Nechdruc, euch euscugeweis, nut mit Genehmigung dee DIN Deutsches ist
OK 678.5/.8 : 620.178.162
DEUTSCHE NORMEN
Prifung von Kunetatotfen
Bestimmung des Abriebs
nach dem Reibradverfahren
Juni 1977
Testing of plastics; determination of abrasion; abrasive disk method
MaBe in mm
1. Zweck und Anwendung
Die Prifung nach dieser Norm gibt einen Anhalt fir die
Beurteilung des Widerstandes von Kunststoffen gegen
Korn-Gleit:Verschleit" 1). Als Mal dient der volume:
trische Abriebbetrag, der durch Schleifen der Probekér:
per an Schleifpapier bestimmter Qualitat ermittelt wird
Prifverfahran fir dekorative Schichtpre8stoffplatten
lund kunststoffbeschichtete dekorative Holzfaserplatten
siehe DIN 53799.
Eine Obertragung der aus diesem Versuch gewonnenen
Daten auf praktische Anwendungsfalle ist nur méglich,
wenn die Prifbedingungen mit den Bedingungen der
Praxis ibereinstimmen.
2 Begriff
Unter Abrieb im Sinne dieser Norm wird die unerwinschte
Veranderung der Oberflache von Kunststoffen durch
LLostrennen kleiner Teilchen infolge mechanischer Bean-
spruchung verstanden, Das Wort Abrieb steht in dieser
Norm als Synonym fur das Wort Verschieif 1).
3 Probekérper
‘Aus dem zu prifenden Erzeugnis werden als Probekorper
2 Rundscheiben mit 130 mm Durchmesser oder regel-
rmiiBige Achtecke mit 50 mm Kantenlange geschnitten,
In der Mitte jedes Probekérpers wird ein Loch von 6 mm
Durchmesser zur Aufspannung auf den Teller angebracht,
Die Dicke der Probekdrper mu zwischen 0,5 und 5 mm
liegen, Bei graGeren Dicken ist einseitig planparallel (von
der Unterseite her) abzuarbeiten. Vorzugsweise sind
2. mm dicke Probekdrper zu verwenden.
4 Vorbehandlung der Probekérper
Die 2u prifende Oberfliche (Oberseite) wird mit einem
hhydrophoben und den ProbekOrper nicht angreifenden
LLésungsmittel gereinigt. AnschlieBend werden die Probe-
kérper 72 Stunden, in Schiedsfallen bis zur Gewichts-
konstanz, im Normalklima DIN 50014 ~23/50 —2 gela-
ert.
Die Gewichtskonstanz gilt als erreicht, wenn sich die
Masse (Gewicht) des Probekérpers "innerhalb von
48 Stunden um nicht mehr als 0,005 9 gendert hat.
1) Bogritfe aut dem Gebiet der VerschleiSprifung siehe
DIN 50 320 (Vornorm) und DIN 50 321
5 Priifgerat
Das Prifgerat (siehe Bild) besteht aus einem waagerecht
angeordneten Teller (7), auf den der Probekorper (6)
(2. 8. durch die Schraube (5)) plan aufgespannt werden
kann. Der Teller wird so angetrieben, da® er sich mit
einer Drehzahl von (55 £ 6) min-! dreht,
Ein Zahiwerke mu gestatten, die Anzah der Umdre-
hhungen 2u zahlen,
rt
Bild. Priifgerat zur Bestimmung des Abriebs
Fortsetzung Seite 2 und 3
Erlduterungen Seite 3
NormenausschuS Kunststoffe (FNK) im DIN Deutsches Institut fir Normung e.V.
Fachnormenausschu® Materialprifung (FNM) im DIN
‘Severkau dr Norman durdh Bout Voriag GaBH, Borin SO una KIN
06.77
‘DIN 53764 Jun 1977 Preisgr 4
‘Verte, 0008Seite2 DIN 53754
Die Reibrader (3) —einzeln und frei drehbar mit je einem
Kugellager auf je einer Achse befestigt — sind mit einem
6 mm dicken Gummibelag (2) belegt, der eine Harte von
50 bis 55 Shore A hat. Auf den Gummibelag werden
Schleifpapierstreifen (1) nach Abschnitt 6 aufgebracht.
Die Andrickvorrichtung (8) muf so konstruiert sein, da8
jedes der Reibrader eine Kraft (F) von (5,4 + 0,2) N auf
den Probekérper ausiit.
Durch eine Absaugeinrichtung, die bei verschlossenem
‘Absaugstutzen einen Druck von 15 bis 16 mbar erzeust,
rmiissen die abgeriebenen Teilchen abgesaugt werden
kénnen. Die Absaugstutzen (4) sind so uber der Abrieb:
zone des Probekérpers angeordnet, da sich der eine
Stutzen zwischen den beiden Reibradern, der andere
diametral gegeniiber befindet. Der lichte Durchmesser
der Saugoffnung mu (10 + 1) mm und der Abstand von
der Probek@rperoberflache (1 + 0,2) mm betragen,
6 Priifmittel
Selbstklebendes Schleifpapier 2) mit Schleifkorn aus ae-
pulvertem Aluminiumoxid, KorngréBe 0,063bis0,1 mm.
Das Schleifkorn mu8 gleichmatig verteilt sein, Es darf
nur solches Sehleifpapier verwendet werden, das an dem
Bezugsmaterial nach Abschnitt 7 einen gewichtsmaBigen
‘Abriebbetrag von 60 bis 80mg je 100 Umdrehungen
bewirkt,
7 Bezugsmaterial
‘Als Bezugsmaterial2) ist eine Platte aus Polymethyt
‘methacrylat (PMMA) zu verwenden, welches auBer den
‘zur Polymerisation erforderlichen Zusitzen keine son-
stigen Substanzen (z, 8. Weichmacher) enthalt, die den
Abrieb beeinflussen kénnen,
Die Kugeldruckhirte, gemessen nach DIN 53456 mit
einer Prifkraft von 9611N nach einer Beanspruchungszeit
von 30Sekunden, mu zwischen 175 und 195 N/mm2
liegen.
8 Durchfuhrung
8.1 Kontrolle des Schleifpapiers
as Sehleifpapir, in Steifen etwa 160 mm x (12 £02)
mm _geschnitten, wird mindestens 72 Stunden im
Normatklima DIN 60014 ~23/60~2 gelagert. Bezugs-
material und Schleifpapier kénnen zusammen gelagert
werden
‘Anschlilend werden zwei Streifen so auf die beiden
Reibrader aufgobracht, da8 der Umfang der Reibrader
vllig bedeckt ist. Es darf weder eine Uberlappung noch
tin unbedeckter Zwischenraum entstehen,
Ein Probekérper aus Be zugsmaterie! wird auf
0,001 g gewogen (my) und auf den Teller gespannt.
Nach 50 Umdrehungen wird der Probekorper ausge:
spannt, mit einem weichen Pinsel gesdubert, gewogen
(gp) ‘und der Abrieb bestimmt. Auswertung fir den
gewichtsmiGigen Abriebbetrag des Bezugsmaterals
{mgp) siohe Abschnitt 9
LLiegt der Abrieb zwischen 60 und 80 mg je 100 Umdre-
hhungen, so kann der Schmirgelstreifen zur eigentlichen
Prufung herangezogen werden. Der gemessene Abrieb
am Bezugsmaterial wird dem verwendeten Schlefstreifen-
paar 2ugeordnet. Er wird fir die Auswertung bendtiat
Der Probekérper aus Bezugsmaterial kann mehrmals —
bis 2u einer Abriebtiefe von 0,5 mm — verwendet werden,
8.2 Priffung der Probekérper
Die nach Abschnitt 8.1 vorgeprifften Schleifpapierstrei-
‘fen werden in aufgespanntem Zustand mit einem weichen
Pinsel gesdubert und fir die eigentliche Prifung weiter-
verwendet.
Ein Probekérper nach Abschnitt 3 wird auf 0,001 g ge-
wogen (m;) und auf den Teller gespannt. Nach 100 Um-