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Nachdruck euch aszuaswese ur mit Genehmigung des ON Deutsches Hat DK 678.5/. DEUTSCHE NORMEN Dezember 1980 Prafung von Kunststotfen Bestimmung des thermischen Langenausdehnungskoeffizienten Testing of plastics; determination of the coefficient of linear thermal expansion Essai des matiéres plastiques; détermination du coefficient de cia 1 Zweck und Anwendungsbereich Die in dieser Norm beschriebenen Verfahren dienen zur ‘Bestimmung des thermischen Langenausdehnungs- koetfizienten (im folgenden kurz Langenausdehnungs- Kosffizient) von steifen Kunststoffen in Abhéngigkeit von 20 bestimmen. Ist die Abweichung (ip ~ lo): 100!lg bet der Messung grOBer als 0,5, so sind irreversible Vorgange aufgetreten und die Messung ist 20, wiederholen. Anmerkung: Die beim Auttreten ireversibler Lingen- nderungen notwendigen Wiederholungen der Messungen lind die dabei erhaltenen Léngendnderungs-Temperatur- Kurven geben wertvolle Informationen Uber den Zustand des Werkstottes im Probekérper. Diese Diagramme sind ‘dem Pritbericht beizufigen. 9.2 Verfahren Zweipunktmessung und Messung bei schrittweiser Temperaturainderung In vielen Fallen ist die Bestimmung der Langendnderung zwischen zwei (nicht 2u weit auseinanderliegenden) Temperaturgrenzen ausreichend. Dieses einfache Ver: fahren dart jedoch nur angewendet werden, wenn in diesen Temperaturgrenzen keine Umwandiungs- und/oder Ubergangstemperaturen liegen. Tritt eine solche Tempe- ratur auf, ist es notwendig, die unterschiedlichen Langen- fausdehnungskoeffizienten fir den Temperaturbereich Unter und uber der Umwandiungs- oder Ubergangs- temperatur anzugeben. as Dilatometer ist zundchst auf die tiefere Temperatur desu untersuchenden Temperaturbereiches einzu: stellen, Bei dieser Temperatur ist das Dilatometer minde~ tens 10 Minuten zu belassen. In einem Abstand von 5 Minuten wird geprif, ob sich die Langendnderungs- anzeige nicht mehr in einer Richtung andert. Danach werden die Langenanderung und die Temperatur abge- lesen, Bei der héheren Temperatur des zu untersuchenden ‘Temperaturbereiches wid dieser Vorgang. wiederholt. Diese Messungen werden so lange wiederholt, bis die maximale Abweichung 2weler aufeinanderfoigender Messungen der Langenanderung 5% nicht Ubersteigt Eine Wiederholung ist nicht notwendig, wenn mit Sicher- heit irreversible Vorgange auszuschiiesen sind. [Nach der letzten Messung Ist die Probekirpertinge lp 20 bestimmen. Ist die Abweichung (Ib ~[o): 100 bei der Messung rer als 0.5, so sind reversible Vorgange autgetreten und die Messungen sind zu wiederholen (siehe Anmerkung in Abschritt 81). DIN 53752 Seite 3 Zweipunktmessungen Kénnen auch aneinandergereiht ‘werden, s0 daB ein gréGerer Temperaturbereich diskont: huierlich, d.h. schritweise, durchfahren wird. Dabei git filles oben Gesagte sinngemas, Besonders ist auch hier darauf zu achten, da keine Umwandlungs- oder Uber- gangstemperatur innerhalb eines Einzelschrites liegt. Anmerkung: Ein einfaches Quarzrohr-Dilatometer ist im Anhang A beschrieben. Bei diesem Gerat ist dio MeBunsicherhert groBer als in der Anmerkung zu Abschnitt ‘5.6 angegeben 10 Auswertung ‘Will man eine kontinuierliche Messung (Verfahren A) nach der Gleichung (1) auswerten, so ist es zweckmasig, einen Rechner zu verwenden, der im Online-Betrieb die Langen- landerungskurve nach der Temperatur (bzw. Zeit) diffe- renziert und den Differentialquotionten durch die Bezugs- lange lo dividiert. Wenn kein Rechner zur Verfugung stent, kann die Kontinuleriich registrierte Langendnderungskurve iiber der Temperatur auch diskontinulerlich ausgewertet werden. Eine schrittweise gemessene Langendinderungkurve (Verfahren B) wird auch schrittweise nach Gleichung (2) fausgewertet. Man berechnet dann die linear interpolierten mnitteren Langenausdehnungskoeffizienten der Einzel- intervalle und die zugehdrigen mittieren Temperaturen, 11° Priifpericht Im Prufbericht sind unter Hinweis auf diese Norm anzu- geben: ) Art, Kennzeichnung und Lieferform des gepriften Erzeugnisses b) Herstelldatum und Herstelibedingungen der Probe- korper ©) Form und MaBe der Probekbrper, bei Probekbrpern ‘aus Halb- und Fertigerzeugnissen auch die Lage der Probekérper im Erzeugnis und die Richtung der Pri~ tung 4) Vorbehandiung der Probekérper, mit Angabe der dabei autgetretenen irreversiblen Langenanderungen .) Anzahl der gepriften Probekdrper, falls diese von der Norm abweicht 1) Angabe des angewandten Verfahrens; Verfahren & oder Verfahren 8 9) Angabe der Bezugstemperatur fo und der zugenérigen Bezugstinge lo des Probekérpers hy Angabe des erfaBten Temperaturbereiches (Verfahren ‘4) und gegebenenfails (Verfahren B) der Temperatur ‘afenzen der Einzelschritte 1) Langenausdehrungskoetfizient «(f) in 10*- K* aut ‘wel wertanzeigende Ziffern als Funktion der Tempera~ tur in einem Diagramm (Verfahren A oder, falls in meh~ reren Einzelschritten gemessen wurde, Verfahren B) ky mittlerer thermischer Langenausdehnungskoeffizient 7((y, 4) in 10°*-K" aut zwei wertanzeigende Zitfern, nach Verfahren B, falls nur in einem Temperaturinter vallr, bis #2 gemessen wurde 1) gegebenentalls Diagramm der relativen thermischen Langenausdehnung in Abhanglgkeit von der Tempe: ratur im) Angabe, ob bei der Durchfihrung der Messungen irre Versible Langenanderungen aufgetreten sind und wie~ viele Wiedernolungen bis zum Eintreten von linearen Teversiblen Langenanderungen durchgefulrt worden sind 1) von dieser Norm abweichende Bedingungen ©) Prifdatum, Seite 4 DIN 53752 Anhang A Bestimmung des Lngenausdehnungskoeffizienten mit dem Quarzglas-Rohr-Dilatometer AA Aufbau des Quarzrohr-Dilatometers Fr das Verfahren B kann das in Bild A1 dargestetite ein- fache Quarzrohr-Dilatometer verwendet werden. Es besteht aus folgenden Teilen: 1) AuBeres Quarzglas-Rohr Das auBere Quarzalas-Rohr hat eine Lange von etwa 50cm, einen inneren Durchmesser von etwa 9mm Und eine Wanddicke von etwa 2mm. Das Quarzglas~ Rohr ist am unteren Ende zugeschmolzen, so dad dieses Ende nach innen konvex gewolbt ist, um so fen punktférmigen Kontakt mit dem unteren Ende des Probekérpers 2u erzielen. Der innere Durchmesser ides Quarzglas-Rohres muB so gro8 sein, da8 der ver- wendete Probekdrper sich bel der thermischen Aus~ Uehnung seines Querschnittes wahrend der Messung nicht in dem Rohr verklemmen kann. ) Inneres Quarzglas-Rohr as innere Quarzglas-Rohr hat eine Lange von 40 bis 45cm und einen Aufendurchmesser, so daB es mit teinem Spiel von etwa 0,5mm leicht in dem auBeren ‘Quarzglas-Rohr gleitet. Die Lange des inneren Rohres: bestimmt die Lange des Probekérpers (z. 8. 50mm beim Norm-Kleinstab), denn die oberen Enden der beiden Rohre sollen etwa gleiches Niveau haben, wenn der Probekérper in das auSere Quarzglas-Rohr tingefunrt worden ist. Das untere Ende des inneren Quarzglas-Rohres ist konvex gew6lbt, um so einen punktformigen Kontakt mit dem oberen Ende des Probekorpers zu erzielen. Das obere Ende des inneren ‘Quarzglas-Rohres ist senkrecht 2u seiner Langsachse mit einem aufgeschmolzenen, planen Quarz’ plattchen verschlossen, auf dessen Mitte der Tast stift der MeBuhr steht Die Gewichtskratt des inneren Quarzglas-Rohres und die Reaktionskraft des Taststiftes der MeGuhr sollen. Zusammen keine grOGere Spannung als 0,1 N/mm? ‘uf den Probekdrper austiben, damit dieser nicht ver ogen oder merklich gestaucht wird Anmerkung: Quarzglas hat einen Langenausdeh- fnungskoetfizienten (0°C, 100°C) = 0,5: 10°°K™" ©) MeBuhr Eine MeBunr (z.8, nach DIN 878) an einem Betesti gungsbiigel ist mit der Klammer verbunden, die am Sberen Ende des auseren Rohres sicher befestigt Wwird. Die MeBuhr soll einen MeBbereich von 1 mm und tinen Skalenwert von 1 um haben. 4) Befestigung Das Quarzglas-Robr-Dilatometer wird senkrecht an ‘einem festen Stativ befestigt, so daB ein gegebenen- falls durchgefuhrter Badwechsel ohne Erschitterun- gen des Dilatometers durchgefuhrt werden kann. @) Fldssigkeitsthermostat Flir den Fldssigkeitsthermostaten ist eine geeignete ‘Temperierflissigkeit 2u verwenden. Das Bad muB eine Runrvorrichtung haben. Die Badtemperatur mud bei den zur Prifung angewendeten Temperaturen aut 0,2 K geregelt werden kénnen, 1) Thermometer ‘Thermometer mit einer Fehlergrenze von 20.1 K, das gestattet, die Temperatur des Warmedbertragungs- mittels méglichst nahe am Probekérper zu messen. _ Mefiuhr _- Befestigungsbigel fiir MeBuhe Quarzglas Platte auf das innere Rohr geschmolzen —Stahiklammer verklebt mit dem aufieren Rohr uBeres Quarzglas - Rohr inneres Quaraglas~ Rohr _-Probekérper Bild A.1. Quarzglas-Roby-Dilatometer: Austuhrungebeispiel ‘A2. Durchfithrung der Messung mit dem Quarzglas-Rohr-Dilatometer [2.1 Der Probekérper, dessen Linge lo vorher gemessen worden ist, wird in das Quarzglas-Rohr-Dilatometer feingesetzt Das Quarzglas-Rohr-Dilatometer wird fun in die Temperierfissigkeit eingetaucht, die vor her auf die tlefere Temperatur des zu untersuchen- den Temperaturbereiches (2.8. ~30°C) gebracht ‘worden ist, bis die Temperatur des Probekérpers die Temperatur der Temperierfilssigkeit _ange- hommen hat. Dabei soll der Abstand zwischen dem foberen Ende des Probekérpers und dem Flissig- keitsspiegel mindestens 50 mm betragen. Die not~ wendige Abkihizeit wird daran erkannt, daB sich in finer Periode von § bis 10 Minuten die Langen- nderungs-Anzeige nicht mehr andert. Danach wer- den die Langendnderungen und die Badtemperatur abgelesen. 'A.2.2 Bel der hoheren Temperatur des zu untersuchenden ‘Temperaturbereiches (z.B. 30°C) wird dle Messung nach Abschnitt A2-1 wiedernolt.

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