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Śrî Gaura-Govindårcana-Smaraṇa-Paddhati

Von Śrîpåda Dhyånacandra Gosvåmî

Übersetzung von Haridhåma dåsa

Dritte Auflage

©1993 Alle Rechte


vorbehalten ISBN 1-
889756-26-1

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INHALTSVERZEICHNIS

Śrî Gaura-Govindårcana-Smaraṇa-Paddhati

Einleitung.....................................................................................................4

Smaraṇa-krama. ..............................................................................................................9
Bhümi-praṇåma. .............................................................................................................11
Śrî Navadvîpa Dhyåna. ....................................................................................................11
Śrî Guru Dhyåna. ...........................................................................................................13
Śrîman Mahåprabhu Dhyåna. .........................................................................................14
Śrî V®ndåvana Dhyåna und NiΩånta-lîlå-smaraṇa. .........................................................14
Śrî Guru Praṇåma. ........................................................................................................16
Śrî Gauracandra Praṇåma............................................................................................16
Śrî Nityånanda Praṇåma..................................................................................................17
Śrî Advaita Praṇåma. .......................................................................................................17
Śrî Gadådhara und Śrî Śrîvåsa Praṇåmas.........................................................................17
Śrî Rådhå-K®ßṇa Praṇåma...............................................................................................18
Śrî Anaṅga Mañjarî Praṇåma...........................................................................................18
A߆a-sakhî, etc. Praṇåma. ...............................................................................................19
Vaißṇava Praṇåma. .........................................................................................................19
Snåna...............................................................................................................................20
Tilaka Dhåraṇa..............................................................................................................22
Śrî Jagannåtha MiΩrera Mandira D h y å n a . ................................................................23
Śrî Guru-smaraṇa und Åtma-dhyåna...............................................................................25
Śrî Gauråṅga, etc. Dhyåna, Püjå, Mantra und Gåyatrî. ....................................................26
Śrî Gauråṅga's A߆a-kåla-sevå. .......................................................................................36
Śrî Rådhå-K®ßṇa im Siddha-deha zu dienen. ..................................................................38
Meditation über den Siddha-deha. .................................................................................39
EkådaΩa-bhåva.................................................................................................................41
Pfändung für die Mañjarîs...............................................................................................44
Lîlå-smaraṇa und Gokula-dhyåna. ..................................................................................46
Śrî K®ßṇas Alter, Kleidung, etc. .......................................................................................48
K®ßṇa-Mantras. ...............................................................................................................51
Kåma-gåyatrî...................................................................................................................54
Śrî Rådhås Alter, Kleidung, etc. und Mantra-gåyatrî.......................................................55
Beschreibungen der A߆a-sakhîs. ...................................................................................68
Śrî Lalitå Sakhî. ........................................................................................................68
Śrî ViΩåkhå Sakhî. ....................................................................................................73
Śrî Citrå Sakhî..........................................................................................................76
Śrî Indulekhå Sakhî.................................................................................................80

2
Śrî Campakalatå Sakhî. ..............................................................................................83
Śrî Raṅgadevî Sakhî................................................................................................85
Śrî Tuṅgavidyå Sakhî. .............................................................................................88
Śrî Sudevî Sakhî.......................................................................................................92
Beschreibungen der A߆a-mañjarîs. ...............................................................................95
Śrî Rüpa Mañjarî........................................................................................................95
Śrî Rati Mañjarî..........................................................................................................96
Śrî Lavaṅga Mañjarî. ...............................................................................................97
Śrî Rasa Mañjarî. ........................................................................................................99
Śrî Guṇa Mañjarî........................................................................................................100
Śrî Mañjulålî Mañjarî. ............................................................................................102
Śrî Vilåsa Mañjarî. ......................................................................................................103
Śrî Kaustürî Mañjarî. ..............................................................................................105
Smaraṇa im Siddha-deha. ...............................................................................................106
Yugala-Mantra und Dhyåna. ...........................................................................................107

Śrī Śrī Rādhā-k‫?؟‬ṇā??a-kālīya-līlā-smaraṇa-krama-paddhati

Püjå und Mantra-japa. ....................................................................................................111


A߆a-kålîya-sütra..................................................................................................................113
Sevå im Siddha-deha. ......................................................................................................113
A߆a-kåla-sevå. .................................................................................................................116
Diskussion über Rådhå-K®ßṇa Rasa. ...............................................................................136
Mantra-Japa nach A߆a-kåla-sevå. ..................................................................................142
Die Frucht der Annahme von Gopî-bhåva................................................................143
Die Frucht von A߆a-kåla-sevå........................................................................................145
Die acht Zeitabschnitte................................................................................................149

❁ ❁ ❁

3
Einführung

amånî månada hañå k®ß∫a-nåma sadå


la'be braje rådhå-k®ß∫a-sevå månase
karibe

"Sei demütig und zolle anderen allen Respekt. Chante immer den heiligen Namen von
Lord K®ßṇa, und bringe in deinem Geist sevå zu Rådhå-K®ßṇa in Vraja." (CC. Antya 6.237)

mane' nija-siddha-deha kariyå bhåvan


råtri-dine kare braje k®ß∫era sevan

"In seinem Geist kontempliert der sådhaka seinen eigenen siddha-deha. Tag und Nacht
dient er Śrî K®ßṇa in Vraja." (CC. M. 22.157)

siddha-dehe cinti' kare tåhåi sevan


sakhî-bhåve påya rådhå-k®ß∫era cara∫

"Während der sådhaka tief in Meditation versunken ist, führt er sevå in seinem siddha-
deha aus. Indem er diesen sakhî-bhåva annimmt, wird er die Lotusfüße von Śrî Śrî Rådhå-
K®ßṇa erreichen." (CC. M. 8.229)

❁ ❁ ❁
Das Śrî Gaura-govindårcana-smara∫a-paddhati von Śrîpåda Gopålaguru Gosvåmî, das
Śrî Gaura-govindårcana-smara∫a-paddhati von Śrîpåda Dhyånacandra Gosvåmî, und die Śrî
Gaura-govindårcana-paddhati von Śrîpåda Siddha K®ßṇadåsa Båbå sind zusammen als
paddhati-traya bekannt und sind die bhajana-paddhatis der Śrî Caitanya Vaißṇava
Sampradåya. Nach dem Vorbild von Śrî Gopålaguru Gosvåmî verfasste Śrî Dhyånacandra
sein Buch und fügte das A߆a-kålîya-lîlå-smara∫a-krama hinzu.
Ein paddhati ist ein Handbuch oder eine Anleitung, die einem sådhaka bei der
Durchführung von bhajana helfen soll.
erfolgreich. Der Schwerpunkt dieses speziellen paddhati ist es, dem sådhaka zu helfen,
mañjarî-bhåva zu erreichen. Unter den fünf Hauptschülern von Śrî VakreΩvara Paṇ∂ita
war Gopålaguru der spe-
Gegenstand der Barmherzigkeit Mahåprabhus. Er war der Sohn von Muråri Paṇ∂ita, und
sein Name war Makaradhvaja Paṇ∂ita, obwohl Mahåprabhu ihn Gopåla nannte. Als Śrî
Gaura in Nîlåcala lebte, nahm Gopåla an Seinem Dienst teil. Obwohl er noch ein Kind war,
4
war er sehr geschickt in seinem sevå. Der Herr zeigte sehr starke våtsalya-Zuneigung zu ihm
und gab ihm persönlich den Titel "Gopålaguru".

5
Eines Tages ging Caitanya Mahåprabhu außerhalb des Dorfes, um seine
körperlichen Bedürfnisse zu stillen. Gopåla stand in einiger Entfernung mit einem
Wassertopf in der Hand, bereit, dem Herrn zu dienen. Dabei bemerkte er, daß der
Heilige Name, der immer selig auf Mahåprabhus Zunge tanzte, nicht zu hören war. Als
er sich fragte, wie das sein konnte, sah er, dass der Herr seine Zunge mit der Hand
festhielt. Nach einer kurzen Weile fragte Gopåla den Herrn voller Neugier: "Prabhu!
Warum hältst du deine Zunge auf diese Weise?" Mahåprabhu antwortete: "Die Worte
k®ß∫a k®ß∫a tanzen immer auf meiner Zunge, und selbst wenn ich unrein bin, hören sie
nicht auf. Es ist verboten, das k®ß∫a-nåma mahå-mantra zu singen, wenn man unrein
ist. Die Übertretung dieses Verbots ist ein Vergehen. Aus diesem Grund halte ich meine
Zunge still, um sie ruhig zu halten."
Gopåla antwortete: "Prabhu! Elegante Worte zieren meinen kleinen Mund nicht,
aber dennoch frage ich, um zu verstehen. Dein schöner Körper hat nicht die geringste
Spur von Unreinheit. Er ist sac-cid-ånanda-maya und immer rein. Dein "auf die Toilette
gehen" ist eine Illu- sion. Du tust nur so, als wärst du ein Mensch. Du bist unabhängig,
aber wenn ein gewöhnlicher jîva sterben sollte, während er sich entleert, ohne den
Heiligen Namen zu chanten, wie wird er dann den transzendentalen Zustand
erreichen?"
Als der Herr diese tiefgründigen Worte des Jungen hörte, antwortete er: "Gopåla, du
hast richtig gesprochen. Beim Chanten des Ωrî-k®ß∫a-nåma g i b t es keine Rücksicht a u f
Reinheit oder Unreinheit. Das Chanten ist für den Jîva immer glückverheißend. Du hast
mich dazu gebracht, mich an das höchste Gebot zu erinnern. Von heute an sollst du den
Titel guru tragen." Mahåprabhu erzählte den Gottgeweihten diese Geschichte, und die
Nachricht verbreitete sich schnell überall. Bald begannen alle Vaißṇavas, Gopåla "Śrî
Gopålaguru" zu nennen.
Gopålaguru Gosvåmî wurde der åcårya des Gambhîrå Ma†ha, und als er alt wurde, wollte er
jemanden finden, der die Verehrung von Śrî Śrî Rådhå-Kånta fortsetzt. Um einen geeigneten
Sevaka zu erhalten, brachte er ein geistiges Gebet zu den Lotosfüßen von Śrîman Mahåprabhu
dar. Eines Nachts erschien der Herr dem Gopålaguru und sagte: "Gopåla! Der se- vaka, den du
suchst, wird die erste Person sein, die du morgen früh siehst. Nimm ihn ohne Zögern an. Wie
du, wird er in allen transzendentalen Ω å s t r a s gelehrt sein. Er wird der Verehrung von Śrî
Śrî Rådhå-Kånta vorzüglich dienen und der ganzen Welt meine Herrlichkeiten offenbaren."
Als Gopålaguru diesen Befehl Mahåprabhus in seinem Traum hörte, geriet er in Ekstase.
Am nächsten Morgen, nach seinen morgendlichen Pflichten, ging er zu seiner Tür. Die erste
Person, die er sah, war ein sehr friedlicher junger Bråhma∫a, der dort gestanden und
darauf gewartet hatte, ihn zu sehen. Als der Junge sich ihm näherte, brachte er da∫ḍavats
zu Gopålagurus Lotosfüßen dar. Der Gosvåmî erinnerte sich an seinen Traum und bot dem
jungen Mann glückselig seine Segnungen an. Als Gopålaguru sein friedliches Wesen und
seine Versenkung in k®ß∫a-bhakti sah, gab er ihm mantra-dîkßå usw. und nannte ihn Śrî
Dhyånacandra.
Nachdem er die Einweihung erhalten hatte, diente Śrîpåda Dhyånacandra seinem Guru
mit großer Hingabe. Gopålaguru Prabhu beauftragte ihn, sich um Śrî Śrî Rådhå-Kånta zu
kümmern. Nach einer kurzen Zeit in govinda-sevå erhielt er von seinem Guru das Kleid
6
eines Vaißṇava-Asketen und wurde dann angewiesen, Śrî V®ndåvana-dhåma zu besuchen.

7
❁ ❁ ❁
Śrîla Bhaktivinoda Ṭhåkura bezog sich in seinen Büchern oft auf Śrî Gopålaguru und Śrî
Dhyånacandra und zitierte in mehreren Fällen aus ihren paddhatis. In seinem Jaiva-dharma
ist praktisch das letzte Drittel des Buches ihnen gewidmet, wie sie sich mit den Figuren
Vijaya-kumåra und Vrajanåtha unterhalten. Am Anfang von Kapitel 26 schreibt
Bhaktivinoda,

Båbåjî MahåΩaya sagt: "Im Haus von KåΩî MiΩra in Śrî Purußottama nimmt Śrî
Gopålaguru Gosvåmî, der Schüler von Śrî VakreΩvara, heute den ehrenvollen Sitz
von Śrîman Mahåprabhu ein. Nimm darΩana von seinen heiligen Füßen und nimm
seine Unterweisung respektvoll an. Er ist jetzt der Hüter der Lehren von Śrî Rüpa
Gosvåmî. "1

Am Ende von Kapitel 30 finden wir Folgendes:

Eines Nachmittags saßen Vijaya und Vrajanåtha am Meeresufer, betrachteten


die sportlichen Wellen des Meeres und dachten bei sich, dass auch das
menschliche Leben voller solcher Wellen ist. Niemand weiß, was im nächsten
Augenblick geschehen wird. Wir müssen den Prozess der Verehrung durch den
Weg der Liebe von Śrî Gurugosvåmî lernen. Vrajanåtha sagte: "Ich habe die
Methode gesehen, die Śrî Dhyånacandra Gosvåmî verkündet hat. Wenn wir eine
Unterweisung von unserem Lehrer bekommen, kann sie vielleicht gute
Ergebnisse bringen. Ich werde eine Kopie dieser Methode anfertigen." Mit
diesem Entschluss bat er Śrî Dhyånacandra Gosvåmî, ihm eine Kopie dieser
M e t h o d e zu überlassen. Śrî Dhyånacandra sagte: "Ich bin nicht in d e r Lage,
dir eine Kopie davon zu geben. Du musst die Erlaubnis von Śrî Gurugosvåmî
einholen." Als die beiden Śrî Gosvåmî die Angelegenheit vorschlugen, sagte er:
"Gut, kommt zu mir mit der Kopie." Mit dieser Erlaubnis nahmen Vijaya und
Vrajanåtha die Abschrift der Methode mit. Sie dachten, dass sie bei Gelegenheit
zu Gurugosvåmî gehen würden, um die Angelegenheit mit ihm zu klären.

Śrî Dhyånacandra Gosvåmî war ein Altmeister in allen Bereichen. Besonders in


der Verehrung von Hari war er u n ü b e r t r o f f e n . Er war der erste und
bedeutendste aller Schüler von Śrî Gopålaguru Gosvåmî. Er lehrte Vijaya und
Vrajanåtha alle Wahrheiten über hari-bhajana und hielt sie für fähig, alles über die
Verehrung zu lernen. Von Zeit zu Zeit wurden Vijaya und Vrajanåtha alle ihre Zweifel
in dieser Angelegenheit genommen. Sie stellten zunächst den Zusammenhang
zwischen der täglichen Lebensführung und dem täglichen Charakter des Śrîman her.
1Srila Thakura Bhaktivinoda, Jaiva-dharma, trans. Bhakti Sadhak Nishkinchana
Maharaj (Madras: Sri Gaudiya Math, 1975), 383.
8
Mahåprabhu von Śrî Gurugosvåmî ab und widmeten sich enthusiastisch dem
a߆a-kålîna-bhajana oder der Anbetung auf acht verschiedene Arten während der
acht praharas (drei Stunden, die ein prahara bilden) des ganzen Tages und der
Nacht.2

Im weiteren Verlauf der Geschichte des Jaiva-dharma unterweist Śrî Gopålaguru


Gosvåmî seine Schüler ausführlich in den Bereichen rasa und lîlå-tattva. Später geht er
dann auf das ekådaΩa-bhåva3 ein, das sie von ihrem Guru zur Zeit des dîkßå erhalten
hatten. Bhaktivinoda behandelt diese elf Punkte auch in seinem Harinåma-cintåma∫i und
Caitanya- Ωikßåm®ta.
Gegen Ende des Jaiva-dharma sagt Gopålaguru Gosvåmî:

Śrîman Mahåprabhu betraute Śrî Svarüpa Dåmodara Prabhu mit der Aufgabe,
eine Abhandlung über das rasa-tattva und seine Praxis zu schreiben. Auf Anweisung
des Herrn teilte er diese Abhandlung in zwei Teile. In einem Teil hat er die
hochentwickelte esoterische Methode beschrieben, im anderen den schrittweisen
Kurs. Und diese esoterische Methode hat er wiederum bei Śrî Raghunåtha dåsa
Gosvåmî eingeführt, der sie in seinen Schriften illustrierte. Er lehrte den
allmählichen Kurs an Śrîmad VakreΩvara Gosvåmî, der der eigentliche Schatz dieses
ma†ha ist. Ich sprach über diese Methode zu Śrî Dhyånacandra, der eine
Aufzeichnung d a v o n gemacht hat, die du bereits von i h m erhalten hast.4

❁ ❁ ❁
manera smara∫a prå∫a, madhura madhura nåma,
jugala-bilåsa sm®ti-såra
sådhya sådhana ei, boi åra nåi, ei
tattva sarva-siddhi-såra

"Diese süßen Namen zu singen und smara∫a im Geist zu praktizieren ist mein Leben.
Die Kontemplation dieses rådhå-k®ß∫a-yugala-vilåsa ist die Essenz von lîlå-smara∫a. Dieses
tattva ist sowohl das Mittel als auch das Ziel und die Krönung aller mystischen siddhis.
Außer diesem gibt es keinen anderen Weg." (Prema-bhakti-candrikå 61)

❁ ❁ ❁
2 Ebd., 429
3 Die elf Gegenstände, die zu ihren siddha-dehas gehören
4 Jaiva-dharma, 568.

9
Anmerkung des Übersetzers:

Das Buch, aus dem ich diese Übersetzung angefertigt habe, wurde von Paṇ∂ita Śrî
V®ndåvana dåsa von Navadvîpa, im Gauråṅgåbda 482 veröffentlicht.

Haridhåma dåsa

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Haridhåma dåsa
41139 McDowell St.
Hemet, CA 92544 E-Mail:

haridham@koan.com

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10
Śrī Gaura-Govindārcana-Smaraṇa-Paddhati
von Śrīpāda Dhyānacandra Gosvāmī
Übersetzung von Haridhåma dåsa
©1993

Smaraṇa-krama

(1)

sådhako bråhma-muhürte cotthåya nije߆a-nåmåni smaret kîrtayed vå----

sa jayati viΩuddha-vikramaỤ
kanakåbhaỤ kamalåyatekßa∫aỤ
vara-jånu-lambi-sad-bhujo
bahudhå bhakti-rasåbhinartakaỤ

Das glückverheißende System von smara∫a wird hier beschrieben: Wenn der sådhaka
während der bråhma-muhürta aus dem Schlaf erwacht, sollte er entweder smara∫a oder
kîrtana der zahlreichen Namen seiner Gottheit ausführen. Alle Ehre gebührt dem
goldbekleideten Gaurahari, der große lotusähnliche Augen und schöne Arme hat, die bis zu
seinen ausgezeichneten Knien herabhängen. Er tanzt ständig in Bewegungen, die von
bhakti-rasa durchdrungen sind, und besitzt große transzendentale Kraft.

(2)

Ωrî-råmeti janårdaneti jagatåµ nåtheti nåråya∫ety


ånandeti dayåpareti kamalåkånteti k®ß∫eti ca
Ωrîman nåma-mahåm®tåbdhi-laharî-kallola-magnaµ muhur
muhyantaµ galad-aΩru-netram avaΩaµ måµ nåtha nityaµ kuru

O Śrî Råma! Śrî Janårdana! Śrî Jagannåtha! Śrî Nåråyaṇa! Śrî Ånanda! Śrî Dayå- para!
Śrî Kamalåkånta! Śrî K®ßṇa! Śrî Svåmî! Bitte lass die Tränen unkontrolliert aus meinen
Augen fallen, befreie mich von der Illusion und tauche mich immer wieder in die
Wellen des großen Ozeans des Nektars ein, der Deine heiligen Namen sind.

(3)

Ωrî-kånta k®ß∫a karu∫åmaya kañjanåbha


kaivalya-vallabha mukunda muråntaketi

11
nåmåvalîµ vimala-mauktika-håra-lakßmî-
låva∫ya-vañcana-karîµ karavå∫i ka∫†he

Śrîkånta, K®ßṇa, Karuṇåmaya, Kañjanåbha, Kaivalyapati, Mukunda und


Muråntaka---- diese Liste der transzendentalen Namen tadelt die Schönheit selbst
einer Kette makelloser Perlen. Ich werde diese Girlande der heiligen Namen um
meinen Hals tragen.

(4)

k®ß∫a råma mukunda våmana våsudeva jagadguro


matsya kacchapa narasiµha varåha råghava påhi måm
deva-dånava-nåradådi munîndra-vandya dayånidhe
devakî-suta dehi me tava påda-bhaktim acañcalåm

O K®ßṇa! Råma! Mukunda! Våmana! Våsudeva! Jagadguru! Matsya! Kacchapa!


Narasiµha! Varåha! Råghava! Bitte beschütze mich. O Deva-dånava-nåradådi-munîndra-
vandya (der von den Halbgöttern, Dämonen und Nårada Muni gegrüßt werden soll)!
Dayånidhi! Devakî-suta! Gib mir unerschütterliche Hingabe zu Deinen Lotusfüßen.

(5)

er gopålaka er k®på-jala-nidhe er sindhu-kanyå-pate


er kaµsåntaka er gajendra-karu∫å-pårî∫a er mådhava
er råmånuja er jagattraya-guro er pu∫ḍarîkåkßa måµ
er gopî-jana-nåtha pålaya paraµ jånåmi na tvåµ vinå

Oh Gopålaka! K®på-jala-nidhi! Sindhu-kanyå-pati! Kaµsåntaka! Gajendra-


karuṇåkårî! Mådhava! Råmånuja! Jagattraya-guru! Puṇ∂arîkåkßa! Gopîjana-nåtha! Ich
kenne niemanden außer Dir. Bitte beschütze mich.

(6)

Ωrî-nåråya∫a pu∫ḍarîka-nayana Ωrî-råma sîtå-pate


govindåcyuta nanda-nandana mukundånanda dåmodara
viß∫o råghava våsudeva n®hare devendra-cüḍåma∫e
saµsårår∫ava-kar∫a-dhåraka hare Ωrî-k®ß∫a tubhyaµ namaỤ

O Nåråyaṇa! Puṇ∂arîka-nayana! Śrî Råma! Sîtå-pati! Govinda! Acyuta! Nanda- nandana!


Mukunda! Ånanda! Dåmodara! Vißṇu! Råghava! Våsudeva! N®hari! Devendra-cü∂åmaṇi!
Saµsåra-sindhu-karṇa-dhåra! Hari! K®ßṇa! Ich erweise Dir meine Ehrerbietung.

12
(7)

bhå∫ḍîreΩa Ωikha∫ḍa-ma∫ḍana vara Ωrîkha∫ḍa-liptåõga he


v®ndåra∫ya-purandara sphurad-amandendîvara Ωyåmala
kålindî-priya nanda-nandana parånandåravindekßa∫a
Ωrî-govinda mukunda sundara-tano måµ dînam ånandaya

O Bhåṇ∂îrava†eΩvara! Mayura-piccha-bhü ßaṇa! Śre߆ha! Candana-carcitåṅga!


V®ndåvanendra! Dedîpyamåna-utk®ß†a-indîvara-tulya-Ωyåmala (leuchtend und dunkelblau
wie eine Lotusblume)! Kålindî-priya! Nandanandana! Paramånanda!
Aravindekßaṇa! Govinda! Mukunda! Sundara-tanu! Ich bin sehr unglücklich. Bitte mach
mich glücklich.

Bhūmi-praṇāma

(8)

Danach soll der sådhaka der Mutter Erde seine Ehrerbietung erweisen, indem er sagt:
"Ich bin die Mutter:

samudra-mekhale devi
parvata-stana-ma∫ḍale
viß∫u-patni namas tubhyaµ
påda-sparΩaµ kßamasva me

O Samudra-mekhalî! Parvata-stana-maṇ∂alî! Devi Vißṇu-patni! Ich erweise d i r


meine Ehrerbietung. Bitte vergib mir, dass ich dich mit meinen Füßen berührt habe.

Śrī Navadvīpa Dhyāna

(9)

tato bahir gatvå maitra-k®tyådi-vidhiµ kuryåt, danta-dhåvanådim åcaret, Ωuddhåsane pürvåb-


himukhî upaviΩya niΩcala-manåỤ

smaret Ωrîmad gaura-candraµ


svardhunyå dakßi∫e ta†e
cintåma∫i-citta-dhåmni
Ωrî-navadvîpa-nåmake

Dann geht der sådhaka nach draußen, lässt Urin und Stuhlgang ab und putzt sich
die Zähne gemäß seiner Vorschrift (oder Ωåstra). Danach setzt er sich auf einen

13
gereinigten Sitz mit Blick auf die

14
Osten und wird mit festem Geist über Śrî Navadvîpa-dhåma meditieren. Er wird lîlå-
smara∫a von Śrî Gauracandra in cintåma∫i-maya Navadvîpa machen, das am südlichen Ufer
des Gaṅgå liegt.

(10)

svardhunyåΩ cåru-tîre sphuritam atib®hat-kurma-p®ß†håbha-gåtraµ


ramyåråmåv®taµ sanma∫i-kanaka-mahå-sadma-ßa∫ḍaiỤ parîtam
nityaµ pratyålayodyat-pra∫aya-bhara-lasat-k®ß∫a-saµkîrtanå†yaµ
Ωrî-v®ndå†avy abhinnaµ tri-jagad anupamaµ Ωrî-navadvîpam îḍe

Dieses Dhyåna ist wie folgt: Am Ufer des schönen Gaṅgå liegt Śrî Navadvîpa- dhåma. Es
ist mit herrlichen Gartenhainen bedeckt und ähnelt in seiner Form der Oberfläche einer
Tora-Muschel. Es gibt Reihen von großen Palästen, und in jedem findet ein Prema-erfülltes
k®ß∫a-kîrtana statt. Ich bete zu diesem Navadvîpa-dhåma, das sich von Śrî V®ndåvana-
dhåma nicht unterscheidet und in den drei Welten unübertroffen ist.

(11)

phullac chrîmad druma-vallî-tallaja-lasat-tîrå


taraõgåvalî- ramyå manda-marum-maråla-jalaja-Ωre∫ißu
bh®õgåspadam sad-ratnåcita-divya-tîrtha-nivahå Ωrî-gaura-
pådåmbuja- dhüli-dhüsaritåõga-bhåva-nicitå gaõgåsti
sampåvanî

Die Ufer des Gaṅgå sind mit wunderschön blühenden Bäumen und Schlingpflanzen
geschmückt und werden von einer sanften Brise gekühlt, die von ihren Wellen aufsteigt.
Gruppen von schwarzen Bienen tummeln sich in vier Arten von Lotusblumen, und im
Wasser spielen Schwäne, Kakravåkas und andere Vögel. Die Badeghå†as an ihren Ufern
sind aus kostbaren Edelsteinen gefertigt. Sie zeigt verschiedene Ekstasen, da ihr Wasser
durch den Staub von Śrî Gauråṅgas Lotosfüßen gereinigt und gräulich gemacht wird.

(12)

tasyås tîra-suramya-hema-suraså-madhye lasac chrî-nava-


dvîpo bhåti sumaõgalo madhu-ripor ånanda-vanyo mahån
nånå-pußpa-phalåḍhya-v®kßa-latikåramyo mahat sevito
nånå-var∫a-vihaõgamåli-ninadair h®t-kar∫a-hårî hi yaỤ

Der Boden dieses heiligen Landes an den Ufern des Gaṅgå hat eine wunderschöne
goldene Farbe. Dieses höchst glückverheißende Śrî Navadvîpa ist von einer Flut von k®ß∫a-
prema überschwemmt worden und wird von Scharen von Anhängern verehrt. Es gibt
verschiedene Arten von Früchten und
15
Blumen in den Bäumen und Schlingpflanzen. Gruppen von bunten Vögeln, die in Prema
versunken sind, geben süße Töne von sich, die die Herzen und Ohren aller erobern.

(13)

kå∫ḍaµ mårakataµ prabhüta-vi†apî-Ωåkhå suvar∫åtmikå


patråliỤ kuruvinda-komala-mayî pråvålikåỤ korakåỤ
pußpå∫åµ nikaraỤ suhîraka-mayo vaidüryakîyå phala-
Ωre∫î yasya sa ko 'pi Ωåkhi-nikaro yatråtimåtrojjvalaỤ

Der Reichtum von Navadvîpa-dhåma ist a u ß e r o r d e n t l i c h . Es gibt dort Bäume mit


Stämmen aus Smaragden, Ästen aus Gold, zarten Blättern aus Phiren und Rubinen,
Knospen aus Korallen, Diamantblüten und Katzenaugenfrüchten (vaidürya). Diese
unbeschreiblichen Bäume sind ewig selbstbewusst.

(14)

tan madhye dvija-bhavya-loka-nikarågåråli-ramyåõganam


åråmopavanåli-vilasad vedî-vihåråspadam
sad-bhakti-prabhayå viråjita-mahå-bhaktåli-nityotsavaµ
praty ågåram aghåri-mürti-sumahad-bhåtîha yat pattanam

In dieser großen, ewig existierenden Stadt lebt eine Gruppe von sanftmütigen
Bråhma∫as. Zu ihren Häusern gehören angenehme Innenhöfe sowie schöne Lustgärten und
Haine. Hier und da gibt es in den Hainen Sportplätze mit Sitzgelegenheiten. Diese
überschwänglichen Gottgeweihten feiern immer große Feste und Feiern, denn in jedem
ihrer Häuser wohnt ein mürti von Śrî K®ßṇa.

Śrī Guru Dhyāna

(15)

evaµ bhüte Ωrî-navadvîpa-madhye manasi nivåsaµ k®två tatra Ωrî-gurudevasya Ωayyotthåna-


mukha-prakßålana-danta-dhåvanådi-krame∫a yathå-yogyaµ sevåµ kuryåt sevånantaraµ
dhyåyet y a t h å yåmale----
tatra Ωrî-guru-dhyånam----

k®på-marandånvita-påda-paõkajaµ
Ωvetåmbaraµ gaura-ruciµ sanåtanam
Ωandaµ sumålyåbhara∫aµ gu∫ålayaµ
smaråmi sad-bhaktam ahaµ guruµ harim

16
So sollte der sådhaka in seinem månasa-deha über sich selbst als Bewohner von
Navadvîpa und als ewigen Gefährten von Śrî Gaurasundara meditieren. Er sollte alle
Vorbereitungen treffen, wenn sein Gurudeva erwacht, und ihm dann bei seinen
morgendlichen Pflichten helfen, wie z.B. sein Gesicht zu waschen, seine Zähne zu putzen,
oder was auch immer der angemessene Dienst s e i n mag.
Dann wird er über seinen Gurudeva meditieren, wie im Yåmala beschrieben: Ich
meditiere über Śrî Hari, der die Form des Śrî Guru angenommen hat. Er hat einen ewigen
Körper, der von reiner Hingabe erfüllt ist, und Seine Lotosfüße sind voll vom Nektar der
Barmherzigkeit. Er hat ein goldenes Aussehen, trägt ein reines weißes Gewand und ist mit
einer duftenden Girlande geschmückt. Er ist der Wohnsitz aller guten Eigenschaften und
der Spender von Glück.

Śrīman Mahāprabhu Dhyāna

(16)

Ωrî-guru-parama-guru-paråtpara-guru-parame߆hi-guru∫åm anugåmitvena Ωrîman mahåprabhor


mandiraµ gacchet. tatra tad-åjñayå Ωrî-navadvîpa-candrasya Ωayyotthånaµ suvåsita-jalena Ωrî-
mukha-prakßålanådi-krame∫a sevåµ kuryåt.

tatra Ωrîman mahåprabhor dhyånaµ yathå ürddhvåmnåye (3.15)----

dvi-bhujaµ svar∫a-ruciraµ
varåbhaya-karaµ tathå
premåliõgana-sambaddhaµ
g®∫antaµ hari-nåmakam

Dann, in seinem månasa-deha, wird der sådhaka seinem guru, parama-guru,


paråtpara- guru und parame߆hi-guru zum Tempel von Śrîman Mahåprabhu folgen. Auf
ihren Befehl hin wird er den Herrn erwecken und Ihm duftendes Wasser anbieten, um Sein
Lotosgesicht zu waschen, usw., und andere sevå tun, wie es angemessen ist. Dann wird er
über den Herrn meditieren, wie im Ǔrddhvåmnåya-saµhitå beschrieben: Versunken in
prema steht der goldene Herr Gaura und hält eine Hand in der Segenspose und die andere
in der Pose, die Furchtlosigkeit verleiht, während Er unaufhörlich die heiligen Namen
rezitiert.

Śrī V‫؟‬ndāvana Dhyāna und NiΩānta-līlā-smaraṇa

(17)

anantaraµ Ωrî-v®ndåvanaµ dhyåyet----


17
v®ndåvanaµ divya-latå-parîtaµ
latåΩ ca pußpa-sphuritågra-bhåjaỤ
pußpå∫yapi sphîta-madhu-vratåni
madhu-vratåΩ ca Ωruti-håri-gîtåỤ

Dann wird er über Śrî V®ndåvana-dhåma wie folgt meditieren: Śrî V®ndåvana ist mit
vielen Arten von himmlischen Schlingpflanzen bedeckt, und diese Schlingpflanzen sind voll
mit wunderschönen Blumen geschmückt. Um diese Blumen herum schweben große
Schwärme schwarzer Bienen, deren Summen süßer ist als die Lieder der Veden.

(18)

madhye v®ndåvane ramye


pañcåΩat-kuñja-ma∫ḍite
kalpa-v®kßa-nikuñje tu
divya-ratna-maye g®he

Fünfzig Kuñjas voller wunscherfüllender Bäume schmücken das Zentrum dieses


herrlichen V®ndåvana-Waldes. In einem dieser Haine steht ein Häuschen aus himmlischen
Edelsteinen.

(19)

tatra siddha-dehena Ωrî-rådhå-k®ß∫ayor n i Ω å n t a - l î l å µ s m a r e d yathå----

niΩåvasåne Ωrî-rådhå-k®ß∫au Ωrî-v®ndå-niyukta-rasamaya-parama-vidagdha-Ωuka-Ωåri-


v®nda- padya-pa†hana-janita-prabodhåv api gåḍhopagühana-sukha-bhaõgåd asahiß∫u tayå
kßa∫am avakåΩyamåna-jågarau tat-tat-padya-prapa†hita-niΩåvasåna-såtaõkau pußpamayånanda-
talpotthi- tau sva-sva-kuñjåt tat-kålågata-Ωrîmal-lalitå-viΩåkhådi-priya-sakhî-v®nda-sanarma-våg-
vilåsena såntarånandau kakkha†y udita-ja†ilå-Ωrava∫åt saΩaõkau saõga-tyåga-bhayam
asahamånau tau bhîtyotka∫†håkulau sva-sva-g®haµ gacchataỤ.

In seinem siddha-deha meditiert der sådhaka über den niΩånta-lîlå von Śrî Śrî Rådhå-
K®ßṇa, während sie in diesem Häuschen der Juwelen ruhen. Am Ende der Nacht erweckt
eine Gruppe von transzendentalen männlichen und weiblichen Papageien auf Befehl von
Śrî V®ndå Rådhå und K®ßṇa, indem sie Gedichte rezitieren. Obwohl die Papageien es nicht
ertragen können, das Glück und die innige Umarmung von Rådhå und K®ßṇa auch nur für
einen Moment zu stören, müssen sie sie dennoch erwecken.
Während diese wunderbare Poesie rezitiert wird, e r w a c h t Yugala KiΩorî-KiΩora und
erhebt sich, erschrocken darüber, dass d a s Ende d e r Nacht bereits gekommen i s t ,
schnell von ihrem Blumenbett. Dann kommen Lalitå, ViΩåkhå und andere priya-sakhîs aus
ihren jeweiligen kuñjas v o l l e r Scherze und Gelächter, was das Göttliche Paar sehr
glücklich macht. Doch dann hören sie, wie der Affe Kakkhatî den Namen Ja†ilås ausspricht
18
und bekommen Angst. Was für ein

19
Dilemma! Sie haben Angst, von Ja†ilå erwischt zu werden, aber sie können auch den
Gedanken an eine Trennung nicht ertragen! Überwältigt von Furcht und Angst kehren
Rådhå und K®ßṇa dann in ihre jeweiligen Häuser zurück.

Śrī Guru Praṇāma

evaµ krame∫a Ωrî-gauracandrasya Ωrî-rådhå-k®ß∫ayor lîlåµ smaret. niΩånta-lîlå-


smara∫ånantaraµ gurvådîn da∫ḍavat pra∫amet yathå----

Auf diese Weise wird der sådhaka über die lîlås von Gauracandra und Rådhå- K®ßṇa
meditieren. Am Ende seines niΩånta-lîlå-smara∫a wird er seinem Guru und den anderen
Vaißṇavas da∫ḍavats wie f o l g t darbringen:
ajñåna-timiråndhasya
jñånåñjana-Ωalåkayå
cakßur unmîlitaµ yena
tasmai Ωrî-gurave
namaỤ

Ich erweise dem Śrî Guru meine respektvolle Ehrerbietung. Meine Augen waren durch
die Dunkelheit der Unwissenheit geblendet, und er hat sie mit dem Fackelschein des
Wissens geöffnet.

Śrī Gauracandra Praṇāma

(20)

iti mantraµ pa†hitvå Ωrî-guruµ da∫ḍavat pra∫amya evaµ parama-guru-paråtpara-


guru- parame߆hi-guru-gosvåmi-cara∫ån krame∫a da∫ḍavat pra∫amet. tataỤ Ωrî-
gauracandraµ pra∫amet----

Indem er das vorherige Mantra rezitiert, wird er da∫ḍavats seinem Guru, parama-guru,
paråt- para-guru, parame߆hi-guru und den Sechs Gosvåmîs darbringen. Dann wird er Śrî
Gauracandra mit dem folgenden Mantra seine Ehrerbietung erweisen:

viΩvambharåya
gauråya caitanyåya
mahåtmane Ωacî-
putråya mitråya
lakßmîΩåya namo
namaỤ

Ich bringe meine demütige Ehrerbietung immer wieder jener großen Seele dar, die als

20
ViΩvambhara ( Erhalter des Universums), G a u r a , Caitanya, Śacî-putra, der Ehemann
von Lakßmî und der Freund von allem bekannt ist.

21
Śrī Nityānanda Praṇāma

(21)

nityånandam ahaµ vande


kar∫e lambita-mauktikam
caitanyågraja-rüpe∫a
pavitrî-k®ta-bhütalam

Ich erweise Śrî Nityånanda Prabhu, der eine einzelne Perle an einem seiner Ohren
baumeln hat, meine demütige Ehrerbietung. Er ist der ältere Bruder von Śrî Caitanya
Mahåprabhu, und der Reiniger der Erde.

Śrī Advaita Praṇāma

(22)

niståritåΩeßa-janaµ dayåluµ
premåm®tåbdhau parimagna-cittam
caitanya-candråd®tam arcitaµ tam
advaita-candraµ Ωiraså namåmi

Mit meinem Kopf zu Seinen Füßen erweise ich dem barmherzigen Śrî Advaitacandra,
dessen Herz im Ozean von Prema ertränkt ist, meine demütige Ehrerbietung. Er erlöst
unendlich viele Gottgeweihte und wird von Śrî Caitanyacandra geehrt und verehrt.

Śrī Gadādhara und Śrī Śrīvāsa Praṇāmas

(23)

gadådhara namas tubhyaµ


yasya gauråõgo jîvanam
namas te Ωrî-Ωrînivåsa-
pa∫ḍita prema-vigraha

O Śrî Gadådhara! Śrî Gauråṅga ist dein eigenes Leben. Ich bringe dir meine
demütige Ehrerbietung entgegen. Śrî Śrîvåsa Paṇ∂ita! Du bist die eigentliche Form von
prema. Auch ich erweise dir meine demütige Ehrerbietung.

22
(24)

evaµ krame∫a gaura-bhakta-ga∫ån da∫ḍavat pra∫amet.

Auf dieselbe Weise wie zuvor erwähnt, wird der sådhaka allen Gottgeweihten von Śrî
Gauracandra da∫ḍavats anbieten.

Dann:
Ωrî-navadvîpa-dhåmne namaỤ
Ωrî-gaõgåyai namaỤ
Ωrî-saõkîrtanåya namaỤ
Ωrî-gauḍa-ma∫ḍalåya
namaỤ

Śrī Rādhā-K‫?؟‬ṇa Praṇāma

kandarpa-ko†i-ramyåya
sphurad-indîvara-tviße
jagan-mohana-lîlåya
namo gopendra-sünave

Ich erweise Nandanandana Śrî K®ßṇa meine demütige Ehrerbietung, der


bezaubernder ist als Millionen von Amoretten, dessen körperliche Pracht dem blauen
Lotus gleicht und der die Universen durch Seine verführerischen Vergnügungen
verzaubert.

(25)

tapta-kåñcana-gauråõgi
rådhe v®ndåvaneΩvari
v®ßabhånu-sute devi
pra∫amåmi hari-priye

Ich erweise Śrî Rådhå, der Königin von V®ndåvana, deren Körper wie
geschmolzenes Gold aussieht, meine demütige Ehrerbietung. Sie ist die Tochter von
König V®ßabhånu und wird von Śrî K®ßṇa sehr geliebt.

Śrī Anaṅga Mañjarī Praṇāma

(26)

Ωrî-rådhikå-prå∫a-samåµ kanîyasîµ

23
viΩåkhikå-Ωikßita-saukhya-sau߆havåm

24
lîlåm®tenocchalitåõga-mådhurîm
anaõga-purvåµ pra∫amåmi
mañjarîm

Ich bringe meine demütigste Ehrerbietung der Śrîmatî Anaṅga Mañjarî dar, deren
Körper von der Süße des lîlåm®ta überfließt. Sie hat von ViΩåkhå gelernt, wie man
fürsorglich und anmutig dienen kann. Sie ist identisch mit der Lebenskraft von Śrî Rådhå,
und sie ist Śrî Rådhås jüngere Schwester.

A??a-sakhī, etc. Praṇāma

(27)

lalitådi-parama-pre߆ha-sakhî-v®ndebhyo namaỤ
kusumikådi-sakhî-v®ndebhyo namaỤ
kastüryådi-nitya-sakhî-v®ndebhyo namaỤ
ΩaΩimukhyådi-prå∫a-sakhî-v®ndebhyo
n a m a Ụ kuraõgåkßyådi-priya-sakhî-
v®ndebhyo namaỤ Ω r î - r ü p å d i -
m a ñ j a r î b h y o namaỤ
Ωrîdåmådi-sakhi-v®ndebhyo
n a m a Ụ sarva-gopa-gopîbhyo
namaỤ
vraja-våsibhyo namaỤ
Ωrî-v®ndå-vipinebhyo namaỤ
Ωrî-råsa-ma∫ḍalåya namaỤ
Ωrî-yamunåyai namaỤ
Ωrî-rådhå-ku∫ḍa-Ωyåma-ku∫ḍåbhyåµ
namaỤ Ωrî-govardhanåya namaỤ
Ωrî-dvådaΩa-
v i p i n e b h y o n a m a Ụ Ωrî-
vraja-ma∫ḍalåya namaỤ
Ωrî-mathurå-ma∫ḍalåya namaỤ
sarvåvatårebhyo namaỤ
ananta-ko†i-vaiß∫avebhyo namaỤ

Vai?ṇava Praṇāma

våñchå-kalpa-tarubhyaΩ ca
k®på-sindhubhya eva ca
patitånåµ p å v a n e b h y o
vaiß∫avebhyo namo namaỤ

25
Ich erweise allen Vaißṇava-Gottgeweihten des Herrn meine respektvolle Ehrerbietung.
Sie sind wie Wunschbäume, die die Träume eines jeden erfüllen können, und sie sind voller
Mitgefühl.

26
sion für die gefallenen, konditionierten
Seelen.
Snāna

(28)

atha snånam åcaret yathå ---nady ådau pravåhåbhimukhe taḍågådißu pürvåbhimukhî tîrthåni
åhvayed yathå----

Dann wird das Bad wie f o l g t durchgeführt:

An einem Fluss oder Bach, der in Richtung der Strömung liegt, oder an einem Teich
oder See, der in östlicher Richtung liegt, soll man die heiligen Flüsse so anrufen:

gaõge ca yamune caiva


godåvari sarasvati
narmade sindho kåveri
jale 'smin sannidhiµ kuru

O Gaṅgå, Yamunå, Godåvarî, Sarasvatî, Narmadå, Sindhu, Kåverî! Bitte sei in diesem
Wasser gegenwärtig.

(29)

mahå-påpa-bhaõge dayålo nu gaõge


maheΩottamåõge lasac citta-raõge
drava-brahma-dhåmåcyutåõghryabjaje må
punîhîna-kanye pravåhormmi-dhanye

Oh barmherziger Gaṅgå, Zerstörer der großen Sünden! Mit einem freudigen Herzen
s i t z t du immer auf dem Kopf von Lord Śiva. Du bist reiner Geist in einer flüssigen
Form, geboren aus den Füßen von Lord Vißṇu. O Tochter des Herrn! Du erschaffst eine
Girlande aus beständigen Wellen. Oh Heiliger, bitte mach mich rein!

(30)

viß∫or nåbhy-ambu-madhyåd vara-kamalam abhüt tasya nålî-sumeror


madhye niỤsyandamånå tvam asi bhagavati brahma-lokåt prasütå
khåd-bhra߆å rudra-mürdhni pra∫ipatita-jalå gåµ gatåsîti gaõgå
kas tvåµ yo nåbhivanden madhu-mathana-hara-brahma-samparka-pütåm

O Bhagavatî Gaṅgå! Du bist aus der spirituellen Welt herabgestiegen. Nachdem du

27
Geboren aus dem Wasser im Nabel von Lord Vißṇu, flossst du durch den Stiel des dort
wachsenden wunderschönen Lotus und fielst vom Himmel auf das Haupt von Lord Rudra.
Du wurdest durch die Berührung von Lord Hari, Lord Śiva und Lord Brahmå geläutert. Wer
könnte dich nicht preisen?

(31)

gaõgå gaõgeti yo brüyåt


yojanånåµ Ωatair api
mucyate sarva-påpebhyo
viß∫u-lokaµ sa gacchati

O Gaṅgådevî! Du bist in großer Entfernung von der spirituellen Welt herabgestiegen.


Wer deinen heiligen Namen ruft, wird von allen Sünden befreit und geht nach Vißṇuloka.

(32)

Nachdem er den Gaṅgå angerufen hat, ruft der sådhaka den Yamunå wie f o l g t an:

cidånanda-bhånoỤ sadå nanda-sünoỤ


para-prema-påtrî drava-brahma-gåtrî
aghånåµ lavitrî jagat-kßema-dhåtrî
pavitrî-kriyånno vapur mitra-putrî

Śrî Yamunådevî ist eine transzendentale Manifestation von Śrî Nandanandana. Sie ist
ein Gefäß von Prema und hat einen Körper aus flüssigem Geist. Sie ist die Zerstörerin aller
Sünden, und sie bringt dem ganzen Universum Glück. Oh Tochter der Sonne, bitte mache
unsere Körper rein.

(33)

Dann wird er die Segnungen von Śrî Rådhå-kuṇ∂a anrufen:

rådhikå-sama-saubhågya
sarva-tîrtha-pravandita
prasîda rådhikå-ku∫ḍa
snåmi te salile Ωubhe

Oh Śrî Rådhikå-kuṇ∂a, du hast das gleiche Glück erlangt wie Śrî Rådhå, und du wirst
unter allen heiligen Orten hoch gepriesen. Ich bade in deinen heiligen Wassern. Bitte
sei mir gegenüber gnädig.

28
Tilaka Dhāraṇa

(34-36)

tataỤ Ωukla-vastre paridhåya Ωrî-hari-mandira-dhåra∫aµ k®två Ωrî-hari-nåmåkßaram aõkayed


gåtre----

Dann, nachdem er sich in reines, weißes Tuch gekleidet hat, soll der sådhaka die
Namen von Hari auf seinen Körper schreiben. Er soll auch tilaka an den entsprechenden 12
Stellen auftragen, wie es in diesem Mantra aus dem Padma Purå∫a, Uttara-kha∫ḍa,
beschrieben wird:

lalå†e keΩavaµ d h y å y e n
nåråya∫am athodare
vakßaỤ-sthale mådhavaµ tu
govindaµ ka∫†ha-küpake

viß∫uµ ca dakßi∫e kukßau


båhau ca madhusüdanam
trivikramaµ kandhare tu
våmanaµ våma-pårΩvake

Ωrîdharaµ våma-båhau tu
h®ßîkeΩaµ c a k a n d h a r e
p®ß†he tu padma-nåbhaµ ca
ka†yåµ dåmodaraµ
nyaset

tat prakßålana-toyaµ tu
våsudeveti mürdhani

Auf der Stirn----KeΩava; auf dem Bauch----Nåråyaṇa; auf der Brust----Mådhava; in der
Kehle----Govinda; auf der rechten Seite des Bauches----Vißṇu; auf dem rechten Arm----
Madhusüdana; auf der rechten Schulter----Trivikrama; auf der linken Seite des Bauches----
Våmana; auf dem linken Arm----Śrîdhara; auf der linken Schulter----H®ßîkeΩa; auf dem
oberen Rücken----Padmanåbha; auf dem unteren Rücken D å m o d a r a .
Dann, nachdem er sich die Hände gewaschen hat, soll er sich das restliche Wasser
auf den Kopf gießen, während er oµ våsudevåya namaỤ spricht.

29
Śrī Jagannātha MiΩrera Mandira Dhyāna

(37)

pürvavat sthiråsane sthira-cittaỤ tatrådau Ωrî-navadvîpa-madhye Ωrî-ratna-mandire ratna-


siµhåsanopari bhakta-v®nda-parisevitaµ Ωrî-Ωrî-k®ß∫a-caitanya-devaµ gurvådi-krame∫a dhyåtvå
püjayet.

tatrådau Ωrî-jagannåtha-miΩrasya mandiraµ dhyåyet----


yathå caitanyårcana-candrikåyåm----

Ωrî-jagannåtha-miΩrasya
mandiråõganam uttamaiỤ
nånå-ratna-ma∫i-yuktair
vicitra-mandira-puram

Dann setzt sich der sådhaka in der gleichen Weise, wie er zuvor über seine Gurus
meditiert hat, still hin und macht sein püjå. Mit ruhigem Geist meditiert er über Śrî K®ßṇa
Caitanyadeva in einem Tempel voller Juwelen in Navadvîpa-dhåma. Der Herr sitzt auf
einem juwelenbesetzten Thron, und von allen Seiten dienen Ihm Anhänger. Bevor er
jedoch dieses dhyåna und püjå durchführt, wird er zunächst über Śrî Jagannåtha MiΩras
mandira meditieren, wie es im Buch Śrî Caitanyårcana-candrikå beschrieben ist: Neben
dem Haus von Śrî Jagannåtha MiΩra MahåΩaya befinden sich ein wunderschöner Tempel
und ein Hof, die mit verschiedenen Arten v o n Edelsteinen geschmückt sind.

(38)

tan-madhye ravi-kånti-nindi-kanaka-pråkåra-satora∫aµ
Ωrî-nåråya∫a-geham agra-vilasat saµkîrtana-pråõga∫am
lakßmy-antaỤpura-påka-bhoga-Ωayana-Ωrî-candraΩålaµ p u r a µ
y a d - g a u r å õ g a - h a r e r vibhåti sukhadaµ
svånanda-saµv®hitam

In der Mitte dieses Geländes befindet sich ein Tempel für Śrî Nåråyaṇa mit gewölbten
Türen und goldenen Wänden, die prächtiger sind als die Strahlen der Sonne. Vor der
Nåråya∫a-mandira befindet sich ein Hof, in dem kîrtana durchgeführt wird. Im inneren Teil
der Mandira befinden sich die Küche von Śrî Lakßmîdevî, ein Esszimmer, ein Schlafzimmer
und ein can- draΩålå5 , die alle sehr schön sind. Śrî Gauråṅga wohnt in dieser herrlichen
Anlage, völlig in Seine eigene Ekstase versunken und in einer Form von außerordentlicher
Pracht.

5 EincandraΩålå ist ein kleiner Raum auf dem Dach eines Hauses, von dem aus man
die umliegende Landschaft betrachten kann.
30
(39)

tan-madhye nava-cüḍa-ratna-kalasaµ vrajendra-ratnåntarå-


muktå-dåma-vicitra-hema-pa†alaµ sad-bhakti-ratnåcitam
veda-dvåra-sad-a߆a-m®ß†a-ma∫i-ru†-Ωobhå-kavå†ånvitaµ sac-
candråtapa-padma-råga-vidhu-ratnålambiyan-mandiram

In der Mitte dieses Anwesens befindet sich ein Tempel, der mit dem Juwel der reinen
Hingabe geschmückt ist. Um die Spitze des Tempels herum sind neun sehr schöne, mit
Juwelen besetzte Töpfe angeordnet. Das Innere ist mit Saphiren geschmückt, und von der
goldenen Decke hängen Perlenschnüre herab. Es gibt vier Türen, die jeweils in acht Felder
unterteilt sind, die mit acht Arten von Juwelen besetzt sind. Von der Decke hängt ein
Baldachin an vier Seilen, an denen Fransen aus Rubinen und Mondstein baumeln.

(40)

tan-madhye ma∫i-citra-hema-racite mantrår∫a-yantrånvite


ßa†-ko∫åntara-kar∫ikåra-Ωikhara-Ωrî-keΩaraiỤ sannibhe
kürmåkåra-mahi߆ha-yoga-mahasi Ω r î - y o g a -
p î † h å m b u j e råkeΩåvali-sürya-lakßa-vimale yad-bhåti
siµhåsanam

In dieser Mandira befindet sich ein Yoga-pî†ha-Lotus (Yantra) aus Gold, der mit Juwelen
verziert ist und die Buchstaben des sechssilbigen Gaura-Mantras enthält. Er hat die Form
eines Schildkrötenpanzers und ist sehr schön. Dies ist der Ort, an dem das majestätische
Treffen von Bhagavån und Seinen Bhaktas immer stattfindet. Das Zentrum dieses Yoga-
pî†ha ist ein Hexagramm, das dem kar∫ikå, dem Samengefäß, eines Lotus ähnelt. Diese
pî†håmbuja ist so strahlend wie Millionen von Sonnen und Monden und ist sehr rein und
heilig.

(41)

pårΩvådhaỤ-padma-pa†i-gha†ita-hari-ma∫i-stambha-vaidürya-p®ß†haµ
citra-chådåvalambi-pravara-ma∫i-mahå-
m a u k t i k a µ kånti-jålam tülåntaΩ cîna-celåsanam-uḍupa-m®du-
prånta-p®ß†hopadhånaµ svar∫åntaΩ citra-mantraµ vasu-hari-cara∫a-
dhyåna-gamyå߆a-ko∫am

In dieser Yoga-Pî†håmbuja befindet sich ein Thron, dessen Unterseiten mit Rubinen
besetzt sind, mit Säulen aus Saphiren und einer Rückenlehne aus Vaidurya-Stein (Lapis-
Lazuli). Er hat einen prächtigen Baldachin, an d e m Büschel von Edelsteinen und Perlen
hängen. Dieser Thron hat einen baumwollgefüllten Stoffsitz, eine wunderschöne weiche,
mondförmige Nackenrolle und acht Beine. Die Buchstaben des Mantras (klîµ gauråya
31
namaỤ) auf dieser achteckigen pî†håmbuja sind aus Gold und Juwelen gefertigt.

32
(42-44)

tan-madhye Ωrî-gaura-candraµ
våme Ωrîla-gadådharam
tad-dakßi∫e 'vadhütendraµ
Ωrîlådvaitaµ tataỤ smaret

tad-dakßi∫e Ωrînivåsaµ
smaret Ωrî-pa∫ḍitottam
smaret Ωrî-bhakta-v®ndaµ
ca catur-dikßu suve߆itam

Ωrîmad-gaura-bhakta-
v®nde svîya-svîya-
ga∫ånvite rüpa-svarüpa-
pramukhe
sva-ga∫a-sthån gurün smaret

Dann soll der sådhaka über Śrî Gaura in der Mitte dieses Thrones meditieren, mit Śrî
Gadådhara zu Seiner Linken. Nityånanda Prabhu steht zu Seiner Rechten, Śrî Advaita
befindet sich direkt rechts von Nityånanda Prabhu, mit Śrî Śrîvåsa Paṇ∂ita links von Śrî
Gadådhara. Dann soll er über die bhaktas von Gauråṅga meditieren, die den Herrn von
allen Seiten umgeben. Sie sind in Gruppen unterteilt, die von verschiedenen Gurus geleitet
werden, angefangen mit der Gruppe von Rüpa Gosvåmî und Svarüpa-Dåmodara.

Śrī Guru-smaraṇa und Åtma-dhyāna

(45-47)

tatrådau Ωrî-guru-smara∫aµ yathå sanat-kumåra-saµhitåyåm----

ΩaΩåõkåyuta-saµkåΩaµ
varåbhaya-lasat-karaµ
Ωuklåmbara-dharaµ
divya- Ωukla-
målyånulepanam

prasanna-vadanaµ Ωåntaµ
bhajanånanda-nirv®tam
divya-rüpa-dharaµ
dhyåyet varadaµ
kamalekßa∫am

33
rüpa-pürva-guru-ga∫ån-
ugataµ sevanotsukam
evaµ rüpaµ guruµ dhyåyen
manaså sådhakaỤ ΩuciỤ

Bevor man über alle Bhaktas meditiert, sollte man zuerst guru-smara∫a machen, wie im
Sanat-kumåra Saµhitå beschrieben: Der Guru ist so strahlend und kühl wie 10.000 Monde.
Seine schönen Hände zeigen die Mudras des Segens und der Gewährung von
Furchtlosigkeit. Er trägt weißes Tuch und ist mit Candana und einer transzendentalen
weißen Girlande geschmückt. Er hat ein sehr glückliches Gesicht, ist friedlich und erfreut
sich an seinem bhajana. Er hat eine sac-cid- ånanda-Form, gibt bereitwillig seine
Segnungen und hat Lotosaugen. Er ist sehr hübsch, hat zwei Arme und einen goldenen
Teint und strahlt vor Jugend (kaiΩora). Er folgt sehr treu seinem guru-ga∫a, angefangen mit
Śrîla Rüpa Gosvåmî, und ist sehr eifrig, dem Herrn zu dienen. Auf diese Weise soll der
sådhaka mit einem reinen Geist über seinen gu- rudeva meditieren.

(48)

tat-samîpe sevotsukam åtmånaµ bhåvayed yathå----

divya-Ωrî-hari-mandiråḍhya-tilakaµ ka∫†haµ sumålånvitaµ


vakßaỤ Ωrî-hari-nåma-var∫a-subhagaµ Ωrîkha∫ḍa-liptaµ punaỤ
Ωuddhaµ Ωubhra-navåmbaraµ vimalatåµ nityaµ vahantîµ tanuµ
dhyåyec-chrî-guru-påda-padma-nika†e sevotsukåµ cåtmanaỤ

Der sådhaka soll über sich selbst meditieren, indem er tilaka auf seiner Stirn trägt, eine
duftende Girlande um seinen Hals, mit schönen heiligen Namen und prasådî-candana auf
seiner Brust. An seinem Körper trägt er immer ein feines, neues weißes Tuch. In diesem
reinen, transzendentalen Körper wird er sich den Lotusfüßen seines Gurus nähern, sehr
begierig nach Dienst.

Śrī Gaurāṅga, etc. Dhyāna, Pūjā, Mantra und Gāyatrī

(49)

Ωrîman-mauktika-dåma-baddha-cikuraµ susmera-candrånanaµ
Ωrîkha∫ḍåguru-cåru-citra-vasanaµ srag-divya-bhüßåñcitam
n®tyåveΩa-rasånumoda-madhuraµ kandarpa-veΩojjvalaµ
caitanyaµ kanaka-dyutiµ nija-janaiỤ saµsevymånaµ bhaje

Dann soll er über Śrî Caitanya als solchen meditieren: Ich verehre den goldfarbenen Śrî
Caitanya, dessen schönes Haar mit einer Perlenkette gebunden ist. Sein mondähnlicher

34
Sein Gesicht trägt ein sanftes, süßes Lächeln, und sein Körper ist mit Candana, Aguru und
einem schönen Tuch gesalbt. Er ist mit einer transzendentalen Girlande und Ornamenten
der gleichen Art geschmückt. Versunken in den Tanz, ist Er ekstatisch, weil Er die Süße des
rasa schmeckt. Er ist strahlender als der Gott der Liebe und wird immer von seinen
Anhängern bedient.

(50)

kañjårendra-vinindi-sundara-gatiµ Ωrî-pådam indîvara-


Ωre∫î-Ωyåma-sad-ambaraµ tanu-rucå såndhyendu-
saµmardakam premodghür∫a-sukañja-khañjana-madå-jin-
netra-håsyånanaµ nityånandam ahaµ smaråmi satataµ
bhüßojjvalåõga-Ωriyam

Dann das dhyåna von Śrî Nityånanda Prabhu: Laßt mich immer an das strahlend
lächelnde Gesicht von Śrî Nityånanda Prabhu denken, dessen schöne Bewegung den
anmutigen Gang eines Elefanten verspottet. Sein Gewand gleicht einem Büschel blauer
Lotusblüten, und sein körperlicher Glanz übertrifft den Glanz des aufgehenden Mondes bei
Sonnenuntergang. Seine prema-gesättigten rollenden Augen besiegen den Stolz eines
ruhelosen Khañjana-Vogels (Bachstelze).

(51)

sad-bhaktåli-nißevitåõghri-kamalaµ kundendu-Ωuklåmbaraµ
Ωuddha-svar∫a-ruciµ subåhu-yugalaµ smerånanaµ sundaram
Ωrî-caitanya-d®Ωaµ v a r å b h a y a - k a r a µ p r e m å õ g a -
b h ü ß å ñ c i t a m advaitaµ satataµ smaråmi paramånandaika-
kandaµ prabhum

Auf diese Weise wird das dhyåna von Śrî Advaita Prabhu vollzogen: Ich meditiere über
die Wurzel der transzendentalen Freude, Śrî Advaita Prabhu, dessen Lotosfüßen die Bhak-
tas immer dienen. Er trägt ein Gewand so weiß wie der Mond oder eine Kunda-Blume
(Jasmin). Er hat einen reinen goldenen Teint, schöne Arme und ein lächelndes Gesicht.
Seine Augen blicken immer liebevoll auf das Lotosgesicht von Śrî Caitanya Mahåprabhu. Er
gewährt den Gottgeweihten bereitwillig Segen und Furchtlosigkeit, und sein strahlender
Körper ist mit prema geschmückt.

(52)

kåru∫yaika-maranda-padma-cara∫aµ caitanya-candra-dyutiµ
tåmbülårpa∫a-bhaõgi-dakßi∫a-karaµ Ωvetåmbaraµ sad-varam
premånanda-tanuµ sudhå-smita-mukhaµ Ωrî-gaura-candrekßa∫aµ
dhyåyec chrîla-gadådharaµ dvija-varaµ mådhurya-bhüßojjvalam
35
Dann Śrî Gadådhara Paṇ∂ita Gosvåmîs dhyåna: Ich meditiere über Śrî Gadådhara
Paṇ∂ita Gosvåmî, dessen Lotosfüße voll des Nektars des Mitgefühls sind. Er hat einen Glanz

36
wie die von Śrî Caitanyacandra. Mit Seiner ausgestreckten rechten Hand bietet Er tåmbula
dem Mund von Śrî Caitanya an. Er kleidet sich in feines weißes Tuch, ist der beste der
sådhus und ist die Form der glückseligen Liebe. Er hat ein süßes, lächelndes Gesicht, und
Seine Augen s i n d d a r a u f gerichtet, die Form von Śrî Gaura zu betrachten. Er ist mit der
Stimmung von mådhurya- rasa geschmückt und ist der Beste der Zweifachgeborenen.

(53)

Ωri-caitanya-padåravinda-madhu-påỤ sat-prema-bhüßojjvalåỤ
Ωuddha-svar∫a-ruco d®g-ambu-pulaka-svedaiỤ sad-aõga-ΩriyaỤ
sevopåyana-på∫ayaỤ smita-mukhåỤ ΩuklåmbaråỤ sad-varåỤ
Ωrîvåsådi-mahåΩayån sukha-mayån dhyåyema tån
pårßadån

Dann: Wir meditieren über Śrî Śrîvåsa Ṭhåkura und seine Gefährten, die wie schwarze
Bienen den Honig von den Lotusfüßen von Śrî Caitanya trinken. Sie sind strahlend vor
Prema und haben einen reinen, goldenen Teint. Ihre schönen Glieder sind mit
Freudentränen, Zittern und Schweiß geschmückt, und ihre Hände verrichten ständig sevå.
Sie lächeln und sind sehr glücklich, und sie tragen weiße Kleidung. Sie sind die Besten der
Sådhus.

(54)

iti smara∫ånantaraµ Ωrî-guror åjñayå Ωrîman-mahåprabhuµ ßoḍaΩopacårådibhiỤ tan-müla-


mantre∫aiva püjayet.
Ωrîman-mahåprabhu-mantroddhåro yathå ürddhvåmnåye Ωrî-vyåsaµ prati Ωrî-nårada-
våkyam (3.14-16)
aho güḍhatamaỤ praΩno
bhavatå parikîrtitaỤ
mantraµ vakßyåmi te brahman
mahå-pu∫ya-pradaµ Ωubham

Dann soll der sådhaka auf Anweisung seines guru Śrîman Mahåprabhu püjå mit den
sechzehn Artikeln der Verehrung6 und dem sechssilbigen gaura-mantra darbringen. Im

6 Die
sechzehn upacåras sind åsana, svågata, pådya, arghya, åcamanîya, madhuparka,
åcamanîya, snåna, vasana, åbhara∫a, gandha, pußpa, dhüpa, dîpa, naivedya, vandanå.

Die zehn upacåras sind arghya, pådya, åcamana, madhuparka, punar åcamana, gandha, pußpa,
dhüpa, dîpa, naivedya.

Die fünf upacåras sind gandha, pußpa, dhüpa, dîpa, naivedya.

37
Ǔrddhvåmnåya-saµhitå gibt es eine Aussage über dieses Gaura-Mantra, in der Śrî Vedavyåsa
zu Śrî Nårada sagt: "O Bråhmaṇa, du hast gefragt, welches Mantra bei der Verehrung
von Bhagavån Śrî Gauråṅga verwendet wird. Diese Frage ist sehr tiefgründig. Ich werde
dir von diesem sehr frommen und glückverheißenden Mantra erzählen.

(55)

'klîµ gauråya namaỤ' iti


sarva-lokeßu püjitaỤ
måyå-ramånaõga-bîjaiỤ
våg-bîjena ca püjitaỤ

ßaḍakßaraỤ kîrtito 'yaµ


mantra-råjaỤ sura-drumaỤ

mantro ----------yathåkliµ gauråya namaỤ; hrîµ, Ωrîµ, klîµ, aiµ gauråya namaỤ

"Dieses Gaura-Mantra (gauråya namaỤ) wird mit den Bîja-Mantras von Måyå, Ramå,
Anaṅga und Sarasvatî verehrt. So wie wir zum Beispiel klîµ gauråya namaỤ sagen, können
wir auch hrîµ gauråya namaỤ, Ωrîµ gauråya namaỤ usw. sagen. Auf diese Weise wird
dieses sechssilbige Mantra geehrt. Wenn die Menschen der Welt gauråya namaỤ mit der
kåma-bîja verbinden und klîµ gauråya namaỤ rezitieren, erhalten sie das Geschenk der
göttlichen Liebe. Ich habe dir diese ßaḍakßara-mantra-råja gesungen, die wie eine kalpa-
druma ist, weil sie alle Wünsche erfüllt."

(56-57)

"etat pådyam, etad arghyam, etad åcamanîyam, eßa gandhaỤ, etat pußpam, eßa dhüpaỤ, eßa
dîpaỤ, etan naivedyam, etat pånîya-jalam, idam åcamanîyam, etat tåmbülam, etad gandha-
målyam, eßa pußpåñjaliỤ" ityådi.

evaµ Ωrî-nityånanda-prabhuµ püjayet, Ωrîman-nityånanda-prabhor mantroddhåro yathå


(brahmå∫ḍa-purå∫e dhara∫î-Ωeßa-samvåde)----

iti nåmå߆a-Ωatakaµ
mantraµ niveditaµ Ω®∫u
mayå tvayi purå proktaµ
kåma-bîjeti saµjñakam

vahni-bîjena pütånte
cådau deva namas tathå

38
jåhnavî-padaµ tatraiva
vallabhåya tataỤ param
iti mantro
dvådaΩår∫aỤ
sarvatraiva manoharaỤ

mantro yathå----kliµ deva-jåhnavî-vallabhåya svåhå

Mit den Worten etat pådyaµ klîµ gauråya namaỤ wird die Fußwaschung dargebracht,
und auf ähnliche W e i s e können auch alle anderen Gegenstände der Verehrung
dargebracht werden. Auf dieselbe Weise soll Śrî Nityånanda Prabhus püjå durchgeführt
werden. Was Nityånanda Prabhus Mantra betrifft, so wird im Brahmå∫ḍa Purå∫a während
eines Gesprächs zwischen Śeßa-någa und Mutter Erde eine Aussage gemacht. Der Sinn
dieser Aussage ist folgender: Am Anfang des Mantras soll das kåma- bîja mit dem Wort
deva verbunden werden und als Anrede dienen. In der Mitte steht dann jåhnavî, gefolgt
von vallabhåya und endend mit svåhå. Dieses zwölfsilbige Mantra von Śrî Nityånanda
Prabhu ist für jeden sehr reizvoll. Mit diesem Mantra soll Śrî Nityånanda Prabhu's püjå
ausgeführt werden.

Das Mantra lautet also: klîµ deva-jåhnavî-vallabhåya svåhå.

(58-59)

iti mantre∫aiva püjayet, evaµ Ωrî-advaita-prabhuµ püjayet. atha Ωrî-advaita-prabhor


mantroddhåro yathå pådme----

aho güḍhatamaỤ praΩno


nårada muni-sattama
na prakåΩyas tvayå hy etad
guhyåd guhyataraµ mahat

kåma-bîja-samåyuktå
advaita-vahni-nåyikå
õe 'ntå vai ®ßi-var∫o 'yaµ
mantraỤ sarvåtidurlabhaỤ

mantro ----------yathåklîm advaitåya svåhå

Auf die gleiche Weise soll dann Śrî Advaitas püjå mit dem Ωrî-advaita-Mantra
ausgeführt werden. In der Padma Purå∫a heißt es: "O Nårada, Bester der Munis, du hast
eine sehr tiefgründige Frage über das Ωrî-advaita-Mantra gestellt. Du solltest meine
Antwort nicht an irgendeiner Stelle preisgeben, denn dies ist ein sehr vertrauliches Wissen.
Du sollst wissen, dass dieses siebensilbige Mantra, das aus dem kåma-bîja
39
zusammengesetzt ist, das mit advaita in

40
der Dativ und gefolgt von svåhå (die Frau von Agni), ist sehr schwer zu erhalten." Das

Mantra lautet also: klîm advaitåya svåhå.

(60-62)

tad-anantaraµ Ωrîman-mahåprabhoỤ Ωeßa-nirmålyena Ωrî-gadådhara-pa∫ḍitaµ püjayet tan-


mantre∫aiva, Ωrî-gadådhara-pa∫ḍita-mantro yathåΩrîµ gadådharåya svåhå.

atha tathaiva Ωrî-Ωrîvåsådi-bhaktån guru-vargådîn mahåprabhu-nirmålya-prasådena püjayet,


sva-sva-nåma-caturthyantena Ωrî-guru-devaµ tu tan-müla-mantre∫aiva püjayet.

Ωrî-guru-mantroddharo yathå b®had-brahmå∫ḍa-purå∫e süta-Ωaunaka-samvåde----

Ωrîµ gum ity eva bhagavad-


gurave vahni-vallabhå
daΩår∫a-mantra-råjaΩ ca
sarva-kåryeßu rakßitå

mantro yathå---Ωrîµ guµ bhagavad-gurave svåhå

tato 'vaΩeßa-nirmålyådikaµ g®h∫îyåt; sthånåntare ca saµsthåpya prabhupåda-padme pußpåñ-


jaliµ dattvå åråtrikaµ kuryåt. tad-antaraµ cåmara-vyajanådikaµ k®två Ωrî-guru-pårΩve ti߆han
dhyånånukrame∫a nirîkßa∫aµ k®två tato bahiỤ-püjayet. bahiỤ-püjåµ k®tvånantaraµ sva-sva-
gåyatrî-mantrån japet kramåt----

tatrådau Ωrî-guru-gåyatrî yathå pådme----


Ωrîµ gurudevåya vidmahe gaura-priyåya dhîmahi tan no guruỤ pracodayåt

prathamaµ mantra-guroỤ püjå


paΩcåc caiva mamårcanam
kurvan siddhim avåpnoti
hy anyathå nißphalaµ bhavet

dhyånådau Ωrî-guror mürtiµ


püjådau ca guroỤ püjåm
japådau ca guror mantraµ
hy anyathå nißphalaµ bhavet

Dann, nach Śrî Advaita Prabhus püjå, unter Verwendung der prasådî-Blumen usw. aus
dem Werk von Śrîman Mahåprabhu, soll das püjå von Śrî Gadådhara Paṇ∂ita Gosvåmî
durchgeführt werden

41
unter Verwendung des

folgenden Mantras: Ωrîµ

gadådharåya svåhå

Dann soll der sådhaka auf die gleiche Weise (unter Verwendung des prasåda von
Mahåprabhu) das püjå von Śrî Śrîvåsa Paṇ∂ita, den bhaktas und seinem guru-paramparå
(bis hin zu seinem parama-guru) ausführen. Indem er ihre individuellen Namen im Dativ
spricht, soll er ihnen die verschiedenen Artikel darbringen. Zum Beispiel: eßa prasådî
gandhaỤ Ωrîvåsåya namaỤ.
Für seinen Guru soll er jedoch das Guru-Mantra verwenden. In der B®had Brahmå∫ḍa
Purå∫a, im Gespräch zwischen Süta Gosvåmî und Śaunaka ‰ßi, wird dieses guru-mantra
geschildert: Das bîja ist Ωrîµ guµ, dann bhagavad gurave, und am Ende svåhå. Dieses
zwölfsilbige Mantra ist der Spender von allem Glück und Schutz.

Das Mantra lautet so: Ωrîµ guµ bhagavad gurave svåhå

Dann soll er das Blumenprasåda usw. für sich selbst annehmen. Er legt das Prasåda
beiseite und bringt den Prabhus Pußpåñjali und årati dar. Dann soll er, während er neben
seinem Guru steht und die Prabhus mit einem cåmara fächelt, nacheinander über jeden
von ihnen meditieren. (Alles, was bis hierher beschrieben wurde, ist månasa-püjå.)
Danach soll er mit seinem äußeren Körper den Mürtis von Śrîman Mahåprabhu püjå
darbringen, usw. Nachdem er das püjå vollendet hat, soll er die entsprechenden gåyatrî-
Mantras rezitieren. Zuerst soll das guru-gåyatrî gesungen werden, wie es im Padma Purå∫a
steht:

Ωrîµ gurudevåya vidmahe gaura-priyåya dhîmahi tan no guruỤ pracodayåt

In der Padma Purå∫a sagt Śrî Bhagavån: "Wenn du, wenn du püjå machst, zuerst deinen
Mantra-Guru und dann Mich verehrst, wirst du Vollkommenheit erlangen. Ansonsten ist
püjå fruchtlos. Was dhyåna, püjå und mantra-japa betrifft, muss der Guru immer zuerst
betrachtet werden. Andernfalls sind all diese Aktivitäten nutzlos."

(63)

tato japa-lakßa∫aµ yathå (Ωrî-hari-bhakti-vilåsaỤ 17.143, 129)----

na kampayec chiro grîvåµ


dantån naiva prakåΩayet
manaỤ-saµhara∫aµ Ωaucaµ
maunaµ mantrårtha-
cintanam
42
Dann werden die Merkmale des Japa beschrieben: Der sådhaka soll seinen Kopf und
Hals nicht bewegen und seine Zähne nicht zeigen. Er soll seinen Geist heiligen, indem er
sich zurückzieht

43
von den Objekten der Sinne zu trennen, über die Bedeutung des Mantras nachzudenken
und Stille zu halten.

(64)

mano-madhye sthito mantro


mantra-madhye sthitaµ manaỤ
mano-mantraµ samåyuktam
etad dhi japa-lakßa∫am

Wenn das Mantra im Geist verbleibt und der Geist im Mantra verbleibt (mit anderen
Worten, Geist und Mantra sind miteinander verbunden), dann werden die Eigenschaften
von Japa (Japa- lakßa∫a) dem Singenden offenbart.

(65)

atha japåõgulyådi-niyamaỤ (Ωrî-hari-bhakti-vilåsaỤ 17.116-120)----

tatråõguli-japaµ kurvan
såõgu߆håõgulibhir japet
aõgu߆hena vinå karma
k®tas tad aphalaµ bhavet

Dann werden die Vorschriften für die beim Japa verwendeten Finger beschrieben:
Während des Japa werden beide Finger und der Daumen benutzt. Wenn der Daumen nicht
benutzt wird, ist das Japa weniger fruchtbar.

(66)

kani߆hånåmikå madhyå
caturthî tarjanî matå
tisro 'õgulyas tri-parvå syur
madhyamå caika-parvikå

An drei Fingern----dem kleinen Finger, dem Ringfinger und dem Zeigefinger----werden


die drei Gelenke (mit dem Daumen) berührt, und am Mittelfinger wird nur ein Gelenk
benutzt, insgesamt also zehn. Dies ist die richtige Art und Weise, mit den Gelenken der
Finger zu singen.

(67)

parva-dvayaµ madhyamåyå

44
japa-kåle vivarjayet
evaµ meruµ vijånîyåd
brahma∫å düßitaµ svayam

Während des Japa sollten die beiden Gelenke des Mittelfingers ausgeschlossen
werden. Wisse, dass diese beiden Gelenke der Berg Meru sind, den Lord Brahmå selbst
zuvor verunreinigt hat.

(68)

årabhyånåmikå-madhyåt
pradakßi∫am anukramåt
tarjanî-müla-paryantaµ
kramåd daΩasu parvasu

Japa soll mit den zehn Fingergelenken durchgeführt werden, beginnend mit dem
Mittelgelenk des Ringfingers und im Uhrzeigersinn fortschreitend, endend an der
Wurzel des Zeigefingers.

(69)

aõgulir na viyuñjîta
kiñcit saõkocayet talam
aõgulînåµ viyoge tu
chidreßu sravate japaỤ

'madhymå caika-parvikå' ity ukteỤ kecit madhyamå-madhya-parva g®h∫anti tan na.

Beim Japa müssen die Finger zusammengehalten und an der Basis leicht
zusammengezogen werden. Wenn die Finger getrennt werden, wird das Japa durch die
Löcher austreten. Einige Leute sagen, dass das mittlere Gelenk des Mittelfingers benutzt
werden sollte, aber das ist nicht richtig.

(70)

atha japa-kramo yathå----


prathamaµ gurudevasya
mantra-gåyatrîµ saµsmaret
tataỤ Ωrî-gauracandrasya
gåyatry uccåra∫aµ tathå

Was den Prozess des Japa betrifft, so sollten zuerst das Ωrî-guru-mantra und die gåyatrî
betrachtet werden, und dann die gåyatrî von Śrî Gauracandra.
45
(71)

Ωrîlåvadhütendrådvaita-
mantra-gåyatrîµ saµsmaret
tataỤ Ωrî-gadådharasya
Ωrîvåsa-pa∫ḍitasya ca

Auf diese Weise sollen die Mantras und gåyatrîs von Śrî Nityånanda Prabhu, Śrî Advaita
Prabhu, Śrî Gadådhara Paṇ∂ita und Śrî Śrîvåsa Paṇ∂ita kontempliert werden.

(72)

Ωrî-gurudevasya mantro yathå Ω r î µ guµ bhagavad-gurave svåhå


atha gåyatrî Ωrîµ gurudevåya vidmahe, gaura-priyåya dhîmahi, tan no guruỤ pracodayåt.

iti Ωrî-guru-gåyatrî-smara∫ånantaraµ guru-vargån smaret; smara∫a-kramo yathå----


Ωrî-guru-parama-gurur ityådi-krame∫a sva-sva-pra∫åly-anusåre∫a sva-sva-parivåreΩvara-
parama-parame߆hi-guru-paryantaµ dhyånaµ k®två svîya-svîya-nåmåni caturthyantaµ
k®två japånantaraµ Ωrî-Ωrî-caitanya-mahåprabhor mantraµ gåyatrîµ ca smaret.

Das Ωrî-guru-mantra lautet Ωrîµ guµ bhagavad-gurave svåhå.


Der guru-gåyatrî ist Ωrîµ gurudevåya vidmahe gaura-priyåya dhîmahi tan no guruỤ
pracodayåt.

Die Bedeutung des guru-gåyatrî ist, dass, obwohl der Guru eigentlich eine direkte Form
von Śrî Hari ist, er als ein lieber Śrî Gauracandra meditiert werden soll. Möge dieser gu-
rudeva uns in den Dienst seiner Lotusfüße stellen.
Dann soll der sådhaka smara∫a der anderen Gurus seiner paramparå machen,
beginnend mit seinem parama-guru und aufsteigend durch seinen parame߆hi-guru und
das Oberhaupt seiner parivåra (Familie), indem er ihre individuellen Namen im Dativ
rezitiert. (parama-gurave paråtpara-gurave ityådi rüpe)

Danach soll er über das Mantra und die gåyatrî von Śrîman Mahåprabhu als solche
meditieren:
mantra: klîµ gauråya svåhå
gåyatrî: klîµ caitanyåya vidmahe viΩvambharåya dhîmahi tan no gauraỤ pracodayåt

Dann, Śrî Nityånanda Prabhu:


Mantra: klîµ deva-jåhnavî-vallabhåya svåhå
gåyatrî: klîµ nityånandåya vidmahe saõkarßa∫åya dhîmahi tan no balaỤ pracodayåt

46
Śrî Advaita Prabhu:
mantra: klîm advaitåya svåhå
gåyatrî: klîm advaitåya vidmahe mahå-viß∫ave dhîmahi tan no advaitaỤ pracodayåt

Śrî Gadådhara Paṇ∂ita:


mantra: Ωrîµ gadådharåya svåhå
gåyatrî: gåµ gadådharåya vidmahe pa∫ḍitåkhyåya dhîmahi tan no gadådharaỤ pracodayåt

Śrî Śrîvåsa Paṇ∂ita:


Mantra: Ωrîµ Ωrîvåsåya svåhå
gåyatrî: Ωrîµ Ωrîvåsåya vidmahe nåradåkhyåya dhîmahi tan no bhaktaỤ pracodayåt

Śrî Śrî Gaura-Gadådhara mantra: klîµ Ωrîµ gaura-gadådharåya svåhå

anantaraµ stava-pra∫åmådi k®två Ωrî-gauracandrå߆a-kålîya-sütrånusare∫a smaret----

gaurasya Ωayanotthånåt
punas tac-chayanåvadhi
nånopakara∫aiỤ kuryåt
sevanaµ tatra sådhakaỤ

Dann, nachdem er verschiedene Stavas und Pra∫åmas dargebracht hat, soll er über den
a߆a- kålîya-lîlå von Śrî Gauracandra meditieren. In seinem månasa-deha soll er sevå mit
verschiedenen Künsten darbringen, von der Zeit des Erwachens von Śrî Gauråṅga am Morgen
bis zum Einschlafen des Herrn in der Nacht.

Śrī Gaurāṅga's A ??a-kāla-sevā

(73)

Ωrî-navadvîpa-candrasya
caritåm®tam adbhutam
cintyatåµ cintyatåµ nityaµ
månasa-sevanotsukaỤ

Die nektarvollen Vergnügungen von Śrî Navadvîpa-candra sind sehr wunderbar. In


seinem Eifer, dem Herrn zu dienen, soll der sådhaka immer an diese Vergnügungen
denken.

(74)

niΩånte gauracandrasya

47
Ωayanaµ ca n i j å l a y e
pråtaỤ-kåle k®totthånaµ
snånaµ tad-bhojanådikam

Am Ende der Nacht (niΩånta) soll er über den Herrn meditieren, der in Seinem eigenen
Haus schläft. Am frühen Morgen (pråtaỤ-kåle) erhebt sich der Herr von Seinem Bett, badet
und nimmt Seine Mahlzeit ein.

(75)

pürvåhna-samaye bhakta-
mandire paramotsukam
madhyåhne paramåΩcarya-
keliµ sura-sarit-ta†e

Am Vormittag ist der Herr tief in k®ß∫a-lîlå-smara∫a versunken und erlebt intensive
Gefühle der Trennung. In der Mitte des Tages vollführt Mahåprabhu am Ufer des Gaṅgå
erstaunliche Vergnügungen. Auf diese W e i s e soll der sådhaka über Lord Gauråṅga
meditieren.

(76)

aparåhne navadvîpa-
bhrama∫aµ bhüri-kautukam
såyåhne gamanaµ cåru-
Ωobhanaµ nija-mandire

Am Nachmittag wandert Gaurahari sehr freudig in Śrî Navadvîpa-dhåma umher. Am


frühen Abend kehrt Er in Sein eigenes Haus zurück und enthüllt Seine bezaubernde
Schönheit.

(77)

pradoße priya-vargåḍhyaµ
Ωrîvåsa-bhavane tathå
niΩåyåµ smared ånandaµ
Ωrîmat-saµkîrtanotsavam

Am späten Abend trifft Er sich mit Seinen lieben Gefährten im Haus von Śrîvåsa
Ṭhåkura, wo sie ein großes saõkîrtana-Fest bis tief in die Nacht hinein feiern. Der sådhaka
soll so glückselig über Śrî Gauracandra meditieren.

48
Dienen von Śrī Rādhā-K‫?؟‬ṇa im Siddha-deha

(78--83)

evaµ Ωrî-caitanya-devaµ nißevya siddha-dehena Ωrî-k®ß∫a-sevåõgaµ vidadhyåt. atra kårikå---


-

tac cintanådi-samaye
kuryåt tad
anusårataỤ cintanaµ
tu tayos tatra vasan
guru-ga∫ånvitaỤ

punaΩ cåkßußa-lîle 'smin


siddha-dehena
sådhakaỤ manaså
månasîµ sevåm a߆a-
kålocitåµ vrajet

sådhakaỤ siddha-dehena
kuryåt k®ß∫a-priyå-g®he
guru-rüpa-priyå-pårΩve
lalitådi sakhî-ga∫e

nivåsaµ yåva†e nityaµ


guru-rüpå-sakhî-yutaỤ
Ωrî-yåva†a-pure Ωrîmad-
v®ßabhånu-pure 'pi ca

nandîΩvara-pure rådhå-
k®ß∫a-ku∫ḍa-ta†a-dvaye
Ωrîmad-v®ndåvane
ramye Ωrîmad-
v®ndåvaneΩayoỤ

pråtar ådya߆a-samaye
sevanaµ tu krame∫a ca
nånopakara∫air divyair
bhakßya-bhojyådibhiỤ sadå
cåmara-vyajanådyaiΩ ca
påda-saµvåhanådibhiỤ

49
In gleicher Weise soll der sådhaka månasî-sevå zu Śrî Śrî Rådhå-K®ßṇa während der
acht Perioden des Tages ausführen. Er soll unter seinen guru-ga∫a verweilen und lîlå-
smara∫a nach ihren Anweisungen ausführen. In seinem Geist, in seinem Siddha-deha, soll
er visualisieren.

50
Er soll sich selbst zu den verschiedenen Zeiten angemessene Dienste erweisen. In seinem
siddha-deha soll er (sie) immer in Yåva†a und V®ßabhånu-pura leben und im Haus von Śrî
Rådhå neben ihrem guru-rüpå-sakhî und den anderen sakhîs wie Śrî Lalitå, ViΩåkhå usw.
dienen. In NandîΩvara-pura, an den Ufern des Rådhå-kuṇ∂a und des Śyåma-kuṇ∂a und im
wunderschönen V®ndåvana-Wald soll sie Śrî Śrî Rådhå-K®ßṇa vom frühen Morgen an d e n
ganzen Tag über Mahlzeiten und andere Dienste (wie das Fächeln mit einer cåmara und
das Massieren der Füße) anbieten.

Meditation über den Siddha-deha

(84)

kiΩorî gopa-vanitå
sarvålaõkåra-bhüßitå
p®thu-tuõga-kuca-
dvandvå catuỤßa߆i-
gu∫ånvitå

Der Sådhaka soll seine V®ndåvana-Siddha-deha auf diese Weise betrachten: Sie ist
eine kiΩorî-gopî (unter 15 Jahren), voll geschmückt mit Ornamenten, mit großen
erhobenen Brüsten und ausgestattet mit den vierundsechzig Eigenschaften.

(85)

nigüḍha-bhåvå govinde
madanånanda-mohinî
nånå-rasa-kalålåpa-
Ωålinî divya-rüpinî

Sie hegt eine heimliche Liebe zu Śrî Govinda, die sogar Amor selbst verwirrt. Sie spricht
sehr lieblich und hat eine göttliche Gestalt.

(86)

saõgîta-rasa-saµjåta-
bhåvollåsa-bharånvitå
divå-niΩaµ mano-madhye
dvayoỤ premå-bharåkulå

Von Natur aus ist sie voller Freude am Singen, Spielen von Musikinstrumenten und
Tanzen. Tag und Nacht ist ihr Herz erfüllt von der Liebe zu Rådhå und K®ßṇa.

51
(87)

sarva-lakßana-sampannå
bhåva-håvådi-bhüßitå
guru-prasåda-jananî
guru-rüpå-priyånugå
gåndharvikå-sva-yütha-sthå
lalitådi-ga∫ånvitå

Sie hat alle angenehmen Eigenschaften und ist mit weiblichen Gesten geschmückt, die
Gefühle der Liebe ausdrücken. Sie ist aus der Barmherzigkeit ihres Gurus geboren, und sie
folgt immer ihrem Guru -üpå-sakhî. Sie bleibt in Śrî Rådhås eigener Gruppe (yütha) in der
Gesellschaft von Lalitås Gruppe (ga∫a).

(88)

sva-yütheΩvary-anugatå
yåva†a-gråma-våsinî
cintanîyåk®tiỤ så ca
kåma-rüpånugåminî

Sie ist Śrî Rådhå sehr zugetan, wohnt in Yåva†agråma und ist eine Anhängerin von
kåma-rüpå-bhakti (mit dem intensiven Wunsch, in transzendentalem madhura-rati zu dienen).

(89)

cid-ånanda-rasamayî
druta-hema-sama-prabhå
sucîna-nîla-vasanå
nånålaõkåra-bhüßitå

Ihr Körper ist aus cid-ånanda-rasa gemacht und strahlt wie geschmolzenes Gold. Sie
trägt sehr schöne blaue Kleidung und ist mit verschiedenen Arten von Ornamenten schön
geschmückt.

(90)

Ωrî-rådhå-k®ß∫ayoỤ
pårΩva- vartinî nava-
yauvanå
guru-dattasya nåmno 'syå
måtå vargådya-mañjarî
pitå varga-t®tîyåkhyo
52
vargåntåhvayakaỤ patiỤ

Sie bleibt immer an der Seite von Śrî Rådhå und K®ßṇa, und sie ist in der Blüte ihrer
Jugend. Die Namen ihrer Mutter, ihres Vaters und ihres Mannes werden auf diese W e i s e
bestimmt: Der Name der Mutter wird von der ersten Silbe des guru-gegebenen Namens
des Sådhaka abgeleitet. Der Name der Mutter leitet sich von der ersten Silbe des vom Guru
gegebenen Namens des Sådhaka ab, der Name des Vaters von der dritten Silbe und der
Name des Ehemannes von der letzten Silbe.

(91)

nivåso yåva†e tasyå


dakßi∫å m®dvikå hi så
Ωrî-rådhå-vastra-
sevåḍhyå nånålaõkåra-
bhüßitå

Ihr Zuhause ist im Dorf Yåva†a, und sie hat eine sehr anmutige und zarte Gestalt. Sie ist
mit verschiedenen schönen Ornamenten geschmückt und hilft beim Ankleiden von Śrî
Rådhå.

EkādaΩa-bhāva

(92-93)

asyaiva siddha-dehasya
sådhanåni yathå-kramam
ekådaΩa-prasiddhåni
lakßyante 'timanoharam

nåma rüpaµ vayo veΩaỤ


sambandho yütha eva ca
åjñå sevå paråkå߆hå
pålya-dåsî nivåsakaỤ

Die elf Aspekte dieses Siddha-deha sind wohlbekannt. Sie lauten: Name (nåma),
Hautfarbe (oder Form, rüpa), Alter (vayas), Kleidung (veΩa), Beziehung (sambandha),
Gruppe (yütha), Ordnung (åjñå), Dienst (sevå), göttlich gehegter Ehrgeiz (paråkå߆hå),
Erhalter ( pålyadåsî) und Wohnsitz ( nivåsa).

(94)

53
eteßåµ viΩeßa-lakßa∫åny ucyante----

54
Ωrî-rüpa-mañjarîtyådi-
nåmåkhyånånurüpataỤ
cintanîyaµ y a t h å -
y o g y a µ svanåma vraja-
subhruvåm

Die besonderen Merkmale all dieser Arten werden nun, beginnend mit dem Namen,
beschrieben.

Nåma----Ihr Name soll dem von Śrî Rüpa Mañjarî ähnlich sein und der andere
vraja-gopîs.

(95)

rüpaµ yütheΩvarî-rüpaµ
bhåvanîyaµ prayatnataỤ
trailokya-mohanaµ
kåmod- dîpanaµ gopikå-
pateỤ

Rüpa----Ihr Aussehen (oder ihre Form) ist wie das von Śrî Rådhå, der kåma in Śrî K®ßṇa
erregt und die drei Welten verzaubert. Diese Meditation sollte mit Eifer durchgeführt
werden.

(96)

vayo nånå-vidhaµ tatra


yat tu tridaΩa-vatsaram
mådhuryådbhuta-kaiΩoraµ
vikhyåtaµ vraja-subhruvåm

Vayas----Die schönen Vraja-Gopîs sind verschiedenen Alters, aber das dreizehnte Jahr ist
eine besonders süße Zeit der Jugend, also ist dies das Alter, das man betrachten sollte.

(97)

veΩo nîla-pa†ådyaiΩ ca
vicitrålaõk®tais tathå
svasya dehånurüpe∫a
svabhåva-rasa-sundaraỤ
VeΩa----One sollte über die gopî-deha meditieren, die in wunderschöne blaue Gewänder
gekleidet ist, die mit vielfarbigen Ornamenten geschmückt sind.

55
(98)

sevya-sevaka-sambandhaỤ
svamanov®tti-bhedataỤ
prå∫åtyaye 'pi sambandhaµ
na kadå parivartayet

Sambandha --Die Beziehung zwischen der mañjarî und Śrî Śrî Rådhå-K®ßṇa ist die von
Dienerin und Dienerin. Die Mañjarî würde diese Beziehung nicht einmal im Tausch gegen ihr
eigenes Leben aufgeben.

(99)

yathå yütheΩvarî-yüthaỤ
sadå ti߆hati tad-vaΩe
tathaiva sarvathå
ti߆hed bhütvå tad-
vaΩa-vartinî

Yütha----So wie Rådhikås sakhîs immer in großer Hingabe in ihrer Nähe bleiben, so ist
auch die mañjarî von Śrî Rådhå verzaubert und bleibt immer in ihrer Nähe.

(100)

yütheΩvaryåỤ Ωirasy
å j ñ å m ådåya h a r i -
r å d h a y o Ụ yathocitåµ
c a Ω u Ω r ü ß å µ kuryåd
ånanda-saµyutå

Åjñå----dem Befehl ihres Gruppenleiters folgend, erweist sie Śrî Śrî Rådhå-K®ßṇa mit
großer Freude angemessene Dienste.

(101)

cåmara-vyajanådînåµ
sarvåjñå-pratipålanam
iti sevå parijñeyå
yathå-mati vibhågaΩaỤ

Sevå----The sevå wird in zwei Klassen unterteilt: (1) Befolgung aller Arten von Befehlen
(das Notwendige tun) und (2) spezifischer, ein bestimmter Dienst wie das Fächeln mit einer
cå- mara usw., den der sådhaka persönlich wünscht.
56
(102)

Ωrî-rådhå-k®ß∫ayor
y a d v a d rüpa-
mañjarikådayaỤ pråpta
nitya-sakhîtvaµ ca tathå
syåm iti bhåvayet

Paråkåßṭhå----Die Meditation soll sein: "So wie Śrî Rüpa Mañjarî und die anderen gopîs
nitya-sakhîs von Rådhå und K®ßṇa sind, bin auch ich ein nitya-sakhî."

(103)

pålya-dåsî ca så proktå
paripålyå priyaµvadå
sva-mano-v®tti-rüpe∫a
yå nitya-paricårikå

Pålyadåsî----Die sådhaka-mañjarî bleibt immer unter dem Schutz einer nitya-sakhî, die ihr
vom Wesen her ähnlich ist, die sehr lieblich spricht und die sie in jeder Hinsicht unterhält.

(104)

nivåso vraja-madhye tu
rådhå-k®ß∫a-sthalî matå
vaµΩî-va†aΩ ca Ωrî-nandî-
ΩvaraΩ cåpy atikautukaỤ

Nivåsa----Die reizvollen Orte wie VaµΩiva†a, N a n d î Ω v a r a und V r a j a , die


Schauplätze v o n Rådhå-K®ßṇas täglichen Vergnügungen, sind die Wohnorte d e s siddha-
deha.

Pfändung für die Mañjarīs

(105-108)

anaõga-mañjarî proktå
vilåsa-mañjarî tathå
aΩoka-mañjarî c e t i
rasa-mañjarikå tathå

57
rasåla-mañjarî nåmnå
tathå kamala-mañjarî
karu∫å-mañjarî khyåtå
vikhyåtå gu∫a-mañjarî

evaµ sarvåΩ ca
v i k h y å t å Ụ sva-sva-
nåmåkßaraiỤ paråỤ
mañjaryo bahuΩaỤ rüpa-
gu∫a-Ωîla-vayo 'nvitåỤ

nåma-rüpådi tat sarvaµ


guru-dattaµ ca bhåvayet
tatra tatra sthitå nityaµ
bhajet Ωrî-rådhikå-harî

Dann soll die sådhaka-mañjarî ihre Hingabe an ihre mañjarî-ga∫a (Gruppe) wie folgt
kontemplieren: Anaṅga Mañjarî, Vilåsa Mañjarî, AΩoka Mañjarî, Rasa Mañjarî, Rasåla
Mañjarî, Kamala Mañjarî, Karuṇå Mañjarî, Guṇa Mañjarî und andere sind alle sehr
berühmt. Sie besitzen schöne Formen, angenehme Eigenschaften, süße Persönlichkeiten
und blühende Jugend. Der sådhaka soll über sie meditieren, wie sie von seinem Guru
beschrieben wurden, und unter ihnen verweilen, um Rådhå und K®ßṇa sevå zu erweisen.

(109)

bhåvayan sådhako nityaµ


sthitvå k®ß∫a-priyå-g®he
tad åjñå-pålako bhütvå
kåleßv a߆asu sevate

Der sådhaka soll im Haus von Śrî Rådhå sevå leisten, indem er die Befehle ihres
mañjarî-ga∫a während der acht Zeitperioden des Tages ausführt.

(110)

sakhînåµ saõginî-rüpåm
åtmånaµ bhåvanå-mayîm
åjñå-sevå-paråkå߆hå-
k®pålaõkåra-bhüßitåm
tataΩ ca mañjarî-rüpån
gurvådîn api saµsmaret

58
Geschmückt mit den Ornamenten (1) ihrer persönlichen Ordnung (bezüglich ihres
sevå), (2) ihres gehegten Wunsches nach sevå und (3) der Barmherzigkeit der sakhîs,
und tief versunken in die Vorstellung von sich selbst als eine Gefährtin (saõginî) der
sakhîs, soll sie über ihren guru-varga in deren mañjarî Formen meditieren.

Līlā-smaraṇa und Gokula-dhyāna

(111)

atha pråtaỤ-pürvåhna-lîlåµ sm®två madhyåhne saõga-mitau rådhå-k®ß∫au paraspara-saõga-


janita-nånå-såttvika-vikåra-bhüßitau lalitådi-priya-sakhî-v®nda-sanarma-våg-vilåsena janita-
paramånandau nånå-rasa-vilåsa-cihnau sammagna-månasau vihitåra∫ya-lîlau v®ndåra∫ye
sumahîruha-müle yoga-pî†hopari upavi߆au evambhütau rådhå-k®ß∫au saµsmaret.

prathamaµ ßaḍ-dalaµ padmaµ


tad-bahir vasu-patrakam
tad-bahir daΩa-patraµ ca
daΩopadala-saµyutam

Nach der Kontemplation der Morgen- und Vormittagslîlås soll der sådhaka über die
Mittagslîlå meditieren. Rådhå und K®ßṇa treffen sich dann, und aufgrund der Ekstase
dieser Begegnung brechen beide Körper in såttvika-vikåras (äußere Manifestationen
innerer emotionaler Verwandlungen) aus. Sehr fröhlich scherzen sie mit Lalitå und den
anderen sakhîs und mañjarîs. Wenn sie die Liebesmale der letzten Nacht
a n e i n a n d e r sehen, ertrinken ihr Geist und ihr Herz in prema-rasa. Auf diese
Weise v o l l z i e h e n sie sehr glückselig ihren vana-vihåra-lîlå. Danach sitzen sie auf einem
juwelenbesetzten Thron am Fuße eines kalpa- druma.
In diesen lîlå vertieft, soll der sådhaka gründlich über die Mittagspas- sen von Rådhå-
Govinda meditieren. Die Meditation über diesen lotusförmigen Yoga-pî†ha sieht
f o l g e n d e r m a ß e n a u s : Zuerst gibt es einen sechsblättrigen Lotos, dann an der
Außenseite acht weitere Blütenblätter, danach zehn weitere, und dann zehn
Teilblütenblätter.

(112)

Ωrîmad-rådhå-k®ß∫a-
lîlå- rasa-pürita-
vigraham
tat-tad-icchå-vaΩenaivon-
mîlitaµ bhåti mudritam

Der Körper dieses Yoga-pî†ha-Lotus ist voll von rådhå-k®ß∫a-lîlå-rasa. Er blüht und zieht

59
sich durch den Wunsch von KiΩorî-KiΩora zusammen.

60
(113)

pråkårås tad-bahis tatra


dikßu dvåra-catu߆ayam
catuß-ko∫åΩ ca ßaḍ-dalyåµ
ßa†-pady-a߆ådaΩåkßarî

An den Ecken der vier Seiten, die den Lotos umgeben, befinden sich vier Pforten. Auf
d e n acht Blütenblättern befinden sich acht Kuñjas, und auf den sechs Blütenblättern sind
die 18 Silben des Gopåla-Mantras.

(114-117)

yathå brahma-saµhitåyåm (2-4)

sahasra-patraµ kamalaµ
gokulåkhyaµ mahat padam
tat-kar∫ikåraµ tad-dhåma
tad-anantåµΩa-sambhavam

kar∫ikåraµ mahad yantraµ


ßa†-ko∫aµ vajra-kîlakam
ßaḍ-aõgaµ ßa†-padî-sthånaµ
prak®tyå puruße∫a ca

premånanda-mahånanda-
rasenåvasthitaµ hi yat
jyotî-rüpe∫a manunå
kåma-bîjena saõgatam

tat-kiñjalkaµ tad-aµΩånåm
tat-patrå∫i Ωriyåm api

evambhüta yoga-pî†he Ω r î - Ω r î - r å d h å - k ® ß ∫ a u s m a r e t .

Der Brahma-saµhitå beschreibt einen wunderbaren Ort namens Gokula, der wie ein
tausendblättriger Lotus geformt ist. Der kar∫ikå (Samenknospe) des Lotus ist der
Aufenthaltsort von Śrî K®ßṇa. Dieser Lotos wird durch einen Teil des jyoti von Śrî Baladeva
manifestiert. Dieses kar∫ikå ist ein großes sechseckiges Yantra, in dessen Zentrum der
kåma-bîja ein Diamantpflock ist, der von Rådhå und K®ßṇa begleitet wird. Sie sind
umgeben vom k®ß∫a-Mantra, dann vom 18-syl- ligen gopåla-Mantra und dann vom kåma-
gåyatrî. Um dieses sechseckige kar∫ikå herum (als

61
die Fäden des Lotos) sind die a߆a-mañjarîs, und darüber hinaus sind die Blütenblätter des
Lotos die Wohnstätten der sakhîs. Auf diese Weise wird das yoga-pî†ha-smara∫a von Śrî Śrî
Rådhå-K®ßṇa ausgeführt.

Śrī K‫?؟‬ṇa's Alter, Kleidung, etc.

(118)

atha Ω r î - k ® ß ∫ a -
c a n d r a s y a vayo-
veΩådayo 'khilåỤ rasa-
Ωåstrånusåre∫a
nirüpyante yathåmati

Nachdem der Yoga-pî†ha etabliert wurde, wird das Alter, die Kleidung usw. von Śrî
K®ßṇa gemäß den Informationen in den rasa-Ωåstras aufgeschrieben.

(119-120)

(bhakti-rasåm®ta-sindhu 2.1.308, 9)----

vayaỤ kaumåra-pauga∫ḍa-
kaiΩoram iti tat tridhå

kaumåraµ pañcamåbdåntaµ
pauga∫ḍaµ daΩamåvadhi
åßoḍaΩåc c a k a i Ω o r a µ
yauvanaµ syåt tataỤ param

Das Alter wird in drei Perioden unterteilt: ----kaumåra, pauga∫ḍa und kaiΩora. Der Zeitraum
bis zum fünften Lebensjahr wird kaumåra genannt. Das fünfte bis zehnte Lebensjahr ist
pauga∫ḍa, das zehnte bis sechzehnte kaiΩora, und danach yauvana.

(121)

ådya-madhyånta-bhedena
kaumårådîni ca tridhå
a߆a-måsådhikaµ varßaµ
bhågatvena ca kîrtitam

Die Zeitalter von kaumåra usw. werden ebenfalls in ådya (Anfang), madhya (Mitte) und
anta (Ende) unterteilt. Jeder Teil von kaumåra und pauga∫ḍa besteht aus etwa einem Jahr

62
und

63
acht Monate.

(122)

tad yathå----ådya-kaumåram a߆a-måsådhikam eka-varßam evaµ madhya-kaumåram, evaµ


ca Ωeßa-kaumåram; evaµ pañcama-varßa-paryantaµ kaumåraµ jñeyam. ådya-pauga∫ḍam a߆a-
måsådhikam eka-varßam; evaµ madhya-pauga∫ḍam; evaµ ca Ωeßa-pauga∫ḍam; evaµ ca
krame∫a ßa߆ha-varßam årabhya daΩa-varßa-paryantaµ pauga∫ḍaµ jñeyam. ådya-kaiΩoraµ
sårdha-dina-dvayottaraikådaΩa-måsådhikam eka-var ßa m; evaµ madhya-kaiΩoram; eva µ
Ω eß a- kaiΩoram; krame∫aikådaΩa-varßam årabhya pañca-daΩa-varßa-nava-måsa-sårdha-
sapta-dina- paryantaµ k a i Ω o r a µ j ñ e y a m .
atha Ωrî-k®ß∫asya vraja-lîlå -----tatra Ωrî-k®ß∫asya vraja-lîlå pañca-dinottara-ßa∫-måsådhika-
daΩa-varßîyå jñeyå (10-6-5) atha ca (bhåg. 3.2.26)----

ekådaΩa-samås tatra
güḍhårciỤ sabalo 'vasat

Jeder Teil des kaumåra-Alters beträgt 1 Jahr und 8 Monate. Dies entspricht insgesamt
fünf Jahren. Vom sechsten bis zum zehnten Jahr (pauga∫ḍa) sind die Abschnitte von
gleicher Dauer.
tion. Im kaiΩora-Zeitalter dauern die Abteilungen jeweils 1 Jahr, 11 Monate und 2 1/2
Tage. KaiΩora beginnt im Alter von 11 Jahren und dauert bis zum Alter von 15 Jahren, 9
Monaten und 7 1/2 Tagen. Der vraja-lîlå von Śrî K®ßṇa dauert bis zum Alter von 10 Jahren,
6 Monaten und 5 Tagen. Im Śrîmad- Bhågavatam heißt es: "Zusammen mit Śrî Baladeva
lebte Śrî K®ßṇacandra bis zu seinem 11. Lebensjahr in Vraja, wobei Er Seine göttliche Kraft
stets verbarg."

(123-129)

mahåråja-kumåratayå bhogåtiΩayena sam®ddhyå varßa-måsa-dinånåµ sårdhatayå sårdha-


sapta-dinottara-nava-måsådhika-pañca-daΩa-varßa-parimitaµ Ωrî-k®ß∫asya vayo jñeyam (15-9-
7 1/2).

atraiva Ωeßa-kaiΩore
ßoḍaΩa-håyane sadå
vraje vihåraµ
kurute
Ωrîman nandasya nandanaỤ

vaµΩî-på∫iỤ pîta-våså
indranîla-ma∫i-dyutiỤ
ka∫†he kaustubha-Ωobhåḍhyo

64
mayüra-dala-bhüßa∫aỤ

65
guñjå-håra-lasad-vakßå
ratna-håra-viråjitaỤ
vana-målå-dharo nißka
Ωobhollasita-ka∫†hakaỤ

våma-bhåga-sthita-svar∫a-
rekhå-råjad-uraỤ-sthalaỤ
vaijayantî-lasad-vakßå
gaja-mauktika-nåsikaỤ

kar∫ayor makaråkåra-
ku∫ḍalåbhyåµ viråjitaỤ
ratna-kaõkana-yug ghastaỤ
kauõkumaµ tilakaµ dadhat

kiõki∫î-yukta-ka†iko
ratna-nüpura-yuk-padaỤ
målatî-mallike jåti-
yüthî ketakî-campake

någakeΩara ityådi
pußpa-målå-
svalaõk®taỤ iti veΩa-
dharaỤ Ωrîmån
dhyeyaỤ Ωrî-nandanandanaỤ

Weil Er zu viel Spaß daran hatte, der vraja-råja-kumåra zu sein, verlängerte K®ßṇa Seinen
lîlå in V®ndåvana noch einmal um die Hälfte der Jahre, die Er bereits dort lebte (10
Jahre, 6 Monate, 5 Tage), so dass Sein Alter 15 Jahre, 9 Monate, 7 1/2 Tage betrug. Śrî
Nandanandana treibt in Vraja (gegen Ende der 16 J a h r e des kaiΩora) ewig Sport als
kiΩora-gopa.
Die k®ß∫a-dhyåna ist wie folgt: In Seiner Hand hält Er eine Flöte (vaµΩî), Er trägt gelbe
Kleidung, ist strahlend wie ein Saphir und hat das wunderschöne Kaustubha-Juwel an
Seinem Hals. Der Scheitel ist mit einer Pfauenfeder geschmückt, und an Seiner Brust
hängen Juwelen- und Guñjå-Samen-Ketten. Eine Girlande aus Waldblumen (wie målatî,
mallikå, jåtî, yüthî, ketakî, campaka, någakeΩara usw.) hängt bis zu Seinen Lotosfüßen
herab. Er trägt ein schimmerndes goldenes Ornament an Seinem Hals und hat eine goldene
Haarlinie auf der linken Seite Seiner Brust, zusammen mit dem vaijayantî-målå. Von Seiner
Nase baumelt eine wertvolle Perle, die vom Kopf eines Elefanten stammen soll. Seine
Ohren sind mit delphinförmigen Ohrringen geschmückt, und an den Händen trägt er
Armreifen. Tilaka aus Kuõkuma schmückt seine Stirn. Er trägt kiõki∫î-Glocken um Seine
Taille und Knöchelglocken an Seinen Lotusfüßen.

66
(130)

Ω®õgaµ våmodara-parisare tunda-bandhåntara-sthaµ


dakße tadvan nihita-muralîµ ratna-citråµ dadhånaỤ
våmenåsau sarala-laguḍaµ på∫inå pîta-var∫aµ
lîlåmbhojaµ kamala-nayanaỤ kampayan dakßi∫ena

Wenn K®ßṇa dann geht, um die Kühe zu hüten, ist Er wie f o l g t geschmückt: Auf der
linken Seite Seines Bauches hat der lotusäugige Śrî K®ßṇa ein Büffelhorn in Seinem Gürtel
stecken, und auf Seiner rechten Seite hat Er Seine juwelenbesetzte muralî-Flöte platziert. In
Seiner linken Hand trägt Er einen geraden Holzstab, und in Seiner rechten Hand wirbelt Er
spielerisch einen gelben Lotos.

K‫?؟‬ṇa-Mantras

(131)

asyaiva k®ß∫a-candrasya
mantråỤ santi trayo 'malåỤ

siddhåỤ k®ß∫asya sat-prema-


bhakti-siddhi-karå matåỤ

Es gibt drei k®ß∫a-Mantras, die sehr rein und kraftvoll sind; sie sind dafür bekannt, dass sie
ihren Sängern prema-bhakti verleihen.

(132)

tatrådau mantroddhåro yathå sanat-kumåra-saµhitåyåm----

hare-k®ß∫au dvir åv®ttau


k®ß∫a tåd®k tathå hare
hare råma tathå råma
tathå tåd®g ghare manuỤ

Eine Referenz für das erste Mantra ist aus dem Sanat-kumåra-saµhitå: Die Worte hare
k®ß∫a werden zweimal wiederholt, und dann werden k®ß∫a und hare beide getrennt zweimal
wiederholt. Auf die gleiche Weise werden hare råma, råma und hare zweimal w i e d e r h o l t .

(133)

Das Mantra lautet also:

67
Hase k®ß∫a Hase k®ß∫a k®ß∫a k®ß∫a Hase Hase
Hase råma Hase råma råma råma Hase Hase
Hase

(134-135)

asya dhyånaµ yathå tatraiva----

dhyåyed v®ndåvane ramye


gopa-gobhir alaõk®te
kadamba-pådapa-cchåye
yamunå-jala-Ωîtale

rådhayå sahitaµ k®ß∫aµ


vaµΩî-vådana-tat-param
tribhaõga-lalitaµ devaµ
bhaktånugraha-
kårakam

Das dhyåna, das dieses mahå-mantra begleitet, findet sich auch im Sanat-kumåra-
saµhitå: Śrî K®ßṇa vergnügt sich im kühlenden Wasser des Yamunå oder im Schatten eines
Kadamba-Baumes im wunderschönen Wald von V®ndåvana. Er ist geschmückt (umgeben)
von den Kühen und Gopas, und wird von Śrî Rådhå begleitet. Er spielt sehr gekonnt auf
d e r Flöte, während Er in einer bezaubernden Tribhaõga-Pose steht und den Bhaktas
Barmherzigkeit und Freundlichkeit schenkt.

(136)

viΩeßato daΩår∫o 'yaµ


japa-måtre∫a siddhi-
daỤ
pañcåõgåny asya mantrasya
vijñeyåni manîßibhiỤ

Dann wird das 10-silbige Mantra beschrieben. Allein durch das Chanten dieses Mantras
wird Siddhi erlangt. Die pa∫ḍitas sollten wissen, dass dieses Mantra aus fünf Teilen besteht.

(137-141)

iti gautamîya-tantra-våkyåt råga-mårge daΩåkßara-gopåla-mantrasya prasiddhiỤ; tad-uddhåro


likhyate, sa yathå gautamîya-tantre----
68
khåntåkßaraµ samuddh®tya
trayodaΩa-svarånvitam
pår∫aµ turya-svara-yutaµ
chåntaµ dhåntaµ tathå dvayam

am®tår∫aµ måµsa-yugmaµ
mukha-v®ttena saµyutam
bhår∫aµ tu mukha-v®ttåḍhyaµ
pavanår∫aµ tathaiva ca

bîja-Ωakti-samåyukto
mantro 'yaµ samudåh®taỤ
gupta-bîja-svabhåvatvåd
daΩår∫aỤ khalu kathyate

brahmår∫aµ turya-saµyuktaµ
måµsa-dvaya-samanvitam
nåda-bindu-samåyuktaµ
jagad-bîjam udåh®tam

Ωukrår∫am am®tår∫ena
mukha-v®ttena saµyutam
gaganaµ mukha-v®ttena
proktå ΩaktiỤ paråtparå

Im Gautamîya-Tantra wird das zehnsilbige Gopåla-Mantra, das im Råga-Mårga verwendet


wird, beschrieben: Der Buchstabe, der auf kha (ga) folgt, wird mit dem dreizehnten Vokal (o) zu
go verbunden. Der vierte Vokal (î) wird dann mit pa verbunden, was pî ergibt. Es folgen d i e
Buchstaben ja, na, va, lla, bhå und ya. Anschließend werden bîja (klîm) und Ωakti ( svåhå)
hinzugefügt.

10-silbiges Mantra----klîµ gopîjana-vallabhåya svåhå

18-silbiges Mantra----klîµ k®ß∫åya govindåya gopîjana-vallabhåya svåhå

(142)

phullendîvara-kåntim indu-vadanaµ barhåvataµsa-priyaµ


Ωrîvatsåõkam udåra-kaustubha-dharaµ pîtåmbaraµ sundaram
gopînåµ nayanotpalårcita-tanuµ go-gopa-saõghåv®taµ

69
govindaµ kala-ve∫u-vådana-paraµ divyåõga-bhüßaµ bhaje

Das Dhyåna, das das Singen dieser beiden Mantras begleiten soll, wird auch im
Gautamîya-Tantra beschrieben: Ich verehre Govinda, dessen schöner Teint einem voll
erblühten blauen Lotus gleicht. Er hat ein mondähnliches Gesicht und trägt mit Vorliebe
eine Erbsenhahnfeder in seinem Haar. Er trägt die goldene Ωrîvatsa-Haarlinie auf Seiner
Brust zusammen mit dem prächtigen Kaustubha-Juwel. Er trägt gelbe Kleidung, ist
außerordentlich handlich, und Sein Körper wird von den Lotosaugen der Gopîs verehrt. Er
ist mit zelesischen Ornamenten geschmückt und von den Kühen und seinen Gopa-
Freunden umgeben. Er liebt es, auf Seiner wohlklingenden Flöte zu spielen.

Kāma-gāyatrī

(143-144)

atha kåma-gåyatrî-mantroddhåro yathå svåyambhuvågame----

klîµ tataỤ kåma-devåya


vidmahe ca padaµ tataỤ
tataΩ ca pußpa-bå∫åya
dhîmahîti padaµ tataỤ

tatas tan no 'naõga iti


tataΩ caiva pracodayåt
eßå vai kåma-gåyatrî
caturviµΩåkßarî måtå

Der Hinweis auf das kåma-gåyatrî-Mantra findet sich im Svåyambhuva-ågama: erst klîµ,
dann kåmadevåya, dann vidmahe, dann pußpa-bå∫åya, dann dhîmahi tan no 'naõgaỤ, dann
pracodayåt. Dies ist die 24-silbige kåma-gåyatrî.
Das Mantra lautet also:

klîµ kåmadevåya vidmahe pußpa-bå∫åya dhîmahi tan no 'naõgaỤ pracodayåt

(145)

krîḍåsakto madana-vaΩa-go rådhayåliõgitåõgaỤ


sabhru-bhaõgaỤ smita-suvadano mugdha-nepathya-ΩobhaỤ
v®ndåra∫ye prati-nava-latå-sadmasu prema-pür∫aỤ
pür∫ånando jayati muralîµ vådayåno mukundaỤ

70
Im Svåyambhuva-ågama-Ωåstra wird das dhyåna für die kåma-gåyatrî beschrieben: Voller
Ekstase spielt Śrî Mukunda triumphierend auf seiner muralî-Flöte, während er im W a l d
v o n V®ndåvana von Hain zu Hain wandert. Sein schöner Körper ist in bezaubernde Kleider
gekleidet und wird von Śrî Rådhå umarmt. Ihre Liebe unterwirft ihn völlig, und er ist süchtig
nach seinem Sport mit ihr. Er ist voller Liebe zu ihr, und manchmal zieht er die
Augenbrauen auf seinem lächelnden, schönen Gesicht in einer Weise zusammen, die seine
lustvolle Stimmung verrät.

Śrī Rādhā's Alter, Kleidung, etc., und Mantra-gāyatrī

(146)

yathå b®had-gautamîya-tantre----
devî k®ß∫a-mayi proktå
rådhikå para-devatå
sarva-lakßmî-mayî sarva-
kåntiỤ sammohinî parå

Dann wird das Alter, die Form, die Kleidung usw. von Śrî Rådhå bestimmt. Im B®had-
gautamîya- tantra heißt es: Śrî Rådhå ist bekannt als Devî, K®ßṇamayî, Höchste Göttin, in
der alle Lakßmîs wohnen; ihre Schönheit und ihr Charme übertreffen die aller anderen.

(147-149)

®k-pariΩi߆e ca----
rådhayå mådhavo devo
mådhavenaiva rådhikå
vibhråjante janeßvå

måtsye ca----
vårå∫asyåµ viΩålåkßî
vimalå purußottame
rukmi∫î dvåravatyåµ tu
rådhå v®ndåvane vane
pådme ca (u. nî. 4.5)----

yathå rådhå priyå viß∫os


tasyåỤ ku∫ḍaµ priyaµ tathå
sarva-gopîßu saivaikå
viß∫oder atyanta-vallabhå

71
In einer Ergänzung zum ‰g-veda heißt es: Unter allen Menschen sind Rådhikå und
Mådhava zusammen die Schönsten. In der Matsya-purå∫a: In Våråṇasî ist Sie als Śrî
ViΩålåkßî bekannt, und in Purußottama-kßetra wird Sie Śrî Vimalå genannt. In Dvårakå ist
sie Śrî Rukmiṇî, und als Königin des V®ndåvana-Waldes wird sie Śrî Rådhå genannt.
In der Ujjvala-nîlama∫i heißt es in einer Aussage aus dem Padma-purå∫a: So wie Śrî
Rådhå die Liebste von Śrî K®ßṇa ist, so ist auch Śrî Rådhå-kuṇ∂a sehr lieb. Unter allen gopîs
ist Śrî Rådhå die liebste Geliebte von Śrî K®ßṇa.

(150-152)

(u. nî. 4.3-4, 6-7)----


mahå-bhåva-svarüpeyaµ
gu∫air ativarîyasî
gopålottara-tåpanyåµ
yad gåndharveti viΩrutå

hlådinî yå mahå-ΩaktiỤ
sarva-Ωakti-varîyasî
tat-såra-bhåva-rüpeyam
iti tantre prati߆hitå

su߆hu-kånta-svarüpeyaµ
sarvadå vårßabhånavî
dh®ta-ßoḍaΩa-Ω®õgårå
dvådaΩåbhara∫ånvitå

In der Rådhå-prakara∫a von Ujjvala-nîlama∫i heißt es: Śrî Rådhikås Körper besteht aus
mahå-bhåva. Die größte aller Ωaktis ist die hlådinî-Ωakti. Deshalb wird sie mahå- Ωakti
genannt. Die Essenz davon ist mådana, die der Höhepunkt von mahå-bhåva ist. Śrî Rådhå
ist die Verkörperung dieses höchsten mahå-bhåva. Diese Schlussfolgerung ist wohlbekannt.
In der Gopålottara-tåpanî wird sie als Gåndharvå verherrlicht. Diese Tochter von
V®ßabhånu hat eine sehr schöne Gestalt und trägt 16 Verschönerungsgegenstände
(Ω®õgåra) und 12 Arten von Ornamenten (åbhara∫a).
(153)

tatra su߆hu-kånta-svarüpå, yathå Ωrî-k®ß∫a-våkyam (u. nî. 4.8)----

kacås tava sukuñcitå mukham adhîra-dîrghekßa∫aµ


ka†hora-kuca-bhåg-uraỤ kraΩima-Ωåli madhya-sthalam
nate Ωirasi dorlate karaja-ratna-ramyau karau

72
vidhünayati rådhike tri-jagad eßa rupotsavaỤ

Ein Beispiel für Ihre schöne Gestalt findet sich in Ujjvala-nîlama∫i, wo Śrî K®ßṇa sagt: "O
Rådhe! Die Locken deines Haares sind wunderschön gelockt, und du hast ein lo-
tusähnliches Gesicht mit länglichen, unruhigen Augen. Deine Brust ist mit schönen großen
und festen Brüsten geschmückt. Deine Taille ist verlockend schlank, dein Kopf ist leicht
geneigt, und deine Fingernägel sind wie Reihen von Juwelen. Deine schöne Gestalt ist ein
Fest der Eleganz und Süße, das die Eitelkeit der drei Welten zermalmt."

(154)

dh®ta-ßoḍaΩa-Ω®õgårå yathå (u. nî. 4.9)----

snåtå nåsågra-jågran-ma∫i-rasita-pa†å sütri∫î baddha-ve∫î


sottaµså carcitåõgî kusumita-cikura sragvi∫î padma-hastå
tåmbülåsyoru-bindu-stavakita-cibukå kajjalåkßî sucitrå
rådhålaktojjvalåõghriỤ sphuriti tilakinî ßoḍaΩå-kalpinîyam

Subala sagt zu Śrî K®ßṇa über ihre sechzehn Verschönerungen: "Nach dem Bad
schmückt Śrî Rådhikå ihre Nasenspitze mit einem leuchtenden Juwel. Sie kleidet sich in
blaue Kleidung, mit einer Schärpe (nîvibandhana) um Ihre Taille. Ihr Haar ist geflochten und
sie trägt Schmuck an den Ohren. Ihre Gliedmaßen sind mit Kampfer, Moschus und
Sandelpaste bestrichen. Sie trägt Blumen in ihrem Haar und eine Girlande um ihren Hals. In
ihrer Hand trägt sie spielerisch eine Lotusblume. In ihrem Mund hat sie Tåmbula und auf
i h r e m Kinn einen Moschusfleck. Um die Augen trägt sie Kajjala, und auf ihren Wangen
befinden sich Moschusbilder von Delphinen usw. Die Unterseiten Ihrer Lotusfüße sind rot
bemalt und auf Ihrer Stirn trägt Sie tilaka."

(155)

dvådaΩåbhara∫åΩritå yathå (u. nî. 4.10)----

divyaΩ cüḍåma∫îndraỤ pura†a-viracitåỤ ku∫ḍala-dvandva-kåñci-


nißkåΩ c a k r î - Ω a l å k å - y u g a - v a l a y a - g h a † å Ụ
k a ∫ † h a - b h ü ß o r m i k å Ω ca hårås tårånukåra bhuja-ka†aka-
tulåko†ayo ratna-kl®ptås
tuõgå pådåõgurîya-cchavir iti ravibhir bhüßa∫air bhåti rådhå

Über ihre zwölf Ornamente sagt Subala: "Śrî Rådhikå trägt einen Diamanten auf dem
Kopf, goldene Ohrringe an den Ohren und kleine goldene Glöckchen um die Hüften. A

73
Ein goldenes Medaillon hängt um ihren Hals. Sie trägt einen Kakrî-Ωalåkå7 über den Ohren,
Armreifen an den Händen und e i n e Halskette um den Hals. Sie trägt Ringe an den
Fingern und eine Gruppe sternförmiger Halsketten auf dem Busen. Sie ist mit
juwelenbesetzten Armreifen, juwelenbesetzten Knöchelglocken und strahlenden
Zehenringen geschmückt. Sie ist sehr schön, wenn sie diese zwölf Ornamente trägt."

(156-159)

madhye vayasi kaiΩora eva tasyåỤ sthitiỤ. pürvavad divasa-ga∫anayå viµΩati-dinottara-


pañca-måsådhika-nava-varßa-parimitaµ madhya-kaiΩoraµ vayaỤ (9-5-20); råja-kumårîtvåd
bhogåtiΩayena sam®ddhyå varßa-måsa-dinånåµ sårdhatayå pañca-daΩa-dinottara-måsa-dvayåd-
h i k a - c a t u r d a Ω a - v a r ß a parimitaµ vayo 'syåỤ jñeyam (14-2-15).

asyå madîyatå-bhåvo
madhu-snehas tathaiva ca

mañji߆håkhyo bhaved rågaỤ


samarthå kevalå ratiỤ

kandarpa-kautukaµ kuñjaµ
g®ham asyås tu yåva†e
måtåsyåỤ kîrtidå proktå
v®ßabhånuỤ pitå sm®taỤ

abhimanyuỤ patis tasyå


durmukho devaraỤ sm®taỤ
ja†ilåkhyå sm®tå ΩvaΩrur
nanandå ku†ilå matå

yathå syur nåyakåvasthå


nikhilå eva mådhave
tathaiva nåyikåvasthå
rådhåyåµ pråyaΩo matåỤ

Śrî Rådhås Alter liegt in der Mitte der kaiΩora-Periode. So wie zuvor K®ßṇas Alter
wieder um die Hälfte erhöht wurde, so wird auch Rådhås Alter auf 14 Jahre, 2 Monate und
15 Tage erhöht. Sie hat ein starkes Gefühl, dass K®ßṇa zu ihr gehört (madîyatå-bhåva),
sowie madhu-sneha (eine sehr süße, liebevolle Stimmung). Ihre Liebe zu K®ßṇa ist rein,
kraftvoll und dauerhaft, und sie hat verschiedene kuñjas für ihre Zeitvertreibe mit Ihm. Ihr
Zuhause ist in

7 Ein
cakrî-Ωalåkå ist ein kunstvoller Schmuck, der das gesamte Ohr umgibt und oben
befestigt wird.
74
Yåva†agråma, der Name ihrer Mutter ist Kîrtidå, der ihres Vaters V®ßabhånu. Ihr Ehemann
heißt Abhimanyu, Durmukha ist ihr Schwager, Ja†ilå ist ihre Schwiegermutter und Ku†ilå ist
ihre Schwägerin. So wie Śrî K®ßṇa immer als der nåyaka (heldenhaft Liebender) existiert,
ist Śrî Rådhikå für immer die Hauptnåyikå (Heldin).

(160-165)

(u. nî. 4.50-54)----


tasyå v®ndåvaneΩvaryåỤ
sakhyaỤ pañca-vidhå matåỤ
sakhyaΩ c a n i t y a -
s a k h y a Ω ca prå∫a-
sakhyaΩ ca k å Ω c a n a
priya-sakhyaΩ ca
p a r a m a - pre߆ha-
sakhyaΩ ca viΩrutåỤ

sakhyaỤ kusumikå-vindhyå-
dhani߆hådyåỤ prakîrtitåỤ
nitya-sakhyaΩ ca
k a s t ü r î - ma∫i-
mañjarikådayaỤ

prå∫a-sakhyaỤ
Ω a Ω i m u k h î - våsantî-
låsikådayaỤ
gatå v®ndåvaneΩvaryåỤ
pråye∫emåỤ svarüpatåm

priya-sakhyaỤ kuraõgåkßî
sumadhyå madanålaså
kamalå mådhurî mañju-
keΩî kandarpa-sundarî
mådhavî målatî kåma-
latå ΩaΩikalådayaỤ

parama-pre߆ha-sakhyas tu
lalitå sa-viΩåkhikå
sa-citrå campakalatå
tuõgavidyendulekhikå
raõgadevî sudevî cety
a߆au sarva-ga∫ågrimåỤ

75
(u. nî. 3.61)----
yüthådhipåtve 'py aucityaµ

76
dadhånå lalitådayaỤ
sve߆a-rådhådi-bhåvasya
lobhåt sakhya-ruciµ dadhuỤ

Śrî Rådhås sakhîs sind von fünf Arten: sakhî, nitya-sakhî, prå∫a-sakhî, priya-sakhî und
parama-pre߆ha-sakhî. Kusumikå, Vindhyå, Dhani߆hå und andere sind als sakhîs bekannt.
Kastürikå, Maṇi Mañjarî, etc. sind als nitya-sakhîs bekannt. ŚaΩimukhî, V å s a n t î , L å s i k å ,
usw. sind als prå∫a-sakhîs bekannt. Diese gopîs haben in der Regel ähnliche Formen (oder
Wesen) wie Śrî Rådhå.
Kuraṅgåkßî, Sumadhyå, Madanålaså, Kamalå, Mådhurî, MañjukeΩî, K a n d a r p a -
sundarî, M å d h a v î , M å l a t î , Kåmalatå und ŚaΩikalå, etc. sind p r i y a - s a k h î s .
Lalitå, ViΩåkhå, C i t r å , Campakalatå, Tuṅgavidyå, Indulekhå, Raṅgadevî und Sudevî
sind die parama-pre߆ha-sakhîs. Diese acht gopîs sind die wichtigsten unter i h n e n . Sie
sind würdig, selbst yü†heΩvarîs (Gruppenleiter) zu sein, aber weil sie Rådhå so sehr lieben,
möchten sie lieber ihre s a k h î s sein.

(166)

madîyatå-bhåva-lakßa∫aµ yathå----
Ω®õgåra-rasa-sarvasvaỤ
k®ß∫aỤ priyatamo mama
iti yaỤ prauḍha-nirbandho
bhåvaỤ sa syån madîyatå

Das Merkmal von madîyatå ist so: "Śrî K®ßṇa, dessen Stimmung sehr romantisch ist, ist
mein Alles-in-Alles." Diese unerschütterliche bhåva wird madîyatå genannt.

(167)

udåhara∫aµ yathå
Ωikhi-piñcha-lasan-mukhåmbujo
muralîvån mama jîvaneΩvaraỤ
kva gato 'tra vihåya måm ito
vada nåråya∫a sarva-vittama

Ein Beispiel ist ein solches: Śrî Rådhikå sagt: "O Nåråyaṇa, Allwissender! Śrî K®ßṇa, der
eine Reihe von Pfauenfedern in Seinem Haar trägt, eine Flöte spielt und ein sehr schönes
Lotusgesicht hat, ist der Herr meines Lebens. Jetzt ist Er von diesem Ort verschwunden.
Bitte sag mir, wohin Er gegangen ist!"

77
(168)

bhuja-catu߆ayaµ kvåpi
narma∫å darΩayann
api v®ndåvaneΩvarî-
prem∫å dvi-bhujaỤ
kriyate hariỤ

Eines Tages zeigte Śrî K®ßṇa zum Spaß Seine vierarmige Gestalt vor Śrî Rådhå, doch ihre
reine Liebe zwang Ihn, wieder Seine zweiarmige Gestalt anzunehmen.

(169)

yathå (u. nî. 5.7)----


råsårambha-vidhau nilîya vasatå kuñje m®gåkßî-ga∫air
d®ß†aµ gopayituµ samuddhura-dhiyå yå su߆hu saµdarΩitå
rådhåyåỤ pra∫ayasya hanta mahimå yasya Ωriyå rakßituµ
så Ωakyå prabhaviß∫unåpi hari∫å nåsîc catur-båhutå

Eines Tages, im Frühling, verrichtete Śrî K®ßṇa in der Nähe des Govardhana-Hügels mit
den rehäugigen gopîs råsa-lîlå. Als Er mit einem anderen Zeitvertreib beginnen wollte, ging
Er in den Wald und versteckte sich vor ihnen in einer Kuñja. Plötzlich entdeckte Er, als Er
nach ihnen Ausschau hielt, dass die Gopîs Ihn von allen Seiten umzingelt hatten und Er
keine Möglichkeit hatte, sich zu retten.
Da er sehr klug war, beschloss er, sie auszutricksen, indem er seine vierarmige Gestalt
zur Schau stellte. Er tat dies und blieb dann regungslos. Als sie sahen, dass sich das Objekt
ihrer Liebe in eine nåråya∫a-mürti verwandelt hatte, verneigten sich die gopîs und beteten,
dass sie K®ßṇa wiedersehen mögen.
Dann, aufgrund der wunderbaren Kraft von Rådhås Liebe, offenbarte Er ihr allein Seine
zweiarmige Gestalt. In der Gegenwart ihrer Liebe war Er nicht in der Lage, seine vierarmige
Gestalt zu bewahren.

(170-171)

madhu-sneha-lakßa∫aµ yathå (u. nî. sthåyibhåva-prakara∫e 14.93-94)----

madîyatåtiΩaya-bhåk
priye sneho bhaven madhu
svayaµ praka†a-mådhuryo
nånå-rasa-samåh®tiỤ
mattatoßma-dharaỤ sneho
madhu-såmyån madhücyate

78
Die Merkmale von madhu-sneha werden nun beschrieben: Jene Art der Zuneigung,
bei der der Liebende von dem Geliebten sagt: "Er ist mein", wird madhu-sneha genannt.
Diese bhåva hat keinen Vergleich an Süße. Sie ist der Treffpunkt verschiedener rasas und
zeichnet sich durch leidenschaftliche Trunkenheit und Stolz aus. Madhu (Honig) ist von
Natur aus sehr süß und wird mit dem Nektar verschiedener Blumen vermischt; wenn er
geschluckt wird, erzeugt er sowohl Hitze als auch Trunkenheit. Daher ist diese Art von
sneha (Zuneigung) als madhu-sneha bekannt.

(172)

udåhara∫aµ yathå (u. nî. 14.95)----

rådhå snehamayena hanta racitå mådhurya-såre∫a så


saudhîva pratimå ghanåpy uru-gu∫air bhåvoßma∫å vidrutå
yan-nåmany api dhåmani Ωrava∫ayor yåti prasaõgena
me såndrånandamayî bhavaty anupamå sadyo jagad-
vism®ti

Śrî K®ßṇa sagte zu Subala: "Ach, Śrî Rådhå ist so voll der süßesten Zuneigung, dass
sie wie eine Mürti aus Nektar ist. Sie besitzt sehr tiefe transzendentale Qualitäten und
ist wie Butter im Feuer der Begierde nach Mir geschmolzen. Wenn ich nur ihren Namen
höre, falle ich vor Verzückung in Ohnmacht und vergesse alles."

(173)

måñji߆ha-råga-lakßa∫aµ yathå (u. nî. 14.139)----

ahåryo 'nanya-såpekßo
yaỤ kåntyå varddhate sadå
bhaven måñji߆ha-rågo 'sau
rådhå-mådhavayor yathå

Die Art von råga (Anhaftung), die niemals zerstört wird (so wie die blaue Färberdistel
niemals verwelkt) und völlig unabhängig ist, ist måñji߆ha-råga. Das ist der råga, den
Rådhå und K®ßṇa gemeinsam haben.

(174)

udåhara∫aµ yathå (u. nî. 14.141)----

dhatte dråg anupådhi janma vidhinå kenåpi


nåkampate süte 'ty åhita-sañcayair api rasaµ te cen
79
mitho vartmane

80
®ddhiµ sañcinute camatk®ti-karoddåma-pramodottaråµ
rådhå-mådhavayor ayaµ nirupamaỤ premånubandhotsavaỤ

Śrî Paurṇamåsî sagte zu Śrî Nåndîmukhî: "Die Liebe zwischen Rådhå und Mådhava ist
ein Fest der endlosen und unerschütterlichen Glückseligkeit. Sie findet weder in der
spirituellen noch in der materiellen Welt ihresgleichen. Sie erscheint augenblicklich und
wird durch nichts gestört. D a s i e aus Furcht vor den Älteren so viel Kummer hatten,
mussten sie sich verschiedene geschickte Mittel ausdenken, um sich z u treffen, und so ist
ein ganz besonderer Geschmack von immer größer werdendem rasa entstanden."

(175-176)

samarthå-rater lakßa∫aµ yathå (u. nî. 14.52)----

kañcid-viΩeßa-måyåntyå
sambhogecchå
y a y å b h i t a Ụ ratyå
tådåtmyam åpannå så
samartheti bha∫yate

sva-svarüpåt tadîyåd vå
jåtå yat kiñcid anvayåt
samarthå sarva-vismåri-
gandhå såndratamå matå

Die Eigenschaften von samarthå-rati sind wie folgt: Unter samarthå-rati, samañjaså-
rati und sådhåra∫î-rati hat samarthå-rati eine unbeschreibliche Qualität----nämlich die
Fähigkeit, Śrî K®ßṇa vollständig unter seine Kontrolle zu bringen. Diese rati und der Wunsch
nach Vereinigung mit K®ßṇa sind untrennbar. Beim geringsten Duft dieser rati vergessen
die gopîs, die sie erlangt haben (aufgrund ihrer eigenen Natur oder weil sie von K®ßṇa
gehört haben), völlig ihre Schüchternheit und ihre Familientraditionen. Diese Stimmung ist
so intensiv, dass kein anderer bhåva in ihren Geist eindringen kann.

(177)

udåhara∫aµ yathå (u. nî. 14.54, 55, 57)----

prekßyåΩeße jagati madhuråµ svåµ vadhüµ Ωaõkayå


te tasyåỤ pårΩve gurubhir abhitas tvat-prasaõgo
nyavåri Ωrutvå düre tad api bhavataỤ så tulå-ko†i-
nådaµ
hå k®ß∫ety aΩruta-caram api vyåharanty unmadåsît

81
Ein Beispiel für samarthå-rati ist ein solches: Śrî V®ndå erzählte Śrî K®ßṇa von einem
jungen, frisch verheirateten Mädchen in Vraja, das, als es zum ersten M a l das Klingen von
K®ßṇas Fußglocken hörte, völlig verrückt vor Liebe wurde. V®ndå sagte: "Um ihre schönen,
frisch verheirateten Töchter zu schützen, haben alle Ältesten in Vraja-maṇ∂ala verhindert,
dass sie irgendeine Diskussion über Dich hören. Doch als diese eine Frischvermählte zum
ersten Mal den Klang Deiner Fußglocken aus der Ferne hörte, rief sie 'Hå K®ßṇa' und wurde
verrückt."

(178)

sarvådbhuta-vilåsormi-camatkåra-kara-ΩriyaỤ
sambhogecchå-viΩeßo 'syå r a t e r j å t u n a
bhidyate
ity asyåµ k®ß∫a-saukhyårtham eva kevalam udyamaỤ

Es gibt keinen wahrnehmbaren Unterschied zwischen samarthå-rati und dem Wunsch


nach Vereinigung. Sie ist erstaunlich tiefgründig und wunderbar in ihrer Fähigkeit, K®ßṇa
durch ihre Wellen tiefer Freude zu unterwerfen. Eine gopî, die diese rati hat, widmet ihren
Geist, ihren Körper und ihre Worte ganz dem Glück K®ßṇas. Sie hat nicht einmal den
geringsten Anflug von Verlangen nach ihrer eigenen Befriedigung.

(179)

iyam eva ratiỤ prauḍhå


mahåbhåva-daΩåµ
v r a j e t yå m®gyå syåd
vimuktånåµ bhaktånåµ ca
varîyasåm

Wenn samarthå-rati vollständig gereift ist, tritt sie in den Zustand von mahå-bhåva ein.
Aus diesem Grund streben die Oberhäupter unter den muktas und bhaktas ständig danach
(erreichen es aber selten).

(180)

yathå Ω r î - d a Ω a m e (10.47.58)----

etåỤ paraµ tanu-bh®to bhuvi gopa-vadhvo


govinda eva nikhilåtmani rüḍha-bhåvåỤ
våñchanti yad bhava-bhiyo munayo vayaµ ca
kiµ brahma-janmabhir ananta-kathårasasya

Als Śrî Uddhava MahåΩaya zum ersten Mal Zeuge des mahå-bhåva der g o p î s wurde,
82
sagte er

83
verkündete laut: "Von allen Geburten, die man auf dieser E r d e annehmen kann, ist die
einer vraja-gopî die fruchtbarste. Warum? Weil diese jungen Mädchen mahå-bhåva für die
Seele des Universums, Śrî Govinda, erlangt haben! Diejenigen, die sich aus Angst vor dieser
irdischen Welt nach Befreiung sehnen, die munis, die bereits befreit sind, sowie wir
bhaktas versuchen immer wieder, diese liebevolle Stimmung zu erlangen, aber niemand
von uns ist dazu in der Lage. Ach, was nützt es, auch nur den Posten des Herrn Brahmå zu
bekleiden, wenn man kein Verlangen nach dem Nektar von k®ß∫a-kathå hat?"

(181)

Ωrî-rådhå-mantroddhåro yathå gaurî-tantre----

Ωrî-nåda-bindu-saµyuktå
tathågnir mukha-v®tta-yuk
caturthî vahni-jåyåntå
rådhikå߆åkßaro manuỤ

Im Gaurî-tantra wird eine Beschreibung des Ωrî-rådhå-mantra gegeben: Śrî wird mit
Anusvara (Ωrîµ) verbunden; dann wird der Buchstabe a mit Anusvara und dem Buchstaben ra
( råµ) verbunden. Es folgt Rådhikå im Dativ (rådhikåyai), und dann endet es mit svåhå. Dies ist
das achtsilbige Ωrî-rådhå-Mantra.

Das Ωrî-rådhå-Mantra lautet:

Ωrîµ råµ rådhikåyai svåhå

Die Ωrî-rådhå-gåyatrî ist:

Ωrî-rådhikåyai vidmahe, prema-rüpåyai dhîmahi, tan no rådhå pracodayåt

(182)

asyå dhyånaµ yathå tatraiva----

smeråµ Ωrî-kuõkumåbhåµ sphurad-aru∫a-pa†a-prånta-kl®ptåvagu∫†håµ


ramyåµ veΩena v e ∫ î - k ® t a - c i k u r a - Ω i k h å l a m b i - p a d m å µ kiΩorîm
tarjjany-aõgu߆ha-yuktyå hari-mukha-kamale yuñjatîµ någavallî-
par∫aµ kar∫åyatåkßîµ tri-jagati madhuråµ rådhikåm arcayåmi

Die Ωrî-rådhå-dhyåna wird im Gaurî-tantra wie folgt beschrieben: Ich verehre Śrî
Rådhikå, deren Lotosmund leicht lächelt und die ein schönes safranfarbenes Haar trägt.

84
orangenen Teint. Sie ist attraktiv gekleidet in ein karmesinrotes Kleid, d e s s e n Rand als
Schleier dient. Von ihrem geflochtenen Haar baumelt eine Lotusblume, und mit ihrem
Daumen und Zeigefinger bietet sie dem Lotusmund von Śrî K®ßṇa tåmbula an. Sie hat
schöne Ohren und Augen und ist die süßeste Person in allen drei Welten.

(183-186)

tapta-hema-prabhåµ nîla-
kuntala-baddha-mallikåm
Ωarac-candra-mukhîµ n®tya-
cakorî-cañcalekßa∫åm

bimbådhara-smita-jyotsnåµ
jagaj-jîvana-dåyikåm
cåru-ratna-stanålambi-
muktådåma-vibhüßa∫åm

nitamba-nîla-vasanåµ
kiõki∫î-jåla-ma∫ḍitåm
nånå-ratnådi-nirmå∫a-
ratna-nüpura-dhåri∫îm

sarva-låva∫ya-mugdhåõgîµ
sarvåvayava-sundarîm
k®ß∫a-pårΩva-sthitåµ nityaµ
k®ß∫a-premaika-vigrahåm

ånanda-rasa-sammagnåµ
kiΩorîm åΩraye vane

In einem anderen Ωåstra wird eine andere Art von Ωrî-rådhå-dhyåna beschrieben: Ich
nehme Schutz bei der jugendlichen kiΩorî-gopî Śrî Rådhikå im Wald von V ® n d å v a n a . Sie
hat eine schöne Körperfarbe wie geschmolzenes Gold, und in ihrem bläulich-schwarzen
Haar ist ein Kranz aus Mallikå-Blüten (Jasmin) gebunden. Ihr Gesicht ist wie der
Herbstmond, und ihre rastlosen Augen sind wie tanzende Kakorivögel. Ihre Lippen sind
schön rot wie die Bimba-Frucht, und von ihnen strahlt ein süßes Lächeln wie Mondlicht. Sie
ist die Spenderin des Lebens für die ganze Welt. Eine Perlenkette ruht auf Ihren schönen
Brüsten, und um den unteren Teil Ihres Körpers trägt Sie ein blaues Kleid, mit einem kiõki∫î-
målå, der Ihre Hüften schmückt. An ihren Lotosfüßen trägt sie juwelenbesetzte
Knöchelglocken. Sie ist sehr anmutig und alle Teile ihres Körpers sind äußerst schön. Sie ist
die eigentliche Form der Liebe zu K®ßṇa und ist immer an Seiner Seite, völlig in ånanda-
rasa versunken.

85
(187)

saurîµ raktåmbaråµ ramyåµ


sunetråµ susmitånanåm
Ωyåmåµ
Ωyåmåkhilåbhî߆åµ
rådhikåm å Ω r a y e vane

An anderer Stelle lautet dieses Dhyåna wie folgt: Ich nehme Schutz bei Śrî Rådhikå, der
Tochter von Śrî V®ßabhånu, im herrlichen Wald von V®ndåvana. Sie trägt ein
wunderschönes karmesinrotes Kleid, hat schöne Augen, ein lächelndes Gesicht und einen
strahlend hellen, cremefarbenen T e i n t . Die ganze Welt verehrt ihre schönen Züge.

(188)

vinå rådhå-prasådena
k®ß∫a-pråptir na jåyate
tataỤ Ωrî-rådhikå-k®ß∫au
smara∫îyau susaµyutau

Ohne Śrî Rådhå zu erfreuen, ist es unmöglich, Śrî K®ßṇa zu erhalten. Deshalb sollten wir
uns immer an Rådhå und K®ßṇa gemeinsam erinnern.

(189)

yathå bhavißyottare----

prema-bhaktau yadi Ωraddhå


mat-prasådaµ
y a d î c c h a s i tadå nårada
bhåvena rådhåyårådhako
bhava

Im Bhavißyottara-purå∫a sagt Śrî K®ßṇa: "O Nårada, wenn du einen starken Glauben an
prema-bhakti hast und du Mich wirklich zufriedenstellen und Meine Barmherzigkeit
erlangen willst, dann werde bitte ein liebender Verehrer von Śrî Rådhå."

(190)

tathå ca nåradîye----
satyaµ satyaµ punaỤ satyaµ
satyam eva punaỤ punaỤ
vinå rådhå-prasådena
86
mat-prasådo na vidyate

In ähnlicher Weise sagt Śrî K®ßṇa im Nåradîya-purå∫a: "O Nårada, Ich erkläre dir
feierlich immer und immer wieder, dass ohne die Barmherzigkeit von Śrî Rådhå Meine
Barmherzigkeit nicht entsteht."

(191)

Ωrî-rådhikåyåỤ kåru∫yåt
tat-sakhî-saµgatim iyåt
tat-sakhînåµ ca k®payå
yoßid-aõgam avåpnuyåt

Durch die Barmherzigkeit von Śrî Rådhikå erhält der sådhaka die Gesellschaft von
Rådhikås sakhî-ga∫a. Durch die Gnade dieses sakhî-ga∫a erlangt man die Geburt als junges
Mädchen in Vraja.

Beschreibungen der A??a-sakhīs

Śrī Lalitā Sakhī

(192-197)

anaõga-sukhadåkhyo 'sti
kuñjas tasyottare dale
vijñeyo 'yaµ taḍid-var∫o
nånå-pußpa-drumåv®taỤ

lalitånandado nityam
uttare kuñja-råjakaỤ
gorocanåbhå lalitå
tatra ti߆hati nityaΩaỤ

mayüra-piñcha-sad®Ωa-
vasanå k®ß∫a-vallabhå
kha∫ḍitå-bhåvam åpannå
rati-yuktå harau sadå

candra-tåmbüla-sevåḍhyå
divyåbhara∫a-ma∫ḍitå
sapta-viµΩaty-aho yuktå-
߆a-måsa-manu-håyanå (14-8-27)
87
asyå vayaỤ-pramå∫aµ yat
pitå måtå viΩokakaỤ
Ωåradå ca patir yasyå
bhairavåkhyo mato budhaiỤ

svarüpa-dåmodaratåµ
pråptå gaura-rase tv iyam
iyaµ tu våma-prakharå
g®ham asyås tu yåva†e

Als nächstes werden die besonderen Merkmale der a߆a-sakhîs genannt, beginnend
mit Śrî Lalitå Sakhî. Auf dem nördlichen Blütenblatt des Anaṅga-sukhada Kuñja befindet
sich ein wunderschöner Kuñja, der mit verschiedenen Arten von Blumen und Bäumen
bedeckt ist. Dieser Ort ist als Lalitånandada Kuñja bekannt und hat die Farbe des Blitzes.
Die liebliche Lalitå Sakhî wohnt immer hier. Sie hat einen wunderschönen, leuchtend
gelben (gorocanå) Teint und trägt ein Kleid in der Farbe von Pfauenfedern. Sie ist mit
himmlischen Ornamenten geschmückt und verkörpert die Art von bhåva, die als kha∫ḍitå
bekannt ist. Sie und Śrî K®ßṇa sind einander sehr, sehr zugetan, und ihr sevå ist es, Ihm
Kampfer und tåmbüla zu bringen. Ihr Alter beträgt 14 Jahre, 8 Monate und 27 Tage. Nach
Meinung der pa∫ḍitas ist der Name ihres Vaters ViΩokaka, der ihrer Mutter Śåradå und der
ihres Mannes Bhairava G o p a . Ihr Zuhause ist in Yåva†a und ihre Natur ist våma-prakharå.
In gaura-lîlå hat sie die Form von Śrî Svarüpa Dåmodara Gosvåmî angenommen.

(198)

kha∫ḍitå-lakßa∫aµ yathå (u. nî. 5.85-86)----

ullaõghya samayaµ yasyåỤ


preyån anyopabhogavån
bhoga-lakßmåõkitaỤ pråtar
ågacchet så hi kha∫ḍitå
eßå tu roßa-niỤΩvåsa-
tüß∫îµ-bhåvådi-bhåg bhavet

Die Merkmale von kha∫ḍitå-bhåva sind: Wenn die Zeit für das verabredete Treffen
verstrichen ist und der Nåyaka am Morgen mit den Liebeszeichen eines anderen
Mädchens ankommt, wird der Zustand der Nåyikå zu diesem Zeitpunkt kha∫ḍitå genannt.
Ihr Verhalten ist gekennzeichnet durch Wut, langes und tiefes Atmen, Weigerung zu
sprechen usw.

(199)

yåvair dhümalitaµ Ωiro bhuja-ta†îµ tå†aõka-mudråõkitåµ


88
saµkrånta-stana-kuõkumojjvala-muro målåµ parimlåpitåm
ghür∫å-kuḍmalite d®Ωau vraja-pater d®ß†vå prage Ωyåmalå
citte rudra-gu∫aµ mukhe tu sumukhî bheje munînåµ vratam

Zum Beispiel wurde Śrî K®ßṇa eines Morgens, nachdem er die Nacht mit einer
bestimmten Vraja-devî verbracht hatte, von Śyåmalå in folgendem Zustand gesehen: Sein
Kopf war violett gefärbt von der karmesinroten Flüssigkeit an den Füßen der Gopî. Die
Abdrücke ihrer Ohrringe markierten Seine Schultern. Das helle Kuõkuma ihrer Brüste
bedeckte Seine Brust, Seine Girlande war zerdrückt, und Seine halbgeschlossenen Augen
rollten. Als sie K®ßṇa s o sah, wurde Śyåmalå in ihrem Geist sehr wütend, obwohl sie
äußerlich ein freundliches Gesicht machte und nichts sagte.

(200)

våma-prakharå-lakßa∫aµ yathå (u. nî. 6.2-5)----

saubhågyåder ihådhikyåd
adhikå såmyataỤ samå
laghutvål laghur ity uktås
tridhå gokula-subhruvaỤ

Die Eigenschaften von våma-prakharå werden nun beschrieben. Das Glück des
gopîs (wie prema, Schönheit, Süße, Witz usw.) wird in drei Kategorien unterteilt ----------------ad-
hikå (reichlich), samå (mäßig) und laghu (gering).

(201-204)

pratyekaµ prakharå madhyå


m®dvî ceti punas tridhå
pragalbha-våkyå prakharå
khyåtå durlaõghya-bhåßitå

tad ünatve bhaven m®dvî


madhyå tat-såmyam ågatå
tatra laghu-prakharå (u. nî. 8.31)----
så laghu-prakharå dvedhå
bhaved våmåtha dakßi∫å

Außerdem wird jede dieser Kategorien noch einmal in prakharå (scharf), madhyå
(gemäßigt) und m®dvî (mild) unterteilt. Sie, deren Rede sehr kühn und manchmal
unverschämt ist und deren Aussagen niemand widerlegen kann, wird prakharå genannt.
Jemand, der dies besitzt

89
Intensität in einem geringeren Grad wird madhyå genannt, und im geringsten Grad m®dvî.
Es gibt auch zwei Arten von Laghu-Prakharå, nämlich våmå (linksgerichtet oder
gegensätzlich) und dakßi∫å (rechtsgerichtet oder nachgiebig).

(205-207)

tatra våmå (u. nî. 8.32)----


måna-grahe sadodyuktå
tac chaithilye ca kopanå
abhedyå nåyake pråyaỤ
krürå våmeti kîrtyate

(u. nî. 8.37)----


yüthe 'tra våma-prakharå
lalitådyåỤ prakîrtitåỤ

våma-prakharodåhara∫aµ yathå (u. nî. 8.36)----

amür vraja-m®gekßa∫åΩ catur-aΩîti-lakßådhikåỤ


pratisvam iti kîrtitaµ savayaså tavaivåmunå
i h å p i bhuvi viΩrutå priya-sakhî mahårghyety
asau kathaµ tad api såhasî Ωa†ha! jigh®kßur enåm
asi

Nun zu den Eigenschaften von våmå: Die Nåyikå, die immer ihren Stolz bewahrt und
wütend wird, wenn ihr Nåyaka sie vernachlässigt, wird våmå genannt. Ihre
Entschlossenheit kann vom Nåyaka nicht gebrochen werden und in solchen Momenten ist
sie sehr hart zu ihm. In dieser Yütha (Gruppe) werden Lalitå und andere als våma-
prakharå gefeiert. Ein Beispiel ist ein solches: Eines Tages, als sie frisches Ghee für eine
yajña brachten, gingen Śrî Rådhå und ihre sakhîs zu dem Ort namens Dåna-ghå†a, wo Śrî
K®ßṇa vorgab, ein Steuereintreiber zu sein. Als Śrî Rådhå mit Lalitå-sakhî sprach, begann
K®ßṇa sie zu berühren. Da trat Lalitå stolz auf Ihn zu und hielt Ihn auf: "Jede dieser schönen
Vraja-Gopîs ist mehr als 84 Lakhs wert," sagte dein lieber Freund Madhumaṅgala. Unter
ihnen allen ist meine priya-sakhî die wertvollste und am schwersten zu bekommen. Oh
Krummer! Warum versuchst Du trotzdem noch, sie zu ergreifen?"
(208)

asyå yütho yathå (Ωrî-k®ß∫a-ga∫oddeΩa-dîpikå 1. 242)----

ratnarekhå (-prabhå) ratikalå


subhadrå candra (bhadra-) rekhikå
sumukhî ca dhani߆hå ca

90
kalahaµsî kalåpinî

Die wichtigsten sakhîs in Lalitås Gruppe sind Ratnarekhå (oder Ratnaprabhå),


Ratikalå, Subhadrå, Candrarekhikå (oder Bhadrarekhikå), Sumukhî, Dhani߆hå,
Kalahaµsî und Kalåpinî.

(209)

asyå mantroddhåro yathå sammohana-tantre----

lakßmî lîlå ca lalitå


õe tato vahni-nåyikå
eßo '߆år∫o mahå-mantro
lalitåyås tu råga-daỤ

mantro ----------yathåΩrîµ låµ lalitåyai svåhå

Es gibt ein Zitat aus dem Sammohana-Tantra über das Ωrî-Lalitå-Mantra: Lakßmî-bîja und
lîlå-bîja, lalitå im Dativ, und svåhå bilden das 8-silbige Ω r î - l a l i t å - M a n t r a . Dieses mahå-
mantra schenkt råga für Śrî K®ßṇas Lotusfüße.

Das Mantra lautet so: Ωrîµ låµ lalitåyai svåhå

(210)

asyå dhyånaµ yathå tatraiva----

gorocanå-dyuti-viḍambi-tanüµ suve∫îµ
mayüra-piñcha-vasanåµ Ω u b h a -
b h ü ß a ∫ å ḍ h y å m tåmbüla-sevana-ratåµ
vraja-råja-sünoỤ
Ωrî-rådhikå-priya-sakhîµ lalitåµ smaråmi

Śrî Lalitås Dhyåna ist: Ich meditiere über die liebliche Śrî Lalitå, deren wunderschöner
hellgelber (gorocanå) Teint den Glanz eines kostbaren Juwels widerspiegelt. Sie hat langes
schönes geflochtenes Haar und trägt ein Kleid in der Farbe von Pfauenfedern. Sie dient Śrî
K®ßṇa, indem sie Ihm tåmbüla darbringt, und sie ist eine sehr liebe Freundin von Śrî Rådhå.

91
Śrī Viśākhā Sakhī

(211-215)

îΩåna-dala ånanda-
nåmakaµ kuñjam asti hi
megha-var∫aµ Ωrî-
viΩåkhå yatråste k®ß∫a-
vallabhå

svådhîna-bhart®kå-bhåvam
åpannå hi harau sadå
vastrålaõkåra-sevåḍhyå
gauråõgî tårakåmbarå

pakßåhar-yug-yugma-måsa-
saµyukta-manu-håyanå (14-2-15)
asyå vayaỤ pitå måtå
påvano dakßi∫å kramåt

patir yasyå båhukåkhyo


'py asau gaura-rase punaỤ
råya-råmånandatayå
vikhyåtåbhüt kalau yuge

iyaµ tv adhika-madhyå hi
g®ham asyås tu yåva†e

Als nächstes w i r d Śrî ViΩåkhå beschrieben: Auf dem nordöstlichen Blütenblatt von
Anaṅga Sukhada Kuñja liegt Ånanda Kuñja, die eine wolkenartige Farbe hat und die
Residenz von Śrî ViΩåkhå ist. Sie ist Śrî K®ßṇa sehr lieb und hat den bhåva, der als svådhîna-
bhart®kå bekannt ist. Ihr sevå ist das Ankleiden und Schmücken. Ihr Kleid ähnelt den
Sternen am Abendhimmel, und ihr Teint ist cremefarben mit einem Hauch von Rot
(gauråõgî). Ihr Alter beträgt 14 Jahre, 2 Monate und 15 Tage. Der Name ihres Vaters ist
Påvana, der ihrer Mutter Dakßiṇå und der ihres Mannes Båhuka. Sie ist adhika-madhyå,
und ihr Zuhause ist in Yåva†a. Sie erscheint im Gaura- lîlå als Śrî Råmånanda Råya.

(216)

svådhîna-bhart®kå-lakßa∫am (u. nî. 5.91)----

92
svåyattåsanna-dayitå
bhavet svådhîna-bhart®kå
salilåra∫ya-vikrîḍå-
kusumåvacayådi-k®t

Svådhîna-bhart®kå----Die Nåyikå, die ihren Geliebten unter ihre Kontrolle gebracht hat
und ihn immer in ihrer Nähe hält, wird als svådhîna-bhart®kå bezeichnet. Ihre Aktivitäten
sind Sport im Wasser, Trödeln im Wald, Blumen pflücken, etc.

(217)

udåhara∫aµ yathå (u. nî. 5.92)----

mudå kurvan patråõkuram anupamaµ pîna-kucayoỤ


Ωruti-dvandve gandhåh®ta-madhupam indîvara-yugmam
sakhelaµ dhammillopari ca kamalaµ komalam asau
niråvådhåµ rådhåµ ramayati ciraµ keΩi-damanaỤ

Ein Beispiel aus Ujjvala-nîlama∫i: Auf Śrî Rådhås schöne, pralle Brüste malte KeΩi-
damana freudig kleine dekorative Bilder mit Sandelholzpaste. Auf ihre Ohren setzte Er zwei
blaue Lotusblumen, die so duftend waren, dass sie eine Gruppe schwarzer Bienen anzogen.
Auf ihre Dhammilla8 legte Er spielerisch eine weitere zarte Lotusblume. Auf d i e s e Weise
verweilte K®ßṇa lange Z e i t mit Rådhå.

(218)

(u. nî. 8.19)----

atra yüthe viΩåkhådyå


bhavanty adhika-madhyamåỤ

In der Partei von Śrî Rådhå, Śrî ViΩåkhå und anderen sind sie als adhika-madhyå
bekannt.

(219)

adhika-madhyodåhara∫aµ yathå (u. nî. 8.17)----

dåmårpyatåµ priya-sakhî-prahitåµ tvayaiva

8 EineDhammilla ist das geflochtene und geschmückte Haar einer Frau, das ihr über den
Kopf gebunden und mit Blumen, Perlen usw. durchsetzt ist.
93
dåmodare kusumam atra mayåvaceyam
nåhaµ bhramåc caturike sakhi sücanîyå
k®ß∫aỤ kadarthayati måm adhikaµ yad eßaỤ

Ein Beispiel für adhika-madhyå: Śrî ViΩåkhå sagt zu ihrem Freund C a t u r i k å : "O Sakhî!
Nimm bitte diesen Målå, den Rådhå geschickt hat, und gib ihn Dåmodara. Ich werde hier
bleiben und Blumen pflücken. Ich bin nur verwirrt und kann Ihm nichts sagen. Wenn Er
mich sieht, macht Er mir so viel Ärger."

(220)

asyå yütho yathå (k®ß∫a-ga∫oddeΩa-dîpikå 1.243)----

målatî mådhavî
candra- rekhå cåpi
Ωubhånanå kuñjarî
hari∫î caiva surabhiΩ
capalåpi ca

In Śrî ViΩåkhås yütha sind die wichtigsten sakhîs Målatî, Mådhavî, Candrarekhå,
Śubhå- nanå, Kuñjarî, Hariṇî, Surabhi und Capalå.

(221)

asyå mantroddhåro yathå b®had-gautamîye----

våg-bhavaỤ sauµ tato õe


'ntå viΩåkhå vahni-jåyikå
a߆åkßaro viΩåkhåyå
mantro 'yaµ prema-v®ddhi-daỤ

Śrî ViΩåkhås Mantra wird im B®had-gautamîya-tantra als solches beschrieben: Sarasvatî-


bîja, sauµ, viΩåkhå im Dativ und svåhå bilden das achtsilbige Ωrî-viΩåkhå-Mantra, das d a s
P r e m a d e s S ä n g e r s erhöht.

Das Mantra lautet also: aiµ sauµ viΩåkhåyai svåhå

(222)

asyå dhyånaµ yathå tatraiva----

sac-campakåvali-viḍambi-tanuµ suΩîlåµ

94
tåråmbaråµ vividha-bhüßa∫a-Ωobhamånåm
Ωrî-nandanandana-puro vasanådi-bhüßå-
dåne ratåµ sukutukåµ ca bhaje viΩåkhåm

Śrî ViΩåkhås dhyåna wird ebenfalls in demselben Buch beschrieben: Ich verehre
eifrig Śrî ViΩåkhå, deren körperlicher Glanz schöner ist als ein Strauß von Campaka-
Blüten. Ihr bezauberndes Kleid ist wie eine Ansammlung von Sternen, und sie ist sehr
sanft und gutmütig. Sie ist sehr schön und schön geschmückt, und ihr sevå ist es, Śrî
Nandanandana Stoff und Schmuck anzubieten.

Śrī Citrā Sakhī

(223-228)

citraµ pürva-dale kuñjaµ


padma-kiñjalka-nåmakam
Ωrî-citrå svåminî tatra
vartate k®ß∫a-vallabhå

abhisårikåtvam åpannå
harau rati-samanvitå
lavaõga-målå-sevåḍhyå
kåΩmîra-var∫a-saµyutå

kåca-tulyåmbarå cåsau
sadå citra-gu∫ånvitå
asyåΩ caiva vayomånaµ
manu-saµkhyå-dinånvitam

®ßi-måsådhikaµ Ω a k r a -
håyanaµ ceti viΩrutam (14-7-14)

caturo 'syåỤ pitå prokto


janany asyåΩ ca carccikå
patiỤ pî†harakaΩ cåsyå
asau gaura-rase punaỤ
govindånandatåµ pråptå
caturtha-yuga-
madhyake iyaµ tv
adhika-m®dvî ca g®ham
asyås tu yåva†e

95
Danach folgt eine Beschreibung von Śrî Citrå Sakhî: Auf dem östlichen Blütenblatt
von Madana Sukhada Kuñja liegt das vielfarbige Padma Kiñjalka Kuñja, wo Śrî Citrå
residiert. Sie und Śrî K®ßṇa sind einander sehr zugetan, und sie ist ihrem sevå, dem
Bringen von Nelken und Girlanden, sehr zugetan. Sie besitzt die abhisårikå-nåyikå-bhåva, hat
einen schönen safranfarbenen Teint, trägt ein Kleid, das einem Kristall gleicht, und hat
viele wunderbare Eigenschaften. Ihr Alter beträgt 14 Jahre, 7 Monate und 14 Tage. Der
Name ihres Vaters ist Catura, der ihrer Mutter Carccikå und der ihres Mannes
Pî†haraka. Sie ist eine adhika-m®dvî- nåyikå, und ihr Zuhause ist in Yåva†a. Im gaura-
lîlå erscheint sie als Śrî Govindånanda.

(229-230)

abhisårikå-lakßa∫aµ yathå (u. nî. 5.71-72)----

yåbhisårayate kåntaµ
svayaµ våbhisaraty api
så jyotsnî tåmasî yåna-
yogya-veßåbhisårikå

lajjayå svåõga-lîneva
niỤΩabdåkhila-ma∫ḍanå
k®tåvagu∫†hå snigdhaika-
sakhî-yuktå priyaµ vrajet

Die Merkmale der abhisårikå sind: Die Nåyikå, die ihren Geliebten veranlasst, eine Reise
zu unternehmen, um sie zu treffen, oder die selbst eine solche Reise unternimmt, um ihn
zu treffen, wird abhisårikå genannt. Es gibt zwei Arten von Abhisårikås: (1) die jyotsnî-
abhisårikå, die während der vierzehn Tage des hellen Mondes reist, um ihren Geliebten zu
treffen, und dabei ein weißes Kleid und passende Ornamente trägt, und (2) die tåmasî-
abhisårikå, die ihren Geliebten während der vierzehn Tage des dunklen Mondes trifft und
dabei ein dunkelblaues Kleid und passende Ornamente trägt. Wenn diese Nåyikå sich
ihrem Nåyaka nähert, wird sie sehr schüchtern. Aus Bescheidenheit bedeckt sie ihren
ganzen Körper und bringt ihre Hüft- und Fußglocken zum Schweigen. Sie trägt ihren
Schleier und macht die abhisåra ( Reise des Liebhabers) nur in Begleitung eines ihrer
liebevollen sakhîs.

(231)

udåhara∫aµ yathå tatra (1) jyotsny-abhisårikåyåỤ (u. nî. 5.74)----


indus tundila-ma∫ḍalaµ pra∫ayate v®ndåvane candrikåµ
såndråµ sundari nandano vraja-pates tvad vîthim udvîkßate
tvaµ candråñcita-candanena khacitå kßaume∫a cålaõk®tå
kiµ vartmany aravinda-cåru-cara∫a-dvandvaµ na sandhitsasi
96
Ein Beispiel für eine jyotsnî-abhisårikå ist das folgende: Śrî V®ndå sagte zu Śrî Rådhikå:
"O Sundari! Heute ist Vollmond, und während das helle Mondlicht den Himmel füllt, wartet
Vrajendra- nandana im Wald von V®ndåvana darauf, dass du auf den P f a d kommst. Wenn
Du also mit Sandelholzpaste und Kampfer gesalbt bist und ein wunderschönes weißes Kleid
trägst, warum bewegst Du dann nicht Deine beiden bezaubernden Lotusfüße auf diesem
Pfad?"

(232)

(2) tåmasy-abhisårikåyåỤ (u. nî. 5.75)----

timira-masibhiỤ saµvîtåõgyaỤ kadamba-vanåntare


sakhi baka-ripuµ pu∫yåtmånaỤ saranty abhisårikåỤ
tava tu parito vidyud-var∫ås tanu-dyuti-sücayo
hari hari ghana-dhvåntånyetåỤ svavairi∫i bhindate

Ein Beispiel für eine tåmasî-abhisårikå ist: Śrî V®ndå sagte zu Abhisåri∫î Śrî Rådhå: "O
Sakhî! Alle frommen Gopîs haben ihre Glieder mit dunklem Kajjala bedeckt und s i n d auf
dem Weg zu einem Wald von Kadamba-Blumen, um den Feind von Baka zu treffen. Dein
blitzartiger Glanz aber durchdringt die Dunkelheit in alle Richtungen, und so bist Du Dein
eigener Feind."

(233)

(u. nî. 8.21)----


adhikå m®davaΩ cåtra
citrå madhurikådayaỤ

In Śrî Rådhås yütha sind Citrå, Madhurikå und andere adhika-m®dvî.

(234)

adhika-m®dvy udåhara∫aµ yathå (u. nî. 8.20)----

daråpi na d®g-arpitå sakhi Ωikha∫ḍa-cüḍe mayå


prasîda bata må k®thå mayi v®thå purobhågitåm
na†an-makara-ku∫ḍalaµ sapadi ca∫ḍi lîlå-gatiµ
tanoty ayam adürataỤ kim iha saµvidheyaµ mayå

Ein Beispiel für adhika-m®dvî: Śrî Citrå sagte zu ihrem priya-sakhî: "O Sakhî! Es wird dich
freuen zu hören, dass ich nicht einmal einen Blick auf K®ßṇa werfe. Es gibt keinen Grund,
auf mich eifersüchtig zu sein. Aber O Caṇ∂i! Wenn Er sich mir nähert, um Sein lîlå zu
vergrößern, mit Seinem
97
Delphinförmige Ohrringe tanzen, was soll ich tun?"

(235)

asyå yütho yathå (Ωrî-k®ß∫a-ga∫oddeΩa-dîpikå 1. 245)----

rasålikå tilakinî
Ωaurasenî sugandhikå
våmanî våmanayanå
någarî någavallikå

Die wichtigsten gopîs in Śrî Citrås yütha sind Rasålikå, Tilakinî, Śaurasenî, Sugandhikå,
Våmanî, Våmanayanå, Någarî und Någavallikå.

(236)

asyå mantroddhåro yathå skånde----

lakßmîΩ citrå caturthyantå


vahni-jåyå ßaḍakßaraỤ
mantro 'yaµ citrikå-nåmnyåỤ
k®ß∫a-sakhyå udîritaỤ

mantro ----------yathåΩrîµ citråyai svåhå

Eine Beschreibung des Ω r î - c i t r å - M a n t r a s findet sich in der Skanda Purå∫a: Lakßmî-


bîja, citrå im Dativ und svåhå bilden das sechssilbige Mantra von K®ßṇas lieber sakhî namens
Citrå.

Das Mantra lautet so: Ωrîµ citråyai svåhå

(237)

asyå dhyånaµ yathå tatraiva----

kåΩmîra-var∫åµ sahitåµ vicitra-


gu∫aiỤ smitå-Ωobhi-mukhîµ ca citråm
kåcåmbaråµ k®ß∫a-puro lavaõga-
målå-pradåne nitaråµ smaråmi

Śrî Citrås dhyåna wird auch in der Skanda Purå∫a beschrieben: Ich erinnere mich
immer an Śrî.

98
Citrå, die viele wunderbare Eigenschaften hat. Sie hat einen safranfarbenen Teint und ein
wunderschönes lächelndes Gesicht. Sie trägt ein kristallfarbenes Kleid und dient Śrî K®ßṇa,
indem sie Nelken und Girlanden für Ihn bringt.

Śrī Indulekhā Sakhī

(238-242)

ågneya-patre pür∫endu-
kuñja-svar∫åbha-var∫ake
Ωrî-indulekhå vasaty atra
haritåla-samåõgikå

dåḍimba-kusumodbhåsi-
vasanå k®ß∫a-vallabhå
proßita-bhart®kå-bhåvam
åpannå rati-yug-gharau

am®tåΩana-sevåḍhyå
yåsau nandåtmajasya vai
vayomånaµ bhavet
tasyåỤ sarva-Ωåstreßu
sammatam

sårdha-dig-våsarair yuktå
dvi-måsa-manu-håyanå (14-2-10 1/2)
asau tu våma-prakharå
hareΩ cåmara-sevinî

g®ham asyås tu yåva†e


pitå sågara-saµjñakaỤ

asyå måtå bhaved velå


patir asyås tu durbalaỤ
vasu-råmånandatayå
khyåtå gaura-rase hy asau

Dann wird Śrî Indulekhå beschrieben: Auf dem südöstlichen Blütenblatt von Madana-
sukhada Kuñja liegt das goldfarbene Pürṇendu Kuñja, wo Śrî Indulekhå lebt. Sie hat einen
zitronengelben Teint und trägt ein Kleid, das leuchtend wie eine Granatapfelblüte ist. Sie
hat eine tiefe Liebe zu Śrî K®ßṇa und besitzt das proßita-bhart®kå-bhåva. Sie dient K®ßṇa
oft, indem sie Ihm nektarähnliche köstliche Mahlzeiten bringt. Ihr Alter beträgt 14 Jahre, 2

99
Monate und 10 1/2 Tage. Sie ist våma-prakharå, und ihr wichtigster sevå ist das Fächeln
mit einer cåmara. Ihr Zuhause ist in Yåva†a, ihr Vater heißt Sågara, ihre Mutter Velå und ihr
Mann Durbala. Im Gaura-lîlå erscheint sie als Vasu Råmånanda.

(243)

proßita-bhart®kå-lakßa∫aµ yathå (u. nî. 5.89)----

düra-deΩaµ gate kånte


bhavet proßita-bhart®kå
priya-saµkîrtanaµ dainyam
asyås tånava-jågarau
målinyam anavasthånaµ
jåḍya-cintådayo matåỤ

Die Eigenschaften von proßita-bhart®kå werden nun beschrieben: Jene Nåyikå, deren
Geliebter an einen fernen Ort gegangen ist, wird proßita-bhart®kå genannt. Ihr Verhalten
ist gekennzeichnet durch Lobpreisung des Geliebten, Demut, Schwäche und Dünnheit,
Schlaflosigkeit, Melancholie, Labilität, Stupor, Angst usw.

(244)

udåhara∫aµ yathå (u. nî. 5.90)----

vilåsî svacchandaµ vasati mathuråyåµ madhu-ripur


vasantaỤ santåpaµ prathayati samantåd
anupadam duråΩeyaµ vairi∫y ahaha mad-
abhî߆odyama-vidhau vidhatte pratyühaµ kim iha
bhavitå hanta Ωara∫am

Ein Beispiel: Als Śrî K®ßṇa nach Mathurå ging, sprach Śrî Rådhå, mit traurigem
Herzen und Ihn zutiefst vermissend, diese Worte: "Während der verliebte Feind von
Madhu in M a t h u r å wieder glücklich ist, vergrößert der Frühling in jeder Hinsicht nur
mein Leiden! Meine Sehnsucht nach dem sofortigen Tod wird nur durch eine Hoffnung
gegen die Hoffnung gehemmt! Ach, in diesem Dilemma, wessen Schutz soll ich
erhalten?"

(245)

våma-prakharå-lakßa∫odåhara∫e tükte; asyå yütho yathå Ωrî-k®ß∫a-ga∫oddeΩa-


dîpikåyåm (1.247)----
tuõgabhadrå citralekhå
100
suraõgî raõgavå†ikå
maõgalå suvicitråõgî
modinî madanåpi ca

Die Merkmale und ein Beispiel von våma-prakharå wurden bereits genannt. In Śrî
Indulekhås yütha sind die wichtigsten gopîs Tuṅgabhadrå, Citralekhå, Suraṅgî, Raṅgavå†ikå,
Maṅgalå, Suvicitråṅgî, Modinî und Madanå.

(246-247)

asyå mantroddhåro yathå îΩåna-saµhitåyåm----

våg-bhavaΩ cendulekhå ca
caturthî vahni-jåyikå
mantraỤ syåc
cendulekhåyå a߆år∫aỤ
samudîritaỤ

mantro ----------yathåaim indulekhåyai svåhå

asyå dhyånaµ yathå tatraiva----

haritåla-samåna-deha-kåntiµ vikasad-
dåḍima-pußpa-Ωobhi-vastråm am®taµ
dadatîµ mukunda-vaktre bhaja ålîm
aham indulekhikåkhyåm

Ihr Mantra ist in der ĪΩåna-saµhitå beschrieben: Sarasvatî-bîja, indulekhå im Dativ und
svåhå bilden das achtsilbige Mantra.

Das Mantra lautet also: aim indulekhåyai svåhå

Śrî Indulekhås Dhyåna ist ebenfalls in diesem Buch beschrieben: Ich verehre Śrî
Indulekhå Sakhî, deren Teint der Farbe von gelbem Orpiment gleicht. Ihr Kleid hat den
Farbton einer blühenden Granatapfelblüte, sie ist sehr schön, und sie bietet dem Mund
von Śrî K®ßṇa Nektar an.

Śrī Campakalatā Sakhī

(248-252)

dakßi∫e 'smin dale kåma-

101
latå-nåmåsti kuñjakam
atyanta-sukhadaµ tapta-
jåmbünada-sama-prabham

Ωrî-campakalatå ti߆haty
amußmin k®ß∫a-vallabhå

asau våsaka-sajjåtvam
åpannå rati-yug-gharau

våma-madhyå campakåbhå
cåtakåbha-Ωubhåmbarå
tat-sevå ratna-målåyå
dånaµ cåmara-cålanam

sårdha-trayodaΩa-dina-
måsa-dvaya-samanvitåỤ
manu-saµkhyå-håyanåΩ ca
vayomånaµ bhavet punaỤ (14-2-13 1/2)

måtåsyå vå†ikå khyåtå


pitå cåråma-saµjñakaỤ
asyåΩ ca bhartå ca∫ḍåkhyas
tathå gaura-rase hy asau
Ωivånandatayå khyåtim
ågatå hi kalau yuge

Dann wird Śrî Campakalatå beschrieben: Auf dem südlichen Blütenblatt von Madana-
sukhada Kuñja liegt Kåmalatå Kuñja, die Heimat von Śrî K®ßṇas Geliebtem Śrî Campakalatå.
Dieses äußerst glückselige Kuñja hat die Farbe von geschmolzenem Gold. Campakalatå, die
K®ßṇa sehr liebt, verkörpert die Stufe eines nåyikå, die als våsaka-sajjå bekannt ist. Ihr
Teint hat die Farbe einer gelben Campaka-Blume und ihr Kleid die Farbe eines Cåtaka-
Vogels (Schwalbe). Ihre Natur ist våma-madhyå, und ihr sevå ist es, juwelenbesetzte
Halsketten anzubieten und mit einem cåmara zu fächeln. Ihr Alter beträgt 14 Jahre, 2
Monate und 13 1/2 Tage. Der Name ihrer Mutter ist Vå†ikå, der ihres Vaters Å r å m a und
der ihres Mannes Caṇ∂a. In gaura-lîlå erscheint sie als Śrî Śivånanda.
(253-255)

våsaka-sajjå-lakßa∫aµ yathå (u. nî. 5.76-77)----

svavåsaka-vaΩåt kånte

102
sameßyati nijaµ vapuỤ
sajjî-karoti gehaµ ca
yå så våsaka-sajjikå

ce߆åsyåỤ smara-saµkrîḍå-
saõkalpa-vartma-vîkßa∫am
sakhî-vinoda-vårttå ca
muhur düti-kßa∫ådayaỤ

udåhara∫aµ yathå (u. nî. 5.78)----

rati-krîḍå-kuñjaµ kusuma-Ωayanîyojjvala-ruciµ
vapuỤ sålaõkåraµ nijam api vilokya smita-mukhî
muhur dhyåyaµ dhyåyaµ kim api hari∫å saõgama-vidhiµ
sam®ddhyanti rådhå madana-mada-mådyan matir abhüt

Die Merkmale der våsaka-sajjå werden nun beschrieben. Diejenige Nåyikå, die in der
Erwartung, dass ihr Geliebter zu seiner Zeit kommt, ihren Körper und ihre Wohnung schön
geschmückt hat, wird als våsaka-sajjå bezeichnet. Ihr Verhalten ist wie folgt: Sie hat ein
starkes Verlangen nach amourösem Vergnügen; sie hält Ausschau nach ihrem Geliebten;
sie sucht immer wieder nach einem Boten, der kommen soll, während sie mit ihren sakhîs
spricht, usw. Ein Beispiel: Ein gewisser sakhî von Rådhikå sagte zu einem anderen sakhî:
"Schau Sakhî! Als Śrî Rådhå sah, dass Ihr Haus im Kuñja mit seinem Blumenbeet so ideal für
rati-krîḍå (Liebesspiel) war, und dass Ihr eigener strahlender Körper so schön geschmückt
war, begann sie sanft zu lächeln. Als sie sich immer wieder an eine bestimmte
unbeschreibliche Art des Liebesspiels erinnerte, die sie mit K®ßṇa erlebt hatte, wurde sie
von Ekstase überwältigt und geriet vor lauter Verliebtheit in Ihn ins Delirium."

(256)

våma-prakharå-lakßa∫odåhara∫e tükte; asyå yütho yathå (k®ß∫a-ga∫oddeΩe 1.244)----

kuraõgåkßî suracitå
ma∫ḍalî ma∫ima∫ḍanå
ca∫ḍikå candralatikå
kandukåkßî sumandirå

Die Merkmale und ein Beispiel von våma-prakharå wurden bereits genannt. Die
wichtigsten gopîs in Campakalatås yütha sind Kuraṅgåkßî, Suracitå, Maṇ∂alî,
Maṇimaṇ∂anå, Caṇ∂ikå, Candralatikå, Kandukåkßî und Sumandirå.

103
(257)

asyå mantroddhåro yathå gåruḍe----


ådau ca campakalatå
õe 'ntå vaiΩvånara-priyå
mantro 'yaµ campakalatå-
premado vasu-var∫akaỤ

mantro yathå----campakalatåyai svåhå

Das Mantra von Śrî Campakalatå wird im Garuḍa Purå∫a wie folgt beschrieben: zuerst
cam- pakalatå im Dativ, gefolgt von svåhå. Dieses achtsilbige Mantra schenkt die Gabe der
Liebe zu den Lotusfüßen von Śrî Campakalatå.

Das Mantra lautet also: campakalatåyai svåhå

(258)

asyå dhyånaµ yathå tatraiva----


campakåvali-samåna-kåntikåµ
cåtakåbha-vasanåµ subhüßa∫åm
ratna-målya-yuta-cåmarodyatåµ
cåru-campakalatåµ sadå bhaje

Śrî Campakalatås dhyåna wird auch im Garuḍa Purå∫a beschrieben: Ich verehre
immer Śrî Campakalatå Sakhî, deren Körper wie eine Traube von Campaka-Flower
(gelbe Magnolien) aussieht. Ihr Kleid hat die Farbe eines cåtaka-Vogels, und sie ist mit
schönen Ornamenten geschmückt. Sie dient Śrî K®ßṇa liebevoll, indem sie
juwelenbesetzte Halsbänder darbietet und mit einer cåmara fächelt.

Śrī Raṅgadevī Sakhī

(259)

rakßodale Ω y å m a -
v a r ∫ e kuñje Ωrî-
raõgadevikå

sukhadåkhye nivasati
nityaµ Ωrî-hari-vallabhå

Dann werden die Einzelheiten von Śrî Raṅgadevî angegeben: Auf dem südwestlichen

104
Blütenblatt von

105
Madana-sukhada Kuñja liegt der dunkelblaue, wolkenartige Sukhada Kuñja, in dem Śrî
K®ßṇas geliebter Śrî Raṅgadevî immer verweilt.

(260-263)

padma-kiñjalka-var∫åbhå
jabå-pußpa-nibhåmbarå
utka∫†hitå-bhåva-yuktå
Ωrî-k®ß∫e rati-bhåk sadå

asau candana-sevåḍhyå
våma-madhyå bhavet punaỤ
g®ham asyå yåva†e tu
vayomånaµ bhavet punaỤ

sårdha-veda-dinair yuktaµ
dvi-måsaµ manu-håyanam (14-2-4 1/2)
måtå Ωrî-karu∫å proktå
pitå Ωrî-raõgasågaraỤ

patir vakrekßa∫aỤ prokto


hy asau gaura-rase punaỤ
govindånanda-ghoßåkhyåm
åpannå hi kalau yuge

Ihr Teint hat die Farbe eines Lotusblütenblattes, und ihr Kleid ist rot wie eine Jabå-
Blume. Sie besitzt das utka∫†hitå-bhåva, und in jeder Hinsicht ist sie Śrî K®ßṇa sehr
zugetan. Ihr sevå ist das Darbringen von candana, und ihre Natur ist våma-madhyå. Ihr
Zuhause ist in Yåva†a, und ihr Alter beträgt 14 Jahre, 2 Monate und 4 1/2 Tage. Der
Name ihrer Mutter ist Karuṇå, der ihres Vaters Raṅgasågara und der ihres Mannes
Vakrekßaṇa. Im Kali-Yuga erscheint sie im gaura-lîlå als Govindånanda Ghoßa.

(264-266)

utka∫†hitå-lakßa∫aµ yathå (u. nî. 5.79-80)----

anågasi priyatame
cirayaty utsukå tu yå
virahotka∫†hitå bhåva-
vedibhiỤ så samîritå

106
asyås tu ce߆å h®t-
tåpo vepathur hetu-
tarka∫am aratir våßpa-
mokßaΩ ca svåvasthå-
kathanådayaỤ

udåhara∫aµ yathå (u. nî. 5.81)----

sakhi kim abhavad baddho rådhå-ka†åkßa-gu∫air ayaµ


samaram athavå kiµ prårabdhaµ suråribhir uddhuraiỤ
ahaha bahulå߆amyåµ pråcî-mukhe 'py udite vidhau
vidhu-mukhi! na yan måµ sasmåra vrajeΩvara-nandanaỤ

Die Merkmale von utka∫†hitå-bhåva werden nun beschrieben: Wenn die Nåyikå l a n g e
gewartet hat, aber ihr Geliebter immer noch nicht eingetroffen ist, beginnt sie, sich unruhig
zu fühlen. Dieser bhåva wird von den Gelehrten virahotka∫†hitå genannt. Das Verhalten
einer Person mit dieser Stimmung ist gekennzeichnet durch ein brennendes Herz, Zittern,
Angst, dass er nicht kommt, Kummer, Weinen, Reden über ihren beklagenswerten Zustand,
usw. Hier ist ein Beispiel: Śrî Candråvalî sagte zu Śrî Śaibyå: "O Sakhî! Hat sich K®ßṇa heute
in den Fesseln von Rådhås Seitenblick verfangen? Oder hat Er den Kampf mit einer wilden
Armee von Dämonen begonnen? Ach, der Mond ist aufgegangen, und die halbe Nacht ist
vergangen. O Vidhu-mukhi!9 Noch immer erinnert Er sich nicht an mich! Was könnte der
Grund dafür sein?"

(267-269)

våma-madhyå-lakßa∫odåhara∫e tükte; asyå yütho yathå (Ωrî-k®ß∫a-ga∫oddeΩe 1. 248)----

kalaka∫†hî ΩaΩikalå
kamalå prema-mañjarî
mådhavî madhurå kåma-
latå kandarpa-sundarî

asyå mantroddhåro yathå kiΩorî-tantre----

lakßmîr agni-raõgadevî
õe 'ntå vahni-priyå tataỤ

raõgadevyås tu mantro 'yam


a߆år∫o råga-bhakti-daỤ

mantro ----------yathåΩrîµ råµ raõgadevyai svåhå

107
9 Mondgesicht

108
asyå dhyånaµ ca tatraiva----

råjîva-kiñjalka-samåna-var∫åµ
jabå-prasünopama-våsas-åḍhyåm
Ωrîkha∫ḍa-sevå-sahitåµ vrajendra-
sünor bhaje råsa-ga-raõgadevîm

Die Merkmale und ein Beispiel für våma-madhyå wurden bereits genannt. Die
wichtigsten gopîs in Śrî Raṅgadevîs yütha sind Kalakaṇ†hî, ŚaΩikalå, Kamalå, Prema
Mañjarî, Mådhavî, Madhurå, Kåmalatå und K a n d a r p a - s u n d a r î . Eine Erklärung ihres
Mantras wird im KiΩorî-Tantra wie folgt gegeben: Lakßmî-bîja und agni-bîja, raõgadevî im
Dativ und svåhå bilden das Ωrî-raõgadevî-mantra. Dieses 8-silbige Mantra schenkt die Gabe
der Råga-Bhakti.

Das Mantra lautet so: Ωrîµ råµ raõgadevyai svåhå

Ihr Dhyåna wird auch in diesem KiΩorî-Tantra beschrieben: Ich verehre Śrî Raṅgadevî,
deren K ö r p e r die Farbe eines Lotusblütenblattes hat. Ihr Kleid ist rot wie eine Jabå-
Blume, ihr sevå ist es, Śrî K®ßṇa candana zu opfern, und sie liebt es, im råsa-lîlå zu tanzen.

Śrī Tuṅgavidyā Sakhī

(270-275)

kuñjo 'sti paΩcime dale


'ru∫a-var∫aỤ suΩobhanaỤ
tuõgavidyånandado nåm-
neti vikhyåtim ågataỤ

nityaµ ti߆hati tatraiva


tuõgavidyå samutsukå
vipralabdhåtvam åpannå
Ωrî-k®ß∫e rati-yuk sadå

candra-candana-bhüyi߆ha-
kuõkuma-dyuti-Ωålinî
på∫ḍu-ma∫ḍana-vastreyaµ
dakßi∫a-prakharoditå

medhåyåµ paußkaråjåtå
patir asyås tu båliΩaỤ

109
n®tya-gîtådi-sevåḍhyå
g®ham asyås tu yåva†e

dvåviµΩati-dinair yuktå
dvi-måsa-manu-håyanåỤ (14-2-22)

asyå vayaỤ-pramå∫aµ syåd


asau gaura-rase punaỤ
vakreΩvara iti khyåtim
åpannå hi kalau yuge

Als nächstes wird Śrî Tuṅgavidyå Sakhî beschrieben. Auf dem westlichen Blütenblatt
von Madana-sukhada Kuñja liegt der äußerst schöne, karminrote Tuṅgavidyånandada
Kuñja, wo Śrî Tuṅgavidyå Sakhî immer verweilt. Sie liebt Śrî K®ßṇa sehr und, erfüllt von
Eifer für dieses prema, zeigt sie das bhåva, das als vipralabdhåtva bekannt ist. Ihr Teint ist
strahlend wie Safran, vermischt mit Kampfer und Sandelholzpaste, und ihr Kleid ist på∫ḍu-
ma∫ḍana (blassgelb). Ihre Stimmung ist dakßi∫a-prakharå. Der Name ihrer Mutter ist
Medhå, der ihres Vaters Pußkara und der ihres Mannes BåliΩa. Sie ist sehr angetan von
ihrem Sevå des Tanzens und Singens, usw. Ihr Zuhause ist in Yåva†a, und ihr Alter beträgt
14 Jahre, 2 Monate und 22 Tage. Im Gaura-lîlå erscheint sie als Śrî VakreΩvara Paṇ∂ita.

(276)

vipralabdhå-lakßa∫aµ yathå (u. nî. 5.83-84)----

k®två saõketam apråpte


daivåj jîvita-vallabhe
vyathamånåntarå proktå
vipralabdhå manîßibhiỤ
nirveda-cintå-khedåΩru-
mürchå-niỤΩvasitådi-bhåk

Die Eigenschaften eines vipralabdhå-nåyikå: Die Weisen haben gesagt, dass die Nåyikå,
die im Herzen sehr verzweifelt ist, weil ihr Geliebter nicht zu ihrem geheimen Treffen
gekommen ist, als vipralabdhå-nåyikå bekannt ist. Ihr Verhalten ist gekennzeichnet
durch Niedergeschlagenheit, Angst, Jammern, Weinen, Ohnmacht, Seufzen usw.

(277)

udåhara∫aµ yathå----
vindati sma divam indur indirå-

110
nåyakena sakhi vañchitå vayam
kurmahe kim iha Ωådhi sådaraµ
dråg iti klamamagån m®gekßa∫å

Ein Beispiel: Eine gewisse Vrajadevî sagte zu ihrer Sakhî: "O rehäugige Sakhî! So sicher
wie der Mond aufgegangen ist, sind wir nicht vom Herrn von Lakßmî getäuscht worden?
Was soll ich in dieser Situation tun? Bitte gib mir einen Rat." Als sie dies sagte, wurde sie
niedergeschlagen.

(278)

dakßi∫å-lakßa∫aµ yathå (u. nî. 8.38, 42)----

asahå måna-nirbandhe
nåyake yukta-vådinî
såmabhis tena bhedyå ca
dakßi∫å parikîrtitå

Die Merkmale einer dakßi∫a-nåyikå werden nun genannt: Diejenige nåyikå, die
intolerant ihre Würde schützt, die sehr vernünftig und logisch zu ihrem Geliebten spricht,
die aber von seinen süßen Worten des Lobes verzaubert und besänftigt wird, wird eine
dakßi∫a-nåyikå genannt.

(279)

tuõgavidyådikå cåtra
dakßi∫a-prakharå bhavet

In Śrî Rådhikås Gruppe sind Śrî Tuṅgavidyå und andere dakßi∫a-prakharå.

(280)

udåhara∫aµ yathå (Ωrî-gîta-govinde 9.10)----

snigdhe yat parußåsi yat pra∫amati stabdhåsi yad rågi∫i


dveßaµ yåsi yad unmukhe vimukhatåµ yåtåsi tasmin priye

tad yuktaµ viparîta-kåri∫i! tava Ωrîkha∫ḍa-carcå vißaµ


ΩîtåµΩus tapano himaµ hutavahaỤ krîḍå-mudo yåtanåỤ

Ein Beispiel dafür war, als ein gewisser Prakharå Priya-Sakhî von Śrî Rådhå die

111
und forderte sie s o auf: "O Sakhî! Wenn K®ßṇa D i r Zuneigung gezeigt hat, bist Du sehr
hart zu Ihm gewesen. Wenn Er D i r Ehrerbietung erweist, bist Du arrogant. Wenn Er
versucht, Dir Seine Liebe zu zeigen, verhältst Du Dich Ihm gegenüber feindselig. Wenn Er
begierig ist, mit Dir zusammen zu sein, bist Du Ihm gegenüber gleichgültig. O Schwieriger!
Wenn du versuchst, mit Ihm zu argumentieren, spricht Er sehr vernünftig. Jetzt hat Er
wahrhaftig die gegensätzliche Natur in Dir gesehen. Deshalb hältst du Sandelholzpaste für
Gift, den Mond für die Sonne, Schnee für Feuer und angenehme Vergnügungen für
Schmerzen."

(281)

asyå yütho yathå (Ωrî-k®ß∫a-ga∫oddeΩe 1. 246)----

mañjumedhå sumadhurå
sumadhyå madhurekßa∫å
tanümadhyå madhusyandå
gu∫acüḍå varåõgadå

Einige der sakhîs in Tuṅgavidyås yütha sind Mañjumedhå, Sumadhurå, Sumadhyå,


Madhurekßaṇå, Tanü madhyå, Madhusyandå, Guṇacü ∂å und Varåṅgadå.

(282)

asyå mantroddhåro yathå kiΩorî-tantre----

lakßmî-pürvå tuõgavidyå
caturthî huta-bhuk-priyå
mantro 'yaµ tuõgavidyåyå
vasu-var∫aỤ samîritaỤ

mantro yathå---Ωrîµ tuõgavidyåyai svåhå

Ihr Mantra wird im KiΩorî-Tantra so beschrieben: Lakßmî-bîja, tuõgavidyå im Dativ und


svåhå bilden zusammen das Ωrî-tuõgavidyå-Mantra.

Das Mantra lautet so: Ωrîµ tuõgavidyåyai svåhå

(283)

asyå dhyånaµ yathå tatraiva----

112
candråḍyhair api candanaiỤ sulalitåµ Ωrî-kuõkumåbha-dyutiµ
sad-ratnånvita-bhüßa∫åñcita-tanuµ Ωo∫åmbarollåsitåm
sad-gîtåvali-saµyutåµ bahu-gu∫åµ ḍamphasya Ωabdena vai
n®tyantîµ purato hare rasavatîµ Ωrî-tuõgavidyåµ bhaje

Ihr Dhyåna wird auch in diesem KiΩorî-Tantra beschrieben: Ich verehre die
rasika Śrî Tuṅgavidyå, die mit Sandelholzpaste, vermischt mit Kampfer, geschmückt ist.
Ihr schöner safranfarbener Körper ist mit vielen feinen Juwelen geschmückt, sie trägt
ein wunderschönes rotes Kleid, und sie hat viele wunderbare Eigenschaften. Sie kennt
viele transzendentale Lieder, und sie tanzt vor Śrî Hari zum Schlag einer ḍampha-
Trommel.

Śrī Sudevī Sakhī

(284-288)

våyavya-dalake kuñjam
åste harita-var∫akam
vasanta-sukhadam atra
sudevî vartate sadå

kalahåntaritå-bhåvam
åpannå rati-yug-gharau
padma-kiñjalka-rucirå
jabå-pußpa-nibhåmbarå

asau ca jala-sevåḍhyå
våmå prakharikå matå
veda-våsara-saµyukta-
dvi-måsa-manu-håyanå (14-2-4)

asyå vayaỤ-parimå∫aµ
yåva†e tu niketanam
måtåsyåỤ karu∫å proktå
janako raõgasågaraỤ

bhråtrå vakrekßa∫asyeyam
pari∫îtå kanîyaså
Ωrî-våsudeva-ghoßåkhyåm
åptå gaura-rase tv asau

113
Dann folgt eine Beschreibung von Śrî Sudevî Sakhî: Auf dem nordwestlichen Blütenblatt
des Madanånanda Kuñja liegt der wunderschöne smaragdfarbene Vasanta-sukhada Kuñja,
der Wohnsitz von Śrî Sudevî. Sie ist sehr liebevoll zu Śrî Hari, hat einen Teint von der Farbe
eines Lotosblütenstandes und trägt ein Kleid von der Farbe einer roten Jabå-Blume. Sie
besitzt den bhåva, der als kalahåntaritå bekannt ist, und ihr sevå ist es, Wasser zu bringen.
Sie ist våma-prakharå. Ihr Alter beträgt 14 Jahre, 2 Monate und 4 Tage. Ihr Zuhause ist in
Yåva†a, ihre Mutter ist Karuṇå, ihr Vater Raṅgasågara, und sie ist mit dem jüngeren Bruder
von Vakrekßaṇa (dem Ehemann von Raṅgadevî) verheiratet. Im Gaura-lîlå erschien sie als
Śrî Våsudeva Ghoßa.

(289)

kalahåntaritå-lakßa∫aµ yathå (u. nî. 5.87)----

yå sakhînåµ puraỤ påda-


patitaµ vallabhaµ rußå
nirasya paΩcåt tapati
kalahåntaritå hi så
asyåỤ pralåpa-santåpa-
glåni-niỤΩvasitådayaỤ

Die Merkmale der kalahåntaritå sind wie folgt: Diejenige Nåyikå, die in Gegenwart ihrer
Sakhîs ihren Geliebten, der ihr zu Füßen gefallen ist, zurückweist, wird als kalahåntaritå
bezeichnet. Danach bereut sie ihr Verhalten und erfährt Delirium, Fieber aufgrund von
Kummer, Müdigkeit, langes und tiefes Atmen, Resignation, usw.

(290)

udåhara∫aµ yathå (u. nî. 5.88)----

srajaỤ kßiptå düre svayam upah®tåỤ keΩi-ripu∫å


priya-våcas tasya Ωruti-parisarånte 'pi na k®tåỤ
namann eßa kßaunî-vilu†hita-Ωikhaµ praikßi na mayå
manas tenedaµ me sphu†ati pu†apåkårpitam iva

Ein Beispiel: Śrî Rådhå sagte: "O Sakhîs! Ich habe die Girlanden, die KeΩiripu mir
persönlich gegeben hat, weit weggeworfen. Ich höre nicht auf das, was Er zu sagen hat.
Selbst wenn Er Seinen Kopf zu meinen Füßen legt, schaue ich Ihn nicht einmal an. Ach,
wegen dem, was ich getan habe, platzt mein Herz vor lauter Hitze des Kummers, wie die
Substanzen in Pu†apåka." (Pu†apåka ist eine Methode zur Zubereitung von Drogen, bei
der die verschiedenen Substanzen in Blätter eingewickelt, mit Ton bedeckt und im Feuer
erhitzt werden.)

114
(291-293)

våma-prakharå-lakßa∫odåhara∫e tükte; asyå yütho yathå (Ωrî-k®ß∫a-ga∫oddeΩe 1.249)----

kåverî cårukavarî
sukeΩî mañjukeΩikå
hårahirå håraka∫†hî
håravallî manoharå

asyå mantroddhåro yathå rudra-yåmale----

dve våg-bhave ramå õe 'ntå


sudevî dahana-priyå
uktaỤ sudevyå mantro 'yam
a߆år∫aỤ prema-bhakti-daỤ

mantro ----------yathåaiµ sauµ Ωrîµ sudevyai svåhå

asyå dhyånaµ yathå tatraiva----

ambhoja-keΩara-samåna-ruciµ suΩîlåµ
raktåmbaråµ rucira-håsa-viråji-vaktråm
Ωrî-nandanandana-puro jala-
sevanåḍhyåµ sad-bhüßa∫åvali-yutåµ ca
bhaje sudevîm

Ein Beispiel und die Merkmale von våma-prakharå wurden bereits genannt. Die
wichtigsten gopîs in Śrî Sudevîs yütha sind Kåverî, Cårukavarî, SukeΩî, MañjukeΩikå,
H å r a h i r å , H å r a k a ṇ † h î , H å r a v a l l î und Manoharå.
Ihr Mantra ist im Rudra-yåmala beschrieben: zwei verschiedene sarasvatî-bîjas, dann
lakßmî-bîja, gefolgt von sudevî im Dativ, und endend mit svåhå. Dieses 8-silbige Ωrî-sudevî-
Mantra schenkt die Gabe der prema-bhakti.

Das Mantra lautet also: aiµ sauµ Ωrîµ sudevyai svåhå

Ihr Dhyåna wird auch in demselben Buch beschrieben: Ich verehre Śrî Sudevî Sakhî,
deren schöner Körper die Farbe eines Lotusblütenblattes hat. Sie ist sehr sanft, trägt ein
rotes Kleid und ist mit einem schönen, strahlenden Lächeln geschmückt. Sie ist schön mit
feinem Schmuck geschmückt, und ihr sevå ist es, Śrî K®ßṇa Wasser zu bringen.

115
Beschreibungen der A??a-mañjarīs

Śrī Rūpa Mañjarī

(294-297)

kuñjo 'sti rüpollåsåkhyo


lalitå-kuñjakottare
sadå ti߆hati tatraiva
suΩobhå rüpa-mañjarî

priya-narma-sakhî-mukhyå
sundarî rüpa-mañjarî
gorocanå-samåõga-ΩrîỤ
keki-patråµΩuka-priyå

sårdha-tridaΩa-varßåsau (13-6)
våma-madhyåtvam åΩritå
raõga∫a-målikå ceti
pravadanti manîßi∫aỤ

iyaµ lavaõga-mañjaryå
ekenåhnå kanîyasî
kalau gaura-rase rüpa-
gosvåmitvaµ samågatå

Als nächstes wird eine Beschreibung von Śrî Rüpa Mañjarî gegeben: Im nördlichen Teil
von Śrî Lalitå Sakhî's kuñja liegt Rüpollåsa Kuñja, wo die sehr schöne und anmutige Śrî Rüpa
Mañjarî wohnt. Sie ist die Erste unter den Gopîs, die als Priya-Narma-Sakhîs bekannt sind.
Ihr Teint hat die Farbe von gorocanå,10 und sie trägt mit Freude ein Kleid in der Farbe von
Pfauenfedern. Ihr Alter beträgt 13 Jahre und 6 Monate. Die pa∫ḍitas nennen sie Raṅgaṇa-
målikå. Vom Alter her ist sie einen Tag jünger als Lavaṅga Mañjarî. Im Gaura-lîlå erscheint
sie als Śrîla Rüpa Gosvåmî.

(298-299)

asyå mantroddhåro yathå kiΩorî-tantre----

Ωrî-bîjena samåyuktå
õe 'ntå vai rüpa-mañjarî
10 Ein leuchtend gelber Farbstoff, der von der Niere einer Kuh abgesondert wird.

116
ayam a߆åkßaro rüpa-
mañjaryå mantra îritaỤ

mantro yathå---Ωrîµ rüpa-mañjaryai svåhå

asyå dhyånaµ yathå tatraiva----

gorocanå-nindi-nijåõga-kåntiµ
måyüra-piñchåbha-sucîna-vastråm
Ωrî-rådhikå-påda-saroja-dåsîµ
rüpåkhyakåµ mañjarikåµ bhaje 'ham

Das Mantra von Śrî Rüpa Mañjarî wird im KiΩorî-Tantra so beschrieben: Lakßmî-bîja,
gefolgt von rüpa-mañjarî im Dativ, endend mit svåhå. Auf diese Weise wird ihr 8-silbiges
Mantra gesprochen.

Das Mantra lautet so: Ωrîµ rüpa-mañjaryai svåhå

Ihr Dhyåna wird ebenfalls in diesem Buch beschrieben: Ich verehre Śrî Rüpa Mañjarî,
deren schöne körperliche Erscheinung die Farbe von gorocanå in Misskredit bringt. Sie
trägt ein Kleid aus feinem Stoff, das Pfauenfedern ähnelt, und sie hat den Dienst von Śrî
Rådhås Lotosfüßen erlangt.

Śrī Rati Mañjarī

(300-304)

ratyambujåkhyaỤ kuñjo 'sti


indulekhå-kuñja-dakßi∫e
tatraiva ti߆hati sadå
surüpå rati-mañjarî

tåråvalî-duküleyaµ
taḍit-tulya-tanu-cchaviỤ
dakßi∫å m®dvîkå khyåtå
tulasîti vadanti yåm

asyå vayo dvi-måsåḍhya-


håyanås tu trayodaΩa (13-2)
iyaµ Ωrî-raghunåthåkhyåµ
pråptå gaura-rase kalau

117
asyå mantroddhåro yathå kiΩorî-tantre----

nåda-bindu-yuto vahnir
mukha-v®tta-samanvitaỤ
svåhåntå mañjarî õe
'ntå rati-mañjarikå-
manuỤ

mantro ----------yathåråµ rati-mañjaryai svåhå

asyå dhyånaµ yathå tatraiva----

tårålivåso-yugalaµ vasånåµ
taḍit-samåna-svatanu-cchaviµ ca
Ωrî-rådhikåyå nika†e vasantîµ
bhaje surüpåµ rati-mañjarîµ tåm

Als nächstes werden die Einzelheiten von Śrî Rati Mañjarî genannt: Im südlichen Teil
von Śrî Indulekhås Kuñja liegt Ratyambuja Kuñja, wo sich die schöne Śrî Rati Mañjarî immer
aufhält. Ihr Kleid ist mit Sternen bedeckt, ihr Teint ist wie ein Blitz, und sie ist von Natur aus
dakßi∫å-m®dvî. Die pa∫ḍitas nennen sie auch Tulasî. Ihr Alter beträgt 13 Jahre und 2
Monate. Im Kali-yuga, im gaura-lîlå, ist sie als Raghunåtha dåsa Gosvåmî bekannt.

Ihr Mantra wird im KiΩorî-Tantra wie folgt beschrieben: vahni-bîja verbunden mit å und
nåda- bindu ( µ), gefolgt von rati-mañjarî im Dativ, endend mit svåhå. Das 8-silbige Ωrî-rati-
mañjarî-Mantra lautet also.

Das Mantra lautet: råµ rati-mañjaryai svåhå

Ihr dhyåna steht auch in diesem KiΩorî-tantra: I c h verehre die schöne Śrî Rati
Mañjarî, deren Kleid Muster von gekoppelten Sternen trägt, deren körperlicher Glanz wie
ein Blitz ist, und die immer in der Nähe von Śrî R å d h i k å bleibt.

Śrī Lavaṅga Mañjarī

(305-309)

kuñjasya tuõgavidyåyåỤ
kuñjaỤ pürvatra vartate
lavaõga-sukhado nåmnå
sud®Ωåµ sumanoharaỤ

118
lavaõga-mañjarî tatra
mudå ti߆hati sarvadå
så tu rüpåkhya-mañjaryå
ekenåhnå varîyasî

udyad-vidyut-samåna-
Ωrîs tåråvalî-pa†åv®tå
Ωrî-k®ß∫ånandadå nityaµ
dakßi∫å m®dvikå matå

vaya eka-dinaµ sårdha-


håyanås tu trayodaΩa (13-6-1)
Ωrî-sanåtana-nåmåsau
khyåtå gaura-rase kalau

asyå mantroddhåro yathå kiΩorî-tantre----

Ωrî-lîlåbhyåµ samåyuktå
õe 'ntå lavaõga-mañjarî
svåhå lavaõga-mañjaryå
mantro 'yaµ daΩa-var∫akaỤ

Dann Śrî Lavaṅga Mañjarî: Im östlichen Teil von Śrî Tuṅgavidyås kuñja liegt Lavaṅga-
sukhada Kuñja, das für alle schönäugigen gopîs sehr bezaubernd ist. In diesem Kuñja
verweilt Śrî Lavaṅga Mañjarî immer glückselig. Vom Alter her ist sie einen Tag älter als Śrî
Rüpa Mañjarî, und sie ist sehr berühmt für ihr angenehmes Wesen. Ihr Komplex ist wie ein
Blitz, und sie trägt ein Kleid, das mit Sternen verziert ist. Sie schenkt Śrî K®ßṇa viel Glück,
und ihr Wesen ist immer dakßi∫å-m®dvî. Ihr Alter beträgt 13 Jahre, 6 Monate und 1 Tag.
Im Kali-Yuga, im gaura-lîlå, ist sie als Śrî Sanåtana Gosvåmî bekannt.
Ihr Mantra wird im KiΩorî-Tantra als solches beschrieben: Das 10-silbige Ωrî-lavaõga-
mañjarî-Mantra besteht aus den Ωrî- und l î l å - B î j a s , gefolgt v o n l a v a õ g a - m a ñ j a r î i m
D a t i v , und endet mit s v å h å .

(310)

mantro ----------yathåΩrîµ låµ lavaõga-mañjaryai svåhå

asyå dhyånaµ yathå tatraiva----


capalå-dyuti-nindi-kåntikåµ
Ωubha-tåråvali-
Ωobhitåmbaråm vraja-råja-
suta-pramodinîµ

119
prabhaje tåµ ca lavaõga-mañjarîm

Das Mantra lautet: Ωrîµ låµ lavaõga-mañjaryai svåhå

Ihr Dhyåna wird auch in diesem KiΩorî-Tantra beschrieben: Ich verehre Śrî Lavaṅga
Mañjarî, deren körperlicher Glanz dem Glanz des Blitzes gleicht. Ihr schönes Kleid ist mit
glückverheißenden Sternenhaufen geschmückt, und sie ist Śrî K®ßṇa sehr wohlgefällig.

Śrī Rasa Mañjarī

(311-315)

rasånanda-prado nåmnå
citrå-kuñjasya paΩcime
kuñjo 'sti tatra vasati
sarvadå rasa-mañjarî

Ωrî-rüpa-mañjarî-samyag-
jivåtu så prakîrtitå
haµsa-pakßa-duküleyaµ
phulla-campaka-kånti-bhåk

lavaõga-mañjarî-tulyå
pråye∫a gu∫a-sampadå
atîva priyatåµ pråptå
Ωrî-rüpa-mañjarî-Ωritå

sandhåna-caturå seyaµ
dautye kauΩalam ågatå
trayodaΩa-Ωarad-yuktå (1 3 )
dakßi∫å m®dvikå matå

så kalau raghunåthåkhyå-
yukta-bha††atvam ågatå

Als nächstes werden die Einzelheiten von Śrî Rasa Mañjarî genannt: Im westlichen Teil
von Śrî Citrås Kuñja liegt Rasånanda Kuñja, wo sich die schöne Rasa Mañjarî immer aufhält.
Sie ist berühmt dafür, dass sie in jeder Hinsicht das Leben von Śrî Rüpa Mañjarî ist. Ihr Kleid
ist wie die Federn eines Schwans, und ihr Teint ist wie eine voll erblühte Campaka-Blume.
Sie ist reich an Qualitäten, die denen von Śrî Lavaṅga Mañjarî gleichen. Weil sie von Śrî
Rüpa Mañjarî in Obhut genommen wurde, ist sie i h r sehr lieb geworden. Sie dient als
Bote

120
zwischen Rådhå und K®ßṇa, und sie ist sehr geschickt darin, deren Treffen zu
arrangieren. Ihr Alter beträgt 13 Jahre, und im Gaura-lîlå ist sie als Raghunåtha Bha††a
Gosvåmî bekannt.

(316-317)

asyå mantroddhåro yathå kiΩorî-tantre----

mukha-v®tta-yuto vahni-
nåda-bindu-samanvitaỤ
svåhånta-sampradånånto
mantro vai rasa-mañjarî

mantro ----------yathåråµ rasa-mañjaryai svåhå

asyå dhyånaµ yathå tatraiva----

haµsa-pakßa-rucire∫a våsaså
saµyutåµ vikaca-campaka-dyutim
cåru-rüpa-gu∫a-sampadånvitåµ
sarvadåpi rasa-mañjarîµ bhaje

Ihr Mantra wird im KiΩorî-Tantra wie folgt beschrieben: vahni-bîja, verbunden mit å und
anusvara, gefolgt von rasa-mañjarî im Dativ und endend mit s v å h å . Auf diese Weise i s t
das 8-silbige Ωrî-rasa-mañjarî-Mantra bekannt.

Das Mantra lautet also: råµ rasa-mañjaryai svåhå

Ihr Dhyåna steht auch im selben Buch: Ich verehre immer die schöne Śrî Rasa Mañjarî,
deren Kleid wie die Federn eines Schwans ist, deren Teint schön ist wie eine blühende
Campaka-Blume und die reich an reizvollen Eigenschaften ist.

Śrī Guṇa Mañjarī

(318-322)

aiΩånye campakalatå-
kuñjåt kuñjo 'sti ΩobhanaỤ

gu∫ånanda-prado nåmnå
tatråste gu∫a-mañjarî

121
rüpa-mañjarikå-saukhyå-
bhilåßå så prakîrtitå
jabå-råji-duküleyaµ
taḍit-prakara-kånti-bhåk

kani߆heyaµ bhavet tasyås


tulasyås tu tribhir dinaiỤ
Ωrî-k®ß∫åmoda-dåkßi∫yam
åΩritå prakharoditå

vayo 'syå eka-måsåḍhyå


håyanås tu trayodaΩa
sapta-viµΩatibhir yuktaµ
dinaiΩ ca samudîritam (13-1-27)

gopåla-bha††a-nåmåsau
khyåtå gaura-rase kalau

Als nächstes w e r d e n die Besonderheiten von Śrî Guṇa Mañjarî genannt: Im


nordöstlichen Teil von Śrî Campakalatås Kuñja liegt das schöne Guṇånandaprada
Kuñja, wo sich Śrî Guṇa Mañjarî immer aufhält. Ihr Teint ist hell wie ein Blitz, und sie
trägt ein feines Seidenkleid in der Farbe einer roten Jabå-Blume. Sie ist berühmt für
ihren starken Wunsch, Rüpa Mañjarî glücklich zu machen. Sie ist drei Tage jünger als Śrî
Tulasî (Rati Mañjarî) und ist die Freude von Śrî K®ßṇa. Sie wird als dakßi∫å-prakharå
von Natur aus beschrieben. Ihr Alter ist
13 Jahre, 1 Monat und 27 Tage. In gaura-lîlå ist sie als Śrî Gopåla Bha††a Gosvåmî
bekannt.

(323-324)

asyå mantroddhåro yathå kiΩorî-tantre----

ga∫eΩo mukha-v®ttåḍhyo
nåda-bindu-samanvitaỤ
õe 'ntå vahni-priyåntå ca
mantro vai gu∫a-mañjarî

mantro ----------yathågåµ gu∫a-mañjaryai svåhå

asyå dhyånaµ yathå tatraiva----

jabå-nibha-dukülåḍhyåµ

122
taḍid-åli-tanu-cchavim
k®ß∫åmoda-k®tåpekßåµ
bhaje 'haµ gu∫a-mañjarîm

Ihr Mantra wird im KiΩorî-Tantra beschrieben: ga∫eΩa-var∫a (ga) verbunden mit å und
nåda- bindu (µ), gefolgt v o n g u ∫ a - m a ñ j a r î i m Dativ und endend mit s v å h å . Auf
diese Weise soll das 8-silbige Ωrî-gu∫a-mañjarî-Mantra bekannt werden.

Das Mantra lautet also: gåµ gu∫a-mañjaryai svåhå

Ihr Dhyåna wird auch im selben Buch beschrieben: Ich verehre Śrî Guṇa Mañjarî, deren
Kleid die Farbe einer roten Jabå-Blume hat, deren Körperfarbe wie ein Blitz ist, und die
immer bestrebt ist, Śrî K®ßṇa zu gefallen.

Śrī Mañjulālī Mañjarī

(325-328)

lîlånanda-prado nåmnå
sudevyåỤ kuñjakottare
tatraiva ti߆hati sadå
mañjulålî sumañjarî

rüpa-mañjarikå-sakhya-
pråyå så gu∫a-sampadå
jabå-råji-duküleyaµ
tapta-hema-tanu-cchaviỤ

lîlå-mañjarî nåmåsyå
våma-madhyåtvam åΩritå
vayaỤ-saptåha-yuktåsau
sårdha-tridaΩa-håyanå (13-6-7)

kalau gaura-rase loka-


nåtha-gosvåmitåµ gatå

Als nächstes werden die Einzelheiten von Śrî Mañjulålî Mañjarî genannt: Im
nördlichen Teil von Śrî Sudevîs Kuñja liegt das schöne Lîlånandaprada Kuñja, in dem
sich die bezaubernde Śrî Mañjulålî Mañjarî immer aufhält. Sie ist voll von angenehmen
Eigenschaften und wird von Śrî Rü pa Mañjarî sehr geliebt. Ihr Kleid ist rot wie eine
Jabå-Blume, und ihr Teint ist wie geschmolzenes Gold. Sie ist auch als Śrî Lîlå Mañjarî
bekannt. Ihr Wesen ist våma-madhyå, und

123
Ihr Alter beträgt 13 Jahre, 6 Monate und 7 Tage. Im Gaura-lîlå ist sie als Śrî Lokanåtha
Gosvåmî bekannt.

(329-330)

asyå mantroddhåro yathå kiΩorî-tantre----

lakßmî-yuktå mañjulålî
mañjarî vahni-jåyikå
caturthyantå bhaven mantro
daΩår∫aỤ khalu kathyate

mantro ----------yathåΩrîµ mañjulålî-mañjaryai svåhå


asyå dhyånaµ yathå tatraiva----

pratapta-hemåõga-ruciµ manojñåµ
Ωo∫åmbaråµ cåru-
subhüßa∫åḍhyåm Ωrî-rådhikå-
påda-saroja-dåsîµ
tåµ mañjulålîµ niyataµ bhajåmi

Ihr Mantra wird im KiΩorî-Tantra beschrieben: l a k ß m î - b î j a , verbunden mit mañjulålî-


mañjarî
im Dativ und mit der Endung svåhå.

Das Mantra lautet so: Ωrîµ mañjulålî-mañjaryai svåhå

Auch ihr Dhyåna ist in diesem Buch beschrieben: Mit tiefer Liebe verehre ich Śrî
Mañjulålî Mañjarî, deren bezaubernder Körper die Farbe von geschmolzenem Gold hat, die
ein rotes Kleid und schöne Ornamente trägt und die den Lotusfüßen von Śrî Rådhikå dient.

Śrī Vilāsa Mañjarī

(331-334)

vaiΩåkha-kuñjåd ågneye
kuñjo 'sti sumanoharaỤ
vilåsånandado nåmnå-
tråste vilåsa-mañjarî

vilåsa-mañjarî rüpa-
mañjarî-sakhyam åΩritå

124
svakåntyå sad®Ωîµ cakre

125
yå divyåµ svar∫a-ketakîm

cañcarîka-duküleyaµ
våmå m®dvîtvam åΩritå
kani߆hå rasa-mañjaryåΩ
caturbhir divasair iyam (12-11-26)

jîva-gosvåmitåµ pråptå
kalau gaura-rase tv asau

Als nächstes werden die Einzelheiten von Śrî Vilåsa Mañjarî genannt: Im südöstlichen
Teil von Śrî ViΩåkhås Kuñja liegt das sehr schöne Vilåsånandada Kuñja, wo Śrî Vilåsa
Mañjarî immer als eine von Śrî Rü pa Mañjarîs s a k h î s verweilt. Sie hat eine Körperfarbe
wie eine goldene Ketakî-Blume und ihr Kleid hat die Farbe einer Hummel. Ihre Natur ist
våma-m®dvî, und sie ist 4 Tage jünger als Śrî Rasa Mañjarî, was ihr Alter auf 12 Jahre, 11
Monate und 26 Tage bringt. Im Gaura-lîlå ist sie als Śrî Jîva Gosvåmî bekannt.

(335-336)

asyå mantroddhåro yathå kiΩorî-tantre----

Ωriyå pracetaså caiva


nåda-bindv åsya-v®tta-gå
vilåsa-mañjarî õe 'ntå
svåhånto manur îritaỤ

mantro ----------yathåΩrîµ våµ vilåsa-mañjaryai svåhå

asyå dhyånaµ yathå tatraiva----

svar∫a-ketaka-vinindi-kåyakåµ
nindita-bhramara-kåntikåmbaråm
k®ß∫a-påda-kamalopasevanîm
arcayåmi suvilåsa-mañjarîm

Ihr Mantra wird im KiΩorî-Tantra beschrieben: Ωrî verbunden mit nåda-bindu (µ),
gefolgt von varu∫åkßara (va), mit åkåra (å) und nåda-bindu (µ); dann vilåsa-mañjarî im
Dativ, und endend mit s v å h å .
Das Mantra lautet so: Ωrîµ våµ vilåsa-mañjaryai svåhå

Ihr Dhyåna ist ebenfalls in diesem Buch enthalten: Ich verehre Śrî Suvilåsa Mañjarî,
deren

126
Die Körperfarbe ist wie eine goldene Ketakî-Blume, deren Kleid die Farbe einer Hummel
hat, und die sehr darauf bedacht ist, Śrî K®ßṇas Lotusfüßen zu dienen.11

Śrī Kaustūrī Mañjarī

(337-341)

nair®te Ωrî-raõgadevî-
kuñjåt kuñjo 'sti paΩcimaỤ
kaustüryånandado nåmnå
tatråste kaustürî-mañjarî

kåca-tulyåmbarå cåsau
Ωuddha-hemåõga-kånti-
bhåk vayas tridaΩa-
varßåsau våmå m®dvîtvam
åΩritå
Ωrî-k®ß∫a-
kaviråjåkhyåµ pråptå
gaura-rase kalau

11 Eine Erörterung des Vaters, der Mutter, des Ehemannes, der Schwiegermutter und des
sevå für jeden der sechs Gosvåmîs siddha-svarüpas wurde weder in den paddhatis von Śrî
Gopålaguru Gosvåmî noch von Śrî Dhyånacandra Gosvåmî gegeben. Es wird gesagt, dass
in den ursprünglichen handgeschriebenen Manuskripten alle diese Angaben enthalten
waren. Das Folgende ist dem Gu†ikå von Siddha K®ßṇadåsa Båbå MahåΩaya entnommen:
(1) Śrî Rüpa Mañjarî: Vater---- Ratnabhånu, Mutter---- Yamunå, Ehemann----
Durmedhaka, Schwiegermutter---- Ja†ilå, sevå---- Füße massieren
(2) Śrî Rati Mañjarî: Vater---- V®ßabha, Mutter---- Śåradå, Ehemann------------Divya,
Schwiegermutter---- Sannikå, sevå ---cåmara
(3) Śrî Lavaṅga Mañjarî: Vater---- Ratnabhånu, Mutter---- Yamunå, Ehemann----
Maṇ∂alîbhadra, Schwiegermutter---- SuΩilå, sevå---- Schmücken mit Ornamenten
(4) Śrî Rasa Mañjarî: Vater---- Subhånu, Mutter---- Prema Mañjarî, Ehemann----
Vi†aṅka, Schwiegermutter---- Rambhåvatî, Sevå --Ankleiden
(5) Śrî Guṇa Mañjarî: Vater---- Candrabhånu, Mutter---- Yamunå, Ehemann----
Gobha†a, Schwiegermutter---- Tåråvalî, sevå -Bettmachen
(6) Śrî Vilåsa Mañjarî: Vater---- Svarbhånu, Mutter---- Durbalå, Ehemann----
Vi∂ambaka, Schwiegermutter---- Ramå, sevå---- Wasser bringen (Es wird manchmal gesagt,
dass ihr sevå kuõkuma und collyrium ist.)

(Es wird auch erwähnt, dass Śrî Kaustürî Mañjarîs sevå Sandelholzpaste herstellt, und Śrî
Mañjulålîs sevå kleidet.)

127
asyå mantroddhåro yathå kiΩorî-tantre----

Ωrî-bîjena samåyuktå
õe 'ntå kaustürî-mañjarî
svåhånta iti vai prokto
navår∫a-mantra ucyate

mantro yathå---Ωrîµ kaustürî-mañjaryai svåhå

asyå dhyånaµ yathå tatraiva----

viΩuddha-hemåbja-kalevaråbhåµ
kåca-dyuti-cåru-manojña-celåm
Ωrî-rådhikåyå nika†e vasantîµ
bhajåmy ahaµ kaustürî-mañjarikåm

Als nächstes werden die Einzelheiten von Śrî Kaustürî Mañjarî beschrieben: In der
südwestlichen Ecke von Śrî Raṅgadevîs Kuñja liegt ein weiteres Kuñja, das als
Kaustüryånandada Kuñja bekannt ist, der Wohnsitz von Śrî Kaustürî Mañjarî. Sie trägt ein
Kleid, das einem Kristall gleicht, und ihr Teint ist wie reines Gold. Ihr Alter beträgt 13 Jahre,
und ihr Wesen ist våma- m®dvî. Im Kali-Yuga, im gauråõga-lîlå, ist sie als Śrî K®ßṇadåsa
Kaviråja Gosvåmî bekannt.

Ihr Mantra wird im KiΩorî-Tantra als solches beschrieben: Śrî-bîja, Ωrî-kaustürî-mañjarî im


Dativ, und svåhå bilden das neunsilbige M a n t r a .

Das Mantra lautet so: Ωrîµ kaustürî-mañjaryai svåhå

Ihr dhyåna wird auch im KiΩorî-tantra beschrieben: I c h verehre Śrî Kaustürî Mañjarî,
deren Teint wie e i n makelloser goldener Lotus ist, deren bezauberndes Kleid wie Kristall
glänzt und die immer in der Nähe von Śrî R å d h å bleibt.

Smaraṇa im Siddha-deha

(342-343)

atha v®ndåvanådhîΩau
padma-keΩara-madhya-gau
ko†i-kandarpa-låva∫yau
dhyåyet priya-sakhî-v®tau

ukta-veΩa-vayo-rüpa-

128
saµyutau sumanoharau
saµsmaret siddha-dehena
sådhakaỤ sådhanair yutaỤ

Wenn der sådhaka intensiv in sein sådhana vertieft ist, soll er in seinem siddha-deha
über Śrî Śrî Rådhå-Govinda meditieren. Sie sind bezaubernder als Millionen von Amoretten,
und sie sind von ihren liebsten sakhîs umgeben, die wie die Fäden e i n e s Lotus um sie
herum stehen. Der sådhaka soll über das bezaubernde göttliche Paar meditieren, indem er
die oben erwähnten Beschreibungen ihres Alters, ihrer Kleidung, ihrer Gestalt usw. in sein
smara∫a aufnimmt.

Yugala-Mantra und Dhyāna

(344-345)

tatrådau mañjarî-rüpån gurvådîn tu svîyån svîyån pra∫åly-anusåre∫a saµsmaret Ωrî-guru-


parama-guru-krame∫eti tataỤ Ωrî-rådhikåµ dhyåyet. tataỤ Ωrî-nandanandanam.

atha yugala-mantroddhåro yathå sanat-kumåra-saµhitåyåm----

gopîjana-vallabheti
cara∫ån iti ca kramåt
Ωara∫aµ ca prapadye ca
tata etat pada-dvayam
pada-trayåtmako mantraỤ
ßoḍaΩår∫a udåh®taỤ
namo gopîjanety uktvå
vallabhåbhyåµ vadet tataỤ
pada-dvayåtmako mantro
daΩår∫aỤ khalu kathyate

mantro ----------yathågåµ gopîjana-vallabha-cara∫ån Ωara∫aµ prapadye,


namo gopîjana-vallabhåbhyåm

Was diese dhyåna betrifft, so sollte der sådhaka vor a l l e m smara∫a der mañjarî-
Formen seines guru-pra∫ålî durchführen, beginnend mit seinem guru, dann parama-guru
usw. Dann soll er über Śrî Rådhikå meditieren, und danach über Śrî Nandanandana.
Als nächstes wird eine Referenz für das Yugala-Mantra aus dem Sanat-kumåra Saµhitå
zitiert: Das sechzehnsilbige Mantra besteht aus gopîjana-vallabha, usw. Das zehnsilbige Mantra
besteht aus namo gopîjana und vallabhåbhyåm.

129
Die Mantras lauten also: gåµ gopîjana-vallabha-cara∫ån Ωara∫aµ prapadye
namo gopîjana-vallabhåbhyåm

Gopîjana-vallabha-cara∫ån bedeutet die Füße der beiden, die den Gopîs sehr lieb sind,
nämlich Rådhå und K®ßṇa. Gopîjana-vallabhåbhyåm bedeutet rådhå-k®ß∫åbhyåm.

(346-354)

asya dhyånaµ yathå tatraiva----

atha dhyånaµ pravakßyåmi


mantrasyåsya dvijottama
pîtåmbaraµ ghana-Ωyåmaµ
dvi-bhujaµ vana-målinam

barhi-barha-k®tåpîḍaµ
ΩaΩi-ko†i-nibhånanam
ghür∫åyamåna-nayanaµ
kar∫ikåråvataµsinam

abhitaΩ candanenåtha
madhye kuõkuma-bindunå
vicitra-tilakaµ bhåle
vibh®taµ ma∫ḍalåk®tim

taru∫åditya-saõkåΩa-
ku∫ḍalåbhyåµ viråjitam
gharmåmbu-ka∫ikå-
råjad- darpa∫åbha-
kapolakam

priyå-mukhe k®tåpåõga-
lîlayå connata-bhruvam
agra-bhåga-lasan-muktå-
sphurad-ucca-sunåsikam

daΩana-jyotsnayå
r å j a t - pakva-bimba-
phalådharam
keyüråõgada-sad-ratna-
mudrikådi-lasat-karam

vibh®taµ muralîµ våme


130
på∫au padmaµ tathottare
kåñcî-dåma-sphuran-madhyaµ
nüpuråbhyåµ lasat-padam

rati-keli-rasåveΩa-
capalaµ capalekßa∫am
hasantaµ priyayå sårdhaµ
håsayantaµ ca tåµ muhuỤ

itthaµ kalpa-taror-müle
ratna-siµhåsanopari
v®ndåra∫ye smaret k®ß∫aµ
saµsthitaµ priyayå saha

Das Dhyåna dieses Yugala-Mantras findet sich im Sanat-kumåra Saµhitå: "O Bester der
Zweifachgeborenen, bitte höre auf das Dhyåna dieses Yugala-Mantras, wie ich es dir
beschreibe. Śrî Śrî Rådhå-K®ßṇa sitzt friedlich auf einem juwelenbesetzten siµhåsana
unter einem kalpa-taru im Wald von V®ndåvana. Er trägt gelbe Kleidung, hat einen
schönen Teint von der Farbe einer dunklen Wolke, hat zwei Arme und trägt eine Girlande
aus Wildblumen. Sein Kopf ist mit einer Pfauenfeder geschmückt, und Sein Gesicht leuchtet
wie eine Million Monde. Seine Augen sind gerollt, und auf Seinen Ohren befinden sich
Ornamente aus gelben Blumen. Auf Seiner Stirn befindet sich ein wunderschönes Tilaka,
das aus einem runden Fleck aus Candana und einem Punkt aus Kuõkuma in der Mitte
besteht.
"Von der Unterseite Seiner Ohren hängt ein Paar Ohrringe, die leuchten wie die gerade
aufgegangene Sonne. Sein Gesicht ist durch winzige, spiegelnde Schweißtropfen
verschönert, und er zieht spielerisch die Augenbrauen hoch, wenn er einen Seitenblick auf
das Gesicht seiner Geliebten wirft. An seiner Nasenspitze baumelt eine Perle, seine Zähne
glitzern wie Mondlicht, und seine Lippen sind rot wie eine reife Bimba-Frucht. Seine Hände
sind mit Armbändern und einem juwelenbesetzten Siegelring geschmückt. In seiner linken
Hand hält er seine Muralî-Flöte und in seiner rechten einen Lotus. Um Seine Taille trägt Er
eine Schärpe mit kleinen Glöckchen, und Seine Füße sind mit schönen Fußglocken
geschmückt. Besessen von rati-keli-rasa, zittert Er und schaut umher, während Er mit Śrî
Rådhå lacht und scherzt."

(355-360)

våma-pårΩve sthitåµ tasya


rådhikåµ ca smaret tataỤ
sucîna-nîla-vasanåµ
druta-hema-sama-prabhåm

pa†åñcalenåv®tåõgåµ
131
sa-smitånana-paõkajåm

132
kånta-vaktre nyasta-n®tyac-
cakorîµ cañcalekßa∫åm

aõgu߆ha-tarjjanîbhyåµ ca
nija-priya-mukhåmbuje
arpayantîµ någa-vallîµ
püga-cür∫a-samanvitåm

muktåhåra-sphurac-cåru-
pînonnata-payodharåm
kßî∫a-madhyåµ p®thu-Ωro∫iµ
kiõki∫î-jåla-ma∫ḍitåm

ratna-tåḍaõka-mañjîra-
ratna-pådåõgulîyakåm
låva∫ya-såra-mugdhåõgîµ
sarvåvayava-sundarîm

ånanda-rasa-sammagnåµ
prasannåµ nava-yauvanam
sakhyaΩ ca tasyå
viprendra tat-samåna-
vayo-gu∫åỤ
tat-sevana-parå bhåvyåΩ
cåmara-vyajanådibhiỤ

Dann soll der sådhaka über Śrî Rådhikå meditieren, die an der linken S e i t e v o n Śrî
K®ßṇa steht. Sie trägt ein feines blaues Kleid, und Ihr Teint ist wie geschmolzenes Gold. Sie
bedeckt ihr schönes, lächelndes, lotusartiges Gesicht halb mit dem Rand ihres Gewandes,
und auf d i e s e m bezaubernden Gesicht tanzen ihre rastlosen Augen wie Kakorî-Vögel.
Mit Daumen und Zeigefinger bietet sie dem Lotosmund ihres Geliebten Tåmbüla an. Ihre
prallen, erhobenen Brüste sind mit einer Perlenkette geschmückt. Ihre Taille ist schlank,
und ihre breiten Hüften sind mit einem kiõki∫î-målå umrahmt. Sie trägt juwelenbesetzte
Ohrringe, Armreifen und Armbänder. An ihren Lotusfüßen trägt sie bimmelnde goldene
Fußglocken und an den Zehen juwelenbesetzte Ringe. Jeder Teil Ihres anmutigen und
bezaubernden Körpers ist von transzendenter Schönheit. Sie ist völlig in ånanda-rasa
versunken, befindet sich in der Blüte der Jugend und ist sehr glücklich und zufrieden. Oh
König der Bråhmaṇas! Śrî Rådhås sakhîs sind ihr in Alter und Eigenschaften ähnlich. Sie sind
sehr hingebungsvoll bei ihren sevås, dem Fächeln mit einer cåmara und so weiter.

133
(361)

atha ca----
dîvyad-v®ndåra∫ya-kalpa-drumådhaỤ-
Ωrîmad-ratnågåra-siµhåsana-sthau
Ωrîmad-rådhå-Ωrîla-govinda-devau
pre߆hålîbhiỤ sevyamånau smaråmi

In der Caitanya-caritåm®ta heißt es: Ich erinnere mich an Śrî Rådhå-Govindadeva, wie
er auf einem juwelenbesetzten Thron unter einer kalpa-v®kßa sitzt, im transzendent
schönen Wald von V®ndåvana. Dort werden sie ständig von ihren liebsten sakhîs bedient.

(362)

smared evaµ krame∫aiva


siddha-dehena sådhakaỤ
sa-sådhanena padmasya
vrajeΩau keΩara-sthitau

Nach der zuvor beschriebenen Methode soll der Sådhaka in seinem Siddha-deha fleißig
über Śrî Śrî Rådhå-Govinda meditieren, der sich im keΩara des Yoga-pî†ha-Lotus befindet.

So endet die Śrî Śrî Gaura-govindårcana-smara∫a-paddhatiỤ von Śrî Dhyånacandra


Gosvåmî.

❁ ❁ ❁

Śrī Śrī Rādhā-k‫?؟‬ṇā??a-kālīya-līlā-smaraṇa-krama-pad- dhatiḳ

Pūjā und Mantra-japa

(1)

evaµ padmopari dhyåtvå


rådhå-k®ß∫au tatas tayoỤ
a߆a-kålocitåµ sevåµ
vidadhyåt siddha-dehataỤ

134
guru-vargåjñayå tatra
püjayed rådhikå-harî

Auf diese Weise soll der Sådhaka über Śrî Śrî Rådhå-K®ßṇa meditieren, die auf einem
Lotus sitzt. Danach soll er in seinem siddha-deha auf Anweisung seines guru-varga dem
göttlichen Paar, das auf diesem Lotus steht, püjå anbieten.

(2)

båhya-püjåµ tataỤ k®två


pådyam arghyaµ krame∫a ca
vidhi-pürvaka-ΩuΩrüßå-
nantaraµ sådhakaỤ kramåt
dvåtriµΩad-akßara-mukhån
japen mantrån atandritaỤ

Dann soll er äußerlich püjå machen, indem er die upacåras wie pådya, arghya usw.
gemäß der zuvor beschriebenen Methode darbringt. Danach soll der sådhaka sehr dili-
sanft das Japa des 32-silbigen Pradhåna-Mantras ausführen.

(3-4)

mahå-mantraµ japed
ådau daΩår∫aµ tad-
antaram tataỤ Ωrî-rådhikå-
mantraµ gåyatrîµ kåmikîµ
tataỤ

tato yugala-mantraµ ca
japed råsa-sthalî-pradam
tato '߆ånåµ sakhînåµ ca
japen mantrån yathå-kramam
tato '߆a-mañjarî∫åµ ca
sva-sva-mantrån kramåj japet

Er soll zuerst das Mahå-Mantra, dann das zehnsilbige Mantra, das Ωrî-rådhå-Mantra
und das Ω r î - r å d h å - g å y a t r î rezitieren, was seinen höchsten Wunsch, prema zu erlangen,
erfüllen wird. Danach soll er das yugala-mantra rezitieren, das die råsa-sthalî offenbart, und
dann die jeweiligen mantras der a߆a-sakhîs und a߆a-mañjarîs.

135
A??a-kālīya-sūtra

(5-6)

a߆a-kålîya-sütram å h a , yathå----

niΩåntaỤ pråtaỤ pürvåhno


madhyåhnaΩ cåparåhnakaỤ
såyaµ p r a d o ß o r å t r i Ω
ca kålå a߆au yathå-
kramam

madhyåhno yåminî cobhau


ßa∫-muhürta-mitau sm®tau
tri-muhürta-mitå jñeyå
niΩånta-pramukhåỤ pare

Das A߆akålîya-sütra sagt: Die acht Zeitabschnitte des Tages sollen in dieser
Reihenfolge bekannt sein: ----niΩånta (Ende der Nacht), pråtaỤ (Morgen), pürvåhna
(Vormittag), madhyåhna (Mittag), a p a r å h n a (Nachmittag), såyaµ (früher Abend),
pradoßa (Einbruch der Nacht) und råtri (Nacht). Die Zeiträume madhyåhna und råtri
dauern jeweils sechs muhürtas (1 muhürta = 48 Minuten, also 6 muhürtas = 4 Stunden, 48
Minuten) und die anderen jeweils drei muhürtas (2 Stunden, 24 Minuten).

Sevā im Siddha-deha

(7)

teßu siddha-dehena sevanaµ yathå sanat-kumåra-saµhitåyåm, Ωrî-nårada uvåca----

bhagavan sarvam åkhyåtaµ


yad yat p®ß†haµ tvayå guro
adhunå Ωrotum icchåmi
råga-mårgam anuttamam

In seinem Siddha-deha soll der Sådhaka während all dieser Zeitperioden sevå an Śrî
Śrî Rådhå-Govinda verrichten. Im Sanat-kumåra Saµhitå sagt Śrî Nårada zu Śrî SadåΩiva:
"O Bhagavan! O Guru! Du hast mir freundlicherweise auf alle meine Fragen geantwortet.
Jetzt möchte ich etwas über den besten aller Wege erfahren, råga-mårga-bhajana."

136
(8)

Ωrî-sadåΩiva uvåca----
sådhu p®ß†haµ tvayå vipra
sarva-loka-hitaißi∫å
rahasyam api vakßyåmi
tan me nigaditaµ Ω®∫u

SadåΩiva antwortete: "O Bråhmaṇa! In dem Wunsch, der ganzen Welt zu nützen, hast
du eine schöne Frage gestellt. Auch wenn es ein großes Geheimnis ist, werde ich es d i r
beschreiben. Bitte höre zu.

(9)

parakîyåbhimåninyas
tathåsya ca priyå
janåỤ pracure∫aiva
bhåvena ramayanti
nija-priyam

"Śrî K®ßṇas gopî-ga∫a, die die Stimmung von Geliebten haben, treiben immer liebevoll
Liebessport mit Ihm.

(10)

åtmånaµ cintayet tatra


tåsåµ madhye manoramåm
rüpa-yauvana-sampannåµ
kiΩorîµ pramadåk®tim

"Der sådhaka soll über sich selbst meditieren, als ob er sich inmitten dieser gopî-ga∫a
befände und die Gestalt eines schönen und bezaubernden jungen Mädchens besäße.

(11)

nånå-Ωilpa-kalåbhijñåµ
k®ß∫a-bhogånurüpi∫îm
prårthitåm api k®ß∫ena
tato bhoga-paråõ-mukhîm

"Diese bezaubernde kiΩorî ist sehr erfahren in den verschiedenen schönen Künsten
und g e f ä l l t Śrî K ® ß ṇ a sehr g u t . Wenn K®ßṇa jedoch intime Vergnügungen mit ihr
wünscht, wird sie nicht zustimmen.
137
(12-14)

rådhikånucarîµ nityaµ
tat-sevana-paråya∫åm
k®ß∫åd apy adhikaµ prema
rådhikåyåµ prakurvatîm

prîtyånudivasaµ yatnåt
tayoỤ saõgama-kåri∫îm
tat-sevana-sukhåsvåda-
bhare∫åtisunirv®tåm

ity åtmånaµ vicintyaiva


tatra sevåµ samåcaret
bråhma-muhürtam årabhya
yåvat såntå mahå-niΩå

"Sie ist eine von Śrî Rådhikås Gefährtinnen und ihr stets ergeben, ihr zu dienen. Sie hat
mehr Liebe für Rådhå als für K®ßṇa. Mit großer Zuneigung und Fürsorge bemüht sie sich
täglich um deren Vereinigung, und weil sie das Glück dieses sevå schmeckt, ist sie über alle
Maßen zufrieden. Auf diese Weise meditierend, soll der sådhaka, beginnend mit der
bråhma-muhürta durch die acht Zeitperioden bis zum Einbruch der Nacht, den sevå
liebevoll ren- derieren."

(15-17)

Ωrî-nårada uvåca----
harer atra gatåµ lîlåµ
Ωrotum icchåmi
tattvataỤ lîlåm ajånatåµ
sevyo manaså tu
kathaµ hariỤ

Ωrî-sadåΩiva uvåca----
nåhaµ jånåmi tåµ lîlåµ
harer nårada tattvataỤ
v®ndå-devîµ samågaccha
så te lîlåµ pravakßyati

avidüre itaỤ
sthånåt keΩî-tîrtha-
samîpataỤ

138
sakhîbhiỤ saµv®tå såste
govinda-paricårikå

Śrî Nårada sagte: "Ich möchte wirklich etwas über den a߆a-kåla-lîlå von Śrî Hari
erfahren, denn wie kann jemand ohne Kenntnis des lîlå månasî-sevå ausführen?" Śrî
SadåΩiva antwortete: "Eigentlich verstehe i c h d e n h a r i - l î l å nicht wirklich. Du
solltest dich an Śrî V®ndådevî wenden; sie kann es d i r beschreiben. Sie ist eine Dienerin
von Śrî Govinda und hält sich zusammen mit den anderen sakhîs an einem Ort in der Nähe
von KeΩî-tîrtha auf."

A??a-kāla-sevā

(18-21)

Ωrî-sanat-kumåra uvåca----
ity uktas taµ parikramya
guruµ natvå punaỤ
punaỤ v®ndå-sthånaµ
jagåmåsau nårado muni-
sattamaỤ

v®ndåpi nåradaµ d®ß†vå


pra∫amyåpi punaỤ punaỤ
uvåca taµ muni-Ωre߆haµ
katham atrågatis tava

Ωrî-nårada uvåca----
tvatto veditum icchåmi
naityikaµ caritaµ hareỤ
tad ådito mama bruhi
yadi yogyo 'smi Ωobhane

Ωrî-v®ndå-devy uvåca----
rahasyaµ tvåµ pravakßyåmi
k®ß∫a-bhakto 'si nårada
na prakåΩyaµ tvayå hy etad
guhyåd guhyataraµ mahat

Nachdem er die Worte seines Gurus gehört hatte, umarmte ihn dieser höchst
tugendhafte Weise Śrî Nårada und erwies ihm wiederholt seine Ehrerbietung. Dann ging er
zu Śrî V®ndådevî. Als er Nårada sah, erwies V®ndådevî ihm ihre Ehrerbietung und fragte
ihn: "Warum bist du hierher gekommen?" Nårada antwortete: "Ich möchte von dir über

139
Śrî Haris nitya-lîlå hören. O Schöner, wenn ich würdig bin, es zu erfahren, beschreibe mir
bitte alles." Śrî

140
V®ndå antwortete: "O Nårada, du bist ein k®ß∫a-bhakta. Du bist sicherlich würdig zu
hören. Ich werde dir dieses Geheimnis beschreiben, aber du darfst es nicht an
irgendeinem Ort wiederholen, denn es ist höchst vertraulich und erhaben."

(22-27)

atha niΩånta-sevå----
madhye v®ndåvane ramye
pañcåΩat-kuñja-ma∫ḍite
kalpa-v®kßa-nikuñje tu
divya-ratna-maye g®he

nidritau ti߆hatas talpe


nibiḍåliõgitau mithaỤ
mad-åjñå-kåribhiỤ paΩcåt
pakßibhir bodhitåv api

gåḍhåliõgana-nirbhedam
åptau tad-bhaõga-kåtarau
na manas kurutas talpåt
samutthåtuµ manåg api

tataΩ ca Ωårikå-saµghaiỤ
Ωukådyair api tau muhuỤ
bodhitau vividhaiỤ padyaiỤ
sva-talpåd udati߆hatåm

upavi߆au tato d®ß†vå


sakhyas talpe mudånvitau
praviΩya cakrire sevåµ
tat-kålasyocitåµ tayoỤ

punaΩ ca Ωårikå-våkyair
utthåya tau sva-talpataỤ
gacchataỤ sva-sva-
bhavanaµ bhîty-
utka∫†håkulau mithaỤ

iti niΩånta-sevå

Erstens, der niΩånta-sevå: Śrî V®ndå sagte: "Das Zentrum des schönen V®ndåvana-
Waldes ist mit fünfzig bezaubernden kuñjas geschmückt. In einem dieser Kuñjas, gefüllt
mit kalpa-v®kßas, in
141
einer Hütte aus transzendentalen Edelsteinen, liegen Śrî Śrî Rådhå-K®ßṇa schlafend auf
einem Bett und umarmen s i c h eng. Nachdem sie von meinen Ordensträger-Vögeln
geweckt worden sind, fühlen sie sich bei dem Gedanken, ihre enge Umarmung zu brechen,
unwohl und haben kein Verlangen, sich vom Bett zu erheben. Schließlich, nachdem die
Ωuka-Ωårikå-ga∫a (männliche und weibliche Papageien) i h n e n v e r s c h i e d e n e
G e d i c h t e rezitiert haben, erheben sie sich und sitzen g l ü c k s e l i g zusammen a u f
d e m Bett. Dann treten die sakhîs ein und vollführen verschiedene sevås, die dem Anlass
angemessen sind. Nachdem sie noch mehr von der Ωårikå-ga∫a gehört haben, stehen sie
auf und kehren voller Angst und Sorge heimlich in ihre jeweiligen Häuser zurück. So endet
der niΩånta-lîlå.

(28-31)

atha pråtaỤ-sevå----
pråtaΩ ca bodhito måtrå
talpåd utthåya satvaram
k®två k®ß∫o danta-
kå߆haµ baladeva-
samanvitaỤ

måtrånumodito yåti
goΩålåµ
dohanotsukaỤ
rådhåpi bodhitå v®ddha-
vayasyåbhiỤ sva-talpataỤ

utthåya danta-kå߆hådi
k®tvåbhyaõga samåcaret
snåna-vedîµ tato gatvå
snåpitå lalitådibhiỤ

bhüßå-g®haµ vrajet tatra


vayasyå bhüßayanty api
bhüßa∫air vividhair divyair
gandha-målyånulepanaiỤ

"Als nächstes kommt der Morgen (pråtaỤ) sevå: Am Morgen wird Śrî K®ßṇa von Mutter
YaΩodå geweckt, und nachdem Er schnell aus dem Bett gestiegen ist, putzt Er sich
zusammen mit Śrî Baladeva die Zähne. Dann geht Er mit der Erlaubnis Seiner Mutter eifrig
zum goΩålå, um die K ü h e z u melken.
"Śrî Rådhå wird von einigen der älteren sakhîs geweckt und erhebt sich aus dem Bett.
Dann putzt sie sich die Zähne, und nachdem sie mit Öl massiert wurde, geht sie zur snåna-
vedî (Badeplattform). Sie wird von Lalitå und den anderen sakhîs gebadet und betritt dann
142
den Ankleideraum, wo sie mit einem schönen Kleid und Schmuck, herrlichem Parfüm,
Girlanden und Salben geschmückt wird.

143
(32)

tataΩ ca sva-janais tasyåỤ


ΩvaΩrüµ samprårthya
yatnataỤ paktum åhüyate
tür∫aµ
sa-sakhî så yaΩodayå

"Danach schickt Mutter YaΩodå eine ihrer Mägde, um Rådhås Schwiegermutter zu


bitten, Śrîmatî und ihre sakhîs schnell kommen z u lassen und zu kochen."

(33-36)

Ωrî-nårada uvåca----
katham åhüyate devi
påkårthaµ så yaΩodayå
satîßu påka-kartrîßu
rohi∫î-pramukhåßv api

Ωrî-v®ndovåca----
durvåsaså svayaµ datto
varas tasyai maharßi∫å
iti kåtyåyanî-vaktråc
chrutam åsîn mayå
purå

tvayå yat pacyate devi


tad-annaµ mad-anugrahåt
mi߆aµ svådv-am®ta-sparddhi
bhoktur åyußkaraµ tathå

ity åhvayati tåµ nityaµ


yaΩodå putra-vatsalå
åyußmån me bhavet putraỤ
svådu-lobhåt tathå satî

Śrî Nårada sagte: "O Devî, warum ruft Mutter YaΩodå nach Śrî Rådhå, wenn Śrî Rohiṇî
als die beste aller Köchinnen bekannt ist?"
Śrî V®ndå antwortete: "Maharßi Durvåså hat Śrî Rådhå persönlich einen Segen gegeben.
Ich habe dies zuvor aus dem Mund von Śrî Kåtyåyanî gehört. Durvåså hat gesagt: "Oh Devî
(Rådhe), durch meine Gnade wird jede Speise, die Du kochst, sehr köstlich sein und den
Geschmack von Nektar herausfordern. Wer auch immer diese Speise isst, wird ein längeres
Leben haben.' Aus diesem Grund ruft Mutter YaΩodå immer Śrî Rådhikå zum Kochen. Sie
144
meint: 'Bei meinem

145
Sohn, der eifrig die köstliche und reine Nahrung isst, die von der Hand von Śrî Rådhå
zubereitet wurde, wird ein langes Leben haben.'

(37)

ΩvaΩrvånumoditå såpi
h®ß†å nandålayaµ vrajet
sa-sakhî-prakarå tatra
gatvå påkaµ karoti ca

"Nachdem sie die Erlaubnis ihrer Schwiegermutter erhalten hatte, begaben sich Śrî
Rådhå und ihr sakhî- ga∫a in Ekstase zum Haus von Nanda Mahåråja, um das Kochen zu
übernehmen.

(38-42)

k®ß∫o 'pi dugdhvå gåỤ kåΩcid


dohayitvå janaiỤ paråỤ
ågacchati pitur våkyåt
sva-g®haµ sakhibhir v®taỤ

abhyaõga-mardanaµ k®två
dåsaiỤ saµsnåpito mudå
dhauta-vastra-dharaỤ sragvî
candanåkta-kalevaraỤ

dvi-phåla-baddha-keΩaiΩ c a
grîvå-bhålopari sphuran
candråkåra-sphurad-bhåla-
tilakålaka-rañjitaỤ

kaõka∫åõgada-keyüra-
ratna-mudrålasat-karaỤ
muktåhåra-sphurad-vakßå
makaråk®ti-ku∫ḍalaỤ

muhur åkårito måtrå


praviΩed
bhojanålaye
avalambya karaµ måtur
baladevam anuvrataỤ

"K®ßṇa und die anderen melken alle Kühe, und dann, auf die Bitte von Nanda
146
Mahåråja, kehrt K®ßṇa in Sein Haus zurück, umgeben von Seinen sakhas. Dort
massieren Ihn einige der Diener mit Öl usw. und helfen Ihm bei Seinem Bad. Nach dem
Bad bieten sie Ihm saubere Kleidung, eine frische Girlande und Sandelholzpaste an. Auf
diese Weise sieht Er sehr schön aus. Dann wird das Haar über Seiner Stirn und Seinem
Nacken zu einem Haarknoten gebunden, und auf Seine Stirn wird ein Tilaka in Form
eines leuchtenden Mondes gemalt. Seine schönen Hände und Arme sind mit
Armreifen, Armbändern, Armbändern und einem juwelenbesetzten Siegelring
geschmückt. Auf Seiner Brust trägt Er eine attraktive Halskette und makaraförmige Ohrringe.
Nachdem Er wiederholt von Seiner Mutter gerufen wurde, nimmt Er ihre Hand und
betritt zusammen mit Śrî Baladeva und den sakhas den Speisesaal.

(43-45)

bhuktvå ca vividhånnåni
måtrå ca sakhibhir v®taỤ
håsayan vividhair våkyaiỤ
sakhîµs tair håsitaỤ svayam

itthaµ bhuktvå tathåcamya


divya-kha††opari kßa∫åt
viΩramet sevakair dattaµ
tåmbülaµ vibhajann adan

rådhåpi bhojanånandaµ
d®ß†vå yaΩodayåhüta
lalitådi-sakhî-v®tå
bhuõkte 'nnaµ lajjayånvitå

iti pråtaỤ-sevå

"Umgeben von Seiner Mutter und den sakhas isst K®ßṇa verschiedene Arten von
Nahrungsvorräten. Zu dieser Zeit reißen K®ßṇa und die sakhas lustige Witze und bringen
sich g e g e n s e i t i g zum Lachen. In dieses håsya-rasa versunken, beenden sie nach und
nach ihre Mahlzeiten. Nachdem Er Seinen Mund ausgespült hat, ruht K®ßṇa noch eine
kurze Weile und legt sich bequem auf ein weiches Bett. Dann teilen Er und die sakhas das
von den Dienern angebotene tåmbüla und essen es. Śrî Rådhå sieht heimlich zu, wie K®ßṇa
selig Seine Mahlzeit verzehrt, und dann, wenn Er von Mutter YaΩodå gerufen wird, nimmt
Er schüchtern Seine Mahlzeit ein, während Er von Śrî Lalitå und den anderen s a k h î s
umgeben ist. Auf diese Weise wird pråtaỤ-sevå ausgeführt.

(46-50)

atha pürvåhna-sevå----
147
gopa-veΩa-dharaỤ
k ® ß ∫ o dhenu-v®nda-
puraỤ-saraỤ vraja-våsi-
janaiỤ prîtyå sarvair
anugataỤ pathi

pitaraµ måtaraµ natvå


netråntena priyå-ga∫ån
yathåyogyaµ tathå cånyån
sannivartya vanaµ vrajet

vanaµ praviΩya sakhibhiỤ


krîḍitvå ca kßa∫aµ tataỤ
vañcayitvå ca tån sarvån
dvi-traiỤ priya-sakhair yutaỤ

saõketakaµ vrajed dharßåt


priyå-sandarΩanotsukaỤ
såpi k®ß∫e vanaµ yåte
d®ß†vå taµ g®ham ågatå

süryådi-püjå-vyåjena
kusumådy-åh®ti-cchalåt
vañcayitvå gurün yåti
priya-saõgecchayå vanaµ

iti pürvåhna-sevå

"Dann kommt der pürvåhna-sevå. Als Kuhhirtenjunge gekleidet, geht Śrî K®ßṇa mit vielen,
vielen Kühen vor Ihm in den Wald. Alle Vrajavåsîs folgen Ihm liebevoll, und während Er
Seinem Vater und Seiner Mutter Ehrerbietung erweist, wirft Er auch der gopî-ga∫a
einen liebevollen, langen Seitenblick zu. Dann erweist Er den übrigen Vrajavåsîs die
gebührende Ehrerbietung, überredet sie, zurückzugehen, und geht weiter zum Wald.
Er betritt den Wald zusammen mit den Sakhas, und eine Zeitlang spielen sie
zusammen. Dann schleichen Er und zwei oder drei Seiner priya-sakhas durch einen
Einfall davon. Mit großer Begierde, Śrî Rådhå zu sehen, geht Er glückselig zum saõketa-
kuñja (vorher vereinbarter Treffpunkt). "Nachdem Śrî K®ßṇa den Wald betreten hat,
kehrt Śrî Rådhå zu ihrem Haus zurück. Unter dem Vorwand, Blumen usw. zu sammeln, um
sürya-püjå auszuführen, betritt sie dann den Wald
um sich mit ihrem Geliebten zu treffen. Auf diese Weise wird pürvåhna-sevå durchgeführt.

148
(51-53)

atha madhyåhna-sevå----
itthaµ tau bahu-yatnena
militvå sva-ga∫air v®tau
vihårair vividhais tatra
vane vikrîḍato mudå

syandolikå-samårüḍhau
sakhîbhir dolitau kvacit
kvacid ve∫uµ kara-srastaµ
priyayå coritaµ hariỤ

anveßayann upålabdho
vipralabdhaỤ priyå-ga∫aiỤ
håsito bahudhå tåbhir
h®ta-sva iva ti߆hati

"Dann, madhyåhna-lîlå: Auf diese Weise sind Śrî Rådhå und Śrî K®ßṇa mit viel Mühe
vereint. In jenem Wald, umgeben von ihren lieben Freunden, vergnügen sie sich
glückselig bei verschiedenen amourösen Vergnügungen. An einem Ort sitzen sie beide
auf einer Schaukel und werden von den sakhîs geschoben. Manchmal entreißt Śrî
Rådhå die Flöte aus K®ßṇas Hand und versteckt sie. Wenn Er sie sucht und nirgends
finden kann, wird Er deprimiert wie ein Mensch, der all seines Besitzes beraubt wurde.
Er wird nicht nur von Seinem priyå-ga∫a getäuscht, sondern wird auch zum Objekt
ihres Lachens.

(54-57)

vasanta-®tunå ju߆aµ
vana-kha∫ḍaµ kvacin mudå
praviΩya candanåmbhobhiỤ
kuõkumådi-jalair api

vißiñcato yantra-muktais
tat-paõkenåpi tau mithaỤ
sakhyo 'py evaµ vißiñcanti
tåΩ ca tau siñcataỤ
punaỤ

tathånyartusu ju߆åsu
krîḍato vana-råjißu

149
tat-tat-kålocitair nånå-
vihåraiỤ sa-ga∫au
dvija

Ωråntau kvacid v®kßa-mülam


åsådya muni-sattama
upaviΩyåsane divye
madhu-pånaµ pracakratuỤ

"An einem anderen Ort betreten Rådhå und K®ßṇa einen Teil des Waldes, der die
angenehmen Zeichen des Frühlings besonders gut zur Geltung bringt. Dort besprühen sie
sich gegenseitig mit einem Gefäß, das mit Candana, Kuõkuma, Wasser und Schlamm gefüllt
ist. Dann besprühen die sakhîs beide, und Rådhå-K®ßṇa besprüht die sakhîs.
"Oh Nårada! Auf diese Weise kehren Rådhå und K®ßṇa während der verschiedenen
angenehmen Jahreszeiten in den Wald zurück und nehmen zusammen mit ihren sakhîs
die für die jeweilige Zeit angemessenen Beschäftigungen auf. Oh Bester der Munis! An
einem Ort setzen sie sich, erschöpft von ihrem Sport, auf eine schöne åsana unter
einem kalpa-v®kßa und trinken zu viel Honig.

(58-62)

tato madhu-madonmattau
nidrayå mîlitekßa∫au
mithaỤ på∫iµ samålambya
kåma-bå∫a-vaΩaõgatau

riraµsu viΩataỤ kuñjaµ


skhalat-pådåbjakau pathi
tato vikrîḍatas tatra
kari∫î-yüthapau yathå

sakhyo 'pi madhubhir mattå


nidrayå pihitekßa∫åỤ
abhitaỤ kuñja-puñjeßu
sårvå eva vililyire

p®thag ekena vapußå


k®ß∫o 'pi yugapad vibhuỤ
sarvåsåµ sannidhiµ gacchet
priyå∫åµ parito muhuỤ

150
ramayitvå ca tåỤ sarvåỤ
kari∫î-gajaråḍ iva
priyayå ca tathå tåbhiỤ
sarovaram athåvrajet

"Nachdem sie so viel Honig getrunken haben, werden sie berauscht. Mit geschlossenen
Augen, weil sie schläfrig sind, halten sie s i c h a n den Händen und werden bald von
Amors Pfeilen verzaubert. Überwältigt von ihrem Verlangen, stolpern sie vom Weg in einen
Kuñja, wo sie sich lieben wie ein Elefantenkönig und seine Gefährtin.
"Wie Rådhå und K®ßṇa trinken auch die sakhîs zu viel Honig und werden
b e r a u s c h t . Auch sie werden schläfrig, stolpern in kuñjas in alle Richtungen und
verschwinden. Dann dehnt sich der mächtige Śrî K®ßṇa in viele identische Formen aus und
macht gleichzeitig mit allen sakhîs immer w i e d e r Liebe. So wie der König der Elefanten
mit seiner Gruppe von Elefantendamen tanzt, so tanzt Śrî K®ßṇa mit all Seinen sakhîs. Dann
gehen Rådhå-K®ßṇa und die sakhî-ga∫a alle zu Śrî Rådhå-kuṇ∂a zum Wassersport."

(63-65)

Ωrî-nårada uvåca----
v®nde Ωrî-nanda-putrasya
mådhurya-krîḍane katham
aiΩvaryasya prakåΩo ' bhüd
iti me chindhi saµΩayam

Ωrî-v®ndovåca----
mune mådhurya-mayy asti
lîlå-Ωaktir harer d®ḍhå
tayå p®thak-k®taỤ krîḍed
gopikåbhiỤ samaµ hariỤ

rådhayå saha rüpe∫a


nijena ramate svayam
iti mådhurya-lîlåyåỤ
Ωaktir neΩatåyå hareỤ

Śrî Nårada sagt: "O V®ndå, warum zeigt Śrî Nandanandana dieses aiΩvarya der
Ausdehnung seiner selbst, während er mit dem mådhurya-Sport der Liebe zu den gopîs
beschäftigt ist? Bitte löse meine Verwirrung auf."
Śrî V®ndå antwortet: "Oh Muni, die lîlå-Ωakti von Śrî Hari ist mådhuryamayî (voll von
Süße). Durch diese Ωakti dehnt Er sich aus und vergnügt sich individuell mit den gopîs, aber
Er vergnügt sich mit Śrî Rådhå in Seiner eigenen ursprünglichen Form. Durch die Wirkung
dieser mådhuryamayî-

151
lîlå-Ωakti, niemand weiß, dass er Gott ist.

(66-69)

jala-sekair mithas tatra


krîḍitvå sa-ga∫au tataỤ
våsaỤ-srak-candanair divya-
bhüßa∫air api bhüßitau

tatraiva sarasas tîre


divya-ratna-maye g®he
aΩnîtaỤ phala-mülåni
kalpitåni mayaiva hi
haris tu prathamaµ
bhuktvå kåntayå
pariveΩitam
dvi-tråbhiỤ sevito gacchec
chayyåµ pußpa-vinirmitåm

tåmbülair vyajanais tatra


påda-saµvåhanådibhiỤ
sevyamåno bh®Ωantåbhir
moditaỤ preyasîµ smaran

"Danach treiben Rådhå-K®ßṇa und die sakhîs Sport in Śrî Rådhå-kuṇ∂a, indem sie sich
g e g e n s e i t i g m i t Wasser bespritzen. Dann werden KiΩorî-KiΩora mit schönen
Kleidern, O r n a m e n t e n , Kandana und Girlanden geschmückt. Danach e s s e n sie in
einer Hütte aus himmlischen Edelsteinen eine Mahlzeit aus Früchten und Wurzeln, die ich
für sie gesammelt habe. Śrî K®ßṇa isst zuerst die Früchte und Wurzeln, die Ihm von Śrî
Rådhå serviert werden, und dann legt Er sich auf ein Bett aus Blumenblättern, wo Er von
zwei oder drei der sakhîs bedient wird. Sie bieten Ihm tåmbüla an, fächern Ihm Luft zu und
massieren Seine Lotosfüße, und die ganze Zeit über bleibt Er in angenehmen Gedanken an
Śrî Rådhå versunken.
(70-72)

Ωrî-rådhåpi harau
supte sa-ga∫å
muditåntarå kånta-
dattaµ prîta-manå
ucchi߆aµ bubhuje tataỤ

kiñcid evo tato bhuktvå


vrajec chayyå-niketanam
152
dra߆uµ kånta-mukhåmbhojaµ
cakorîvan niΩå-karam

tåmbüla-carvitaµ tasya
tatratyåbhir niveditam
tåmbülåny api cåΩnåti
vibhajanti priyålißu

"Dann, während Śrî K®ßṇa sich hinlegt, sitzt Śrî Rådhå glückselig bei Ihren sakhîs und
isst die Reste, die Ihr Geliebter liebevoll für sie hinterlassen hat. So wie ein cakorî-Vogel mit
großer Geschwindigkeit fliegt, um den Mond zu sehen, isst Śrî Rådhå nur eine kleine Menge
und geht dann schnell zur Ωayana-mandira (Schlafgemach), um das mondähnliche Gesicht
von Śrî K®ßṇa zu sehen. Dort geben K®ßṇas dåsîs Rådhå die zerkauten Reste Seiner
tåmbüla, von denen sie einen Teil an ihre priya-sakhîs weitergibt und einen anderen Teil
selbst isst.

(73-75)

k®ß∫o 'pi tåsåµ ΩuΩrüßuỤ


svacchandaµ bhåßitaµ mithaỤ
pråpta-nidra ivåbhåti
vinidro 'pi pa†åv®taỤ

tåΩ ca kßvelîµ kßa∫aµ k®två


mithaỤ kånta-kathåΩrayåỤ
vyåja-nidråµ harer jñåtvå
kutaΩcid anumånataỤ

vim®Ωya vadanaµ d®gbhiỤ


paΩyantyo 'nyonya-månanam
lînå iva lajjayå syuỤ
kßa∫am ucur na kiñcanam

"Obwohl er von den Gopîs geweckt wird, die frei über Ihn sprechen, tut K®ßṇa so, als
schliefe er, zugedeckt von Seinem Tuch. In k®ß∫a-kathå vertieft, scherzen und lachen die
gopîs eine Weile. Dann bemerkt jemand, dass K®ßṇas Schlaf nur vorgetäuscht ist. Sie
schauen sich g e g e n s e i t i g an, werden ganz still und versinken in Verlegenheit.

(76)

kßa∫åd eva tato vastraµ


dürî-k®tya tad aõgataỤ

153
sådhu nidråµ gato 'sîti
håsayantyo hasanti tam

"Nach einem Moment ziehen sie das Tuch von K®ßṇas Körper und sagen: 'K®ßṇa! Du
hast einen sehr guten Schlaf gehabt.' Als sie das sagen, lachen sie alle über Ihn, und Er lacht
auch.

(77-82)

evaµ tau vividhair håsai


ramamå∫au ga∫aiỤ
saha anubhüya kßa∫aµ
nidrå- sukhaµ ca muni-
sattama

upaviΩyåsane divye
sa-ga∫au vist®te mudå
pa∫î-k®tya mitho håra-
cumbåΩleßa-paricchadån

akßair vikrîḍitaỤ prem∫å


narmålåpa-puraỤsaram
paråjito 'pi priyayå
jitam ity avadan m®ßå

hårådi-graha∫e tasyåỤ
prav®ttas tåḍyate tayå
tayaivaµ tåḍitaỤ k®ß∫aỤ
kar∫otpala-saroruhaiỤ

vißa∫∫a-vadano bhütvå
gata-sva iva nårada
jito 'smi ca tvayå devi
g®hyatåµ yat pa∫î-k®tam

cumbanådi mayå dattam


ity uktvå ca tathåcarat
kau†ilyaµ tad-bhruvor dra߆uµ
Ωrotuµ tad-bhartsanaµ vacaỤ

"Auf diese Weise genießen Rådhå und K®ßṇa zusammen mit den sakhîs diesen håsya-
rasa, und nach kurzer Zeit fallen sie alle in einen sehr angenehmen Schlaf. Danach setzen
sie sich alle auf eine große, schöne åsana, um påΩå-khelå ( Würfel) zu spielen, wobei die
154
Einsätze e i n e Halskette, e i n

155
Kuss, eine Umarmung und Kleidung. In prema versunken, ist ihre Unterhaltung voller
Scherze und Lachen. In diesem Spiel besiegt Rådhå K®ßṇa, aber Er weigert sich, dies
zuzugeben. Er sagt vergeblich: "Ich habe gewonnen", und nimmt ihre Halskette usw. Dann
stößt Rådhå Ihn leicht mit dem Lotus aus Ihrem Ohr und der lîlå-kamala12 , die Sie in Ihrer Hand
trägt. Oh Nårada! Dann sagt K®ßṇa mit einem traurigen Gesicht, wie jemand, der gerade
seines ganzen Besitzes beraubt wurde: "O Devî! Es ist wahr; ich habe verloren. Ich werde
Dir jetzt den Kuss und die Umarmung geben, die Du versprochen hast. Bitte nimm ihn an.'
K®ßṇa sagt dies nur, um Rådhå die Stirn runzeln zu sehen und um zu hören, wie sie Ihn
ausschimpft.

(83-84)

tataỤ Ωårî-Ωukånåµ ca
Ωrutvå vågåhavaµ mithaỤ
nirgacchatas tataỤ
sthånåd gantukåmo g®haµ
prati

k®ß∫aỤ kåntåm anujñåpya


gavåm abhimukhaµ vrajet
så tu sürya-g®haµ
gacchet sakhî-ma∫ḍala-
saµyutå

"Nachdem Rådhå und K®ßṇa eine Gruppe männlicher und weiblicher Papageien in
einem Wortgefecht gehört hatten, beschlossen sie, nach Hause zu gehen, und verließen
diesen Ort. K®ßṇa verabschiedet sich von Rådhå und geht zur Kuhherde, während Rådhå
mit ihren sakhîs zur sürya-mandira geht, um püjå zu verrichten.
(85-87)

kiyad-düraµ tato gatvå


paråv®tya hariỤ punaỤ
vipra-veΩaµ samåsthåya
yåti sürya-g®haµ prati

süryaµ ca püjayet tatra


prårthitas tat-sakhî-janaiỤ
tad eva kalpitair vedaiỤ
parihåsyåvagarbhitaiỤ

tatas tå api taµ kåntaµ


parijñåya vicakßa∫åỤ
ånanda-sågare lînå
156
na viduỤ svaµ na cåparam

12 Ein lîlå-kamala ist eine Lotosblume, die als Spielzeug in den Händen gehalten wird.

157
"Nachdem er eine kurze Strecke gegangen ist, kehrt K®ßṇa als bråhma∫a gekleidet
zurück und betritt die sürya-mandira. Die gopîs bitten Ihn, den sürya-püjå zu vollziehen,
und Er gehorcht. Als sie K®ßṇa als bråhma∫a verkleidet sehen und Ihn einige lächerliche,
erfundene vedische Mantras singen hören (während Er innerlich lacht), erkennen Rådhå
und die anderen klugen gopîs bald, wer Er wirklich ist. Dann verschmelzen sie alle in einem
Ozean der Glückseligkeit und können weder sich selbst noch irgendjemand anderen
wiedererkennen.

(88)

vihårair vividhair evaµ


sårdha-yåma-dvayaµ mune
nîtvå g®haµ vajeßus tåỤ
sa ca k®ß∫o gavåµ vrajet
iti madhyåhna-sevå

"O Nårada Muni! Nachdem Śrî Rådhå und ihre sakhîs auf diese Weise 1 1/2 oder 2
yåmas lang (1 yåma = etwa 3 Stunden) verschiedene Vergnügungen genossen haben,
gehen Śrî K®ßṇa und ihre sakhîs nach Hause und kehren zur Kuhherde zurück. So,
madhyåhna-sevå.

(89)

athåparåhna-sevå----
saõgamya tu sakhîn k®ß∫o
g®hîtvå gåỤ samantataỤ
ågacchati vrajaµ karßann
uttåna-muralî-ravaiỤ

"Als nächstes kommt der aparåhna-sevå. Am späten Nachmittag vereint sich Śrî K®ßṇa
wieder mit Seinen sakhas. Die Kühe aus allen Richtungen durch die süßen Klänge Seiner
muralî-Flöte anlockend, führt K®ßṇa alle zurück nach Vraja.

(90-91)

tato nandådayaỤ sarve


Ωrutvå ve∫u-ravaµ hareỤ
go-dhüli-pa†alair vyåptaµ
d®ß†vå cåpi nabhaỤ-sthalam

vis®jya sarva-karmå∫i
striyo bålådayo 'pi ca

158
k®ß∫asyåbhimukhaµ yånti
tad-darΩana-samutsukåỤ

"Als Nanda Mahåråja, die Gopas, Frauen und Kinder den Klang von K®ßṇas Flöte hörten
und den Himmel in der Dämmerung sahen, der von den Hufen der Kühe mit Staub gefüllt
war, hörten sie alle auf, was sie gerade taten, und gingen eifrig zu K®ßṇa.

(92-95)

rådhikåpi samågatya
g®haµ snåtvå vibhüßitå
sampåcya kånta-bhogårthaµ
dravyå∫i vividhåni ca
sakhî-saµgha-yutå yånti
kåntaµ dra߆uµ samutsukåỤ

råja-mårge vraja-dvåri
yatra sarve vrajaukasaỤ
k®ß∫o 'py etån samågamya
yathåvad anupürvaΩaỤ

darΩanaiỤ sparΩanair våpi


smita-purvåvalokanaiỤ
gopa-v®ddhån
namaskåraiỤ kåyikair
våcikair api

så߆åõga-påtaiỤ pitarau
rohi∫îm api nårada
netrånta-sücitenaiva
vinayena priyås tathå

"Nachdem sie zu Hause angekommen ist, wird Śrî Rådhå gebadet und geschmückt.
Dann, nachdem sie viele köstliche Zubereitungen für Śrî K®ßṇas Vergnügen g e k o c h t
h a t , gesellt sie sich zu ihrem sakhî-ga∫a. Begierig darauf, ihren Geliebten zu sehen,
versammeln sie sich zusammen mit allen anderen Vrajavåsîs auf der Hauptstraße am Tor zu
Vraja. Als K®ßṇa ankommt, begrüßt Er sie alle gebührend, indem Er sich vor s i e stellt, sie
berührt oder mit lächelnden Seitenblicken begrüßt. O Nårada! Mit Seinem Körper und
Seinen Worten zollt Er den älteren Gopas Respekt. Indem Er die acht Teile Seines Körpers
auf dem Boden berührt, ehrt Er Seinen Vater, Seine Mutter und Rohiṇî-devî. Und mit
subtilen und bescheidenen Blicken aus den Augenwinkeln drückt Er Seine Zuneigung zu
Seiner priyå-ga∫a aus.

159
(96-97)

evaµ taiΩ ca yathå-


yogyaµ vrajaukobhiỤ
prapüjitaỤ gavålayaµ
tathå gåΩ ca
sampraveΩya samantataỤ

pit®bhyåm arthito yåti


bhråtrå saha nijålayam
snåtvå pitvå tathå kiñcid
bhuktvå måtrånumoditaỤ
gavålayaµ punar yåti
dogdhu-kåmo gavåµ payaỤ

ity aparåhna-sevå

"Auf diese Weise wird Śrî K®ßṇa von allen Vrajavåsîs herzlich empfangen. Nachdem Er
die Kühe in den goΩålå gebracht hat, kehren Er und Śrî Balaråma auf Bitten Seines Vaters
und Seiner Mutter in ihr eigenes Haus zurück. Dort nimmt Er ein Bad und isst und trinkt
eine Kleinigkeit. Dann möchte e r die Kühe melken und geht mit der Erlaubnis seiner
Mutter wieder zum GoΩålå. So, aparåhna-sevå.

(98)

atha såyaµ-sevå----
tåΩ ca dugdhvå dohayitvå
påyayitvå ca k å Ω c a n a
pitrå sårdhaµ g®haµ yåti
payo-bhåri-ΩatånugaỤ

"Dann, såyaµ-sevå: Nachdem K®ßṇa und die anderen die Kühe gemolken haben, geben
sie ihnen Wasser zu trinken. Dann kehren K®ßṇa und Sein Vater nach Hause zurück, gefolgt
von Hunderten von Menschen, die Milch tragen.

(99)

tatråpi måt®-v®ndaiΩ ca
tat-putraiΩ ca balena ca
saµbhuõkte vividhånnåni
carvya-cüßyådikåni c a

160
iti såyaµ-sevå

"Nachdem Er zu Hause angekommen ist, isst Er zusammen mit Seinen Müttern, ihren
Söhnen und Śrî Balaråma verschiedene köstliche Zubereitungen, einige zum Kauen, andere
zum Lutschen, usw. Also, såyaµ-sevå.

(100-101)

atha pradoßa-sevå----
tan-måtuỤ prårthanåt pürvaµ
rådhayåpi tadaiva hi
prasthåpyante sakhî-dvårå
pakvånnåni tad-ålayam

ΩlåghayaµΩ ca haris tåni


bhuktvå pitrådibhiỤ saha
sabhå-g®haµ vrajet taiΩ
ca ju߆aµ vandi-
janådibhiỤ

"Als Nächstes: pradoßa-sevå: Weil Mutter YaΩodå sie zuvor darum gebeten hatte, lässt
Śrî Rådhå zur Zeit von K®ßṇas Mahlzeit einige ihrer sakhîs alle Zubereitungen, die sie
gekocht hat, in K®ßṇas Haus bringen. Während des Essens lobt K®ßṇa all diese Speisen
immer w i e d e r . Dann geht Er in Begleitung Seines Vaters und der anderen in die
Versammlungshalle, wo Er von Gruppen von Sängern und Geschichtenerzählern erfreut
wird.

(102-104)

pakvånnåni g®hîtvå yåỤ


sakhyas tatra samågatåỤ
bahüni ca punas tåni
pradattåni yaΩodayå

sakhyå tatra tayå dattaµ


k®ß∫occhi߆aµ tathå rahaỤ
sarvaµ tåbhiỤ samånîya
rådhikåyai nivedyate

såpi bhuktvå sakhî-varga-


yutå tad-anupürvaΩaỤ
sakhîbhir ma∫ḍita ti߆hed
abhisartuµ mudånvitå
161
"Die sakhîs, die die Essensvorbereitungen nach Nandålaya gebracht hatten, kehren
zurück. In i h r e n Händen befinden sich viele Reste des Essens, das Mutter YaΩodå für Śrî
Rådhå und ihre Freunde geschickt hat. Ein sakhî (Dhani߆hå) legt den anderen sakhîs
heimlich K®ßṇas ad- haråm®ta in die Hände,13 die sie Rådhå anbieten. Sie und ihre sakhîs
essen all diese Speisen eine nach der anderen, und nach dem Essen schmücken die sakhîs
Śrî Rådhå glückselig, um sich auf ihre abhisåra (Reise, um ihren Geliebten zu treffen)
vorzubereiten.

(105-106)

prasthåpyate 'nayå kåcid


ita eva tataỤ sakhî
tayåbhisåritå så 'tha
yamunåyåỤ samîpataỤ

kalpa-v®ksa-nikuñje 'smin
divya-ratna-maye g®he
sita-k®ß∫a-niΩåyogya-
veΩa y å t i sakhî-yutå

"Rådhå schickt dann einen sakhî nach Nandålaya, um K®ßṇa zu informieren, wo der
saõketa-kuñja (geheime Versammlungsort) sein soll. Nachdem er Ihn informiert hat, kehrt
dieser sakhî zurück und veranlasst Rådhå, ihre abhisåra an einem Ort in der Nähe des
Yamunå zu beginnen. Rådhå und Ihre Frau sind entweder weiß oder dunkelblau gekleidet,
je nachdem, was für die jeweilige Nacht angemessen ist.
sakhîs kommen in einem Häuschen aus himmlischen Edelsteinen an, in einem kuñja voller
kalpa-v®kßas im Wald von V®ndåvana.

(107-109)

k®ß∫o 'pi vividhaµ tatra


d®ß†vå kautuhalaµ tataỤ
kavitvåni manojñåni
Ωrutvå ca gîtakåny api

13 Adharåm®ta bedeutet den Nektar Seiner Lippen, d.h. die Nahrung, die K®ßṇa
persönlich gekostet und dann auf Seinem Teller hinterlassen hat.

162
dhana-dhånyådibhis tåµΩ ca
prî∫ayitvå vidhånataỤ
j a n a i r åkårito måtrå
yåti Ωayyå-niketanam

måtari prasthitåyåntu
bhojayitvå tato g®håt
saõketakaµ kåntayåtra
samågacched alakßitaỤ

iti pradoßa-sevå

"In der sabhå-g®ha (Versammlungshalle) sieht K®ßṇa verschiedene kuriose Dinge und
hört reizvolle Gedichte und Lieder. Danach befriedigt Er die Darsteller mit Geld, Reis usw.,
so wie es der traditionelle Brauch ist. Dann geht Er, nachdem Er von Seiner Mutter und
anderen gerufen wurde, in Sein Ωayana-g®ha (Schlafgemach). Wenn Seine Mutter Ihn
füttert und dann geht, schleicht sich K®ßṇa heimlich aus dem Haus und geht zur saõketa-
kuñja, um Rådhå zu treffen. So, pradoßa-sevå.

(110-112)

atha råtri-sevå----
militvå tåv ubhåv atra
krîḍato vana-råjißu
vihårair vividhair håsya-
låsya-gîta-puraỤsaraiỤ

sårdha-yåma-dvayaµ nîtvå
råtrer evaµ vihårataỤ
sußupsü viΩataỤ kuñjaµ
pañca-ßåbhir alakßitau

nirv®nta-kusumaiỤ kl®pte
keli-talpe manorame
suptåvati߆hatåµ tatra
sevyamånau priyålibhiỤ

iti råtri-sevå

"Nächster råtri-sevå: Nachdem sie sich vereinigt hatten, vergnügten sich Rådhå und
K®ßṇa im Wald in verschiedenen Vergnügungen voller Lachen, Tanz und Gesang. Indem sie
sich auf diese W e i s e vergnügen, 1 1/2

163
oder 2 yåmas der Nacht vergehen (4 1/2 bis 6 Stunden). Mit dem Wunsch zu schlafen,
schleichen sie sich mit fünf oder sechs ihrer sakhîs in eine kuñja. Dann schlafen Rådhå und
K®ßṇa, von den sakhîs bedient, auf einem Bett aus stiellosen Blumen ein. So, råtri-sevå."

Diskussion über Rādhā-K‫?؟‬ṇa Rasa

(113-120)

Ωrî-nårada uvåca----
Ωrotum icchåmi bho deva
vraja-råja-sutasya ca
v®ndåvane rasaµ divyaµ
rådhayaikåntikaµ saha

Ωrî-sadåΩiva uvåca----
Ω®∫u nårada vakßyåmi
rådhå-k®ß∫a-rasaµ Ωuciµ
su-gopyaµ paramodåraµ
na v a k t a v y a µ h i
kasyacit

aikåntika-rasåsvådaµ
kartuµ v®ndåvane mune
vraja-råja-kumåraµ ca
bahu-kålam abhåvayam

mayi prasannaỤ Ωrî-k®ß∫o


mantra-yugmam anuttamam
yugalåkhyaµ dadau
m a h y a µ svîyojjjvala-
rasåplutam

samabravît tadå k®ß∫aỤ


sva-Ωißyaµ måµ svakaµ rasam
bravîmi tvåµ Ω®∫ußvådya
brahmådînåm agocaram

vraja-råja-suto v®ndå-
vane pür∫atamo vasan
sampür∫a-ßoḍaΩa-kalå
vihåraµ kurute sadå

164
våsudevaỤ pür∫ataro
mathuråyåµ vasan puri
kalåbhiỤ pañca-daΩabhir
yutaỤ krîḍati sarvadå

dvårakådhipatir dvåra-
vatyåµ pür∫as tv asau vasan
catur-daΩa-kalåyukto
viharaty eva sarvadå

Nachdem er von Śrî V®ndådevî über lîlå gehört hat, wendet sich Śrî Nårada an Śrî
SadåΩiva und sagt: "Oh Deva! Ich möchte über den göttlichen rasa von Śrî Śrî Rådhå-K®ßṇa
in V®ndåvana hören."
Śrî SadåΩiva antwortet: "O Nårada! Das ujjvala-rasa von Śrî Śrî Rådhå-K®ßṇa ist das
höchste und vertraulichste Thema, aber ich werde darüber sprechen. Du solltest dies
nicht irgendjemandem offenbaren. O Muni! Um dieses aikåntika-v®ndåvana-rasa zu
kosten, habe ich sehr lange über Śrî Nandanandana meditiert. Da Śrî K®ßṇa mit mir
zufrieden war, gab er mir die Mantras, die als yugala-mantra bekannt sind und die mit
Seinem eigenen ujjvala-rasa überfüllt sind. Ich wurde Sein Schüler, und dann beschrieb Er
mir dieses rasa. O Ådya (Bester der Menschen)! Ich werde dir nun das beschreiben,
was selbst Brahmå unbekannt ist. Bitte höre zu. Śrî K®ßṇa ist vollkommen in Dvårakå
mit vierzehn Eigenschaften (kalås), noch vollkommener in Mathurå mit fünfzehn
Eigenschaften, und am vollkommensten in V®ndåvana mit sechzehn Eigenschaften.

(121-124)

ekayå kalayå dvåbhyåµ


mathurå-dvårakådhipau
v®ndåvana-pate rüpau
pür∫au sve sve pade rase

mathurå-nåtho v®ndåvanådhipåpekßayå svarüpe∫a lîlayå ca ekayå kalayå ünaỤ.


mathurå- lîlåyåµ mathuråyåµ ca sampür∫a-ßoḍaΩa-kalaỤ. tathå dvårakå-nåtho
v®ndåvanådhipåpekßayå svarüpe∫a lîlayå ca. dvåbhyåµ kalåbhyåm ü n a Ụ. dvårakåyåµ
dvårakå-lîlåyåµ ca pür∫a-
ßoḍaΩa-kalaỤ.

Ωrîr bhü-lîlå
yogamåyå
cintyåcintyå tathaiva
ca mohinî kauΩalîty
a߆au bahiraõgåΩ ca
ΩaktayaỤ lîlå prema-
165
svarüpå ca sthåpany
åkarßa∫î tathå

166
saµyoginî viyoginyå-
hlådinîty antaraõgikå

vraje Ω r î - k ® ß ∫ a -
c a n d r a s y a santi
ßoḍaΩa-ΩaktayaỤ
poßikå
madhurasyaiva
tasyaitå vai sanåtanåỤ

"Verglichen mit dem lîlå von K®ßṇa in V®ndåvana, hat Er in Seinem lîlå als Mathurånåtha
eine Eigenschaft weniger, und als Dvårakånåtha hat Er zwei Eigenschaften weniger. Śrî, bhü, lîlå,
yogamåyå, cin- tyå, acintyå, mohinî und kauΩalî bilden die bahiraõgå-Ωakti (äußere Energie)
von K®ßṇa. Lîlå (mådhuryamayî-lîlå-Ωakti), prema, svarüpå, sthåpanî, åkarßa∫î, saµyoginî,
viyoginî und hlådinî umfassen Seine antaraõgå-Ωakti (innere Energie). In Vraja dienen diese
sechzehn ewigen Ωaktis von Śrî K®ßṇacandra dazu, das madhura-rasa z u nähren.

(125-128)

hlådinî ya mahå-ΩaktiỤ
sarva-Ωakti-varîyasî
tat-såra-bhåva-rüpå Ωrî-
rådhikå parikîrtitå

tayå Ω r î - k ® ß ∫ a -
c a n d r a s y a kriḍåyåỤ
samaye m u n e tad-
åvi߆aµ våsudevaµ
saha kßîråbdhi-nåyakam

antarîkßya-gataµ kuryåc
chaktir åkarßa∫î hareỤ
krîḍånte sthåpayet tantu
sthåpanî k®ß∫a-dehataỤ

sampür∫a-ßoḍaΩa-kalaỤ
kevalo nanda-nandanaỤ
vikrîḍan rådhayå sårdhaµ
labhate paramaµ sukham

"Die Ωakti, die als hlådinî bekannt ist, ist die mahå-Ωakti, und sie ist größer als alle
anderen. Śrî Rådhikå ist die Form dieses essentiellen bhåva. O Muni! Zur Zeit von Śrî
Rådhå- K®ßṇas Sport entsteht die k®ß∫a-Ωakti, bekannt als åkarßa∫î. Sie zieht
167
KßîråbdhiΩåyî und Våsudeva an, die in K®ßṇas Körper verschmolzen sind, und trägt sie
dann in den Himmel fort.

168
Nur der lîlå von Rådhå-K®ßṇa bleibt zurück. Am Ende von K®ßṇas Sport mit Rådhå bringt
die Ωakti namens sthåpanî KßîråbdhiΩåyî und Våsudeva vom Himmel zurück und setzt sie
in K®ßṇas Körper. Sechzehn volle Jahre lang genießt Śrî K®ßṇa als Śrî Nandanandana allein
das transzendentale Glück im Sport mit Śrî Rådhå."

(129-130)

Ωrî-nårada uvåca----
gate madhu-purîµ k®ß∫e
vipralambha-rasaỤ katham
våsudeve rådhikåyåỤ
saµΩayaµ chindhi me prabho

Ωrî-sadåΩiva uvåca----
ΩaktiỤ saµyoginî kåmå
våmå Ωaktir viyoginî
hlådinî kîrtidå-putrî
caivaµ rådhå-trayaµ vraje

Śrî Nårada antwortet: "O Prabhu! Wenn Śrî K®ßṇa nach Madhupurî (Mathurå) geht, wie
kann Śrî Rådhå die vipralambha-rasa (Trennung) zu Ihm in Seiner Våsudeva-Form fühlen?
Mit anderen Worten, Śrî Rådhå hat ni߆hå in Śrî K®ßṇa, aber nicht in der Våsudeva-Form,
die in K®ßṇa existiert. Wenn K®ßṇa nach Mathurå geht, nimmt Er die Form von Våsudeva
an, wie ist es also möglich, dass das vipralambha-rasa zu dieser Zeit in Rådhå entstehen
kann? Bitte erkläre mir dieses Geheimnis."
Śrî SadåΩiva antwortet: "In Vraja existiert Śrî Rådhå in drei Formen: als Kåmå
(saµyoginî-Ωakti), Våmå ( viyoginî-Ωakti) und K î r t i d å - p u t r î (hlådinî-Ωakti).

(131-134)

mama prå∫eΩvaraỤ k®ß∫as


tyaktvå v®ndåvanaµ kvacit
kadåcin naiva yåtîti
jånîte kîrtidå-sutå

kåmå-våme na jånîta
iti ca brahma-nandana
råsårambha ivåntardhiµ
gatavån nanda-nandanaỤ

169
mathuråµ mathurå-nåtho
våsudevo jagåma ha
antar-hite nanda-sute
Ωrîmad-v®ndåvane mune

pravåsåkhyaµ rasaµ lebhe


rådhå vai kîrtidå-sutå
tato vadanti munayaỤ
pravåsaµ saõga-vicyutim

"Kîrtidå-sutå weiß: 'Mein PråṇeΩvara Śrî K®ßṇa verlässt V®ndåvana zu keiner Zeit und
aus keinem Grund.' Aber Kåmå und Våmå wissen das nicht. O Brahma-nandana! Śrî
Nandanandana verschwindet aus V®ndåvana auf dieselbe Weise, wie Er zu Beginn des
råsa-lîlå verschwindet. Mathurånåtha Śrî Våsudeva geht nach Mathurå.14 O Muni! Wenn
Nandanandana in V®ndåvana verschwindet, erfährt Kîrtidå-sutå Śrî Rådhå eine Art von
vipralambha-rasa, bekannt als pravåsa (ein Gefühl, dass der Geliebte in ein fernes Land
gegangen ist). Aus diesem Grund nennen die munis diese Art der Trennung pravåsa.

(135-137)

mama jîvana-netå ca
tyaktvå måµ mathuråµ gataỤ
iti vihvalitå våmå
rådhå yå virahåd abhüt

yamunåyåµ nimagnå så
prakåΩaµ gokulasya ca
golakaµ pråpya tatråbhüt
saµyoga-rasa-peΩalå

kåmå rådhå ca mathurå-


virahe∫a nipîḍitå
kurukßetraµ gatå tîrtha-
yåtrå-parama-lålaså

"Der Held meines Lebens hat mich verlassen und ist nach Mathurå gegangen. Bei
diesem Gedanken wird Våmå Rådhå von dem Gefühl der Trennung von K®ßṇa überwältigt
und ertrinkt im Yamunå. Dann betritt sie die himmlische Sphäre von Gokula und erlangt
saµyoga-rasa (Vereinigung) mit K®ßṇa. Doch Kåmå Rådhå, die durch K®ßṇas Weggang sehr
betrübt ist und sich danach sehnt, Ihn wiederzusehen, geht nach Kurukßetra, um dort
unter dem Vorwand, sich mit K®ßṇa zu vereinen, zu arbeiten.

14 Siehe Caitanya-caritåm®ta, Antya-lîlå 1.66.

170
eine tîrtha-yåtrå (heilige Pilgerreise) zu unternehmen.

(138-140)

nanda-nandana-bhåva-jña
uddhavo vrajam ågataỤ
såntvayißyan kîrtidåyåỤ
sutåµ måsa-dvaye gate

rådhåm åsvådayåmåsa
Ωrîmad-
bhågavatårthakaµ
kathåyåµ bhågavatyåntu
jåtåyåµ muni-puõgava

vrajendra-nandanaỤ Ωrîmåµs
tadå pratyakßatåµ gataỤ

ataeva pådmottara-kha∫ḍoktaµ dvårakådhipater v®ndåvanaµ prati-gamanaµ


kßîråbdhiΩåyyy åvi߆atvåt kßîråbdhiΩåyino dro∫ådînåµ labdha-vara-tvåt, teßåµ punaỤ sva-
sthåna-pråpa∫årtham evety avagantavyam. Ωrîmad-bhågavata-våkyånåm evaµ vicåro
'vagantavyaỤ padmottara- kha∫ḍe tu "kålindi-puline ramye" ity atra Ωrî-dvårakå-nåthasya Ωrî-
nanda-nandana-madhura-lîlå- saµdarΩane sotka∫†hatvåd vyoma-yånair etya Ωrî-v®ndåvane
måsa-dvayam uvåsety abhipråyo jñeyaỤ. tad yathå Ωrî-lalita-mådhave (8.34) "apari-
kalita-pürvaỤ" ityådi.

"Da Śrî Nandanandana den Geist von Śrî Uddhava kennt, kommt er nach Vraja, um
Kîrtidå-sutå Śrî Rådhå Trost zu spenden. Zwei Monate lang bleibt er dort und bringt Rådhå
dazu, die wahre Bedeutung des Śrîmad-Bhågavatam zu schmecken. O Bester der Munis!
Als sie diesen Bhågavatî-Kathå hört, erscheint Śrî Vrajendra-nandana direkt vor ihr.

Im oben erwähnten Uttara-kha∫ḍa des Padma Purå∫a wird dieses pramå∫a gegeben: Śrî
Dvårakånåtha, mit KßîråbdhiΩåyî Vißṇu in Seinem Körper verschmolzen, kehrte dann nach
V®ndåvana zurück, um Droṇa und andere an ihre Plätze im Devaloka zurückzuschicken. Sie
hatten zuvor einen Segen von KßîråbdhiΩåyî Vißṇu erhalten, der es ihnen ermöglichte, in
die Körper von Śrî Nanda usw. einzutreten, um den manifesten lîlå von Śrî K®ßṇa zu kosten.
Die Tatsache, dass K®ßṇa ewig in Vraja residiert, wird durch Aussagen im Śrîmad-
Bhågavatam bestätigt. Die Bedeutung von "kålindi-puline ramye" usw. aus dem Padma
Purå∫a ist, dass Śrî Dvårakånåtha, der sehr begierig war, Śrî Nandanandanas madhura-lîlå
zu sehen, in einem himmlischen Wagen nach Śrî V®ndåvana flog, wo Er zwei Monate lang
blieb. Dies wird auch im Śrî Lalita- mådhava-nå†aka (8:34) beschrieben, wo es heißt "apari-
kalita-pürvaỤ", usw.

171
(141)

iti te sarvam åkhyåtaµ


naityikaµ caritaµ hareỤ
påpino 'pi vimucyante
smara∫åd yasya nårada

"O Nårada! Ich habe dir alle täglichen Beschäftigungen von Śrî K®ßṇa beschrieben.
Indem du dich an diese lîlås erinnerst, werden selbst Sünder befreit."

Mantra-Japa nach A??a-kāla-sevā

(142-144)

a߆a-kålokta-ΩuΩrüßå-
nantaraµ sådhakaỤ kramåt
dvåtriµΩad-akßara-
mukhyån j a p e n
mantrån atandritaỤ

mahå-mantraµ japed
ådau daΩår∫aµ tad-
anantaram tataỤ Ωrî-
rådhikå-mantraµ gåyatrîµ
kåmakîµ tathå

tato yugala-mantraµ ca
japed råsa-sthalî-pradam
tato '߆ånåµ sakhînåµ ca
japen mantrån yathå-kramam
tataỤ ßa∫-mañjarî∫åµ ca
sva-sva-mantrån kramåj japet

Nachdem er sich mit diesem a߆a-kåla-sevå beschäftigt hat, soll der sådhaka fleißig (gemäß
der zuvor beschriebenen Methode) das zweiunddreißigsilbige mukhya-mantra (hare k®ß∫a
mahå-mantra) chanten. Dann soll er das zehnsilbige Mantra15 chanten, dann das Ωrî-rådhikå-
Mantra, gefolgt von dem prema-gebenden r å d h å - g å y a t r î . Danach soll er das yugala-
Mantra rezitieren, das den råsa-sthalî (den Ort des råsa-lîlå) offenbart. Dann soll er die
jeweiligen Mantras der acht Haupt-Sakhîs und der sechs Haupt-Mañjarîs sowie die Mantras von
Śrî Mañjulålî und Śrî Kaustürî Mañjarîs rezitieren.

172
15 klîµ gopîjana-vallabhåya svåhå

173
Die Frucht der Annahme von Gopī-bhāva

(145-146)

yathå ådi-purå∫e----
gopî-bhåvena ye bhaktå
måm eva paryupåsate
teßu tåsv iva tu߆o 'smi
satyaµ satyaµ dhanañjaya

veΩa-bhüßå-vayo-rüpair
gopikå-bhåvam åΩritåỤ
bhåvukîyåΩ ca tad-
bhåvaµ yånti påda-rajo
'rcanåt

Die Frucht der Annahme von gopî-bhåva durch den sådhaka wird in der Ådi Purå∫a
beschrieben, wo Śrî K®ßṇa sagt: "O Dhanañjaya! Jene bhaktas, die Mich in gopî-bhåva
verehren, machen Mich sehr glücklich. Weil sie den Staub der Lotusfüße der gopîs verehren
und das gopî-bhåva in ihrer Kleidung, ihrem Schmuck, ihrem Alter und ihrer Gestalt
annehmen, sind sie in der Lage, gopî-prema zu erlangen."

(147)

yathå ekåmra-purå∫e----
aho bhajana-måhåtmyaµ
v®ndåvana-pater hareỤ
pumån yoßid bhaved yatra
yoßid-åtma-samånikå

In der Ekåmra Purå∫a heißt es: Die wunderbare Süße der Verehrung von
V®ndåvaneΩvara Śrî K®ßṇa ist e r s t a u n l i c h . Selbst eine männliche Person, die bhajana
in gopî-bhåva ausführt, erlangt den Körper einer vraja-gopî.

(148-151)

pådme ca (uttara-kha∫ḍe)----
purå maharßayaỤ sarve
da∫ḍakåra∫ya-våsinaỤ råmaµ
d®ß†vå hariµ tatra bhoktum
aicchan su-vigraham

174
te sarve strîtvam
åpannåỤ samudbhütåΩ
ca gokule hariµ
sampråpya kåmena tato
muktå bhavår∫avåt

b®had-våmana-siddhåΩ ca
Ωrutayo 'pi yathå purå
gopî-bhåvena
saµsevya
samudbhütå hi gokule

yad-uktaµ Ωrî-rüpa-gosvåmi-cara∫aiỤ----

hariµ su-råga-mårge∫a
sevate yo narottamaỤ
kevalenaiva sa tadå
gopikåtvam iyåd vraje

In der Padma Purå∫a heißt es: Nachdem die Weisen, die im Daṇ∂akåraṇya-Wald lebten,
viele Tage lang die Schönheit von Śrî Råmacandra gesehen hatten, hatten sie das Glück,
dass in ihren Herzen Rati gegenüber der schönen Gestalt von Śrî K®ßṇa entstand. Nachdem
sie sich mit sådhana beschäftigt hatten, erlangten sie bhåva und wurden in Vraja als
gopîs geboren. Auf diese Weise erreichten sie k®ß∫a-prema und wurden aus dem Ozean
des materiellen Lebens befreit.
Im B®had-våmana Purå∫a heißt es: In alten Zeiten verehrten die Ωruti-ga∫a
(personifizierte Ωrutis) Śrî K®ßṇa in gopî-bhåva und erhielten Geburten als vraja-gopîs.
Śrî Rüpa Gosvåmî Prabhupåda sagt: Die besten Menschen führen Ωrî-hari-sevå aus,
indem sie ausschließlich dem råga-mårga folgen. Wenn sie bhåva und siddhi erlangt haben,
werden sie gopîs in Vraja.

(152)

bhakti-tattva-kaumudyåm----

ekasmin våsanå-dehe
yadi cånyasya bhåvanå
tarhi tat såmyam eva syåt
yathå vai bharate n®pe

In der Bhakti-tattva-kaumudî heißt es: Wenn eine Person, während sie einen Körper
bewohnt, auf eine andere Art von Körper medi- tiert, wird sie einen Körper wie diesen
erlangen. Zum Beispiel erhielt König Bharata den Körper eines R e h s , nachdem er auf
175
einen Hirsch medi- tiert hatte.

176
Die Frucht von A??a-kāla-sevā

(153)

yathå sanat-kumåra-saµhitåyåm----

Ωrî-nårada uvåca----
dhanyo 'smy anug®hîto 'smi
tvayå devi na saµΩayaỤ
harer me naityikî lîlå
yato me 'dya prakåΩitå

Im Sanat-kumåra Saµhitå wird die Frucht von a߆a-kåla-sevå so beschrieben: Śrî


Nårada sagt zu Śrî V®ndådevî: "O Devî! Heute bin ich durch deine Gnade gesegnet worden,
denn du hast mir den täglichen lîlå von Śrî K®ßṇa offenbart."

(154-155)

Ωrî-sanat-kumåra uvåca----
ity uktvå tåµ parikramya
tayå cåpi prapüjitaỤ
antardhånaµ gato råjan
nårado muni-sattamaỤ

mayåpy etad
å n u p ü r v y a µ sarvaµ tat
parikîrtitam japan16 nityaµ
prayatnena mantra-yugmam
anuttamam

Śrî Sanat-kumåra sagt: "Oh König! In dieser Weise sprach Śrî Nårada, umgab Śrî
V®ndådevî und wurde dann von ihr mit Püjå beschenkt. Danach verschwand muni-
sattama Śrî Nårada. Sehr sorgfältig chantete ich regelmäßig das beste aller Mantras,
das Yu-Gala-Mantra, und verkündete überall seine Herrlichkeiten.

(156-158)

k®ß∫a-vaktråd idaµ labdhaµ


purå rudre∫a yatnataỤ

16 årßa-prayoga-hetu 'japatå' sthåne 'japan' haiyåche baliyå mane haya.

177
tenoktaµ nåradåyåtha
nåradena mayoditam17

saµsårågni-vinåΩåya
mayåpy etat t a v o d i t a m
tvayå caitad gopanîyaµ
rahasyaµ paramådbhutam

Ωrî-ambarîßa uvåca----
k®ta-k®tyo 'bhavaµ såkßåt
tvat prasådåd ahaµ guro
rahasyåtirahasyaµ yat
tvayå mahyaµ prakåΩitam

"In alten Zeiten erhielt Śrî Rudra dieses Wissen sehr sorgfältig aus d e m Mund von Śrî
K®ßṇa. Dann sprach er es zu Śrî Nårada. Śrî Nårada erzählte es mir, und u m dich vom
Feuer des materiellen Lebens zu befreien, offenbarte ich es dir. Ihr sollt dieses wunderbare
Geheimnis in eurem Herzen verborgen halten."
Śrî Ambarîßa antwortet: "O Guru! Durch deine direkte Gnade habe ich die Erfüllung
meines Herzenswunsches erlangt, denn du hast mir das geheimste aller Geheimnisse
offenbart."

(159-160)

Ωrî-sanat-kumåra uvåca----
dharmån etån upådi߆o
japan mantram ahar niΩam
aciråd eva tad-dåsyam
avåpsyasi na saµΩayaỤ

"etån dharmån----a߆a-kåla-sevå-rüpån; mantram----yugala-mantram; tad-dåsyam --------tayoỤ Ωrî-


rådhå-k®ß∫ayor dåsyaµ dåsî-bhåvam" iti.

mayåpi gamyate råjan


guror åyatanaµ mama
v®ndåvane yatra
nityaµ gurur me 'sti
sadåΩivaỤ

Śrî Sanat-kumåra sagt: "Ich habe dich in diesem a߆a-kåla-sevå-dharma unterwiesen. Durch
Kon-

17 'mama' sthåne 'mayå' prayogao årßa.


178
Wenn du dieses Yugala-Mantra Tag und Nacht chantest, wirst du zweifellos sehr bald den
Dienst von Śrî Rådhå-K®ßṇa in dåsî-bhåva erlangen. Oh König! Ich gehe jetzt nach Śrî
V®ndåvana, wo mein gurudeva Śrî SadåΩiva immer verweilt."

(161)

dvåtriµΩad-akßarådînåµ mantrå∫åµ krame∫a phalaµ yathå pådme----

dvåtriµΩad-akßaraµ mantraµ
nåma-ßoḍaΩakånvitam
prajapan vaiß∫avo nityaµ
rådhå-k®ß∫a-sthalaµ labhet

Die Frucht des Rezitierens des zweiunddreißigsilbigen Mantras (hare k®ß∫a) wird im
Padma Purå∫a beschrieben: Jene Vaißṇavas, die immer das Mantra chanten, das aus
sechzehn Namen besteht, die in zweiunddreißig Silben unterteilt sind, erlangen Śrî
V®ndåvana, die Wohnstätte von Śrî Rådhå- K®ßṇa.

(162)

gautamîya-tantre ca----
ahar-niΩaµ japen mantraµ
mantrî niyata-månasaỤ
sa paΩyati na sandeho
gopa-rüpi∫am îΩvaram

Im Gautamîya-Tantra heißt es: Ein Mensch, der in seinem Geist diszipliniert ist und Tag
und Nacht das k®ß∫a-Mantra rezitiert, wird ohne Zweifel den Herrn in Seiner gopa-Form
sehen.

(163)

gaurî-tantre ca----
Ωrîmad-a߆åkßaraµ mantraµ
rådhåyåỤ prema-siddhi-dam
prajapet sådhako yas tu
sa rådhåntikam åpnuyåt

Im Gaurî-Tantra heißt es: Der sådhaka, der die prema-gebende achtsilbige


Ωrî-rådhå-mantra wird die Lotusfüße von Śrî Rådhå erlangen.

179
(164-165)

sanat-kumåra-saµhitåyåm----
japed yaỤ kåma-gåyatrîµ
kåma-bîja-samanvitåm
tasya siddhir bhavet prema
rådhå-k®ß∫a-sthalaµ vrajet

etåµ pañca-padîµ japtvå


Ωraddhayå 'Ωraddhayåsak®t
v®ndåvane t a y o r
d å s y a µ gacchaty eva na
saµΩayaỤ

In der Sanat-kumåra Saµhitå heißt es: Wer das kåma-bîja in Verbindung mit dem kåma-
gåyatrî rezitiert, erlangt prema-siddhi und geht nach Śrî V®ndåvana. Wer auch immer mit
oder ohne Glauben dieses fünfteilige gåyatrî-Mantra wieder und wieder chantet, wird
ohne Zweifel den Dienst von Śrî Rådhå-K®ßṇa in V®ndåvana erlangen.

(166)

kiΩorî-tantre ca---
etån sakhînåm a߆ånåµ
mantrån yaỤ sådhako japet
Ωrî-rådhå-k®ß∫ayoỤ
k ß i p r a µ vihåra-sthalam
åpnuyåt

Im KiΩorî-Tantra heißt es: Der sådhaka, der die Mantras von Śrî Lalitå und den übrigen
a߆a-sakhîs rezitiert, wird sehr schnell den Ort von Rådhå-K®ßṇas Zeitvertreib in
V®ndåvana erreichen.

(167)

tatraiva----
mantrån etån mañjarî∫åm
a߆ånåµ yo japet sadå
prema-siddhir bhavet tasya
Ωrî-v®ndåvanam åpnuyåt

In demselben Buch heißt es auch: Wer immer die Mantras von Śrî Rüpa und den übrigen
a߆a-mañjarîs rezitiert, wird, wenn er Siddhi erlangt, nach Śrî V®ndåvana gehen.

180
(168)

smara∫ånantaraµ siddha-
dehasyaiva ca sådhakaỤ
a߆a-kåloditåµ lîlåµ
saµsmaret sådhakåõgakaỤ

Der sådhaka, der die verschiedenen Komponenten von bhakti ausgeführt hat, soll,
nachdem er über seinen eigenen siddha-deha meditiert hat, über den a߆a-kåla-lîlå
meditieren.

Die acht Zeitabschnitte

(169-170)

kålau niΩånta-pürvåhnåv
aparåhna-pradoßakau
vijñeyau tri-tri-gha†ikau
pråtaỤ såyaµ dvayaµ dvayam

dvi-dvi-pragha†ikau jñeyau
madhyåhna-råtrikåv iti

Diese acht Zeitabschnitte werden wie folgt gemessen: Die niΩånta-, pürvåhna-,
aparåhna- und pradoΩa-lîlås dauern jeweils drei Stunden, also insgesamt zwölf Stunden
oder dreißig d a ∫ ḍ a s . Die pråtaỤ- und såyaµ-lîlås dauern jeweils zwei Stunden, insgesamt
also vier Stunden oder zehn da∫ḍas. Die madhyåhna- und råtri-lîlås dauern jeweils vier
Stunden, also insgesamt acht Stunden oder zwanzig da∫ḍas.

(171)

eteßu samayeßv evaµ


yå yå lîlå puroditå
tåµ tåm eva yathå-kålaµ
saµsmaret sådhako janaỤ

Diese a߆a-kåla-lîlås sind bereits beschrieben worden. Der sådhaka soll zu den
richtigen Zeiten über sie meditieren.

So endet die Śrî Śrî Rådhå-k®ß∫å߆a-kålîya-lîlå-smara∫a-krama-paddhatiỤ von Śrî


Dhyånacandra Gosvåmî.

181

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