopfschmerzen. (Zum Kabinett) Du nicht auch... ach so, das geht ja nicht... wie sollte es auch. (Zu den Zu- schauern) Ich glaube, mir wird's schlecht. (In die Kulissen) Habt ihr etwas Drinkbares? Ja? Nein - keinen Whisky, nicht um alles in der Welt. Fin Bier mit einer Schaumkrone, da ist wenigstens oben etwas drauf... nun, das wire es dann wohl. (Ziehen Sie im flotten Tempo die Dolche aus dem Kasten, manchmal stumm und manchmal mit folgenden Bemerkungen): Es ist schon komisch, ich méchte schwéren, daB die Dame bei ihrem Eintreffen einen Kopf 129 aufsitzen hatte... wissen Sie, ich verstehe das einfach nicht... das ist mir noch nie passiert... ein Ohr ging zwar schon einmal verlo- ren, aber doch kein ganzer Kopf... ich frage mich nur, wo er abge- blieben ist... bisher hatte ich nur von einer 'kopflosen Flucht' ge- hdrt, aber nie von einem 'Kopf auf der Flucht'... wo immer sie auch jetzt ist, ich michte wetten, da® jetzt sie mich mit ihren Blicken wie mit Dolchen durchbohrt. (Inawischen haben Sie alle Dolche aus dem Kasten gezogen. Sagen Sic leicht verzweifelt, aber noch hoffnungsvoll) Vielleicht helfen ein paar Zauberspriiche: Antiphlegmone! Heife Bahung! Brotbreiumschlag! Dies sollte alles auf den Kopf stellen. (bffnen Sie die Klappe nur einen kleinen Spalt weit und spitzen Sie in den Kasten hinein ~ der Kopf fehlt immer noch. Schlagen Sie die Klappe ganz schnell zu). Hur- ra, hurra! - Verdammt!... Nun, jetzt hilft nur noch der Freund eines jeden Zauberers. (Zeigen Sie einen offenen Chapeau Claque vor und bringen Sie aus ihm einen Totenkopf zum Vorschein, den Sie tiberrascht emporhalten. Stel- len Sie ihn auf den Kasten). Pech, er geht in den Kasten nicht hi- nein. Gut, yersuchen wir es anders. (Stellen Sie den Zylinder mit der 6£fnung’nach unten auf den Kasten und driicken Sie ihn dann lang- sam zusammen). Und wenn es jetzt nicht geklappt hat, dann funktio- niert nichts mehr, weil - (8ffnen Sie die Klappe und zeigen Sie, da8 der Kopf wieder da ist)... es hat geklappt! (Hier setzt der Applaus ein). Womit wieder einmal bewiesen ist (nehmen Sie den Kasten vom Kopf des Madchens ab), daS der, der Erfolg sucht, einen Hut braucht. (6ffnen Sie den Chapeau Claque mit Bravour und sagen Sie dann zu Ihrer Assi- stentin) Vielen Dank fiir Ihre Hilfe. Und wenn ich Ihnen zum Abschlus einen Rat geben darf: Verlieren Sie Ihren Kopf nie an einen Zauberer." P.S.: Anfang 1979 bringen wir ednen Schwertenkasten aug den Narkt, den von einer Quakitdt ist, wie sie es besser noch nicht gegeben hat, 16 herrtiche DoLche in Luxusaus githrung. Der Kasten selbst ist mit einer InnenbeLeuchtung ausgestattet, $0 daB auch die Letzte Ecke des Kastens nach dem Versehuinden des Kopges vote auegeleuchtet ist. Da der Kasten nur in einer Auglage von 20 Stick gesortigt wind, empseh- Len win Vorbestettung. Praecs DM 695,--. Ferner haben win auch noch eine begrenzte Anzahe von Original Chapeau CLaques aug Lager, die bekanntenmafen nur noch sehr schwer zu bekom- men sind, Sie sind alle necht gut erhalten. Preis DN 80,-. DER KARTENVERTRETER, ein Vortrag zum "Nudist Deck". "Eines Tages guhrder Vetreter einer Spielkartenfabrik die Landstrase entlang, als er auf eine Nudistenkolonie stie8. 'Nun', dachte er sich, 'was haben die schon viel zu tun, auSer Karten zu spielen. Hier miiste ein gutes Geschdft zu machen sein,’ Er hielt an und war sofort von einer nackten Menschenmenge umringt. (Lassen Sie die Karten von der linken in die rechte Hand abspringen und zeigen Sie Vorder~ und Riickseiten vor). Er zeigte ihnen, da8 die Karten wirklich von guter Qualitaét waren und wie tiblich Vorder- und Riickseiten hatten. (Zeigen Sie die Vorder- und Riickseiten der Karten vor). "Das ist ganz schén', sagte einer der Anh&nger der Freikérperkultur. 130 ‘aber dieser Kénig da ist bekleidet und mit Kleidern geht bei uns gar nichts.‘ (Zeigen Sie auf einen Kénig und streichen Sie langsam und sinnierend tiber Ihr Kinn). ‘Nun, ich lasse nur ungern ein Geschift satisen', sagte der Kartenver- treter, und tat folgendes: Er nahm die eine Spielhdlfte und legte sie hinter die zweite Spielhilfte. (Schieben Sie die obere Spiel- hdlfte um ca. 5 cm nach vorne, belassen Sie sie kurz in dieser Posi- tion und legen Sie sie dann hinter die zweite Hilfte. SchlieSen Sie das Spiel und egalisieren Sie die Karten). "Schauen Sie', sagte er, ‘ich habe den Kénig sowohl vorne wie hinten entkleidet.' 'Aber was ist mit den Karten in der Mitte?', frug unser Nackedei. 'Oh, ja’, antwortete der Kartenvetreter, ‘die haben jetzt auch nichts mehr an!' (Deuten Sie zuerst auf die oberste und die un- terste Karte, dann fachern Sie das Spiel auf und halten es in der linken Hand) . ‘Dann sind sie eben alle auf der Riickseite', behauptete der Nudist. ‘Nein, da irren Sie sich', erwiderte der Kartenvertreter. (Zeigen Sie e Blankortickseiten der Karten vor, dann drehen Sie das Spiel wieder nagh vorne um). Und um ganz einwandfrei zu beweisen, da8 auch die Rlickseiten der Kar- ten wei8 waren, schob er die Karten einzeln von der einen in die an- dere Hand. (Schieben Sie die Karten zusammen und drehen Sie das spiel um. Dann schieben Sie die Karten einzeln und nacheinander von der einen in die andere Hand, so da8 man nur Blankoriickseiten sieht). ‘Das Spiel méchte ich gerne haben', sagte der Hiillenlose. Da er aber ein echter Sonnenanbeter war, trug er keine Hosen... hatte keine Ta- schen... und somit auch kein Geld. (Drehen Sie das Spiel wieder um und greifen Sie mit der Hand langsam in die rechte Hosentasche. Dann bringen Sie die Hand wieder leer zum Vorschein). "Ich will verdammt sein, wenn ich wegen nichts und wiedernichts ein gutes Kartenspiel ruiniere', brummte der Kartenvetreter. Dann tat er folgendes: Er nahm die erste Spielhdlfte und legte sie hinter die zweite Spielhdlfte (heben Sie das Spiel wieder ab). ‘sehen Sie', sagte der Kartenvertreter, ‘jetzt haben die Vorderseiten wieder Vorderseiten und die Riickseiten wieder Riickseiten.' Und als sie die Karten betrachteten, waren sie alle wieder normal bedruckt. (Lassen Sie die Karten wieder von der einen in die andere Hand absprin- gen und zeigen Sie die wieder vorhandenen Bild- und Riickseiten vor). Dann steckte er das Spiel ein und verlieS schnell diesen Ort der nackten Tatsachen." (Stecken Sie das Spiel ein und nehmen Sie den Ap- plaus entgegen) . P.S.: Fates Sic noch kein "Nudist Deck" besitzen, fin DM 6,50 (ein- sehlioplich Porto und Verpackung) schicken wit Thnen gerne eénes zu. EIN NACHTLICHES ABENTEUER, ein Vortrag zum “Sechskarten-Trick". "Diese Erz&hlung handelt von Geld, genauer gesagt, von 600 Mark. Da ich zu dieser Monatszeit nie so viel Geld besitze, verwende ich zur Demonstration sechs Karten ~ eins, zwei, drei, vier, flnf und sechs. Vor einiger Zeit begegnete mir ein Mann, dem ich seit Wochen aus dem Weg gegangen war. Er war mein Hauswirt. Nach den tblichen Bemerkun- 131 gen tiber das Wetter, beschlo8 er die Unterhaltung mit den Worten, daB falls ich meine Miete von 600 Mark nicht innerhalb von 24 Stun- den zahlen wiirde, er gezwungen wire, mich aus dem Haus zu werfen. Das bereitete mir erhebliche Sorgen, bis ich Griin traf, einen mei- ner zackigen Freunde, der aber gottlob nicht allzusehr auf Zack ist. Auf jeden Fall war Griin noch griin genug hinter den Ohren, um mir eins, zwei, drei, vier, flint, sechshundert Mark zu geben. Nachdem ich Griin verlassen hatte, traf ich meine Frau. 'Hallo', sag- te sie, ‘ich habe vernommen, da8 dein Tag recht angenehm verlief.' Ich frug, 'wer hat dir das verraten?' Sie antwortete, ‘ein kleines Végelchen.' Ich erwiderte, 'du meinst schon eher eine kleine Katze.' Ich versuchte, unsere Unterhaltung auf ein anderes Thema zu bringen, aber sie zerrte mich in ein Feinschmeckerrestaurant, und als wir mit dem Essen fertigwaren, kam die Rechnung auf 300 Mark. 'Auf Wiederse- hen, Miete', dachte ich mir, als ich die eins-, zwei-, dreihundert Mark hinblatterte - doch stellte ich fest, da8 ich immer noch eins-, zwei-, drei-, vier-, ftinf-, sechshundert Mark Ubrig hatte. Nachdem ich jhich von meiner Frau verabschiedet hatte, rannte ich in meine Sekretarin - die war vielleicht wiitend. Sie hatte mitbekommen, wie ich meine Frau zum Abschied kii8te! Sie war wirklich auf 100 Grad oben und es gab einen ziemlichen Krach. Zu guter Letzt ging ich mit ihr in ein Geschaft und kaufte ihr ein Paar Pelzhandschuhe - nicht, um ihre Hande warm zu halten, sondern um ihre Zunge zum Stillstand zu bringen. Ich dachte mir 'Auf Wiedersehen, Miete' und zahlte eins- zwei-, dreihundert Mark fiir die Handschuhe - doch stellte ich fest, da8 ich immer noch eins-, zwei-, drei-, vier-, ftinf-, sechshundert Mark besa8. Im weiteren Verlauf des Tages traf ich dann einen Kerl, dem ich noch einen Drink schuldete. Aus zwei Drinks wurden vier, aus vier acht und lange bevor die Polizeistunde kam, hatte ich eins-, zwei-, drei- hundert Mark ausgegeben und hatte trotzdem noch eins-, zwei-, drei-, vier~, flinf-, sechshundert Mark tibrig. Wie der Abend endete, habe ich vergessen, doch wei8 ich noch sehr wohl, wie der ndchste Tag be- gann. An diesem besonderen Morgen fand ich mich im Gerichtssaal wie- der und lauschte den Worten eines Polizisten, der schilderte, wie er mich nach Mitternach im Stadtzentrum aufgelesen hatte, als ich Zehn- pfennigstilcke in eine Parkuhr warf, dann nach oben auf die Bahnhofs- uhr blickte und erschrocken ausrief, 'GroSer Gott, schon wieder zehn Pfund zugenommen.' Als sich der Richter mir zuwandte, stotterte ich nur noch, 'Klasse hier'. Er erwiderte, ‘die Kasse auch, Ihre Strafe betragt 300 Mark.' Ich dachte mir, ‘Auf Wiedersehen, Miete', als ich die eins-, zwei-, dreihundert Mark zahlte, stellte aber fest, daa mir immer noch eins-, zwei-, drei-, vier-, fiinf-, sechshundert Mark verblieben. Ich war gerade im Begriff zu gehen, als mir ein Polizeiinspektor mit- teilte, da8 mich ein Taxifahrer zu sprechen wiinsche. Der Taxifahrer wartete, um 300 Mark Fahrtkosten zu kassieren. Ich weigerte mich zu- zugeben, da8 ich ihm diese Summe schuldete, bis mir der Taxifahrer erklarte, daS ich darauf bestanden hatte, einhundertmal um den Bahn- hofsplatz herumgefahren zu werden. Als mich dann noch der Inspektor frug, ob ich lieber zahlen oder in den Gerichtssaal zuriickgehen wol- le, entschlo& ich mich zu zahlen. Ich dachte mir, 'Auf Wiedersehen Miete', als ich die ein-, zwei- dreihundert Mark berappte, stellte aber fest, da8 ich immer noch ein-, zwei, drei-, vier-, finf-, sechshundert Mark hatte. Als ich heimkam wartete Grin auf mich. Scheinbar hatte er einen recht 132 schlechten Tag gehabt, denn er wollte sofort seine sechshundert Mark zuriickhaben. Nach kurzer Diskussion gab ich ihm die Hilfte - ein-, zwei- dreihundert Mark. Kaum war er weg, kam auch schon der Hausherr daher, um seine sechshundert Mark zu kassieren. Ich wollte ihm gerade die Halfte des Betrages anbieten, als sich herausstellte, da8 ich im- mer noch seine ein-, zwei-, drei-, vier-, fiinf-, sechshundert Mark zahlen konnte und mir sogar noch hundert Mark fiir den Rest der Woche verblieben." (Fiir die ganze Routine bendtigen Sie 25 Karten. Wenn Sie nicht so viele Karten néhmen wollen, lassen Sie einfach einen oder zwei Zwi- schenfalle aus. Natiirlich kann der Vortrag auch beim 'Geldscheintrick' verwandt werden) . P.S.: Auch mit diesem Trick kénnen win Ihnen dienen. Dor 'Sechskanr- tentnick' in normater Gripe (mit 18 Karten) kostet DM 9,--, der "Sechskantentrich' mit Riesenkarten (ebenfalls 18 Karten) kostet DM 19,50, Porto- und Verpackungskosten gehen extra (DM 1,50 fin dic Nonmatgrdfe und DM 2,-- gcin die Riesenkantengnépe) . DAS SPAGHETTI WUNDER, ein Vortrag zum 'Kurz-Mittel-Lang Seiltrick'. Das jetzt folgende Kunststlick erinnert mich an ein Erlebnis meines Onkels Willi. Onkel Willi arbeitete viele Jahre in einer Spaghetti- Fabrik... (ich wei8 nicht warum, aber der Ausdruck 'Spaghetti-Fabrik erzeugt bei den Zuschauern immer Geldchter)... die einem echten Miinchner mit dem Namen Toni Scarpini gehdrte! Eines Tages sa8 er wieder vor der Spaghettimaschine und schnitt den Spaghettistrang beim Verlassen der Maschine auf die richtige Lange zu. Dabei achtete er nicht genau auf das, was er tat - wahrschein- lich tréumte er von Sophia Loren - er war ein alter Ziegenbock - als sein Chef hereingestiirzt kam und wie ein Wilder zu briillen be- gann. (Sprechen Sie jetzt mit einem komischen italienischen Akzent) 'Mama mia, du gucken, was du getan haben mit meine Spaghetti! Ich nicht kénnen verkaufen Spaghetti wie diese, sie alle sein verschieden lang! Hier du geschnitten haben ab ein kleines Sttick, hier ein groses Stiick und hier eine ganz lange Stick!" (Zeigen Sie die drei Seil- stticke einzeln vor und legen Sie sie so ber die linke Hand, da8 dic oberen Seilenden vorne herabhangen) . (Sprechen Sie normal) Mein Onkel war aber ein alter Fuchs und sagte: ‘Einen Moment mal, Chef, schaun Sie, diese Enden sind alle gleich lang, oder vielleicht nicht? (Bringen Sie die drei Enden, die tiber den linken Handriicken nach unten hdngen, auf gleiche Hdhe)...und die- ses Ende ist auch so lang (legen Sie jetzt die drei unteren Seilen- den Uber den linken Handriicken, in gleiche Héhe wie die anderen) ebenfalls dieses Ende, und auch dieses Ende - und jetzt hat alles seine Richtigkeit, denn alle Enden sind gleichlang!' (Akzent) ‘Du wohl halten Toni Scarpini fiir groSe Dummkopf? Du glauben, du kénnen mich tduschen? Was ist mit diese da hier unten?' (Deuten Sie mit der rechten Hand auf die Seilmitten die aus der linken Hand herabhingen) . (Ohne Akzent) 'Oh, das ist kein Problem. Man mu8 nur etwas Knoblauch essen (kauen Sie) und auf die Spaghetti blasen:..(Blasen Sie und zie~ hen Sie die Seile auseinander, bis sie alle gleichlang sind)... und dann hat man eins, zwei, drei gleichlange Stiicke!' (Zdhlen Sie die 133 Seilstiicke falsch vor, so da8 die Zuschauer drei gleichlange Seile sehen. Danach wickeln Sie die Seile auf und legen sie in die linke Hand) . Der Chef meines Onkels war so tiberrascht, da8 er ihm die Spaghettis aus der Hand ris, zur Tir hinausrannte und bei der ersten Person ste- hen blieb, die ihm begegnete. (Akzent) 'He, Guiseppe! Ich dir michte etwas zeigen. Hier ich habe drei gleichlange Stiick von Spaghett... !?!?"(Ziehen Sie an dieser Stelle jedes Seil.einzeln aus der Hand heraus und zeigen Sie, daf sie wieder von verschiedener Lange sind. Blicken Sie tiberrascht und dann enttduscht, wenn Sie auf die Seile blicken. Dann ldcheln Sie die Zu- schauer an und deuten mit einer kleinen Verbeugung das Ende dieses kurzen Einmannsketches an). DIE MATHEMAGISCHEN KARTENKUNDER DES EDWARD G, BROWN von RUDOLF BRAUNMULLER Einen der berithmtesten, englischen Amateurmagier der ersten Halgte unseres Jahrhunderts war EDWARD G. BROWN, der im Oktober 1947 ver- starb. Seine Seminare und Vorgithnungen genossen Legenddnen Ruf und wurden von allen Grofen der dama£igen Zeit besucht. Wenn auch sein Ruhm vonwiegend auf seiner sagenhagten Fingergertigheit beruhte, $0 sind seine Kreationen aug dem Gebéet der mathematéschon Kantenmagic trotzdem nicht minder zu bewerten. Denn gerade mit diesen Schépgun- gen erzeugte en oft dic grdBten Sensationen, insbesondene wohl des- wegen, wee die zugnunde Liegenden mathematischen Prinzipien s0 gut verborgen sind, dab die Zuschauen oft dberhaupt nicht erkannten, das Mathematik im Spiele war, und daher auch diese Kunststiche aug seine Handgertighedt zurdckihrten. Fling seinen Effekte stelle ich Ihnen heute vor... ich hofge, daB Sie mit chnen viel SpaB haben wenden.R.B. EIN KARTENKLASSIKER IM MODERNEN GEWAND, Mein allererster Kartentrick, den ich im Alter von acht Jahren er- lernte, war 'Mutus, Nomen, Dedit, Cocis", ein Kunststiick, dessen Her- kunft sich im Dunkel der Geschichte verliert. Ich erinnere mich noch sehr wohl daran, wie verbltiffend doch dieser alte Effekt auf die Zu- schauer wirkte und mu8 gestehen, da ich ihn auch noch in spiteren Jahren oft vorfihrte, da er, wie eigentlich kaum ein anderes Kunst- stick, bis zu zehn Zuschauer an dem Geschehen teilnehmen 14st. Der Hauptnachteil der klassischen Methode ist das 'unregelm&Sige Aus- legen der Karten. Hier fragt sich natiirlich der intelligente Zu- schauer, warum die Karten nicht der Reihe nach hingelegt werden. Die- Ses Manko regte bereits John Northern Hilliard an, eine Version zu er- sinnen, bei der die Karten gemischt und auf normale Weise in vier waagrechte Reihen ausgelegt wurden, Nachdem er diese Version in dem klassischen Werk "Greater Magic" veréffentlicht hatte,trat dieses 134 Kunststtick einen neuen Siegeszug um die Welt an. Doch wenn auch der Effekt in seiner Wirkung auf die Zuschauer durch die Hilliard Metho- de gewann, so war die Methode selbst genaugenommen keine "Verbesse- rung", sondern eine “Verbéserung", indem man nun den Trick nicht mehr mit einem Normalspiel vorftihren konnte, sondern ein Spezialspiel be- nétigte. Letztere Tatsache lies Edward G. Brown nicht ruhen. Zwar gefiel ihm die Méglichkeit des Mischens und des reguldren Auslegens der Karten, nicht dagegen die angewandte Methode. So setzte er sich hin und kno- belte eine Methode aus, die es gestattete, den Hilliard Effekt mit normalen, geliehenen Karten auszuftihren. DaB dieses Unterfangen nicht leicht war, habe ich am eigenen Leib verspiirt, denn die Brown Version basiert natiirlich auf der Verwendung englischer "Leitworte", aus de- nen ich deutsche bilden muste. Diese Aufgabe kostete mich fast genau- so viel Zeit, wie der ganze Rest dieses Intermagic Heftes. EFFEKT Der Vorfihrende bittet einen Zuschauer, ein Kartenspiel griindlich 2u mischen und zehn Kartenpaare bildunten auf dem Tisch zu verteilen. Dann werdgn mehrere Zuschauer gebeten (es kénnen bis zu zehn sein, doch empfehle ich héchstens drei bis vier), je eines der auf dem Tisch liegenden Kartenpaare zu nehmen, sich die zwei gewihlten Karten zu merken und diese dann wieder verdeckt auf den Tisch zurtickzulegen. Dann soll ein Zuschauer die Kartenpaare in einer x-beliebigen Reihen— folge einsammeln und das entstandene Kartenpackchen bildunten auf den Tisch legen, Wihrend dieser Zeit wendet der Vorftthrende dem Geschehen seinen Riicken zu. Liegt das P&ckchen (es besteht aus 20 Karten) auf dem Tisch, dreht sich der Vorfllhrende wieder um, ergreift das Packchen, bringt die Kar- ten etwas durcheinander und legt sie dann bildoben auf dem Tisch in vier Reihen zu je fiinf Karten aus. Anschlie®end stellt er den Zuschau- ern die zwei beriihmtesten Kartendetektive aus dem Lande "Kartonien' vor - den Karo Kénig und den Pik Buben. Der Magier weist darauf hin, da® ersterer nach links und letzterer nach rechts blickt, und das sie die Gabe besitzen, aus einer Gruppe Verd&chtiger stets die Schul- digen herauszufinden, Man mu8 nur an das linke Ende einer Reihe, die eine gemerkte Karte enthdlt, den Pik Buben, und an das rechte Ende einer Reihe, welche die zweite gemerkte Karte enthdlt, den Karo Konig anlegen, und sofort .verraten diese beiden Karten dem Magier die zwei vom Zuschauer gewhlten Karten. Nachdem der Magier das Ganze demonstriert hat, wobei gleichzeitig zwei Karten als "Nichtgewahlte" identifiziert werden, ibergibt er die beiden Detektive dem ersten Zuschauer, der sie an die Reihe(n) an- legt, die seine zwei gewdhlten Karten enthalten. Ist das geschehen, gibt der Magier sofort die beiden gewahlten Karten bekannt. Die zwei Detektivkarten werden dem zweiten Zuschauer ausgehandigt, dann dem dritten, usw., bis alle gewahlten Karten bekannt gegeben sind. ZUBEHOR: Ein normales, 32- oder 52-Blatt Kartenspiel, das geliehen sein kann. VORFUHRUNG: Bis zu dem Zeitpunkt des Einsammelns der auf dem Tisch liegenden Kar- tenpaare, folgt die Vorfthhrung der Effektbeschreibung. Nachdem Sie sich wieder dem Tisch zugewandt und das Kartenpdckchen aufgenommen ha- ben, geschieht folgendes: 135 Mischen Sie eine gerade Anzahl von xarten einzeln ab und werfen Sie das Restp&ckchen obenauf. Es werden also entweder 2, 4, 6, etc., Kar- ten einzeln in die linke Hand abgezogen und dann die restlichen, noch in der rechten Hand befindlichen Karten, auf die links gehaltenen Kar- ten geworfen. Wiederholen Sie dieses Mischen mehrere Male. Wenn Sie mit diesem Mischen enden, halten Sie das Kartenpackchen in der linken Hand. Schieben Sie jetzt die drei obersten Karten des Packchens zusammen in die rechte Hand, die drei ndchsten Karten auf die rechts gehaltenen drei Karten, die drei ndchsten Karten unter die rechts gehaltenen Karten, die drei nachsten Karten auf die rechts ge- haltenen Karten, usw. Zum Schlu8 bleiben in der linken Hand zwei Kar- ten lbrig, die Sie unter das rechts gehaltene Packchen legen. Legen Sie jetzt die Karten der Reihenfolge nach in vier Reihen zu je fiinf Karten auf dem Tisch aus, also die ersten ftinf Karten in Reihe 1, die n&chsten filnf Karten in Reihe 2, usw. - siehe Bild 1. t]2p3}a]s Reihe 1 ojrtfi[tlefrR 6] 7} 8] 9 |10 Reihe 2 epee ee aaa 11 ]12 ]13 [14 | 15 Reihe 3 njalelr le 16 |17 |18 |19 |20 Reihe 4 eTfee (Ne | Ons Rear ge! Bild 1 Bild 2 Wenn Sie mit dem Auslegen der Karten fertig sind, erzdhlen Sie die Geschichte von den beiden Detektivkarten und demonstrieren das Hin- legen derselben, indem Sie den Karo Kinig rechts neben Reihe 3 und den Pik Buben links neben Reihe 4 legen. Erwahnen Sie, daB die zwei Detektive jetzt bereits wissen, das niemand das Kartenpaar........ (nennen Sie die Namen der beiden Karten, die auf den Feldern 11 und 16 liegen und nehmen Sie diese beiden Karten in die Hand) gewahlt hat. Diese Tatsache wird niemand bestreiten, da es kein Kartenpaar gab, das aus diesen zwei Karten bestand. Doch gibt Ihnen dieses Zwi- schenspiel Gelegenheit, die beiden Karten in umgekehrter Position zurtickzulegen, d.h., die vorher auf Feld 11 gelegene Karte kommt jetzt auf Feld 16 und die vorher auf Feld 16 gelegene Karte auf Feld 11, Dieser Austausch ist fiir das Gelingen des Tricks absolut notwen- dig. Zwar liefe sich dieser Austausch auch mit Hilfe einer anderen Mischart erzielen, die jedoch von recht komplizierter Natur ware. Jetzt sind Sie bereit, mit Hilfe der auf Bild 2 abgebildeten Leitwor- te (die Sie sich gut einpragen miissen) alle gewahlten Karten bekannt zu geben, sobald ein Zuschauer die zwei Detektivkarten an die Reihen anlegt, die die zwei Karten seines Kartenpaars enthalten. Um die ge- wahlten Karten identifizieren zu kénnen, miissen Sie nur tiberlegen, welchen gemeinsamen Buchstaben die beiden gekennzeichneten Reihen (manchmal ist es auch nur eine Reihe) enthalten, Hierzu zwei Beispie- le: a. Die beiden Detektivkarten liegen neben der Reihe 1. Der einzige Buchstabe, der in dieser Reihe zweimal vorhanden ist, ist das "I". Das bedeutet, da8 die beiden gewihlten Karten in den Positionen lie- gen, die der Buchstabe "T" einnimmt. b. Die beiden Detektivkarten liegen neben den Reihen 2 und 3. Beide 136 Reihen enthalten nur einen gemeinsamen Buchstaben, das "A". Somit wurden die beiden, auf den "A" Positionen liegenden Karten gewiahlt. Ich hoffe, das jetzt alles klar ist. Erwihnen michte ich noch, da8 Sie nach einiger Zeit gar nicht mehr an die Worte denken milissen, da Sie automatisch wissen werden, welche Positionen zusammengehéren. Noch eine kurze Anmerkung zu den Leitworten: "Otter" und "Rabbi" ge- héren zur taglichen Umgangssprache. "Natté" ist keine Eigenschdpfung, sondern ein aus dem franzdsischen stammendes Fremdwort, mit dem man ein flechtwerkahnliches Gewebe bezeichnet. "Inoff" ist eine von mir geschaffene Abklrzung fiir das Wort "inoffiziell" - ich wei8, ich wei8... aber man kann es sich gut merken. DER ZWEIPACKCHEN TRICK, Wer kennt nicht den folgenden, uralten Effekt: Der Zuschauer mischt ein Kartenspiel und entfernt aus ihm eine gerade Anzahl von Karten, aus denen jer zwei Packchen bildet, die aus der gleichen Anzahl von Karten bestehen. Hieraufhin legt der Vorfilhrende eine Karte nach der anderen vom Spiel auf den Tisch (insgesamt 20 - die Reihenfolge der Karten wird umgedreht) und bittet den Zuschauer, sich die Karte zu merken, die an der Stelle liegt, die der Zahl der Karten in einem der P&ckchen entspricht. Beispiel: Hat der Zuschauer zwei Packchen mit je flinf Karten gebildet, mu8 er sich die ftinfte Karte merken. Die 20 Karten werden wieder vom Tisch aufgenommen und auf das Spiel zuriick- gelegt, ebenfalls eines der Packchen des Zuschauers. Jetzt liegt die gemerkte Karte automatisch an der 21. Stelle von oben im Spiel und kann auf beliebige Art produziert werden. Dieser Effekt war der Ausgangspunkt flir die folgende Schdépfung Edward G. Browns, die bei ihrer Erstaufftihrung im englischen 'Magischen Zir- kel' eine echte Sensation war. ZUBEHOR: Ein 52-Blatt Kartenspiel. EFFEKT und VORFUHRUNG: Bitten Sie einen Zuschauer, an Ihrem Vorfthrtisch Platz zu nehmen, und lassen Sie ihn ein Kartenspiel griindlich mischen und dann einem zwei- ten Zuschauer im Publikum tibergeben. Erwahnen Sie, daB Sie ein Gedan- kenleseexperiment unter Testbedingungen vorfihren werden. Weisen Sie ferner darauf hin, das oft von Skeptikern behauptet wird, daB eine ge- wisse Karte, wie Herz Dame oder Karo As, und gewisse Zahlen, wie die 3 oder die 7, besonders oft genannt werden, eine Tatsache, die sich Magier zunutze machen. Um so eine Méglichkeit auszuschlieBen, wollen Sie sicherstellen, da8 das folgende Geschehen nur vom reinen Zufall bestimmt wird. Aus diesem Grunde bitten Sie den zweiten Zuschauer im Publikum, ein Packchen Karten vom Spiel abzuheben, doch nicht mehr als ein Drittel des Spiels, damit das Experiment nicht zu lange dauert. Bitten Sie ihn ferner, von dem abgehobenen Packchen einen Teil abzu- heben und dem ersten Zuschauer (dem am Tisch sitzenden) auszuhandigen. Betonen Sie an dieser Stelle, da8 Sie jetzt unméglich wissen kénnen, wieviele Karten jeder Zuschauer hat, auger Sie wilrden die restlichen Karten des Spiels zahlen, was Sie aber natiirlich nicht tun werden. Doch selbst, wenn Sie es tdten, wiiSten Sie nur, wieviele Karten insge- samt fehlen, jedoch nicht, wie sie sich zwischen den beiden Zuschau- ern verteilen. Damit aber die Geschichte noch schwieriger wird, rau~ 137 men Sie jetzt beiden Zuschauern’ die Gelegenheit ein, einige der von ihnen gehaltenen Karten auf das Spiel zuriickzulegen, Bitten Sie nun die Zuschauer, ihre Karten zu zdhlen und dann so zu halten, da8 Sie die P&ckchen nicht sehen kénnen, Wihrend des ganzen Geschehens wen- den Sie den Zuschauern ihren Riicken zu, jetzt drehen Sie sich wieder um, Erwahnen Sie nochmals die Tatsache, da8 es véllig unméglich ist, das Sie die gewhlten Zahlen kennen. Dann fordern Sie den ersten Zuschau- er auf, das auf dem Tisch liegende Kartenspiel zu ergreifen, es griindlich zu mischen und bildunten auf Ihre Hand zu legen. Erklaren Sie, da8 Sie eine Karte nach der anderen vorzeigen werden und er sich die Karte merken soll, deren Lagezahl seiner Zahl entspricht. Zahlen Sie ihm elf (11) einzelne Karten laut vor und legen Sie sie auf den Tisch (d.h., die Reihenfolge der Karten wird umgekehrt). Aufgrund des zu Beginn abgehobenen kleinen Packchens, reicht diese Zahl immer aus. Wahrend Sie ihm die Karten vorzahlen, blicken Sie ostentativ vom Spiel weg, damit Sie, wie Sie erwihnen, keine Schliisse aus dem Ge- sichtsausdruck des Zuschauers ziehen kénnen. Nachdem Sie die elf Karten dem Zuschauer vorgezihlt haben, nehmen Sie sie vom Tisch auf und legen Sie unter das Spiel zurtick, wobei Sie mit dem kleinen Finger einen Spalt tber den elf Karten halten. Jetzt wen- den Sie sich dem Zuschauer 2 zu und zdhlen ihm 20 Karten vor, die je- doch nicht umgezihlt werden diirfen. Doch ist diese Tatsache wohl be- griindet, da dieser Zuschauer nicht am Tisch sitzt und Sie deswegen die Karten von der einen in die andere Hand abzihlen miissen. Wieder blik- ken Sie zur Seite, wenn Sie die Karten vorzdhlen und sich der Zuschau- er seine Karte merkt. Gehen Sie zum Tisch zurtick und legen Sie die rechts gehaltenen 20 Kar- ten auf den Tisch. Betonen Sie nochmals, da8 Sie auch nicht die Bild- seite einer einzigen Karte gesehen haben. Hierbei heben Sie beildufig aie elf Karten unter dem Spalt nach oben auf das Spiel ab und werfen es dann auf die 20 Karten, die auf dem Tisch liegen. Die Situation ist nun wie folgt: Auf dem Tisch liegt das Restspiel und jeder der beiden Zuschauer halt in seiner Hand das Kartenp&ckchen, @as er 2u Beginn des Tricks erhielt. Fordern Sie jetzt Zuschaver 1 auf, sein Packchen auf das Spiel zurtickzulegen und dieses gut zu ega~ lisieren, um auch das letzte Beweissttick zu vernichten. So Uberra~ schend es auch klingen mag, es ‘ist nun vdllig egal, ob Zuschauer 2 sein P&ckchen auch zurtickgeben will oder nicht, denn die beiden gemerk- ten Karten liegen jetzt an 12. (Zuschauer 1) und 32, Stelle (Zuschau- er 2) von oben im Spiel. Falls Sie Zuschauer 2 weniger als 20 Karten vorzeigten, liegt seine Karte an Stelle 12 + X (xX = Anzahl der vorge- zeigten Karten). Aus diesem Grunde kénnen Sie Zuschauer 2 die Wahl lassen, ob er seine Karten behalten oder zuriickgeben will. Ist letz- teres der Fall, legen Sie sie unter das Spiel. Es gibt jetzt verschiedene Méglichkeiten, um die zwei gewdhlten Karten zu produzieren: (1) Sie f&chern die Karten mit der Bildseite gegen sich auf, nehmen die zwélfte Karte (von der Riickseite her) aus dem Spiel und mer- ken sich gleichzeitig den Namen der 32. Karte. Wenden Sie sich Zu- schauer 1 zu und behaupten Sie, daf Sie sicher sind, seine gewahlte Karte in der Hand zu halten. Fordern Sie ihn auf, den Namen seiner Kar- te zu nennen - dann drehen Sie die in der Hand gehaltene Karte um. Wenden Sie sich jetzt Zuschauer 2 zu und bitten Sie ihn, fest an den Namen seiner gedachten Karte zu denken, geben Sie vor, seine Gedanken- wellen aufzufangen und nennen Sie den Namen seiner Karte. 138 (2) Breiten Sie die Karten bandférmig und bildoben auf dem Tisch aus und bitten Sie beide Zuschauer, ihre Fingerspitzen auf Ihre Han- de zu legen. Dann gleiten Sie mit Ihren Fingern zégernd tiber die aus- gebreiteten Karten und schieben die beiden gewahlten Karten gleichzei- tig heraus. (3) Das gleiche kénnen Sie machen, wenn Sie die Karten bildunten auf dem Tisch ausbreiten. Diese Version ist auch zum "Kartenstechen" geeignet. ZWEI DREIPACKCHEN TRICKS, Tricks mit drei Kartenpickchen sind nicht neu, wohl aber die zwei fol- genden Varianten, die ich in Kurzform schildern werde. VARIANTE 1: Drehen Sie den Zuschauern Ihren Riicken zu und bitten Sie einen Zuschau- er, das Spiel zu mischen und dann drei gleichstarke Kartenpickchen zu bilden, die, damit das Ganze nicht zu lange dauert (und damit der Trick auch klappt) jeweils aus héchstens acht Karten bestehen sollen. Eines der Puckchen soll er nehmen, mischen und abheben, und sich dann die nun zufallig oben liegende Karte dieses Packchens merken. Danach soll er eines der beiden anderen Packchen nehmen, ebenfalls mischen und auf das Packchen, dessen oberste Karte seine gemerkte Karte ist, legen und dieses vereinte Packchen auf das Spiel zurtickgeben. Das drit- te P&ckchen soll er mit der Hand bedecken, so da® Sie die Zahl der Kar- ten nicht schdtzen kénnen. Drehen Sie sich wieder dem Tisch zu, ergreifen Sie das Spiel und mi- schen Sie zehn Karten einzeln von oben in die linke Hand ab (d.h., die Reihenfolge der Katten wird umgedreht). Die 11. Karte riicken Sie nach innen ein (Injog) und mischen auf sie den Rest des Spiels ab. SchlieB- lich heben Sie die zehn Karten unter der eingeriickten Karte nach oben auf das Spiel ab. Jetzt £41llt Ihnen scheinbar ein, da8 noch ein Packchen fehlt, das Sie dann, um auch das letzte Beweismittel zu vernichten, auf das Spiel zu- riicklegen lassen, wihrend Sie selbst zur Seite blicken. Ist das ge- schehen, nehmen Sie wieder das Spiel in die Hand und mischen nochmals zehn Karten einzeln von oben in die linke Hand ab (die Reihenfolge der Karten wird also wieder umgekehrt), riicken die 11. Karte ein (Injog), mischen den Rest des Spiels ab und heben zum Schlus die zehn unter der eingerlickten Karte liegenden Karten nach oben, auf das Spiel ab. Und nun, ob Sie es glauben oder nicht, ist die gewihlte Karte die oberste des Spiels, so daB Sie sie auf beliebige Weise produzieren kénnen. VARIANTE 2: Anfangs verlduft alles genauso, wie bei Variante 1, nur daB Sie sich diesmal zu Beginn heimlich die unterste Karte des Spiels merken mlissen. Nachdem die drei Kartenpackchen auf dem Tisch liegen, wird der Zu- schauer gebeten, das Spiel auf irgendeines der drei Packchen zu legen. Eines der anderen Packchen darf er dann mischen, abheben und sich die jetzt oben liegende Karte merken, woraufhin er dieses Puckchen oben auf das Spiel legt. Ein Packchen verbleibt noch auf dem Tisch ~ es wird ebenfalls vom Zuschauer gemischt und schlieSlich auf das Spiel gelegt. Weisen Sie auf die Tatsache hin, da8 fiir Sie keinerlei Anhaltspunkte bestehen, da wieder alle Packchen mit dem Spiel vereint sind. 139 Ergreifen Sie das Spiel und mischen Sie zehn Karten einzeln von oben in die linke Hand ab. Gleichzeitig mit dem Abmischen der 11. Karte greift nun der linke Zeige- oder Mittelfinger von der Bildseite her liber die obere Langsseite des Spiels und zieht etwas mehr als zehn Karten von der Bildseite des Spiels und zusammen mit der 11. Karte (die dieses Maneuver gut verdeckt) auf die bereits in der linken Hand befindlichen zehn Karten ab. Die restlichen Karten werden dann regu- lar auf die links gehaltenen Karten abgemischt. Jetzt kénnen Sie das Spiel vom Zuschauer abheben lassen. Zum Schlu8 nehmen Sie das Spiel und blattern es durch... die gewahl- te Karte liegt an 10. Stelle (von der Riickseite her gesehen) hinter Ihrer zu Beginn gemerkten Leitkarte. DIE DETEKTIVKARTE, Diesen Effekt halte ich flir die gréSte mathemagische Schdpfung von Edward G. Brgwn. Das Prinzip habe ich sonst nirgends beschrieben ge- funden und die Wirkung auf die Zuschauer 148t nichts zu wiinschen ib- rig. a ZUBEHOR: Ein 52-Blatt Kartenspiel (ohne Joker) . EFFEKT und VORFUHRUNG: Waihrend ein Zuschauer das Spiel mischt, erzdhlen Sie, daB Sie eine lberraschende Entdeckung gemacht haben, namlich, daS es in jedem Spiel eine Karte gibt, welche die besonderen Fahigkeiten besitzt, von Zuschauern gewahlte Karten herauszufinden. Nehmen Sie das Spiel vom Zuschauer entgegen und fachern Sie es mit der Bildseite gegen sich auf, um scheinbar diese "Detektivkarte" herauszusuchen. Hierbei mer- ken Sie sich insgeheim den Namen der untersten Karte des Spiels (al- so der Bildseitenkarte) und zdhlen, mit ihrer Leitkarte beginnend, bis 20. Die 21. Karte schieben Sie auf den Tisch ~ sie ist die angeb- liche Detektivkarte - und die 20 abgezdhlten Karten legen Sie auf die Riickseite des Spiels. Aufgrund dieser Handlung kennen Sie jetzt den Namen der an zwanzigster Stelle von oben im Spiel liegenden Karte. Legen Sie das Spiel bildunten auf den Tisch. Bitten Sie jetzt einen Zuschauer, ca. ein Viertel des Spiels von oben abzuheben und bildunten auf den Tisch zu legen. Sagen Sie, "jetzt be- ndtigen wir ein gré8eres Packchen" und lassen Sie den Zuschauer ca. zwei Drittel des Restspiels abheben und rechts neben das zuerst abge- hobene Packchen legen. Den Rest des Spiels legt der Zuschauer ganz rechts neben die beiden anderen Packchen. Durch diese Art des Abhe- bens enthdlt das mittlere Packchen ungefahr genauso viele Karten wie die beiden duseren Packchen zusammen. AuBerdem gelangt hierdurch Ih- re Leitkarte in das mittlere Packchen. Erinnern Sie die Zuschauer daran, daS das Spiel gemischt wurde, und das, auch wenn die ungefahre Gré8e der Packchen vorgegeben war, der Namen der Karte, die nun oben auf dem mittleren Packchen liegt, kein Mensch wissen kann. Fordern Sie den Zuschauer auf, sich diese Karte anzusehen und zu merken und auf das mittlere Packchen zurtickzulegen, das er dann, so oft er will, abheben darf, um jede Spur zu verwischen. Ergreifen Sie das mittlere Packchen und betonen Sie nochmals, da8 das Spiel griindlich gemischt wurde und an nicht vorherbestimmbaren Stel- 140 len abgehoben wurde, wie auch das mittlere Packchen nach dem Merken der Karte, so daS8 diese Karte jetzt an einer vdllig unbekannten Stel- le liegt. Sagen Sie, "Ich kinnte diese Karten jetzt eine Woche lang betrachten, ohne daS ich irgendeinen Hinweis auf die gewihlte Karte finden wiirde." Da dies alles stimmt, gibt es hierllber nichts zu dis- kutieren. Zur Untermalung Ihrer Worte und wahrend Sie noch sprechen, bldttern Sie das mittlere Packchen von der Bildseite her durch und stellen die Lage Ihrer Leitkarte fest. Mit dieser beginnend, zahlen Sie bis 20 weiter und legen alle tiber der 20. Karte befindlichen Kar- ten unter das P§ckchen. Falls die Karten des Packchens vor Erreichung der 20. Karte zu Ende sind (was aufgrund des Abhebens leicht méglich ist), zahlen Sie mit der Bildkarte beginnend weiter. D.h., angenommen, Sie haben 14 gezihlt und die oberste Karte des Pdckchens erreicht, so ist die Bildseitenkarte Nr. 15, die hinter ihr liegende Karte Nr. 16, usw. Wie auch immer, durch das Abheben gelangt die Leitkarte an die 20. Stelle von oben im Packchen, das Sie dann bildunten auf den Tisch zurticklegen. Erzahlen Sie jetzt, daS in solchen aussichtslosen Fallen nur noch die Detektivkarte helfen kann und werfen Sie sie bildoben auf das bildun- ten liegende, linke P&ckchen. Dann werfen Sie das ganz rechts liegen- de P&ckchén bildunten auf die Detektivkarte. Erwahnen Sie, daB selbst Mischen die kriminalistischen Fahigkeiten der Detektivkarte nicht be- eintrachtigt und mischen Sie das Packchen mit der Detektivkarte ein- mal griindlich durch. Hierbei kénnen Sie ganz normal mischen, nur miis- sen Sie darauf achten, da8 die Detektivkarte selbst einzeln abgezogen wird, also zum Schlu8 genauso weit von der Bildseite entfernt ist, wie sie zu Beginn von der Rlickseite war. Der Rest ist nur noch Verkauf. Bitten Sie zwei Zuschauer,je eines der beiden P&ckchen zu nehmen und dann gleichzeitig eine Karte nach der anderen bildunten auf den Tisch zu legen. Sobald der eine Zuschauer die Detektivkarte bildoben und der andere Zuschauer eine Karte bild- unten halten, rufen Sie 'Halt' und lassen den zweiten Zuschauer die bildunten gehaltene Karte umdrehen - es ist die gewadhlte Karte! DIE WODU PUPPE von FRED LOWE (Wbersetzt aus "Genii", 29. Jhg., Heft 9, Mai 1965). Es gibt einen uralten (aber noch keinesfalls ausgestorbenen) Brauch, die Figur eines Feindes aus Wachs oder Lehm nachzubilden, und dann dieses Abbild mit Nadeln zu durchstechen, in der Absicht, dem Feind tatsachli- chen Schaden zuzuftigen. Der Ursprung dieses Brauches liegt im Dunkeln der Geschichte verborgen, aber sein Zusammenhang mit Wodu und Schwar- zer Magie stellt das Interesse der Zuschauer sicher. Im Jahre 1947 veréffentlichte die Zeitschrift “The Magic Wand" einen Bffekt mit dem Titel "The Manikin" von Roger Fairthorne. Das Effektthe- 144 ma war das gleiche, doch wurden dabei aus Papier geschnittene Pup- penfiguren verwendet, so daS die Wirkung des Kunststticks etwas zu wiinschen tbrig lie8. Die folgende Form der Prasentation, die durch jahrelange, praktische Vorfihrungen tberaus verfeinert wurde, wirkt manchmal starker, als einem lieb ist. Aus diesem Grunde sollte man die Zusammensetzung des Publikums vor dem Zeigen dieses Effekts stu- dieren, ehe man ihn allzu ernst pr&sentiert. am besten ist, den Prdsentationsstil so zu gestalten, da® bei den Zuschauern der Eindruck entsteht, da8 der Vorftihrende selbst die Sa- che nicht tierisch ernst nimmt, ohne hierbei jedoch in Komik zu ver- fallen. Glicklicherweise ist die Form der Présentation recht varia bel, ohne da8 man hierzu die Routine selbst oder die Handhabung ab- andern mite. EFFEKT: Eine direkte Darstellung des Themas "Synchrone Verletzung bei Puppe und Mensch". Der Vorfilhrende zeigt eine aus Lehm oder Wachs geformte Puppe vor, die, wie er erklart, ihn selbst darstellt. Ein Zuschauer sticht mit einer Nadel in die Pupe, an einer dem Vorfiihrenden unbe- kannten Stelle. Der Vorflhrende versptirt an der gleichen Stelle sei- nes Kérpers groBe Schmerzen (1). ZUBEHOR und ZUSAMMENSTELLUNG DER NOTWENDIGEN UTENSILIEN: (1) Eine menschliche Puppe aus Lehm oder Wachs. (2) Eine Hutnadel oder ein kleines Schwert (Cocktailstick oder Brief- Sffner) (3) Ein Mini-waridschirm, (4) Ein Durchschreibeblock. (5) Ein Bleistift, mit einer harten Mine. Die Puppe kann man leicht herstellen. In einem Geschaft flir Kunstar- tikel und Zubehér kaufen Sie sich Modellierton oder -wachs. Meistens werden diese Modelliersubstanzen in Pfund- oder Halbpfundpackungen verkauft. Ebenfalls besorgen Sie sich einen ca. 75 cm langen, diinnen Draht, den Sie in die Form einer menschlichen Figur biegen - Bild 1. Hierbei miissen Sie den Draht nicht durcl schneiden; drehen Sie ihn bei den Punkten A und B zusammen und nehmen Sie ihn fiir je- des Kérperglied doppelt. Die Drahtform hat nur den Zweck, dem Endprodukt eine gewisse Festigkeit zu geben. Uberziehen Sie nun die Drahtfigur mit Ton oder Wachs, wobei Sie zuerst den Draht an den Gelenkstellen etwas verbiegen, und kneten Sie dann aus dem Gan- zen die Form eines Menschen, mit soviel Liebe zum Detail, wie Sie filr notwendig hal- ten - Bild 2. Die Puppe mu8 ca. 15 cm gro8 sein. Fertigen Sie jetzt einen kleinen, ca. 13 x 25 mm groBen Stoffbeutel an und befe- stigen Sie ihn mit einer bunten Schnur um die Taille der Puppe. Besorgen Sie sich eine durchsichtige Kunststoffschachtel zur Aufbewahrung und fir den Transport der Pup- pe. Die Hutnadel oder das Miniaturschwert kaufen Sie in einem Geschaft. Ein Bleistift mit harter Mine ist besser geeignet, als ein Kugel- schreiber. 142 Der Mini-Wandschirm besteht aus einem aufklappbaren Sttick Karton, der die Form eines Buches hat und aufgeklappt ca. 30 x 40 cm mist. Der Durchschreibeblock mu8 ein ca. 10 x 6,5 cm grofes Blatt Papier aufnehmen und so gestaltet sein, da8 er Ihnen die notwendigen Infor- mationen sofort vermitteln kann. Wenn Sie so ein Hilfsmittel nicht greifbar haben, diirfte folgendes Schreibblockgimmick fllr Sie von groBem Wert sein, da man es auch bei vielen anderen Effekten verwen- den kann. Kaufen Sie sich eine Schreibblockmappe aus Leder oder Kunst- stoff, die wie ein Buch aufgeklappt wird. Die Mappe darf nicht klei- ner als 20 x 12;5 ¢m sein. Eine kleiné Schredbpapiermappe ist geeig- net, auch Mappen, die eine Ringbindung enthalten. Besorgen Sie sich ferner einen ca. 12,5 x 7,5 om grofen Schreibblock, der ca. einen Zen- timeter dick ist. Kleben Sie die Blatter dieses Blocks zusammen, je- doch nicht ganz bis zum Rand, damit kein Klebstoff zu sehen ist. Dann schneiden Sie ein ca. 7,5 x 5 cm groBes Sttick aus dem Block heraus, so da8 nur ein Blockrahmen Ubrigbleibt - Bild 3. Auf die Vorderseite dieses Rahmens kleben Sie ein Blatt Papier, dessen Rickseite Sie mit Kohlepapier in GréSe des Blockausschnittes versehen. Fertigen Sie nun einen Holzblock an, der die GréSe des Blockausschnittes hat und des- sen eine Seite Sie mit einem Sttick Blech bedecken. Auf dieses Blech kleben Sie ein Blatt Papier. Der Holzblock mu8 etwas lose im Block- ausschnitt sitzen, so da8 er, ohne festzuklemmen, herausfallen kann. Dieses Schreibblockgimmick wird jetzt so in die Schreibmappe einge- hangt, da8 der Holzblock verborgen ist, wenn der Block auf der rech- ten Seite der Mappe liegt - Bild 4. Nehmen Sie nun normale Briefum- schldge und kleben Sie zwei oder drei von ihnen zusammen. Schieben Sie diese Umschldge unter den Schreibblock und klappen Sie diesen nach links, so da8 der Holzblock auf den Umschl&gen zuriickbleibt. Kleben Sie den Holzblock in dieser Position auf den Umschlagen fest. Unter diesen 'Holzblock-Umschlagblock' schieben Sie einige lose Umschlage. Auf den Schreibblock legen Sie ein Blatt Papier und kleben es ganz leicht entlang seiner Oberkante fest. Mit einem harten Bleistift zeichnen Sie auf dieses Blatt den Umri8 einer menschlichen Figur - Bild 5 a. Die Handhabung des Schreibblockgimmicks ist recht einfach. 6ffnen Sie die Schreibmappe wie ein Buch, schieben Sie den rechten Daumen unter die Umschlage und klappen Sie sie nach links. Jetzt kénnen Sie einen Umschlag in voller Sicht der Zuschauer herausnehmen, ohne da& diese die Préparation wahrnehmen kénnen. Um einen Blick auf die Durchschrift werfen zu k3nnen (die sich nattirlich auf dem Blatt Papier auf dem Holzblock befindet), drehen Sie den Zuschauern die rechte Seite Ihres Kérpers zu, wenn Sie die Mappe Sffnen; gleichzeitig ergreift der lin- ke Daumen die Kante des Blocks und klappt diesen nach links um. Hier- durch bleibt der Holzblock auf der rechten Seite der Schreibmappe zu- riick und Sie kinnen einen Blick auf die Durchschrift werfen - Bild 5b. Fast gleichzeitig wird der rechte Daumen unter die Umschlage gesch ben und diese nach links geklappt, so da8 der Holzblock wieder im In- nern des Schreibblocks verschwindet. Wenn Sie nun einen Umschlag dem Zuschauer aushdndigen, drehen Sie sich ihm wieder frontal zu. 143 ROUTINE und PRASENTATION: Nach einigen einflhrenden Worten iiber die “Puppen/Menschen Beziehung", wobei Sie ebenfalls von der geheimen Kraft des Wodu erzadhlen (Anm. Um zu vermeiden, da8 ich Waschkorbweise Briefe erhalte, die mich da- rauf hinweisen, da8 es nicht "Wodu", sondern "Voodoo" heist, darf ich vorsorglich feststellen, da8 “Wodu" laut groBem Brockhaus das deutsche Wort fir "Voodoo" ist), zeigen Sie die Puppe vor und weisen insbeson- dere auf den kleinen Beutel hin, der um die Taille der Puppe gebunden ist. Erkldren Sie den Zuschauern, da8 dieser Beutel Teile Ihres Kir- pers enthdlt, namlich einige Ihrer Haare. Das bedeutet, daS die Puppe kein harmloses Modell ist, sondern Ihr persénliches Ebenbild darstellt und in einer direkten psychischen Beziehung zu Ihnen steht. Wenn der Puppe an irgendeiner Stelle Schaden zugefiigt wird, erleiden Sie an dieser Stelle Schmerzen. Zeigen Sie die Hutnadel vor und tibergeben Sie Hutnadel und Puppe einer Zuschauerin, die links im Publikum oder auf der linken Seite der Bihne sitzt. Einem neben dieser Dame sitzenden Zuschauer geben Sie den Mini-Wandschirm. Ein Prdsentations-Zwischen- spiel, das Ihnen vielleicht gefallt, ist, sich plétzlich, wie von Schmerzen erfiillt, nach vorne zu beugen, wenn Sie von der Dame wegge- hen, sich iht zuzuwenden und zu sagen: "Bitte tiben Sie auf die Puppe keinen Druck aus, die Schmerzen sind recht stark. Vergessen Sie nicht, da8 mein Leben in Ihrer Hand liegt." Zeigen Sie den gedffneten Schreibblock vor und lenken Sie die Aufmerk- samkeit der Zuschauer auf die Skizze der menschlichen Figur. Uberge- ben Sie den Block einer Zuschauerin zu Ihrer Rechten, die Sie frei be- stimmen lassen, zusammen mit einem Bleistift, und fordern Sie sie auf, irgendeine Stelle der Figur mit einem kleinen Kreuz zu kennzeichnen, ohne da8 sie hierbei irgendjemand beobachten kann. Ist das geschehen, soll sie das Blatt abreigen und sofort falten. Lassen Sie sich den Block zurtickgeben und beginnen Sie, sich von der Dame abzuwenden;hier- bei werfen Sie einen schnellen Blick auf die Durchschrift, nehmen den Umschlag heraus, drehen sich wieder der Dame zu und hindigen ihr den Umschlag aus, wobei Sie sie bitten, den Zettel in den Umschlag zu stecken und diesen zuzukleben. Dann legen Sie den Schreibblock auf dem Tisch ab. Erklaren Sie jetzt: "Um zu vermeiden, daB irgendjemand glaubt, da8 die- se Dame (zeigen Sie auf die Dame mit der Puppe) meine geheime Helfe- rin ist, habe’ich diese Dame (zeigen Sie auf die Dame mit dem Umschlag) von Ihnen, den Zuschauern, frei bestimmen lassen, so da8 nun niemand, auBer der Dame selbst, wissen kann, an welcher Stelle des Kérpers die Verletzung stattfinden wird." Lassen Sie nun den Umschlag dem Zuschau- er Ubergeben, der den kleinen Wandschirm in Handen halt, und bitten Sie diesen Zuschauer, den Umschlag zu Sffnen, den Zettel herauszuneh- men und die Zeichnung der Dame zu zeigen, damit diese genau wei8, an welcher Stelle die Nadel in die Puppe gestochen werden soll. Fordern Sie die Dame auf, die Puppe in die eine und die Nadel in die andere Hand zu nehmen. Betonen Sie, da8 sie nichts tun darf, bis Sie das Wort "jetzt" rufen. Dann soll sie mit der Nadel genau an der gekennzeichne- ten Stelle durch die Puppe stechen. Sagen Sie zu den Zuschauern, "nur aufgrund der Tatsache, da8 ich mich mit den Geheimnissen schwarzer Ma- gie griindlich beschdftigt habe, kann ich die Gefahr vermeiden, schwere Verletzungen zu erleiden. Aber Schmerzen kann ich nicht ganz unter- ariicken. Falls ich sehen wiirde, wo Sie die Nadel in die Puppe stechen, kénnten Sie annehmen, da8 ich nur so tue, als ob ich Schmerzen an die— ser Stelle verspilre. Wirden Sie, mein Herr, deswegen so freundlich sein, das Kartonstiick aufzuklappen und vor die Puppe zu halten, damit niemand sehen kann, an welcher Stelle der Durchstich erfolgt." Ich ha- be festgestellt, daS diese Aussagewichtig ist, damit die Zuschaver 144 das Mysterium des Effekts auch voll wiirdigen kénnen. Fragen Sie, “sind Sie bereit?" - pausieren Sie kurz und rufen Sie dann "Jetzt!". Warten Sie, bis sich die Hand der Dame bewegt, dann schnappen Sie vor Schmerzen nach Luft, greifen mit der Hand an die schmerzende Stelle und sagen: "Bitte halten Sie die Puppe hoch empor, so da jedermann sehen kann, wo Sie in sie hineingestochen haben." Wenn das geschehen ist, erkldren Sie: "Ziehen Sie jetzt die Nadel heraus - aber vorsichtig bitte!" Entspannen Sie sich, und lassen Sie sich die Puppe und die anderen Utensilien zurtickgeben. AbschlieSend reiben Sie sich-nochmals mit der Hand Uber die Schmerzstelle und fra- gen l&chelnd: "Meine Dame, sind Sie sich auch sicher, daS Ihre Mutter keine Hexe war?" Vielleicht wundern Sie sich, warum ich bei diesem Trick nur weibliche Zuschauer mitwirken lasse. Zum einen reagieren sie viel st&rker. Doch viel wichtiger ist, da8 Sie stets nur eine Frau die Skizze kennzeich- nen lassen, weil Sie sonst in echte Verlegenheit geraten k&nnen, ins- besondere dann, wenn ein "Michte-gern-Komiker" gewisse, recht priva- te Stellen Thres Kérpers mit einem Kreuz versieht (wie ich es schon erlebt habe) . ZWEI-PERSONEN MENTALDARBIETUNG: Diese Routine ist ftir Zwei-Personen Mentaldarbietungen wie geschaffen. Man mu8 lediglich einen geheimen Nummerncode hinzuftigen. Beide Partner merken sich folgende 13 Kérperposi- tionen: (1) Rechte Gesichtsbacke; (2) Stirn; (3) linke Gesichtsbacke; (4) rechter Unterarm; (5) rechter Oberarm; (6) Brust; (7) linker Oberarm; (8) linker Unterarm; (9) Magen; (10) rechtes Schienbein; (11) rechter Oberschenkel; (12) lin- ker Oberschenkel; (13) linkes Schienbein - Bild 6. 6 Die Prasentation diirfte klar sein. Die Puppe wird als das Ebenbild der Partnerin bezeichnet und die Position der angekreuzten Stelle wird mit Hilfe eines Geheimcodes iibermittelt. Falls Sie einen Verbalcode verwenden, sollte er auf dem Gebrauch von Codewértern beruhen, die ausgesprochen werden, wenn Sie zum Publikum sprechen. Meine eigenen Code- worter sind wie folgt: (1) Wixden; (2) Jetzt; (3) Beginnen; (4) Fertig; (5) Und; (6) Bitte; (7) Ich; (8) In Ordnung; (9) 0.K.; (10) Achtung; die Worte "meine Dame" oder “mein Herr" bedeuten eine Wiederholung der zuerst tbermittelten Ziffer, also: "Wiirden Sie sich konzentrieren!" bedeutet Nr. 1; "wlirden Sie sich, meine Dame, konzentrieren!" bedeutet Nr. 11. Andere Beispiele: "Und nun ist es soweit" bedeutet Nr. 5; "wiirden Sie sich jetzt konzentrieren" bedeu- tet Nr. 12; "wiirden Sie beginnen, sich zu konzentrieren" bedeutet Nr. 13. Diese geheime Information wird immer zu einem vorher bestimmten Zeit- punkt tbermittelt, z.B. kurz bevor die Puppe durchstochen wird. SCHLUSSANMERKUNG: Fiir einen arbeitenden Biihnenkiinstler, der einen starken Eindruck bei seinem Publikum hinterlassen will, und das Ganze nicht allzu ernst prdsentiert, ist dieser Effekt von grofem Wert. Verwenden Sie aber keinesfalls eine fertige Puppe aus dem Laden, ganz egal, wie schén sie ist. 145 KUNSTGETRICKSE von SID LORRAINE (Ubersetzt aus "Abracadabra", Heft 1340, Oktober 1971). Die folgende Routine ist eine nichtmagische, aber amlisante Einlage, die beim Publikum immer gut ankommt. Ich verwende sie oft bei mei- nen Conférencen, wahrend die n&chste Nummer ihre Requisiten aufbaut. Der Effekt basiert auf einer Idee von Arnold Crowther, die er in sei- ner Artikelserie “Crazy Capers" beschrieb ("Abracadabra", Nr. 1286). Mr. Crowther beschrieb einen Papierbogen, dessen obere Hilfte gelb und dessen untere Halfte blau war, Das Ganze wurde dem Publikum als ein Gemdlde mit dem Titel "Sonnenuntergang auf See" prdsentiert. Dann wurde das Bild umgedreht und als "Dammerung ther der Sahara" bezeich- net. Der Gag gefiel mir, doch fand ich, da8 er noch weiter ausgebaut werden miiéte'und eines Klimax bedurfte. Hieraus entstand die folgende Routine. Da Sie genaugenommen nur vom Vortrag lebt, beschreibe ich diesen zuerst und die Vorfiihrdetails danach. VORTRAG: “Heute darf ich Ihnen meine neue Erfindung vorstellen, die ich bald unter dem Namen 'Adaptionsgemalde" auf den Markt bringen werde. Sie dient dazu, die Liebhaber der verschiedenen Kunstrichtungen zufrie- den zu stellen. Nehmen wir eine typische, deutsche Familie: vater, Mutter, Tochter und Sohn. Mutter sieht gerne die Fernsehsendungen ber moderne Kunst und ist besonders von der 'Horzontal-Schule flacher Linienfiihrung! begeistert, so wie sie dieses Bild zeigt (nehmen Sie den zusammenge- falteten Bogen aus dem Umschlag). Zweifellos erkennen Sie dieses Bild sofort als ein typisches Beispiel fiir die Arbeiten des argentinischen Malers Inehma Rolle (ich nehme eine Rolle). Sein Titel 'Dammerung ilber der Donau'. Das Bild besitzt einen grofen Vorteil. Wenn die Do- nau all zu sehr verschmutzt ist, stellt man das Bild einfach auf den Kopf und schon haben wir das Ebenbild des beriihmten Gemdldes 'Mit- tags in der Sahara’ von Isidor Dilli Dalli. Doch die Tochter des Hauses ist von anderem, kiinstlerischem Tempera- ment. Sie ist ein Mitglied des 'Mischmasch-Palettenkreises' und zieht die klare Reinheit vor (zeigen Sie die Riickseite des Bildes vor), so wie sie dieses herrliche Kunstwerk der bekannten farbigen Kiinstlerin Lily Albino zeigt. Dieses, nur mit weifer Kreide gefertigte Bild tragt den bezeichneten Titel 'Leerer Blick'. Jedoch besteht sie da- rauf, da8 das Bild erst richtig zur Geltung kommt, wenn sich links und rechts kréftige Farbkontraste befinden... von dieser Art (klap- pen Sie die vorher gezeigten gelben und blauen Bildhdlften von der Rlickseite nach vorne auf). Andererseits hat Vater fiir das ganze moderne Zeug nicht allzuviel tb- rig. Er ist realistischer eingestellt. SeineLebensweisheit lautet: ‘Gebt mir etwas mit Farbe, Wirme und Formen... etwas, das man grei- fen kann, von gutem Rahmenbau...' (zeigen Sie die Rilckseite des lee- ren Bildes und der Farbklappen vor, so daf die Zuschauer den Damen- akt sehen)... ungefahr von dieser Art... er nennt das Bild ‘Mutter’. Aber Alexander, der Sohn... besser bekannt unter dem Namen Pferdege- sicht, hat fiir Bilder nichts brig. Er sagt immer, ‘ich kann auf ih- 146 nen sowieso nichts erkennen'. was nicht verwunderlich ist, weil seine Haare ihm stets im Gesicht hangen. Er zieht das hier vor (fal- ten Sie den Bogen ganz auf, so daf das "PROTEST! Schild zum Vorschein kommt)... ein typisches Zeichen der heutigen Zeit." Wie sagen doch schreibfaule Autoren so gerne auf die Illustrationen, dann wird Ihnen alles klar sein. Werfen Sie einen Blick Falls nicht, hier noch ein paar Anmerkungen: Verwenden Sie ein kréftiges Papier, das bei Sfterem Falten nicht gleich reist. Der gefaltete Papierbogen ist ca. 32,5 x 27,5 cm groB ~ Bild 1. 7 Zur Gestaltung der blauen und gelben Bildhdlften verwenden Sie am besten gummiertes Buntpapier oder farbige Kunststoffolie. Die Bilderrahmen werden aufgé- malt oder ebenfalls mit Klebefo- lie gestaltet. Die hiibsche Dame ist das herausfaltbare Mittel- stiick aus dem "Playboy" oder einem ahniichem Herrenmagazin. Das groBe Wort "PROTEST" wird mit einem dicken, schwarzen Filzschreiber geschrieben. Da die Farbe oft das Papier durch- dringt, wird erst nach dem Be- schriften das Bild der Dame auf den Papierbogen geklebt. Soll- ten Filzschreiberspuren auf dem Teil des Papierbogens zu sehen sein, der den "Leeren Blick" darstellt, kleben Sie einfach ein weiteres Blatt Papier auf diese Stelle. Die Routine geht aus dem Vor~ trag klar hervor. Zu Beginn zei- gen Sie den ganz zusammengefal- teten Papierbogen wie auf Bild 1 vor - danach stellen Sie Bild 1 auf den Kopf. Als ndchstes drehen Sie das Bild um, so daB die leere Rlick- seite nach vorne gelangt, 5ffnen dann die farbigen Seitenklappen (die zu Beginn Bild 1 darstellten), so da8 sie beiderseits der eingerahmt- ten WeiBfldche zu sehen sind. Nun drehen Sie das Ganze wieder um und zeigen den weiblichen Akt vor - Bild 2. SchlieBlich entfalten Sie den Papierbogen ganz, wie auf Bild 3. Das ist alles. 147 Ich hoffe, da8 es Ihnen gefalit. EIN GUTER EROFFNUNGSTRICK von JsFs ORRIN (Ubersetzt aus "Abracadabra", Heft Nr. 1339, September 1971). Meiner Meinung nach ist ein guter, flotter Verschwinde- oder Produk tionseffekt zu Beginn eines Auftritts am besten geeignet, um das In- teresse der Zuschauer zu wecken. Was ich Ihnen heute schildern werde, ist nichts anderes, als das Verschwinden eines Glases Milch, doch verschwindet es unter Umstdnden, die fiir Laienzuschauer total ver- bliiffend sind. Dies ist eigentlich auch nicht verwunderlich, denn es werden nicht weniger als vier verschiedene, magische Prinzipien ver- wandt, um diese Illusion zu erzeugen. Augerdem hat dieses Kunststiick den Vorteil, in grofer Nahe der Zuschauer vorgefiihrt werden zu kén- nen. Als ich einmal zu Hause im kleinen Freundeskreis ein paar Kunst- stiicke zeigte, hatte ich das gro8e Vergniigen, da8 einer meiner Freun- de, wie von der Tarantel gestochen, hochsprang, als ich den Klimax dieses Effekts erreichte. Um den Effekt vorfihren zu kénnen, brauchen Sie ein bodenloses Glas mit einem durchsichtigen Einsatz, der zu drei Viertel seiner Hohe mit weigem Papier beklebt ist. AuSerdem bendtigen Sie einen 'Milk- pitcher’ und eine 'Geisterréhre', die Sie sich - siehe folgende Be- schreibung - selbst anfertigen kénnen, Auch das bodenlose Glas und der Einsatz diirften keine Schwieriykeiten bereiten, da es heute in allen Haushaltsartikel Geschiften ‘Einwegglaser' aus durchsichtigem Kunststoff gibt, die sich leicht bearbeiten lassen. Bevor wir jedoch zu den Konstruktionsdetails gelangen, werde ich den Effekt beschrei- ben, so wie ihn der Zuschauer erlebt, damit Sie wissen, wohin die Reise geht. EFFEK?: Der Vorfithrende zeigt ein leeres Glas und eine leere Réhre vor. Er stellt das Glas auf seine linke Hand und bedeckt es mit der Rdhre, wonach er einen Teil des Inhalts eines Milchkruges in die Réhre (und somit in das Glas) gieSt. Er nimmt die R&hre vom Glas ab und zeigt, daB das Glas zu drei Viertel mit Milch gefiillt ist. Das Glas wird wieder mit der Réhre bedeckt und die rechte Hand auf das obere Ende der Rdhre gelegt. Nach einigen Worten wird die R&hre auf die rechte Hand umgestiilpt, ohne da8 Milch ausflieBt. Zu guter Letzt wird ein Zauberstab durch die Rdhre geworfen, die der Vorfiihrende dann noch auf dem Stab rotieren 148t, um zu zeigen, daS sie auch wirklich leer und das Glas verschwunden ist. Weitere Details der Routine folgen spater. VORBEREITUNG und PRAPARATION Bevor wir mit dem Basteln beginnen, miissen Sie Ihre Rechenaufgaben machen. Wenn ich die MaSe Ihres bodenlosen Glases wiigte, kénnte ich Ihnen diese Gedankenarbeit abnehmen, doch da das nicht der Fall ist, miissen Sie Ihre grauen Zellen schon selbst betdtigen. Besorgen Sie sich einen ca. 60 x 30 cm grofen Papierbogen von der Art, wie man flr Schnittmuster verwendet. Nahe der linken, oberen Ecke des Bogens zeichnen Sie den Innenquerschnitt Ihres bodenlosen Glases auf, an dessen breitester Stelle (ABCD auf Bild 1). Verldngern Sie die beiden Linien, welche die Seiten des Glases darstellen, bis sie sich in 148 Punkt '0' treffen. Dieser Punkt liegt wahrscheinlich ca. 36 cm unterhalb der Bodenlinie des Glases, wenn Ihr Glas in etwa meinem ahnelt. Unter Verwen- dung des Punktes 'O' als Mittelpunkt, schlagen Sie zwei Kreisbégen, die bei den Punkten 'A' und 'C' beginnen.Dann schlagen Sie weitere Kreisbégen, be- ginnend bei den Punkten 'x' (der ca. 6 cm oberhalb von Punkt 'A' liegt), ‘m' (der sich in einer Héhe befindet, die drei Viertel der Héhe des Glases entspricht) und 'P' (der ca. 3,6 cm unterhalb der Bodenlinie des Glases liegt). Als n&chstes ziehen Sie eine Tangente von 'A' nach 'E', deren Lan- ge der dreieinviertelfachen Breite der Glaséffnung entspricht, und mes- sen eine weitere Strecke von 1,2 cm ab, die Puikt 'F' ergibt. SchlieBlich verbinden Sie die Punkte 'E' und 'F' durch gerade Linien mit dem Punkt 'o'. Ich wei8, da8 dies alles schreck- lich klingt, aber Bild 1 wird Thnen das Ganze verdeutlichen. Sind Sie mit der Zeichnung fertig, missen Sie nur noch die verschiedenen Muster aus~ schneiden. An dieser Stelle empfehle ich Ihnen, einen Blick auf Bild 2 zu werfen, das einen Querschnitt der Geister- rohre mit dem in ihr befindlichen Glas darstellt.Der durchsichtige Glaseinsatz wird hier nicht gezeigt, aber die Héhe der Papiereinlage wird durch die Linie @ '"PP' sichtbar gemacht. Zuerst wenden wir uns der AuSenréhre zu. Sie ist 15,6 cm lang und hat einen Durchmesser, der um ca. 26 mm gréBer sein mug, als der obere Durchmesser des Glases Vielleicht haben Sie Gltick und finden eine Zeitschrif- ten-Versandréhre in der passenden Grége. Falls der Durchmesser der R&hre etwas gréSer ist, kann man das obere Réhrenende mit einem oder mehreren 12 mm breiten Kartonstreifen auskleben, um den Innendurchmesser der Réhre auf das gewiinschte Ma8 zu reduzieren (am unteren Ende spielt der Innendurchmesser der Rdhre keine Rolle). Falls keine passende Rdhre verfiigbar ist, kann man sich selbst die Réhre herstellen, indem man einen grofen Bogen dickfaserigen Papiers in Kleister aufweicht und dann um eine Weinflasche von geeigneter Grése rollt. Fr die Innenrdhre schneiden Sie die Form'X, Y, 0, O' (Bild 1) aus diinnem Karton aus und zeichnen auf den Karton die Kreisbégen 'A,F, A,B,D,C,L'. Rollen Sie den Karton auf und schieben Sie ihn in Ihr bodenloses Glas, so da8 'A,F' und 'C,L' mit der Ober- und Unterkante des Glases korrespondieren. Erweitern Sie die aufgerollte Réhre, bis sie die Innenseite des Glases an jeder Stelle berihrt und stellen Sie die Grége des tberlappenden Teils fest. Falls die Breite dieses Teils 12 mm Ubersteigt - was wahrscheinlich der Fall ist - schneiden Sie den dieses Ma tiberragenden Teil ab. Ziehen Sie den Karton - ohne da er sich hierbei entrollt - aus dem Glas heraus und kennzeichnen Sie die ‘Uberlappstelle' mit einer Bleistiftlinie. Biiroklammern leisten hier 149 gute Dienste. Bedecken Sie den ttberlappenden Teil mit Klebstoff und schieben Sie die Innenréhre wieder in das Glas, in die gleiche Posi- tion wie zuvor., Hier verbleibt die Réhre, bis der Klebstoff getrock- net ist. Flr den durchsichtigen Glaseinsatz kénnen Sie durchsichtige Kunst- stoffolie nehmen, die aber so stark sein mus, da8 sie ihre Form be~ wahrt. Ich verwende Zelluloid Azetat (das gleiche Material, aus dem frither der AuSenumschlag der ‘Intermagic' bestand). Schneiden Sie die Form 'A,F,C,L' aus, rollen Ste sie auf und schieben Sie sie in das Glas. Achten Sie darauf, da8 die Folie das Glas an allen Stellen bertihrt und stellen Sie die Breite des tberlappenden Teils fest. Re~ duzieren Sie ihn soweit, da8 der iberlappende Teil nicht breiter als 6 mm ist, und kleben Sie dann die Réhre zusammen. Auch hier mlissen Sie die Position der RUhre fixieren, bis der Klebstoff trocken ist. Eine einfache Methode hierfiir ist, den Glaseinsatz mit zwei Reignd- geln, die durch den iiberlappenden Teil gehen, an einem Stiick Holz zu befestigen und dort trocknen zu lassen. Das weiBe, aufzuklebende Papier wird in der Form 'M,N,C,L' ausge- chnitten. Die Farbe des Papiers mu8 der Farbe von Milch méglichst nnlich sein} Nachdem Sie den tiberlappenden Teil entsprechend zuge- schnitten haben, kleben Sie das Papier auf die AuBenseite des durch- sichtigen Glaseinsatzes. Wenn der Klebstoff trocken ist, malen Sie mit weifer Farbe einen 3 mm breiten Streifen auf die Innenseite des Glaseinsatzes, direkt oberhalb der Oberkante des aufgeklebten Papier- streifens. Dann entfernen Sie mit einem weichen Stofflappen den gré8- ten Teil der Farbe, so da8 nur noch ein verschwommener Farbschleier liber der Oberflache der 'Milch' verbleibt. Zu guter Letzt wischen Sie mit dem Lappen ther eine Seite des Glases, so daB ein nebelhafter Fleck entsteht, der den Eindruck vermittelt, da® die Milch im Glas nach der Seite gekippt wurde. Ich habe mich bemiihrt, das Ganze auf Bild 3 darzustellen. Bei der Praparation des Glaseinsatzes sollten Sie sich ruhig etwas Zeit lassen, da hierdurch die Illusion eines vollen Glases Milch betrachtlich verstarkt wird. Die n&chste Aufgabe ist das Anbringen der konischen In- nenréhre in der AuSenréhre. Bevor wir das tun, miissen wir aber ein kleines Sttick aus der Innenréhre schneiden. Zu diesem Zweck geben Sie das Glas samt Einsatz Uber die Innenréhre, und schieben das Glas soweit die Rdhre hinauf, wie das méglich ist. Dann ziehen Sie mit einem Bleistift eine Linie um die Réhre, mit der Sie die Po~ sition des oberen Glasrandes kennzeichnen. Entfernen satz freizugeben, gleiten die Finger so daB die Spitze des Mittelfingers Sie das Glas und zeichnen Sie Quadrat mit einer Seitenlange wird so aufgezeichnet, da8 es Héhe (also um 6 mm) unterhalb Schneiden Sie jetzt mit einem Quadrat aus der Réhre heraus. auf die Innenrdhre ein von 18 mm; dieses Quadrat zu einem Drittel seiner der Bleistiftlinie liegt. scharfen Messer dieses Bild 4 zeigt die relati- ve Position des Glases und des Ausschnittes. Diese bffnung hat den Zweck, den durchsichtigen Glas- einsatz freizugeben, wenn er bendtigt wird. Zu Beginn sitzt der Glaseinsatz ziemlich fest Uber der Innenréhre; hierbei steht der obere Rand des Glaseinsatzes um ca. 6 mm tiber den Ausschnitt hinaus - Bild 4. Um den Bin~ in das Innere der Geisterrdhre, in den Ausschnitt greifen kann. um ihn nach Bin leichter Druck auf den Rand des Einsatzes genligt, unten fallen zu lassen. 150 Um Innen- und AuSenréhre aneinander zu befestigen, stellen Sie die konische Innenréhre umgekehrt auf den Tisch und schieben die Augenrdhre tiber sie,eben- falls in umgekehrter Position. Jetzt driicken Sie die AuBenrdhre so fest nach unten, daS sich beide Réhren unten an jeder Stelle beriihren und die Innenrdhre ansonsten von der AuSenrdhre gleich weit entfernt ist - Bild 5. Kennzeichnen Sie die Stelle, an der sich die beiden R&hren beriihren, mit einer Blei- stiftlinie - Bild 5 - und schneiden Sie den iiberste- henden Teil der’Innenréhre ab. Die AuSenseite der unteren Kante der konischen Innenrdhre wird mit einem ca. 25 mm breiten Streifen Leim versehen,eben- falls die Innenseite der AuSenréhre. Wieder wird die AuBenrdhre tber die Innenréhre geschoben und dann das Ganze beiseite gestellt, bis der Leim getrocknet ist. Hierbei sinkt der Klebstoff zwischen den beiden Oberflachen nach unten und bildet nach dem Trocknen einen festen Rand - Bild 6 - der schon einiges ver- tragt. | Um nun noéh das gegentiberliegende Ende der Innenréh- re auf gleiche Héhe mit der Kante der AuSenréhre zu bringen, schneiden Sie ein rundes Loch mit einem Durchmesser von 4,8 cm in ein quadratisches Karton- stiick, das eine Seitenlange von ca. 12 cm hat. Rei- ben Sie mit einer weichen Bleistiftmine Uber die Innenkante des Lochs und legen Sie dann das Karton- stiick auf die Kante der Augenr&hre, so daS die Innenrdhre aus dem Loch herausragt. Drehen Sie jetzt das Kartonstiick um die Innenrdhre, so daB die Kante des Lochs gegen die konische Innenréhre reibt. Hierdurch entsteht eine schwache, kreisfUrmige Linie um die Innenrdhre, die auf gleicher Héhe mit der Kante der Augenrdhre liegt. Den tiber dieser Li- nie befindlichen Teil der Innenrdhre schneiden Sie ab. Achten Sie darauf, da8 die im Milkpitcher vorhandene Fltissigkeitsmenge nur wenig mehr ist, als die, die spiter im Glas erscheint. Bereiten Sie die Vorfiihrung des Kunststticks vor, indem Sie den Glas- einsatz tiber die Innenrdhre der Geisterréhre schieben. Stellen Sie hierbei die Réhre auf den Kopf und klopfen Sie mit ihr auf den Tisch, damit der Glaseinsatz nicht vorzeitig nach unten fallt. Réhre, Glas und Milkpitcher stehen auf der rechten Seite des Tisches, der Zauber- stab ist unter Ihrem linken Arm eingeklemmt. Nach den Begrisungswor- ten kénnen Sie wie folgt weitermachen: VORFUHRUNG: "Im allgemeinen beginne ich mit einem sehr einfachen Kunststiick. Wenn das dann klappt, kommen die schwierigeren Dinge dran. Daher verwende ich auch bei diesem, meinem ersten Trick, nur diesen hungrigen Akro- baten (ergreifen Sie das Glas) - nun, auf jeden Fall ist es ein lee- res Glas - und diese Kartonréhre, die bequem iiber das Glas paBt. (Stellen Sie die Réhre tiber das Glas auf der linken Hand und lésen Sie mit dem rechten Mittelfinger den Glaseinsatz, der in der Rdhre nach unten fallt). Zumindest vermute ich, da8 sie bequem ineinander passen, denn sie ha- ben sich noch nie beschwert. Dann habe ich noch einen Gegenstand, nam- lich diesen Milchkrug hier, aus dem wir als erstes etwas Milch in das Glas schiitten... (kippen Sie den Milkpitcher Uber der Réhre langsam nach vorne, wobei Sie scheinbar genau auf die Menge der ausgegossenen 151 Milch achten)... hier mu8 ich recht vorsichtig zu Werke gehen, denn falls ich zu viel oder zu wenig Milch in das Glas gieSe, funktioniert der Trick nicht. Es wire sowieso ein Wunder, wenn er klappt... (hal- ten Sie den Krug empor, scheinbar um nochmals zu prilfen, wieviel Milch Sie ausgegossen haben. Stellen Sie den Krug auf dem Tisch ab und entfernen Sie die RShre vom Glas, um die 'Milch' im Glas vorzu- zeigen)... Wie ich bereits erwihnte, ist dieser Trick recht einfach. Ich stelle einfach das Glas Milch auf meine Hand und bedecke es mit der Réhre, wobei ich darauf achten mu8, da8 ich das Ganze nicht schrig halte, weil sonst die Milch auslduft... (stellen Sie die R&h- re wieder tber das Glas und legen Sie die rechte Hand oben auf die Rdhre)... Oh, ich nehme doch an, da8 Sie das alles nicht langweilt - ich bin ja nicht gezwungen, Ihnen etwas vorzuzaubern. Ich kénnte auch das Gedicht "die griinen Augen des gelben Gottes" vortragen oder auf meiner Gitarre spielen... (wihrend Sie diese Weisheiten von sich geben, verdndern Sie beildufig die Position der Hinde, so da8 zum Schlu8 die Réhre in umgekehrter Position auf der rechten Hand steht. Heben Sie geistesabwesend die linke Hand empor und kratzen Sie sich hinter dem Ohr. Plétzlich erschrecken Sie und sagen)... wissen Sie, ich glaube, da8 ich die R&hre versehentlich umgedreht habe. (Nehmen Sie die Réhré in die linke Hand, die um die Mitte der Réhre greift. Fahren Sie mit der rechten Hand Uber die Rilckseite [hres Kopfes. Gleichzeitig driicken Sie mit dem linken Zeigefinger von oben das Glas fest in die Rdhre hinein. Nach einer kurzen Pause verktinden Sie)...Nun, um eine lange Geschichte kurz zu machen, falls Ihnen zu- f4llig jemand Uber den Weg 1duft, der ein Glas Milch in Handen halt und nicht wei8, wem es gehdrt... (heben Sie hierbei die Rdhre em- por, so da die Zuschauer in sie hineinblicken kénnen, und stecken Sie den Zauberstab von hinten durch die Réhre, die Sie zum Schlus um den Stab rotieren lassen)...dann wissen Sie, wer der wahre Eigen- timer ist." So prasentiert, kommt das Verschwinden des Glases als vollkommene Uberraschung und hinterlast bei den Zuschauern eine Bombenwirkung. P.S. Falls Sie noch keinen eigenen Mi€kpitcher besitzen, empsehten win Thnen ein recht precswertes Modell (Preis DM 30,-), das wir seit einiger leit fithnen. Diesen Nalkpétchor hat den Vortedt, da Sie ihn nach Gebnauch auswaschen kénnen, s0 daB die bed manchen, mit perma- nontenr Flissigkeit gegiitlten Mitkpitchern vorhandene Gegahn des Sich- verganbens nicht besteht. Bed unserem MéLkpitcher missen Sie nur ein paar Tropgen Milchkonzentnat (k£eine Flasche DM 4,50, ghoBe Flasche DM 10,-) dn den Krug gebon und Letztenen mét Wasser augsitlen. ALLes andere gunktionéert von selbst. PLAUDERSTUNDE "So a alter Rittersmann, der war halt scho' zlinftig dran, konnt mit Sex sich'd Zeit vertreiben, mu8t koa Intermagic schreiben!" Mit dieser wedsen Exkenntnés gestatte ich min, Ihnen den piinktLichen Abschlu8 des 5. Jahnganges mednes Journals mitzutecten - den piinkt- Lichen Abschlug, wie ich betonen méchte, denn ich hatte Ihnen ja in Gen Letzten ‘Plauderstunde’ versprochen, Hest 4 noch vor Wechnackten 152 herauszubringen. Das ich es noch schaggte, wundert mich zwar selbst, da ich, nachdem die Fertigstellung des Ihnen bereits zugegangenen oder beéliegenden Biichenkataloges kein Ende nehmen wollte, selbst an den Einhattang meines Versprechens zu zweigegn begann. Doch ate mich dann einige Kunden in recht siigfisantem Ton frugen, ob Inteamagic denn wohk schon in Anbedt seé, sagte ich min "nun desto trotz" - das Engebnis halten Sie jetzt in der Hand. Wie jedesmal zum Ende eines Jahrganges, haben Sie jetzt Ge£egenheit, Intermagic abzubestetlen, wenn Sie sie nicht Langer zu bezéchen win schen. So£lte das der Fatt sein, bitte ich Sie, uns diesen Entschlus bis spdtestens 15, Februar 1979 mitzutedten. Falls Sie jedoch Inten- nagitwetterbertenen wollen, Dhauchen Sie nun DN 245- aus das Post- scheckkonto:Minchen 245756-800, R. Baaunmillen, Steinbeisplatz 3, 8000 Miinchen 21, zu ibenwecsen. Das bedeutet: Auch im 6. Jahn gibt @6 keine Proisorhdhung, dank der standig wachsenden Zaht von Inter- magte Leseanl Nichtsdestoweniger neue ich mich natinlich iiber jeden neuen Abonnenten, Sollten Sie daher noch ingendjemanden kennen, der noch kein Intermagic Leser ist, wine ich Thnen nicht bdse, wenn Sic diesen Armen auf unsere Zeitschatst augmerksam machen wirden. Je mehr Leser, desto besser der Inhalt, denn je mehr wit ednnehmen, desto mehr kdnnen win fin gute Routinen zahken und viekleicht Intermagic noch umfangrcicher gestatten. Sée gewinnen also auch, wenn Sie und weitere Abonnenten zugihren. Solkte Thnen ingendetwas an der inhaltlichen Gestaltung meines Jour- nals nicht gegatlen, winde ich méch fiber eine entsprechende Nach- nicht freuen, denn, wie ich grither schon cinmal betonte, ich muB Th- ne Meinung kennen, wenn ich Thaen Geschmack treggon will. Tet€en Sie mix aber auch mit, was Thnon gesatee, damit ich nicht vielleccht et- was als schlecht ansehe, was dic Wehtheit den lesen schdtzt. Wie Sie sehen, habe ich diesmal den Index des 5. Jahnganges zum Be- standteil von Heft 4 gemacht, um nicht wieder 40 Lang zu seiner Fer- tigstellung zu brauchen, wie bed den friheren Jahngangen. Dies ver- setzt uns in die Lage, Thnen in Zukunft eénen zum Binden zugesandten Jahrgang sofort gebunden zurickzusenden, was in der Vergangenheit oft nicht moglich war, weik ich den Index noch nicht fertiggestelet hatte. Vergessen Sie aber bitte nicht, DM 2,- fia Porto und Verxpak- kung beizulegen, und schicken Sie zwischen dem 22. Dezember 1978 und dem 9. Januar 1979 nichts an mich oder an das Studio, weil die ganze TIM Bekegschast auf Winterurtaub ist. Falls Sie einen schdnen Wandkatender fir 1979 suchen, kann ich Thnen eine kleine Kostbharkeit anbieten. Es handelt sich um einen Kalender, det von RUDIGER DEUTSCH, dem bekannten Samm£on alter Zaubergenite, ge- Sstattet wurde. Den Kakender enschien antdBlich des "4. Magic up to Dates" in Diissefdong in einer Limitienten Auglage und wind zweigellos én wenigen Jahren zu einer Sammberranitat ersten Ranges werden. Er st 30 x 42 cm groB und aug silbrigom Hochglanzpapienr gedruckt. Aus Seinen Sedten (eine gin jedes Monat) sind die herrtichsten Sticke aus der Samm£ung Deutsch abgebéldet, insgesamt zwils. Den Kalender kostet DM 20,-, nur noch wendge sind aug Lager. Da win schon vom Sammetn sprechen - auch ich suche gir meine eégene Biichered noch verschiedene Tétek. Wie alt dic, dée mich persdntich konnen, wéssen, bin ich edn fanatischer Samm£er magischen Literatur, den den Ehngeiz hat, eéne miglichst komplette Bibliothek der deutsch- sprachigen Laubertitenatur zu schaggen. Aus folgende Titel bén ich besonders schang: CONRADI: Der moderne Kartenkiinstler; Der Kartenkiinstler im XX. Jahr- hundert; Magie fin de siecle; Magisches Allerlei; In 10 Minuten Zau- 153 berkiinstler; Magisches Schatzkdstlein; Magische Neuheiten; Schwarz- Rot und Schwarz-Gelb; Feuerzauber; Die Mysterien des Orients und Magische Phadnomene. AuSerdem alle Jahrgange von CONRADIS “ZAUBERSPIE- GEL". ALADIN, die Zeitschrift des Magischen Clubs Wien - alle Jahr- gange vor 1970. DIE MAGISCHE POST, herausgegeben von Carl Schréder, Hamburg, v. 1947-1949. MAGISCHES ECHO, herausgegeben von Tagrey, 1925 ~ 1927, DOMINO (Emil Cohnfeld): Das Spiel, die Spielerwelt und die Geheimnisse der Falschspieler. EPERNY: Das gro8e Stuller-Bosko-! uch ; Enzyklopadie der Mikromagie, Teil II (hierbei handelt es sich nicht um das aus sieben Heftenbestehende Enz. der Mikromagie,sondern um einen 1965/66 erschienenen Nachtrag zu demselben). OTTOKAR FISCHER: Die wichtigsten Kunstgriffe des Kartenkiinstlers; Das Repertoire des Kartenktinstlers; 73 auserlesene Zauberexperimente IALLENBACH: Die Magie der Zahlen. HUGLI: Zauber- und Kartenkunststticke ohne Apparate. KOLUMBUS-EIER, Teil II. ROBERT-HOUDIN: Die Kunstgriffe des falschen Spiels. SCHUBERT: Mathematische MuBestunden. SPERLING: Die verhexte Westentasche; Auf Du und Du mit Zahlen; Ich lerne Zauber1 Der Zau- berkasten; Bunte Kurzweil. STADTHAGEN: Die Ritsel des Spiritismus. SUHR: Zauber#Soirée; Der Zauberkiinstler; Das moderne Hellsehen; Das goldene Buch der Magie; Der Amateurzauberer; Jedermann Zauberkiinst- ler; Das grdSe Buch der Zauberkunst; Wunder aus der vierten Dimension; Magische Kleinkunst. TAGREY: Bluffs; Taschentricks; Der Zauberborn; Seidenmysterien; Moderne Tricks der Magie; Die moderne Zauberbiihne; Indische Gaukler und ihre Zaubertricks; Karten-Phdnomen; Christal Ga- sing Acts. VOLIES: Uber die Mnemotechnik der Zukunft. WILLMANN: Mo- derne Wunder; Buch der Kartenkunststiicke; Magische Wunder der Neuzeit. Ebenfalls samtliche Jahrgange von WILLMANNS "ZAUBERWELT".WODA: Amii- sante Kartenkunst; Kartenfdcher-Facherkarten. Sollten Sie ingendeine oder mehnene diesen Publikationen besitzen und bereit sein, sich von éhnen zu trennen, bitte ich Sie, min dies mitzutedten, unter gleichzeitiger Angabe des gewiinschten Bargeld- oder Wanengutscheinpreises. Viel wichtiger als der schndde Mammon aber ist, daB Sie in die Annalen deren eingehen, dée mir cine grope Freude be- neiteten. Wenn Sie déese Zeiten Lesen, steht Weéhnachten schon vor der Tir. Giin- tor Puchinger, Eckhard Bottcher, ich und unsere Familien verbningen es wieder in Windisehgarsten, im "Hote Austria", zusammen mit ecnen groBen Schar magischer Freunde, Gber das, was sich dont alles tun wind, berichte ich Ihnen das ndchste Mal. Bés dahin wiinsche ich Thnen ein geruhsames Wechnachts fest mit viek Zeit zum Ausprobienen und Ba- stetn der in diesem Heft beschniebenen Tricks, ednen guten Rutsch ins ‘Neue Jahn! und ein sowoht berugliches und gesundhedtliches, wie auch magisches Ergolgsjahr 1979. Uns selbst wiinsche ich nur, da® Sie uns auch ém kommenden Jahn die Treue halten. Lassen Sie méch mét eénem zwedten Spruch enden: "So ein alter Rittersmann, war eigentlich recht traurig dran. Verborgen blieb ihm die Magie, und unser Reich der Fantasie! Herzlichst, " hrgyyen 154 INTER MAGIC, JABRG ANG Januar 1918 - Dezesber 1978 ‘AUTORENENDE x 31, 11, 108, 152 Autor Tita ANDERSON, Gene * Der Teilzal tProfi my ARON, Harey Plumps 49 RRUNMILLER, Rudolf Die nathenatischen Kartenwinder des Edvard 6, Broun 1H BRAUNNULLER, Rudo] Die Nentalnirakol des Or. Nathan Stark 5 BRAUINULLER, Rudolf Index des 5. Jahrganges dor Zeitschrift "Internagict 5 BRAUNMULLER, Rudolf Plauderstunde BRAUNMULLER, Rudolf Spa8 mu8 sein ve CURT, Ken’ de Cie Taubenkasserole 0 DALEY, Oe. Jacob Oar Salztrick 6 oextE, Will Foreieron UARCTA, Frank Heine Lichlingeseilroutine & GARONER, Martin Bert ALlertons "Verrickto Karten? m4 GARDNER, Martin soe Bergs "Tuchknotent ) GRISSER, Ray Finger 59 KOSKY, Gerald Tenkais “lberraschende Tuch+ und Billardball Produktion % UKIS, Erie C. Ver fngungskur 50 LORAYNE, Harry Rot-Schvara Fantasie 54 LORRAINE, Sid Aunstgetrickse 116 LOWE, Fred Der Filow a2 LOVE, Fred Oe Kahrhoitsnaschine 4 LOWE, Feed ke Wodu Puppe “1 LUND, Robert Pro Trickverrat B MILLER, Charlie AI Goshnans "Wer Karten durch don Tisch R MULLER, Reinhard Ausgewabhl te Grundanvondungen einer Ooppetriickenkarte 2 ORRIN, "JAF. Ein guter Eréffoungs trick 18 PERRY, Vic Nur dar Effokt zahlt 4 RATANO, Janes Die Harterpfahl Illusion a RUTLEDSE, Ned Der Hediale Typ 6 THONPSOW, J.6., Jr. Die vahren Gcheinniseo der Zaub rkuns+ 1 THOMPSON, JG. Je. OoppelringeZerenonie 89 VERSCHTEDENE AUTOREN Vortrige zu macischen Evergreons 16 VERSCHIEDENE AUTUREN Die Kurztmickperade 9 FEKTI.WOEX Inicktitel Vorfuherahnen Irickthana Site CLOSE-UP EFFEKTE (mit Vorberet tung oder prévarier ten Seoons tinden) Der Selztrick Tisch/Salon Salzvanderung zvischen 2 Hinden (Oaunonspitze) 8 Doppelring Zerenonie Tisch Abgeschlossenes Tischprograna mit don "Jardine 8 Ellis Ring! und anderen Artikel, CLOSEAUP EFFEKTE (ohne Vorb ereitung und Préparation) Ote Kurztrickparade Tisch/Selon Minzentricks (ohne besondare Finger fortigkei t) 1 Finger Tisch Eine Schur durchéringt einen Finger 99 Plunos Tisch Nehrere Ninzen durchdringen eine solide Metallplatte 49 Presto Tisch Vier golichene Minzen dirchéringen einzeln die 18 Tischplatts. 5 Irickti tel Vor fiherahmen GAGS, AUMORISTISCHE EFFEKTE und LUSTIGE VORIRKGE Die Kurztrickparade Tisch/Salon kravat tenzerschneiden Salon/8ihne Aunstgetrickse Salon/Bahne SpaB auB sein tiberalt Yortrige 2u Magischen Ever= Salon/8Uhne greens EEFEKTINGX (Fortsetzung) Irickthena Partygags nit Ballonen, Zigaretten, Minzen, etc. Gags fir don "Krava ttentrick™ Lustige Routine sit Vortrag fir Conferenciers Verschiedene Yortragssplitter und Gags Verschiedene lustige Vortrage 2u bekannten Kuns t= sticker YARIENIRICKS (ait Vorboreitung, Préparation oder Spezialgeraten) Ausgewahlte Grundanwendungen Tisch ainer Doppelriickenkar te ert AlLertons "Vorrckte ——_Tisch/Salon Yartent er Flow Tisch Der iia tepunkt Tisch/Salon Der Kartenvertreter Tisch/Salon Lin Nichtlichos Abenteuer Salon/Bihne Kartenhaus Biinne Kor tenpreduktion Salon {vel fache Yorhersage Tisch/Salon Abhandlung aber die Ooppelrickenkarte, einschl.. verschiedener Tricks Kinn2lbLattchenroutine (mit einer Ooppelbilldkarte und zwei norealen Karten) lustige Story, bei der alle Karten des Spiels nitvirken Ker tenvarhersagooffekt (Spezialspiel + Doppelbildk.) Lustiger Vortrag zum *Mudist Deck* Lustiger Vortrag zum "Sechskarten Trick* Produktion eines Kartenhauses (aus Taubenkasserole) Produktion einer gewahl ten Karte(" =" ) Vorhersage zveier Spielkarten (Spezialspicle) ti KARIENIRICKS (ohne Vorberet tung, Préparation oder Spezialyerate) 1 wshnans "Vier Karten Salon durch die Zeitung Tier Jwef=Pickchentrick Tisch tin Kartonklassikar in m= Tisch/Salon denon iewand Die etek tivkarte Tisch Die sathenatischen Kartenwun- Tisch/Salon er des Edvard 6. Broan RoteSchvarz Fantasio iseh/Salon ‘404 Dreipickchentricks Tisch HCMIALEFFEXTE (las fester, des Heute und Tisch/Salon das Morgen Der Mediale Typ Tisch Die Mentalnirakel des Or. Tisch/Salon Nathan Stark Oie Wahrhel tsnaschine Salon/ihne Die Wodupuppe Salon/8ihne Kindervors tellung Salon/Bahne VERSCHIEDENE KUNSTSTUCKE FUR SALON UND BUHNE Bindersprudel Bahne Blutlose Chirurgie Salon/Sthne as Spaghetti under Salon/Bithne tas tanzende Skelett Bane View Karten durchdringen cin Zeitungsblatt Weraustinden zveier govt ter Karten Veraustinden nehraror gevahl ter Karten (Vorcion von "Kutus, Nonen, Dedit, Cocis Kartenibereinstinungs Effekt Fanf wathenatische Kartentricks Kartomentaletfokt, bei dom der Vor ihr ende ver= schiedene Kartenfarben und Werte hellsicht, Herausfinden einer govihl ten Karte Ein Zettellesooffekt, bei den drei Worte vorherge sagt werden Dreiwirfel-Hentaleffokt Drei Mentaleffokte mit Karten und Zetteln Routine fir die "Geisterglocket Oke einer Puppe insgehein zugefigte Verl.etzung erzeugt bein Vorfahrendon Schnerzen, Erscheinen einer Rotschaft an einen Band (Tauben- kasserole) Verschiedenfarbige Bander sprudeln aus einer Tau bonkassercle heraus Vortrag zum *Schver terkas tent Vor trag zun "Kurz-Hittel-Lang Soil Trick Oie Einzeltetle cines Skeletts versinen sich zu einen ganzen, tanzenden Skelett (Taubenkass erol e) 56 106 116 02 16 29 2 82 88 10 Bt 105, 105 5 a 14 w 134 5h 139 86 6 8 4 WI 06 8 3 15 EFFEKTIMIEX (Fortsetzung) Inicktitel Vorfihrrahmen Trick thena Seite ‘Der Joe Berg Tuchkro ten Salon/Bihne Oie chinesischen Hetterninner Salon/Bihne Oke Marterp ahi Tlusion Club/Bahne Die Taubenkasserole Salon/Bihne Ein altes Marchen Salon/Bihne in guter Eroffnungstrick —_Salon/Bithne Kindorvors tellung Salon/Bihne Hlappwinfel Salon/Bihne Kravattenzerschneiden Salon/Sthne eine Licblingsseilroutine Salon/Bihne Tauben Bahne Tenkais *Uberraschende Tuch + Buhne Billardhall Produktion" Ver jingungskur Salon/Bihne Ligaretten Salon/80hne Lu erziclender Effckt Bander: Wiederherstellung Karton: Wahl einer bestinnten Karte Kar tonvermehrung Kartenverschwinden oder Vervandlung Lokalisieren gevahl ter Karten Nontal: Godankenibertragung an Hediun Erraten von Zuschauern aufgeschrie- boner or te Wahl bestinnter Worte, Zahlen, etc. Ein Tuchknoten lést sich in Nichts auf 9 Vortrag zu den "Chinesischen Schnurstaben® 126 Eine gefesselte ane befreit sich blitzschnell 1 Verschiedene Kunststicke mit der Taubenkasserole 105 Kindervortrag fir die "Chinesischen Schnurstabet — 126 Verschuinden eines Glases Milch 148 Bonbonpraduktion aus der Taubenkasserole 106, Produktion einas Mirfelturnes aus der Taubenkasserole 106 Wiederherstellung einer zerschnitttenen Kravatte (") 106 Nehrfaches Zerschneiden + Kiederherstellen einesSells 66 Produktion von Tauben aus der Taubenkasserole 101 Produk tion eines Tuches + Galles 6 Wenderung einer Winze in ein Wollknduel 50 Ligarettenpraduktion aus der Taubenkasserole 1m NETHODEN ~ HINVETSINOEX Angavandte Netho Whit Hilfe einer Daumenspitze % Forcierspiele; Doppelriickenkarte 32, 61, 63 HeinLiches Hinzufligen von Karton nit Hilfe eines 10, 11 Taschenbuches Austausch nit Hilfe eines Taschenbuches oder ein 11, 30 oppelrickenkarte Verwendung einer Coppelrickenkarte 3 Gcheincode zur Ubernittlung der Zahlon von 1 bis 13. 145 Nit Hilfe von geheimen Ourchschriften in Bichern 10, 143 und Schreibblocks Verschiedene Forciermethoden von psychologischer, nathonatischer und nechanischer Art Winzen: Durchdringung anderer Artikel (Tuch) Spezialoriffnethode ” Vernehrung Verwendung eines Buches als Minzentablett 0 Varschwinden unter einen Tach Spevialgrittne thode R Vanderung Hit Hilfe verschiedener Methoden 1, 18 Ringe: Durchdringung von Tichern, Schniren, Nit Hilfe spezieller Grifftechniken; ebenfalls 91, 92, 9 Bandara und Zaubers tiben unter Yervendung des “Jardine Ellis Rings" Verschvinden aus Hand Spezialoriffnethode %6 Ticher: Sichselbs tauflés ender Knoten Speriel fel tathode 9 METHODEN/ GERATE ~ ERKLARUNGS/ VERMENDUNGSTNIEX Vervandter Artikel/Methode Verwendung als/2um/zur Seite Austauschkassette Forciernethode @ Changierbestel Forciornethode a Oaunenspitze Salzvanderung; Wiederherstellung eines Bandes 69, % Doppelbildkar te Kimnelbléttchen; Forciernethode; Karteworhers 24, 35, 88 Doppelrickenkarte Austausch, Yorschvindn,Lokalisioren + Forcieren 30, 32, 33, 35 Han Ping chien Griff Warderung von Minzen durch die Tischplatte 23 Jardine Ellis Ring Verschiedene Effekte 8 Henetekelspiel Forcieren von Karten 8 Wiedorholungsspil. Forcieren von Karten 8 W115 Kartenlegesysten Forcieren der Zahlen’14 oder 15 8 1 61, 62, 63, 64, 65 Tita er Tailzeit Profi Die vahren Gehoimnisse der Zauborkunst Foreieren fur der Effekt 2ahlt Plauders tunde Pro Trickverrat Kuns sticke itherisches Salz Beidiandige @lunenproduktion Chapeau Claque ; Glitzballprogran =| Hal tepunk tspied ; Jardine Ellis Ring Hilchkonzentrat Nilkpitcher Nudist Deck Naschalenspi.el Salzwanderung Schwerterkasten Sechs-Karten Trick Sensitive Soil Kunsts toffeion Taubenkasserole "Vernet Daunenspitze "Vernet Zasberfinger Vorhersanespiel Literatur, Deutsch Astor Braco-kichnann Conradt-lors ter Corinda/Braund]Ler Devtsch, Ridiger Ganson, Levis Johnson, Roy Liebenow, Erhard Nelson, Robart Pune Rodolfo Sondermeyer, Hichael Tanariz/MilLer Literatur, Englisch Verschiedene Autoren Ver sciiedene Autoren VERSCHTEDENES Vichtige Tips flr Anateure, die oft auft-etan Prisentation, Misdirection, Timing, Lanpenticber, etc. ‘bhandlung ber verschiedene Forei urp~ineipien Showmanship, Zaubern fir Yagier, Kontrolle des Publikuns, etc. Kongrefbericht und Kongreferkiindigungen Berichte aus den Zauberhotel "Austria" in Nindischgars ten Fir und Wider den Trickverrat HAOLERAWGEBOTE Verschwinden + Erscheinen von Salz (Spezialgerat) Spezielhalter fir Klappblunen, einschl. KlappSlunen Aufklappbarer Zylinder Chicacoar Billerdball trick + verschiedene Spezialbslle Kartenvorhersage-Effekt Ring sit dazu passender Shell Mitel zur Meiffarbung von Wasser Spezialkrug, der yortiuscht, dafl aus tha Milch gogossen vird Spezialkartenspiel, dessen Bildseiten eional léer + dann wieder bedruckt erscheinen = ebenfalls Ricksei ten 3 NuBschalen aus Kunststoff + mehrere Gunaibalichen Verschwinden + Erscheinen von Salz Kasten, in den der Kopf eines Menschen scheinbar von Schver tern durchbobrt wird, dann verschwindet + viedererscheint. Nornal- + Riesenkar tenausfibrung dieses bskannten Tricks Auoausfihrung des "Stel fverdendon Seis” Garzes Ei, Loched + Spezialtuchel mit Kunstdotter Mehecweck-Produktions und Aus tauschgerat Spevial Kunsts toff Daunenspitze Verschiedene Fingerspitzen und sechste Finger Vorhersage von zvei Karten Or, Os GedankenLese Akt Quadro - As Der Zasberspiogal, I, Jhg. (WNachdruck) as Svant Ginnick; Bleistift-, Lippone, Gefuhls-, Serdusch= und Huskel2esen; Hneaotechnik und Kontalsystene Wandkal ender 1979 Colonbinis Bechorspiel; der Goldin'sche Tichertrick Seninar Extras Grand Ouvert Hypno=Trsx Setzt Euch zu meinen Fillen; Dor Mahrtraun Das Rodolfo Seninar Zaabern ait Kindern in Yorschulal tor (as Juan Tanaviz Seninarheft Tilusionsbaupliine Verschiedene Neverscheinungen 8 Seite 44 114 60 4 2, 108 31, ™, 154 B 59 69 130 69 89 99 62 152 1 69 59 10 w 12 m 101 1m 2 86 4 40 B 40 153 9 B B 40 109 40 B 6 2 2, 39 42, 16 GLITZERBALLE FOR DEN MANIPULATOR Unsere neuen Billardballe sind von hervorragender, optischer Wirkung und 1A Quali tat. Thre Oberflache besteht aus einen genoppten, olitzernden Naterial, das von Natur aus silbrig ist und die Farbe der Scheinverfar wiederspieyelt, so daB sich die tollsten Farbeffekte bei der Vor‘ihrung einstellen. Durch die Noppenoberflache lieyen die Salle si- cher in der Hand, so da die Gefahr eines "2vischen den Fingern Herausrutschens" nicht besteht. Die Bélle haben einen Durchnesser von ca. 43 mn. Die Innenseite der Halbschale ist beflockt, vodurch es niglich ist, Ball und Halbschale zusannen in die Luft zu werfen, ohne daB die Halbschale herabfallt. Zusdtzlich zun Nornalballsatz gibt es natirlich auch Spezialballe, wie Thnen das nachfolgende Angebot zeigt: ER CHICAGOER-GLITZERBALLSATZ (Ores Bao und eine Halbschale) Preis OM 26, UIE SLITZERTUGHBALLE (Zved Balle: In einen verschindet ein Tuck, bzv., er dient dazu, un ein Tuch 2a {n einon Gall zu vervandeln; der andere Ball vervandelt sich scheinbar in ein Tuch). DER GLITZERBALL-LIHAX (nachden in der einen Hand vier Balle erschienen sind, erscheinen auf einen 2m. Schlag in der anderen Hand ebenfalls vier Balle), EXTRA SLITZERBALL (ein einzelner Gall. fir denjenigen, der seine Gellnunner noch erveitern nichte) 8 OAS KONPLETTE GLETZERGALL PROGRANH (ohne Extra Boll) (Ersparnis OM 3, -) Gy DAS SENSITIVE SEIL Ose *Indische Sefltrick" fir den Close-up Zauberer. Aus Thrar Jackontasche oder Kikrokoffer bringen Sie ein dber 40 cn anges, zusannengerol] tes Seil zun Vorschefn, Obwohl die Zuschauer sehen, dB das Sell so bewoglich ist, we Jedes an- dere Scil, wird es plotzlich stocksteif, steht aufrecht in der Luft oder Liegt waagrecht Uber einen Finger Threr Hand, Dann, eine nagische Geste, und das Seil fallt wieder in sich zusammen. Die hier angovandte Nethode ist optinal, denn es gibt kein Zichen an irgendvelchen Orahten, etc. Bei diesen Seil funktioniert praktisch alles von selhst. Ein Trick, der fnner gut bet den Zuschauern ankonnt, Preis OM 12,20 "DAS ATHERISCHE SALZ" unp “SALZMIRAKEL” Line nevartige Salzvanderung, bei der zun Schluf die Zuschaver ihren eigenen Augen nicht chr trauen. Sie zeigen zu Bee inn ein ca. 9 on hohes SalzfaB vor, das bis zun Rand nit Salz gefUllt ist, Dieses Salz wird jetzt in Ihre Faust gogos- sen, bis das Salzfa® leer ist, Plotzlich ist aber das Salz aus der Faust verschwunden, dann wird die andere Hand zur Faust geschlossen und aus ihr erscheint wieder das Salz. Es vid in das Salzfe8 zurdckgegoben, bis dieses wieder voll fst. Schainbar ist der Trick jetzt zu Ende, denn beide Hinde verden oinvandirei Leer vorgezeigt. Ooch dann schlicBen Sie eine Hand wieder zur Faust und lassen eine vottere Nenge Salz erscheinen, die Sie 2.8, in die Hend efnes Zuschaue ers flioton lassen. Die starke Wirkung dieses Tricks auf die 2uschauer ist vor allen durch die unvahrscheinlich oroe Salznenge gegeben, die verschwindet, wiedererscheint und zwischen den Handen hin und her vandert. Wirklich neu ist des hierbei in Anwene dung komnende Hauptprinzip, das Thnen praktisch alle Arbeit cbninnt. es *AIHERISCHE SALZ* Preis OM 29,0 "OAS SALZMIRAKEL" nennt sich unser 2veiter Salztrick, den Sie an der Bar, an Biertisch, ett., bringen kinnen, Ein Zue schauer Sffnot irgendein SalzfaG, da zuféllig auf don Tisch steht, und gielt eine govisse Menge Salz in Ihre Faust. Dieses Salz verschwindet spurlos, vandert zuischen den Hinden hin und her und nacht die tollsten Kapriolen, Zum Schlu® flieGt aus beidon Hinden Salz heraus, Preis DM 9, Jedes Kunststick fir sich ist beretts ein Kniller. Doch niteinander korbiniert ergeben beide Tricks eine Routine, von der Ihre Zuschauer noch lange sprechen verden. Daher enpfehlen wir Thnen, gleich beide Kunststicke zu erverben, vonit Sie gleichzeitig auch OM 3,—~ sparen) Preis OM 35, = DIE BEIDHANDIGE BLUMENPRODUKTION Ein hibscher Effekt fir den Nanipulator, aber auch fr andere Vertreter dar Sihnemagio, Mit beiden Hinden in die Luft greifend, produzieren Sie abvechselnd bis zu 24 verschisdenfarbige Bliten. Die nitgelieforten KLappblunan sind extren inn, trotzden aber aus standhaften Material. Dazu erhalten Sie zvei spezielle, aus fleischfarbigen Katorial oofertig- te Klappblunenhalter, die speziell fir diese Freihandoroduktion entuickelt wurden, 24 Klappblunen + 2 KLappblunenhal ter Preis ON 22,— a am a re

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