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WOLFGANG AMADEUS MOZART
1756–1791
Concerto for Keyboard and Orchestra No. 19 in F major, K 459 (1784)
Arranged for harp by Xavier de Maistre
1 I Allegro vivace 12:39
2 II Allegretto 7:48
3 III Allegro assai 8:39
Ach, Paris! Der Besuch in der französischen Metropole sollte letztlich eine
schmerzvolle Erfahrung für den 23-jährigen Komponisten werden. Gemeint
ist die von vielen Mozart-Biographen ausgeschmückte, meist auf den Tod
der Mutter hin fixierte Reise des jungen Wolfgang Amadeus, der seinen
Mentor und Organisator, seinen Aufpasser und Antreiber, Vater Leopold,
daheim lassen musste und stattdessen 1777 mit seiner Mutter über Mün-
chen und Mannheim auf große Konzertreise ging, um im Sommer des
folgenden Jahres in Paris sein künstlerisches Glück zu suchen. Doch Mozart
findet nicht nur kein Glück – im Juli 1778 stirbt auch noch überraschend
seine Mutter. Daher stehen in der Folge immer wieder die Moll-Sonaten –
für Klavier in a, KV 310, und für Violine in e, KV 304 – im Vordergrund.
Anders als Haydn, der in London und Paris offen auf das Publikum zu-
gegangen ist, bleibt Mozart abhängig von einzelnen Wohltätern. Zu diesen
zählt Adrien-Louis Bonnières de Souastre, Duc de Guines, Oberst der Gre-
nadiere im Siebenjährigen Krieg, Diplomat im höheren Dienst und ver-
dächtig, Strippenzieher in einer Betrugsaffäre zu sein. Der Duc ist Musik-
liebhaber, Hobbysänger und -flötist, seine Tochter Marie-Louise-Charlotte
eine begabte Harfenistin. Für sie soll Mozart ein Doppelkonzert schreiben.
Der Gefragte kommt diesem Wunsch – wie immer, wenn Geld lockt – rasch
nach, doch letztlich lässt das Honorar auf sich warten: »der Mr: Le duc hatte
also keine Ehre im leib – und dachte das ist ein junger mensch, und nebst
diesen ein dummer teütscher – wie alle franzosen von diesen teütschen
sprechen.« Wie später Wagner, so ist auch Mozart von der französischen
Zahlungsmoral keineswegs begeistert.
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Trotz dieses finanziellen Reinfalls hat sich das Doppelkonzert zu einem Andererseits weiß er, dass zu viel Klassizismus auch schnell puristisch wirken
äußerst beliebten Werk im heutigen Konzertleben entwickelt. »Alle großen kann.
Dirigenten haben dieses Konzert mit ihren Orchestern aufgenommen«, be- Bleibt das Problem der Kadenzen: »Komponisten wie Carl Reinecke,
tont Xavier de Maistre, »doch ist es das einzige von ihnen eingespielte Reynaldo Hahn, André Prévin, Heinz Holliger und Nino Rota haben sich
Harfen-Konzert geblieben.« Gerade weil das diskographische Erbe des C-Dur- daran versucht.« Schließlich hat de Maistre seinen Harfenisten-Kollegen
Konzerts groß und seine Popularität ungebrochen ist, hat sich de Maistre Sylvain Blassel, der unter anderem Bachs Goldberg-Variationen bearbeitet
bewusst Zeit gelassen. »Ich wollte warten, bis ich die idealen Partner mit hat, um neue Kadenzen gebeten. »Das Resultat hat meine Hoffnungen über-
Orchester, Dirigent und Flötistin gefunden habe – das ist nun mit dem stiegen. Seine Kadenzen sind voller Frische und zeugen zugleich von großem
Orchester des Mozarteums geschehen, mit einem Dirigenten, der das his- Respekt vor Mozarts Stil.«
torische Umfeld genau kennt, und mit einer Solistin, deren Niveau ich seit Wie stand eigentlich Mozart zur Harfe? Hat er das Instrument wirklich so
Jahren sehr schätze. Dabei hatte man mir schon früh dazu geraten, mir für wenig geschätzt, wie oft behauptet wird? Verbindliche Aussagen fehlen.
dieses Werk einen Flötisten zu suchen und ihm dann brav ins Aufnahme- Daher ist sich auch de Maistre der Sache nicht sicher. »Die Harfe des 18. Jahr-
studio zu folgen. Doch es liegt nicht in meiner Natur, den Waggon zu spielen.« hunderts war bei Akkorden schwierig zu spielen, der Klang hatte weniger
Ist die Harfe in diesem Konzert tatsächlich nur Waggon und die Flöte Gewicht, weniger Volumen, außerdem erlaubte die damalige Harfe kaum
Lokomotive? Mozart befand sich bei der Komposition gleich in zweifacher Harmoniewechsel.« Die Harfen damals klangen schmächtiger, waren von
Hinsicht in einem Zwiespalt: Einerseits waren der Herzog und seine Tochter der Bauweise her mindestens 40 cm kleiner, auch die Funktion des doppel-
Amateure, keine Virtuosen. Dem musste er irgendwie Rechnung tragen. ten Pedals gab es noch nicht. Wie also sollte man eine chromatische Linie
Andererseits sollten beide Instrumente solistisch zu ihrem Recht kommen fließend spielen? Die Harfe des 18. Jahrhunderts war eine Art Saloninstru-
und dem Orchester selbständig gegenübertreten können. Was hat Mozart ment. In einer Zeit, bevor das Klavier seinen Siegeszug durch die bürger-
gemacht? Er lässt die einzelnen Instrumentengruppen, auch innerhalb des lichen Wohnzimmer begann, war die Harfe ein Instrument für die höheren
Orchesters, oft dialogisierend agieren. Er entwirft mehrere Frage-Antwort- Töchter. Entsprechend sah das Repertoire aus: es gab kleinere Unter-
Spiele, um den klanglichen Möglichkeiten aller Beteiligten zu entsprechen. haltungsstückchen, aber nichts Großes, nichts Virtuoses, an dem auch
Xavier de Maistre reagierte betont ablehnend, als man ihm zu Beginn Mozart sich hätte orientieren können.
seiner Sololaufbahn vorschlug, dieses Konzert als Erstes auf CD festzu- Daher könnte man hypothetisch fragen: Hätte Mozart die Harfen von
halten. »In der Zwischenzeit hatte ich genug Gelegenheit, mich mit den heute nicht viel mehr geschätzt? Ähnliche Fragen stellen sich auch bei Bach
Gewohnheiten, wie dieses Konzert in der Vergangenheit gespielt worden oder Beethoven und den heutigen Flügeln. »Man könnte problemlos rund
ist, genau auseinanderzusetzen.« Also nur nicht zu viel Romantisieren. zehn von Mozarts Klavierkonzerten auf der Harfe spielen«, behauptet de
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Maistre, »und die Unterschiede zwischen dem Pianoforte von früher und der Ideen, die auch als selbständige Themen taugen könnten, die er aber letzt-
Harfe von heute wären geringer als die zwischen einem alten Hammerflügel lich nur en passant streift. Da gibt es punktierte Figuren im Hauptthema des
und einem modernen Steinway.« Orchesters, die im Seitenthema wieder aufgegriffen werden; da gibt es
achttaktige Gebilde, die bei genauerer Betrachtung aus lauter Zwei-Takt-
Wie schon bei seinem Haydn-Projekt hat Xavier de Maistre nun auch ein Einheiten bestehen, in denen Streicher und Bläser einander abwechseln –
Klavierkonzert Mozarts auf der Harfe eingespielt. Die Wahl fiel auf das es hat den Anschein, als wolle Mozart den Begriff des Themas neu defi-
F-Dur-Konzert KV 459, »weil Mozart hier in einer relativ hohen Tessitura nieren: weg von einer formelhaften Einheit, hin zu einer Vielfalt von Dialogen,
komponiert hat, wo die Harfe auffallend klar und deutlich klingt.« Zugleich die rasch aufeinander folgen und durch die verschiedenen Stimmen im
betont er: »Dieses Werk einfach nur zu übertragen und auf einer Harfe der Orchester wandern.
Mozart-Zeit zu spielen, wäre schlicht unmöglich.« Dem Instrumentenbau sei Irgendwie scheint es mit diesem F-Dur-Konzert etwas Besonderes auf
Dank – das hat sich geändert, und so ist es möglich, dieses Konzert auf der sich zu haben, schließlich hat es Mozart ausgewählt, um es im Oktober 1790
Harfe zu spielen. Andererseits war es zu Mozarts Zeit nichts Ungewöhn- – neben dem »Krönungskonzert« KV 537 – bei einer eigenen Akademie im
liches, Werke mit anderen (Solo-)Besetzungen zu spielen als ursprünglich großen Stadtschauspielhaus zu Frankfurt anlässlich der Kaiserkrönung Leo-
vorgesehen. polds II. noch einmal aufzuführen. Kuriosum am Rande: Xavier de Maistre
Es ist Teil einer Gruppe von sechs Klavierkonzerten, die dem Jahr 1784 hat festgestellt, dass gerade die beiden ersten Sätze dieses Klavierkonzerts
zuzurechnen sind. Man sollte diese Gruppe keineswegs als Zyklus und auch für einen Harfenisten »besser in den Fingern liegen als beim Konzert für
nicht als Zeichen von kompositorischer Kontinuität werten, sondern viel- Flöte und Harfe«.
mehr als ein Indiz dafür, dass Mozart in Wien endgültig Fuß fassen will. Im
Frühjahr 1784 nimmt er binnen sechs Wochen an 22 Akademien teil! Für Wenn es ein Stück von Mozart gibt, das so oft wie kaum ein anderes geübt
eigene Akademien darf er neben dem kleinen Trattnersaal nun auch das und gespielt worden ist, dann wohl die Klaviersonate in C-Dur KV 545. Nicht
ungleich größere Burgtheater nutzen. Zweimal innerhalb kürzerer Zeit wech- unbedingt öffentlich, aber in ungezählten Wohnstuben von ungezählten
selt er die Wohnung – natürlich zieht er in eine jeweils teurere; er beginnt Klavierschülern, die nicht genug davor gewarnt werden können, dass es
mit einem »Verzeichnüß aller meiner Werke« und tritt im Dezember der sich bei diesem Werk nicht um eine simple Etüde im Gewand einer Sonate
Freimaurerloge als Lehrling bei. Ein Musiker sucht seinen Platz in der Wiener in gehobener Ausfertigung handelt – auch wenn das der bis heute übliche
Gesellschaft. Titel »Sonata facile« (so die Bezeichnung bei der Erstveröffentlichung des
Dass Mozart vor Ideen nur so sprüht, beweist das F-Dur-Konzert wie Wiener Bureau d’Arts et d’Industries 1805) vermuten ließe. Daran hat
kaum ein zweites. Schon im Kopfsatz präsentiert er mehrere Gedanken und Mozart eine gewisse Mitschuld, hat er doch selbst am 26. Juni 1788 in
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seinem Werkverzeichnis festgehalten: »kleine klavier-sonate für anfänger«.
O wie trügerisch können Beinamen sein!
»Nicht allein die Tonart hat diese Sonate mit dem Doppelkonzert für
Flöte und Harfe gemeinsam«, meint Xavier de Maistre, »auch die Art der
melodischen Linienführung.« Auch auf der Harfe ist die C-Dur-Sonate nicht
bloß »einfach«. Wenn hier überhaupt etwas »facile« ist, dann Mozarts
Umgang mit der Form: Die elementare Dreiklangs-Bildung am Beginn, die
konsequent verdichtete Sonatensatzform im Eingangs-Allegro, die Rondo-
form im Mittel- und im Schlusssatz – all das ist geradezu schulmäßig ein-
gefangen. Blickt man noch einmal in Mozarts Werkverzeichnis und schaut
sich in der unmittelbaren Nachbarschaft dieser Sonate um, dann wird klar,
dass dieses Werk wie eine bewusst schlichte Antwort auf hochkomplexe
musikalische Formfragen daherkommt: Hinter KV 543 verbirgt sich die
große Es-Dur-Symphonie, KV 548 ist ein Klaviertrio, das ebenso in C-Dur
steht wie die »Jupiter«-Symphonie KV 550. Was in den beiden Symphonien
groß herausragt und bisweilen – so der Verleger und Komponist Hans
Georg Nägeli – Züge einer »widerwärtigen Styllosigkeit« trägt, wird in
dieser Sonate auf markante Weise verdichtet, verkleinert, verschlankt. Eine
diskrete musikalische Visitenkarte der Wiener Klassik, wenn man so möchte.
Eine Sonate, die Muzio Clementi vorwegnimmt und ihn zugleich deutlich
übertrifft.
Magali Mosnier
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MOZART À LA HARPE nigaud d’Allemand – car tous les Français parlent ainsi des Allemands. »
Comme Wagner plus tard, Mozart n’est nullement satisfait par la morale de
paiement française.
Ah, Paris ! La capitale française réservait au compositeur une cruelle dé- Nonobstant cette déconvenue initiale, le double concerto a conquis les
ception. Nous voulons parler du second voyage de Mozart à Paris, un faveurs du public et occupe aujourd’hui une place de choix dans le
épisode souvent poétisé par les biographes qui centrent leur récit autour répertoire de concert. « Tous les grands chefs ont enregistré ce concerto
de la mort d’Anna Maria Mozart. Ayant dû laisser à Salzbourg son père avec leurs orchestres », dit Xavier de Maistre, « mais c’est aussi le seul con-
Leopold, qui était à la fois son mentor, son imprésario, son aiguillon et son certo pour harpe qui a eu cet honneur. » C’est justement parce que le
garde-fou, c’est en compagnie de sa mère que le jeune Wolfgang Ama- Concerto en ut majeur est si populaire et bénéficie d’une si copieuse
deus entreprit en 1777 une grande tournée de concerts qui les mena à discographie que Xavier de Maistre a pris son temps avant de l’enregistrer.
Munich, puis à Mannheim, pour finalement arriver l’été suivant à Paris où le « J’ai attendu de trouver les partenaires idéaux – et c’est maintenant le cas
compositeur de vingt-trois ans voulait tenter sa chance. Hélas ! non seule- avec l’orchestre du Mozarteum, un chef qui connaît exactement le contexte
ment la chance ne lui sourit pas, mais sa mère décéda soudainement en historique, et une soliste dont j’admire depuis des années le talent. Au
juillet 1778. Cela pourrait expliquer l’importance des sonates dans le mode départ, on m’avait conseillé de chercher pour cette œuvre un flûtiste et de
mineur – pour piano en la mineur, K. 310, et pour violon en mi mineur, le suivre docilement au studio d’enregistrement. Mais il n’est pas dans ma
K. 304 – composées pendant cette période. nature de jouer le wagon. »
Contrairement à Haydn, qui cultive à Paris comme à Londres un contact La harpe n’est-elle vraiment que le wagon dans ce double concerto,
direct avec le public, Mozart reste dépendant d’une poignée de bien- dont la flûte serait la locomotive ? Au moment de la composition, Mozart
faiteurs. L’un d’entre eux se nomme Adrien-Louis Bonnières de Souastre, fut confronté à un double dilemme : d’un côté, il lui fallait tenir compte du
duc de Guines ; colonel des grenadiers pendant la guerre de Sept Ans et fait que le duc et sa fille n’étaient pas des virtuoses, mais de simples ama-
diplomate de haut rang, il a été suspecté de tirer les ficelles dans une teurs ; d’un autre côté, chacun des deux instruments devait être traité en
sombre affaire de fraude. Mélomane, le duc chante et joue fort bien de la soliste et pouvoir s’imposer face à l’orchestre. Comment Mozart a-t-il réglé
flûte, tandis que sa fille Marie-Louise-Charlotte est une harpiste accomplie. le problème ? En faisant dialoguer les différents groupes d’instruments,
Chargé de composer pour eux un double concerto, Mozart s’empresse même au sein de l’orchestre, et en composant des jeux de question-réponse
– comme toujours quand il s’agit de gagner de l’argent – de répondre à la qui exploitent les sonorités caractéristiques de tous les participants.
commande. Mais ses gages ne sont pas payés : « Ce monsieur le duc n’avait Invité à enregistrer ce concerto sur CD au tout début de sa carrière
donc pas d’honneur au ventre et s’est dit : c’est un gamin, et qui plus est un de soliste, Xavier de Maistre s’est bien gardé de le faire. « Ainsi, j’ai eu
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amplement le temps d’analyser les stéréotypes qui se sont accumulés au fil On est donc en droit de se poser la question hypothétique : Mozart
des ans dans l’interprétation de ce concerto. » Pas de Mozart « romantisé », n’aurait-il pas préféré les harpes d’aujourd’hui ? C’est le genre de question
donc. Mais le harpiste sait aussi qu’un jeu trop classique peut aisément qui se pose pour Bach ou Beethoven et le piano moderne. « On pourrait
passer pour du purisme. jouer sans problème une dizaine de concertos pour piano de Mozart à la
Reste le problème des cadences : « Des compositeurs aussi divers que harpe », affirme de Maistre, « et la différence serait moindre entre l’ancien
Carl Reinecke, Reynaldo Hahn, André Prévin, Heinz Holliger et Nino Rota piano-forte et la harpe moderne qu’entre le piano-forte et un Steinway
s’y sont essayés. » Xavier de Maistre a finalement demandé à son collègue moderne. »
harpiste Sylvain Blassel – auteur, entre autres, d’un arrangement des Varia-
tions Goldberg de Bach – de composer de nouvelles cadences. « Le résultat Comme il l’avait fait dans le cadre de son projet consacré à Haydn, Xavier
a dépassé toutes mes attentes. Ses cadences sont pleines de fraîcheur et de Maistre vient d’enregistrer sur son instrument un concerto pour piano de
témoignent en même temps d’un grand respect du style de Mozart. » Mozart. Son choix s’est porté sur le Concerto en fa majeur, K. 459, car la
Quels rapports Mozart entretenait-il avec la harpe ? Appréciait-il aussi partie de soliste est écrite dans une tessiture relativement haute où la harpe
peu l’instrument qu’on le prétend souvent ? Aucun témoignage fiable ne sonne avec clarté et précision. Il précise néanmoins : « Il serait impossible
nous est parvenu à ce sujet, si bien que Xavier de Maistre lui-même ne peut de simplement adapter cette œuvre et de la jouer sur une harpe de
pas répondre avec certitude à la question. « Sur une harpe du XVIIIe siècle, l’époque de Mozart ». Les progrès de la facture instrumentale ont remédié
il était difficile de jouer des accords, le son avait moins de corps, moins de à cela et il est désormais possible d’interpréter ce concerto à la harpe.
volume, et les possibilités de modulation étaient très réduites. » Les harpes Notons par ailleurs que, à l’époque de Mozart, il n’était pas inhabituel de
de l’époque mesuraient au moins quarante centimètres de moins que donner une œuvre dans une autre instrumentation (solo) que celle prévue
celles d’aujourd’hui, elles étaient moins puissantes et ne disposaient pas originellement.
encore du mécanisme de pédales à double mouvement. Il était donc pra- Le K. 459 fait partie d’un groupe de six concertos pour piano écrits
tiquement impossible d’exécuter une progression chromatique rapide. La pendant l’année 1784. Ce groupe ne forme pas un cycle et n’est pas un
harpe du XVIIIe siècle était en quelque sorte un instrument de salon. À une signe de continuité dans le travail de composition. Cette profusion de
époque où le piano n’avait pas encore conquis sa place dans les foyers concertos indique plutôt que Mozart veut se positionner définitivement
bourgeois, c’était l’instrument des demoiselles de la haute société, ce qui dans la capitale autrichienne. Le printemps 1784 le voit participer à pas
se répercutait naturellement sur le répertoire : il existait des pièces divertis- moins de vingt-deux académies en six semaines ! Pour ses propres aca-
santes de dimensions modestes, mais rien de grand, rien de virtuose sur démies, il peut utiliser non seulement la petite salle Trattner, mais la salle
quoi Mozart aurait pu s’orienter. considérablement plus vaste du Burgtheater. Il déménage deux fois à peu
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d’intervalle – chaque fois dans un appartement plus coûteux, bien sûr ; il en- supposer. Mozart est en partie coupable de ce malentendu, puisqu’il a lui-
tame un « Catalogue de toutes mes œuvres » et intègre en décembre une loge même inscrit dans le catalogue de ses œuvres en date du 26 juin 1788 :
maçonnique où il se fait initier au grade d’apprenti. Un musicien cherche sa « petite sonate de piano pour débutants ». Comme un surnom peut être
place dans la société viennoise. trompeur !
Le Concerto en fa majeur prouve que son auteur bouillonne alors d’idées « Cette sonate s’apparente au Concerto pour flûte et harpe non
musicales. Dès le premier mouvement, Mozart présente plusieurs motifs seulement par sa tonalité », explique Xavier de Maistre, « mais par la con-
qui pourraient chacun prétendre au statut de thème mais qu’il se contente duite de la ligne mélodique. » La Sonate en ut majeur n’est certes pas non
d’effleurer « en passant ». Certaines figures pointées du thème principal de plus « facile » à jouer sur la harpe. Si jamais il y a ici quelque chose de
l’orchestre sont reprises dans le thème secondaire ; des séquences de huit « facile », c’est la forme telle qu’elle est traitée par Mozart : l’incipit de la
mesures sont structurées en motifs de deux mesures où les cordes alternent mélodie qui dessine l’accord parfait, la concision de la forme sonate dans
avec les vents – on dirait que Mozart veut redéfinir le concept de thème : la le premier Allegro, la forme rondo dans le mouvement lent et le finale –
recherche de l’unité est remplacée par une multiplicité de dialogues qui tout est d’une perfection irréprochable et pourrait servir de démonstration
s’enchaînent prestement et voyagent à travers les pupitres de l’orchestre. pour l’étude du style classique. Quand on consulte le catalogue des œuvres
Il faut croire que le Concerto en fa majeur avait quelque chose de par- de Mozart, on s’aperçoit que cette sonate apporte une réponse volontaire-
ticulier, puisque Mozart décida de le rejouer en octobre 1790, avec le ment simple à des problèmes de forme hautement complexes : derrière
Concerto « du couronnement », K. 537, lors d’une académie qu’il donna au K. 543 se cache la grande Symphonie en mi bémol majeur, derrière K. 548
grand théâtre de Francfort à l’occasion du couronnement de l’empereur un Trio avec piano en ut majeur, tonalité de la Symphonie « Jupiter », K. 550.
Léopold II. Une curiosité en marge : Xavier de Maistre a constaté que les Ce qui frappe dans ces deux symphonies et prend parfois les traits d’une
deux premiers mouvements « tombaient mieux sous les doigts » d’un « désagréable absence de style » – pour reprendre les mots de l’éditeur
harpiste que le Concerto pour flûte et harpe. et compositeur Hans Georg Nägeli – est condensé, dépouillé, réduit à
l’essentiel dans la sonate. Celle-ci constitue, si l’on veut, une carte de visite
S’il est un morceau de Mozart qui a été joué d’innombrables fois, c’est bien du classicisme viennois dans ce qu’il a de plus sobre. Une sonate qui à la
la Sonate pour piano en ut majeur, K. 545. Pas forcément en public, mais par fois préfigure Muzio Clementi et le dépasse de très loin.
une infinité de pianistes en herbe auxquels il faudrait expliquer qu’il ne
s’agit pas là d’un simple exercice déguisé en sonate – même si l’épithète
« Sonata facile » qu’on lui attribue habituellement (d’après la première
édition par le Bureau d’Arts et d’Industries à Vienne en 1805) le laisserait
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Notte Veneziana Aranjuez Hommage à Haydn Nuit d’étoiles
“A selection of wonderful Baroque Transcriptions and works specifically With Joseph Haydn’s two popular Together with the soprano Diana
concerti by Venetian composers like written for harp by Spanish and Latin piano concertos (in G and D major) Damrau, Xavier de Maistre rediscovers
Marcello, Albinoni and Vivaldi – American composers, such as Alberto adapted for harp and orchestra and Debussy’s piano works on the harp,
arranged for my instrument.” Ginastera, Joaquín Rodrigo, Francisco three pieces for solo harp as well as among others “Clair de lune” and
Xavier de Maistre Tárrega and others. a piece by Marcel Grandjany. “La Fille aux cheveux de lin”.