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UNIVERZITET SINGIDUNUM

Ivanka Maksić

N E M AČ K I J E Z I K
III i IV

Drugo izdanje

Beograd, 2008.
NEMAČKI JEZIK III i IV

Autor:
Ivanka Maksić

Izdavač:
UNIVERZITET SINGIDUNUM
Beograd, Danijelova 32

Za izdavača:
Prof. dr Milovan Stanišić

Tehnička obrada:
Vladimir Stakić

Dizajn korica:
Aleksandar Mihajlović

Godina izdanja:
2008.

Tiraž:
450 primeraka

Štampa:
ČUGURA print, Beograd
www.cugura.rs

ISBN: 978-86-7912-117-2
PREDGOVOR

Sledeći izbor tekstova je namenjen studentima III i IV godine Univerziteta


Singidunum.
Uz odabrane testove za V i VI semestar data su i gramatička vežbanja
i odgovarajuća objašnjenja.
Uz tekstove namenjene za VII i VIII semestru gramatička vežbanja nisu
planirana već samo prevodi sa i na nemački jezik sa naglaskom na stručnu,
odnosno ekonomsku, poslovnu i informatičku terminologiju.

Ivanka Maksić
profesor nemačkog jezika

III
SADRŽAJ
NEMAČKI III

I Tekst – Firmennachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3

II Tekst – Anfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9

III Tekst – Angebot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15

IV Tekst – Werbebrief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21

V Tekst
A Auftrag/Bestellung - Widerruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33
B Auftragseingang Annahme - Ablehnung . . . . . . . . . . . . . . .38

VI Tekst
A LieferungVersandanzeige - Rechnung . . . . . . . . . . . . . . . .47
B Wareneingang Empfangsbestätigung-Zahlungsanzeige . . .51

VII Tekst
A Lieferverzögerung Mahnung - Antwort auf eine Mahnung 59
B Zahlungsverzögerung Mahnung - Antwort auf
eine Mahnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63
C Mängelrüge - Antwort auf eine Mängelrüge . . . . . . . . . . . .67

V
VIII Tekst – Umgangsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .71

IX Tekst – Niemand kann alles haben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .87

X Tekst – Die 10 Gebote der Besprechungsmoderation . . . . .103

XI Tekst – DAS KIEINE WERTPAPIER - ABC . . . . . . . . . . . . . . 111

XII Tekst – Investieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .122

XIII Tekst – Ideen


A Die 9,90-Franken-Denkfabrik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .128
B Lästige Einkäufe erledigen zwei
clevere Jura-Studenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .130
C Emotionale Intelligenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .132

NEMAČKI IV

XIV Tekst – Das Bier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .139

XV Tekst – Die Marke Mercedes-Benz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .141

XVI Tekst – Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .145

XVII Tekst – Die Entscheidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .153

XVIII Tekst – Ideen mit Diplom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .159

VI
XIX Tekst – Das Auslandsgeschäft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .165

XX Tekst – Was sich fürs Auslandsgeschäft eignet . . . . . . . . .171

DIE STARKEN UND UNREGELMASSIGEN VERBEN . . . . . . . . .181

LITERATURA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .185

VII
VIII
NEMAČKI
JEZIK
III

1
2
I Tekst

Firmennachweis
Haben Sie ein Produkt, das Sie im Ausland verkaufen wollen?
Oder möchten Sie für Ihre Firma selbst ein ausländisches Produkt
kaufen? Suchen Sie im Ausland vielleicht einen Lizenzgeber oder
Lizenznehmer, einen Kooperationspartner oder einen Vertreter?
Dann brauchen Sie Adressen, Adressen und nochmals Adressen.
Auf Deutsch nennt man das Firmennachweis. Das ist eine Liste mit
Namen und Adressen möglicher Geschäftspartner.

Hier nun einige Tips, an wen Sie sich wenden können.


In Ihrem Land:
• Ihre Bank
• Ihre Handelskammer
• eine ausländische Handelsvertretung
• eine Botschaft

Im Ausland:
• die Botschaft Ihres Landes
• eine Wirtschaftsvertretung Ihres Landes
• lokale Organisationen (z.B. eine Industrie- und Handelskammer)

Dieses Kapitel zeigt Ihnen, wie Sie sich dabei sprachlich richtig ver-
halten.

3
Musterbrief

4
Übung

1. Formulierungstraining
Wenn Sie einen Geschäftsbrief schreiben, können Sie Ihr Anliegen in verschie-
denen Varianten formulieren. Sie drücken also dieselbe Sache auf etwas an-
dere Art und Weise aus.
Suchen Sie die Sätze heraus, die eine ähnliche Bedeutung haben.
1 Unser Unternehmen ist im Bereich des Mobilfunks tätig.
2 Wir sind sehr erfahren in diesem Bereich.
3 Wir sind Produzenten von Spezialfolien.
4 Wir suchen Kontakt zu Firmen, die sich für unsere Produkte interessieren.
5 Wir stellen Farbstoffe her.
6 Wir möchten mit Firmen in Verbindung treten, die Bedarf an unseren Erzeugnissen ha-
ben.
7 Wir produzieren Etiketten in verschiedenen Formen und Größen.
8 Bitte teilen Sie uns die Namen und Adressen entsprechender Firmen mit.
9 Um Ihnen einen Überblick über unser Produktionsprogramm zu geben, ...
10 Wir fertigen maßgeschneiderte Anzüge.
11 Vielen Dank für Ihre Bemühungen.

a Bitte nennen Sie uns Namen und Adressen möglicher Ansprechpartner.


b Wir sind Hersteller von Farbstoffen.
c Unsere Erzeugnisse sind Etiketten aller Art.
d Damit Sie einen Überblick über unser Programm gewinnen können, ...
e Wir bedanken uns für Ihre Bemühungen.
f Unsere Firma produziert Maßanzüge.
g Wir sind auf die Fabrikation von Mobiltelefonen spezialisiert.
h Unsere Firma ist auf die Fertigung von Klebefolien spezialisiert.
i Wir suchen die Zusammenarbeit mit Firmen, die Interesse an unseren Produkten haben.
j Wir verfügen über große Erfahrungen auf diesem Gebiet.
k Wir suchen die Kooperation mit Partnern, die unsere Produkte benötigen.

1
g

5
2. Setzen Sie die fehlenden Wörter ein.

freundlichen Produkte
verfügen tätig
geehrte legen ... bei
zu geben Partner
mitzuteilen Produktionsprogramm
Hersteller spezialisiert

6
3. Ergänzen Sie die Präpositionen.

Herr Petersen nimmt ebenfalls dem Deutschkurs in München teil. Er

beschäftigt sich schon länger der deutschen Sprache; auch

der Stadt München hat er großes Interesse. Er freut sich schon sehr

das nächste Wochenende, denn er interessiert sich besonders die Se-

henswürdigkeiten. Er will entweder den Englischen Garten oder das Deutsche

Museum besuchen - das hängt Wetter ab.

Da am Samstag die Sonne scheint, erkundigt sich Herr Petersen der

Hotelrezeption dem Weg zum Englischen Garten. Er bittet

einen Stadtplan und verlässt das Hotel.

7
4. Brieftraining

Brief I Sie sind: Klaviervertrieb Adams & Hooper, Melbourne,


Australien

Sie schreiben an: Deutsche Botschaft in Canberra, Australien

Sie wollen: Klaviere aus Deutschland importieren

Brief II Sie sind: Baumaschinenhersteller Gudang Garang,


Jakarta, Indonesien

Sie schreiben an: Deutsche Bank, Frankfurt am Main

Sie wollen: Zusammenarbeit mit deutschen Produzen-


ten in Ihrem Bereich

Wichtig • Wählen Sie eine geeignete Organisation für die gewünschte


Information aus.

• Bitten Sie um Namen und Adressen potentieller


Geschäftspartner.

• Präsentieren Sie kurz Ihre eigene Firma und Ihre Produkte,


denn: Nur wer selbst informiert, wird die gewünschte
Information bekommen.

• Formulieren Sie Ihr Ziel möglichst kurz und präzise.

8
II Tekst

Anfrage
Nach dem Firmennachweis geht es weiter mit dem Sammeln von
Informationen. Sie müssen sich natürlich über das Angebot der mög-
lichen Liefer?rma sowie über deren Preise und Lieferbedingungen
informieren. Sie richten also eine Anfrage an dieses Unternehmen.

In der allgemeinen Anfrage bitten Sie um


• Kataloge
• Preislisten
• Muster
• Vertreterbesuche
• allgemeine Liefer- und Zahlungsbedingungen

Aber vielleicht wissen Sie ja auch schon genau, was Sie wollen. Dann
formulieren Sie eine spezielle Anfrage. Darin müssen Sie die ge-
wünschte Ware so genau wie möglich beschreiben, und zwar nach
• Art
• Qualität
• Menge

Bitte denken Sie daran: Je präziser Ihre Anfrage ausfällt, desto aus-
führlicher kann das Angebot auch bezüglichder Preise und Zah-
lungsbedingungen sein. Unnötige Rückfragen lassen sich so am
besten vermeiden.

9
Musterbrief

10
Übung

1. Formulierungstraining
Setzen Sie die Satzteile richtig zusammen.

1 m
1 Ihre Adresse teilte uns a für Ihre Baumaschinen.

2 Wir haben Ihre Adresse b an Sie verwiesen.

3 Die IHK hat uns c über Ihre Verkaufs- und


Lieferbedingungen.

4 Wir haben Ihre Anzeige d mit größeren Aufträgen rechnen.

5 Wir beziehen uns e gerne Auskunft über uns.

6 Wir interessieren uns f durch die IHK bekommen.

7 Wir sind interessiert g ein Angebot zu.

8 Wir benötigen laufend h im „Handelsblatt” gelesen.

9 Bitte senden Sie uns i zu weiteren Aufträgen bereit.

10 Bitte nennen Sie uns j Ihre Verkaufs- und


Lieferbedingungen.

11 Wir brauchen auch Angaben k an Ihren Baumaschinen.

12 Sollten Ihre Preise l Baumaschinen.

13 Bei guter Qualität können Sie m die IHK mit.

14 Bei guter Qualität sind wir n konkurrenzfähig sein, erhalten Sie


größere Aufträge.

15 Die Hypo-Bank München o auf Ihre Anzeige im „Handelsblatt”.


erteilt Ihnen

11
2. Setzen Sie die fehlenden Wörter ein.

Unternehmen Auskünfte
Lieferzeiten wie
künftig unverbindliches
auf Sollten
Erzeugnissen ausführlichen
wenden an
rechnen senden
vom so
beziehen

12
Genus der Nomen
Es gibt einige Nomen-Endungen (Suf?xe), die es Ihnen erleichtern können,
das Genus des Nomens zu bestimmen.

maskulin -er der Kugelschreiber, - -or der Kompressor, -en

-ling der Lehrling, -e -ant der Fabrikant, -en

-en der Wagen, - -ist der Optimist, -en

Nomen ohne Endung, die vom Verb abgeleitet sind, z. B.: der Fall, -e

neutral -um das Datum, Daten -at das Sekretariat, -e

-ment das Sortiment, -e -o das Radio, -s

-nis das Verzeichnis, -se

Substantivierte In?nitive, z.B.: das Produzieren

feminin -in die Mitarbeiterin, -nen -e die Anfrage, -n

-ung die Bedingung, -en -ei die Brauerei, -en

-heit die Gelegenheit, -en -ie die Kopie, -n

-keit die Fähigkeit, -en -ion die Information, -en

-schaft die Gesellschaft, -en -ität die Qualität, -en

Ausnahmen bei den Nomen auf -e sind z. B.: der Kunde, der Name

13
3. Setzen Sie den bestimmten Artikel ein.

Ereignis Maschine Auto Leistung

Druckerei Erzeugnis Verpackung Motor

Rückfrage Hersteller Kopierer Wirtschaft

Manager Molkerei Rechnung Anzeige

Spedition Formulierung Woche Spezialist

Konto Plakat Element Zwilling

Liste Pünktlichkeit Porto Adresse

Vertreter Kundin Kollegin Farbe

Zahlung Lieferant Faktor Schwierigkeit

Zentrum Größe Industrie Ware

Laden Gewerkschaft Bestellung Versicherung

Mentalität Anbieter Format

14
III Tekst

Angebot
Nehmen wir folgendes an: Sie haben keine Antrage abgeschickt, sondern
selbst eine bekommen. Sie reagieren darauf mit einem Angebot - und zwar
auf eine allgemeine Anfrage mit einem Schreiben, in dem Sie
• sich für das Interesse bedanken
• in der Anlage die gewünschten Preislisten, Kataloge- und Geschäfts-
bedingungen übersenden.

Schwieriger wird es, wenn Sie auf eine spezielle Anfrage reagieren. Dann
müssen Sie auf alle Fragen so genau wie möglich eingehen.

Das Angebot ist nach deutschem Recht grundsätzlich verbindlich. Das


sollten Sie stets im Auge behalten: So wie Sie angeboten haben, so müs-
sen Sie auch liefern. Sie können diese Verbindlichkeit aber auch ein-
schränken; dann geben Sie ein zeitlich befristetes Angebot ab oder ein
freibleibendes bzw. unverbindliches Angebot - mit Formulierungen wie
z. B. Angebot gültig bis..., Preisänderungen vorbehalten, solange Vorrat
reicht, Zwischenverkauf vorbehalten etc.

Im Folgenden ein paar Hinweise, was Sie für ein vollständiges Angebot
berücksichtigen sollten:
• Ware (Art, Menge, Größe, Farbe, Qualität)
• Preis
• Lieferzeit
• Liefer- und Zahlungsbedingungen
• Geschäftsbedingungen (oft ein Verweis auf die Allgemeinen Geschäfts-
bedingungen)

Sie merken: Jetzt wird’s ernst!

15
16
Übung

1. Formulierungstraining
Suchen die Sätze heraus, die eine ähnliche Bedeutung haben.

1 f 1 Vielen Dank für Ihr Schreiben. a Unser Angebot ist freibleibend.

2 Wunschgemäß bieten wir b Wir würden uns freuen, wenn


Ihnen an: unser Angebot für Sie von
Interesse wäre.

3 Unsere Preise gelten ab Werk. c Zahlung binnen 14 Tagen netto.

4 Unser Angebot gilt bis Ende des d Die Preise verstehen sich ab
Jahres. Werk.

5 Der Kaufpreis ist innerhalb 2 e Wir halten unser Angebot bis


Wochen ohne Abzug fällig. Jahresende offen.

6 Wir liefern gegen f Wir danken Ihnen für Ihre


Vorauszahlung. Anfrage.

7 Die Lieferzeit beträgt 8 g Wir bieten Ihnen an wie


Wochen. folgt:

8 Das Angebot ist unverbindlich. h Lieferzeit: ca. 2 Monate nach


Auftragseingang.

9 Wir bedanken uns für Ihr i Lieferung der Ware gegen


Interesse. Vorauskasse.

17
2. Wie heißt die englische Variante auf Deutsch?

Geliefert ab Schiff
Frei Frachtführer
Frei an Bord
Kosten und Fracht
Frachtfrei
Frachtfrei versichert
Geliefert Grenze
Frei Längsseite Seeschiff
Geliefert ab Kai (verzollt)
Kosten, Versicherung und Fracht
Geliefert unverzollt
Geliefert verzollt
Ab Werk

EXW Ex works
FCA Free carrier
FAS Free alongside ship
FOB Free on board
CFR Cost and freight
CIF Cost, insurance and freight
CPT Carriage paid to
CIP Carriage and insurance paid to
DAF Delivered at frontier
DES Delivered ex ship
DEQ Delivered ex quay (duty paid)
DDU Delivered duty unpaid
DDP Delivered duty paid

18
3. Setzen Sie die fehlenden Wörter ein.

erhalten Lieferung
pro Stück Nettopreise einschließlich
gewünschte Mengenrabatt
gefreut Skonto
frei Haus liefern
innerhalb Bestellung
ohne Abzug begleichen
bestellen

19
4. Bringen Sie die Textteile in die richtige Reihenfolge.

1 Die Zahlung erfolgt durch ein unwiderruiches Akkreditiv

2 Die Lieferzeit beträgt momentan 3 bis 5 Wochen.

3 wir danken Ihnen für Ihre Anfrage

4 Sehr geehrte Damen und Herren,

5 Unsere Preise verstehen sich FOB deutscher Hafen oder Flughafen,


einschließlich Verpackung.

6 Je 1000 T-Shirts, Farbe weiß, kurzärmelig, mit Brusttasche, in den


Größen S, M, L und XL

7 bei der Barclays Bank in Porto.

8 Über einen baldigen Auftrag von Ihnen würden wir uns freuen.

9 und können Ihnen wie folgt anbieten:

10 Dieses Angebot gilt bis 15.6.20 ..

11 zum Preis von 4,70 Euro pro Stück.

20
IV Tekst

Werbebrief
Der Werbebrief ist eine Form der Direktwerbung, um das Interesse
für Ihre Firma und Ihre Produkte zu wecken.

Es gibt zwei Hauptgründe für das Versenden eines Werbebriefs:


• Sie wollen in Ihrem Kundenkreis für ein Produkt werben.
• Sie wollen neue Kunden gewinnen.

Ein Werbebrief ist kein Angebot, sondern nur eine unverbindliche


Einladung an potentielle Kunden, Ihre Produkte zu kaufen. Dabei ist
es besonders wichtig, dass Sie in Ihrem Schreiben
• den Kunden so persönlich wie möglich ansprechen
• die Vorteile betonen, die Ihr Produkt für die speziellen Bedürfnis-
se dieses Kunden hat.

Wenn der Adressat den Eindruck hat, dass Sie für seine Bedürfnis-
se die individuelle Lösung bieten, dann wird er Ihre Einladung gern
annehmen.

21
22
Übung

1. Formulierungstraining
Setzen Sie die Satzteile richtig zusammen.

1 d 1 Lieber Gartenbesitzer a wie wir Ihnen dabei helfen


können.

2 der Frühling b berät Sie gern.

3 Sie haben sich sicher schon c über unsere günstigen Preise.


überlegt,

4 Wir wissen, d und Panzenfreund,

5 Wir bieten Ihnen nicht nur e werden grün vor Neid!

6 Wir führen auch alles, f in unseren aktuellen


Farbkatalog.

7 Unser freundliches g und überzeugen sich


Fachpersonal persönlich.

8 Werfen Sie einen Blick h was zur Panzenpege und


Gartengestaltung dazugehört.

9 Sie werden staunen i eine riesige Auswahl an


Panzen an.

10 Oder kommen Sie einfach in j steht vor der Tür.


eines unserer Geschäfte

11 Wir versprechen Ihnen schon k wie Sie Ihren Garten


jetzt: Ihre Nachbarn verschönern wollen.

23
2. Setzen Sie die fehlenden Wörter ein.

wünscht bis
höchste Glückspilz
dabei sein endlich
Schritt glückliche
selbst nämlich
Erfüllen steuerfrei
geht für
Gewinnchance

24
Bildung des Partizips II
Bei den meisten Verben wird das Partizip II mit dem Prä?x ge- und der Endung
-t (schwache Verben) oder -en (starke Verben) gebildet.
Ohne das Prä?x ge- wird das Partizip II aller untrennbaren Verben und der
meisten Verben auf -ieren gebildet.

schwache Verben starke Verben

kaufen gekauft kommen gekommen

trennbare Verben einkaufen eingekauft ankommen angekommen

untrennbare Verben verkaufen verkaufe bekommen bekommen

Verben auf -ieren telefonieren telefoniert

3. Bilden Sie das Partizip Perfekt der


folgenden Verben und tragen Sie sie in die Tabelle ein.

ohne Prä?x trennbar untrennbar

verbinden verkaufen entwickeln

einhalten erreichen tun

sagen erleben stornieren

25
4. Setzen Sie die Partizipien aus der Übung 3 in den
folgenden Text ein. Wenn das Partizip vor einem Nomen
steht, deklinieren Sie es wie ein Adjektiv.

Für Handwerker, Geschäftsleute, Außendienstmitarbeiter und einige andere

Leute müssen Sie eigentlich immer und überall erreichbar sein. Aber das
ist leichter als , denn auch Mobiltelefone bere-

iten gelegentlich Schwierigkeiten. Dann können Sie weder

werden, noch können Sie Ihre Nachrichten weitergeben. Die Aktien sollen

werden, der Termin kann nicht werden, der Flug

muss werden - und wenn Sie anrufen, sind Sie vielleicht auch

noch falsch . Eine oft Situation? Jetzt gibt es die

richtige Lösung für Ihr Problem, nämlich den neu Europort-Funk-

ruf. Egal, ob Sie gerade installieren, delegieren, korrigieren oder nur herum-
spazieren - Sie sind immer erreichbar.

Brieftraining

Brief I Sie sind: Ikarus Direktversicherung


Sie schreiben an: Studenten im ersten Semester
Sie wollen: besonders günstige Autoversicherungen an-
bieten
Brief II Sie sind: Kaufhaus H & 0
Sie schreiben an: Hausfrauen
Sie wollen: auf die neue Sommerkollektion auch in Über-
größen hinweisen

26
Wichtig • Vermeiden Sie den Eindruck, dass es sich um gewöhnliche
Reklame handelt.
• Sprechen Sie den Kunden persönlich an.
• Wecken Sie sein Interesse.
• Versuchen Sie nicht den Kunden zu überreden, sondern
überzeugen Sie ihn durch gute Argumente.
• Das beste Argument sind immer noch handfeste Vorteile für
den Kunden.
• Schlagen Sie einen persönlichen Kontakt (Telefongespräch,
Kundenbesuch) vor.

Bildung des Perfekts

Das Perfekt wird mit haben oder sein und dem Partizip II gebildet.

Die meisten Verben bilden das Perfekt mit haben.


• Alle Verben, die ein Akkusativobjekt haben:
Vor einiger Zeit haben wir Ihnen unseren Prospekt zugeschickt.
• Alle re?exiven Verben:
Vielleicht haben Sie sich unser Angebot noch nicht angesehen.

Das Perfekt mit sein bilden


• Verben, die eine räumliche Veränderung bezeichnen:
Frau Heese ist gestern zur Buchmesse nach Frankfurt ge?ogen.
• Verben, die eine Zustandsveränderung bezeichnen:
Nach dem Tag auf der Messe ist sie abends schnell eingeschlafen.
• sowie die Verben sein, bleiben, geschehen, gelingen, misslingen, vorkommen.

27
5. Ergänzen Sie die Formen von haben oder sein.

1 Frau Heese am Sonntag um 9 Uhr in Frankfurt angekommen.

2 Nachmittags sie durch die ganze Stadt gewandert.

3 Dabei sie sich in der Innenstadt verlaufen.

4 Zuerst sie selbst versucht den richtigen Weg zum Hotel zu n-
den.

5 Das ihr aber nicht gelungen.

6 Dann sie einen Passanten gefragt, der ihr aber auch nicht den

richtigen Weg gezeigt .

7 Schließlich sie dann ein Taxi gerufen und so zum Hotel


zurückgefahren.

8 Am Montag sie auf der Buchmesse gewesen und sich


über die wichtigsten Neuerscheinungen informiert.

9 Am Dienstag sie mit zwei Autoren gesprochen und mit


ihnen zum Essen gegangen.

10 Am Dienstagnachmittag sie sich verspätet, denn sie zu


lange beim Stand eines Fremdsprachenverlags geblieben.

11 Ihre Verhandlungen insgesamt gut verlaufen, denn sie


zwei Verträge erfolgreich abgeschlossen.

12 Abends sie todmüde nach München zurückgeogen.

28
6. Ergänzen Sie die Antworten im Perfekt.
Verwenden Sie dabei Pronomen.

Wann beginnt die Konferenz? Sie hat schon begonnen.

1 Wann kommt der Intercity an?

2 Wann rufen Sie Herrn Nehrut an?

3 Wann schreiben Sie an die


Firma Explo?

4 Wann teilen Sie uns Ihre


Lieferbedingungen mit?

5 Wann unterschreibt
Frau Heese den Vertrag?

6 Wann bucht Herr Schneider


den Flug?

7 Wann iegt Frau Heese nach


Frankfurt?

8 Wann landet ihre Maschine


in München?

9 Wann kopieren Sie diese


Unterlagen?

10 Wann ndet die Sitzung statt?

29
Perfekt oder Präteritum?
Es ist Ihnen sicher aufgefallen, dass in den Musterbriefen häuger das Per-
fekt als das Präteritum verwendet wird. Wenn Sie selbst Briefe schreiben oder
telefonieren - und dabei eine Vergangenheitsform brauchen -, verwenden Sie
ebenfalls vor allem das Perfekt.

Um die Vergangenheit auszudrücken, sollten Sie aber das Präteritum immer


verwenden bei den Verben
• haben und sein
• dürfen, können, mäßen,, müssen, sollen und wollen (Modalverben).

7. Setzen Sie die folgenden Sätze ins Präteritum.

1 Leider muss ich den Termin am Montag absagen, weil ich kurzfristig ver-
hindert bin.
2 Herr Müller will sich bei seinem Besuch in Paris mit den französischen
Geschäftspartnern treffen, um den Vertrag zu unterzeichnen.
3 Im Konferenzraum darf man nicht rauchen.
4 Wer mag, kann am Nachmittag die Ausstellung besuchen.
5 Zwei unserer Manager sind in Kopenhagen. Sie sollen dort in einem
Intensivkurs Dänisch lernen.
6 Alle Firmen haben im Herbst die Möglichkeit ihre neuesten Erzeugnisse
der Öffentlichkeit vorzustellen.
7 Wir müssen den Kunden mitteilen, dass die bestellten Waren nicht liefer-
bar sind.
8 Frau Kraus muss dringend nach Hamburg fahren. Sie ist deshalb den
ganzen Tag nicht zu erreichen.

30
Temporalsätze: wenn - als

einmalige Handlung
Gegenwart/Zukunft Wenn Frau Heese nächste Woche nach Frankfurt fährt,
besucht sie ihre Freundin.
Vergangenheit Als Frau Heese in Frankfurt war, hat sie ihre Freundin
besucht.
mehrmalige Handlung
Gegenwart/Zukunft Immer wenn Frau Heese in Frankfurt ist, wohnt sie im
Hotel „Mirador”.
Vergangenheit Immer wenn Frau Heese in Frankfurt war, hat sie im
Hotel „Mirador” gewohnt.

Die Temporalsätze antworten auf die Frage: Wann...?

8. Ergänzen Sie wenn oder als.

1 sie kürzlich in Frankfurt war, hat sie sich in der Innenstadt ver-
laufen.

2 Sie in Frankfurt sind, sollten Sie unbedingt die Paulskirche be-


sichtigen.

3 Besuchen Sie unseren Stand, Sie auf der Buchmesse sind.

4 ich gestern Herrn Nehmt sprechen wollte, war sein Telefon


ständig besetzt.
5 Ich habe vorhin mit Herrn Rörlich gesprochen. Seine Sitzung war schon
vorbei, ich bei ihm angerufen habe.

6 Ich rufe Sie an, ich hier fertig bin.

7 Frau Bovary war etwas nervös, sie mit der deutschen Firma te-
lefoniert hat.

8 sie Deutsch spricht, konzentriert sie sich besonders auf die


Aussprache.

31
Brieftraininß

Brief I Sie sind: Sherry-Exporteur Buergo, Sevilla, Spanien

Sie schreiben an: Weingroßhandlung Reisch, Augsburg,


Deutschland

Sie wollen: nachfragen, was aus Ihrem Angebot über


die Lieferung von 200 Flaschen Sherry
(siehe Brieftraining Kapitel 3, Seite 35)
geworden ist.

Brief II Sie sind: Ital?sch-Konservenfabrik, Neapel, Italien

Sie schreiben an: Aro Catering-Service, Köln, Deutschland

Sie wollen: wissen, warum dieser ehemalige


Großabnehmer seit einiger Zeit nicht
mehr Ihre Fischpaste kauft.

32
V Tekst

A
Auftrag/Bestellung -Widerruf
Wenn Ihnen das erhaltene Angebot gefällt, dann erteilen Sie einen
Auftrag oder bestellen, wobei Bestellung und Auftrag zwei Namen
für dieselbe Sache sind. Nach einer telefonischen Bestellung soll-
ten Sie Ihren Auftrag sofort schriftlich bestätigen. So kann es gar
nicht erst zu Missverständnissen kommen.

Juristisch unterscheidet man zwischen zwei Arten von Aufträgen:


• Ihr Auftrag bezieht sich auf ein freibleibendes Angebot. Dann ha-
ben nur Sie sich verpichtet; das Zustandekommen eines Kauf-
vertrages hängt vom Lieferanten ab. Das bedeutet, dass er die
Bestellung annehmen oder ablehnen kann (siehe Kapitel 7).
• Sie nehmen ein festes Angebot an und begründen damit einen
Kaufvertrag. Der Lieferant muss liefern, Sie müssen die Ware ab-
nehmen und bezahlen.

Es sei denn, Sie widerrufen Ihren Auftrag, weil Sie ihn aus bestimm-
ten Gründen
• nachträglich ändern oder
• ganz zurückziehen wollen.
Aber Vorsicht: Ihr Widerruf ist nur dann rechtlich wirksam, wenn
der Lieferant ihn vor oder spätestens gleichzeitig mit dem Auftrag
erhält. Aus diesem Grund widerrufen Sie am besten per Fax.

33
34
35
Übung

1. Formulierungstraining
Setzen Sie die Satzteile richtig zusammen.

1 Wir danken Ihnen a unsere Spedition Dengler.


1 d

2 Wir haben Ihre Mustersendung b die Ware als Geschenkartikel.


geprüft

3 Wir bitten Sie c für Ihr Angebot.

4 Wir benötigen die Ware d ziehen wir 2,5% Skonto ab.

5 Bitte liefern Sie an e und bestellen:

6 Bei Bezahlung binnen f unbedingt noch vor


3 Wochen Weihnachten.

7 Bitte verpacken Sie g um sofortige Bestätigung


unseres Auftrags.

36
2. Setzen Sie die fehlenden Wörter ein.

Rücksprache spätestens
annehmen Ziel
wie vom
abholen frühesten
für bestätigen
nennen Auftrag
bestelle gewähren

37
B
Auftragseingang
Annahme - Ablehnung
Annahme
Sie sind derjenige, bei dem bestellt wird. Nach Erhalt der Bestellung
schicken Sie dem Kunden eine Auftragsbestätigung, damit es über-
haupt zu einem Kaufvertrag kommt. Sie müssen das tun, wenn
• Ihr vorangegangenes Angebot unverbindlich war
• Sie gar kein Angebot vorgelegt haben
• der Kunde Ihr ursprüngliches Angebot modi?ziert hat.

Eine schriftliche Auftragsbestätigung ist vor allem bei telefonischen


Bestellungen wichtig. Solche Aufträge sind häu?g eine Quelle von
Missverständnissen - und zwar auf beiden Seiten.

Ablehnung
Bei Ihnen bestellt ein Kunde, jedoch können oder wollen Sie diesen
Auftrag nicht ausführen. Zum Beispiel, weil der Kunde
• etwas bestellen will, was Sie gar nicht angeboten haben oder
• auf Ihr Angebot mit einem Gegenangebot zu veränderten Bedin-
gungen reagiert hat.

Dann senden Sie dem Kunden eine schriftliche Ablehnung zu.

38
39
40
Übung

1. Formulierungstraining
Suchen Sie die Sätze heraus, die eine ähnliche Bedeutung haben.

1 Über Ihren Auftrag haben wir a Wir können innerhalb von


1 e
uns sehr gefreut. einem Monat liefern.

2 Wir werden Ihren Auftrag wie b Wir hoffen, dass unsere


folgt ausführen: Geschäfts-beziehungen
auch in Zukunft erfolgreich
sein werden.

3 Die Lieferzeit beträgt ca. c Wir werden Ihre


4 Wochen. Sonderwünsche auf jeden
Fall berücksichtigen.

4 Der Versand erfolgt per d Sie bestellten zu folgenden


Luftfracht. Bedingungen:

5 Wir werden Ihre Anweisungen e Wir danken Ihnen für Ihre


genau beachten. Bestellung.

6 Wir würden uns freuen, die f Die Lieferung geht mit


gute Zusammenarbeit mit Lufthansa - Cargo an Sie ab.
Ihnen in den kommenden
Jahren fortzusetzen.

41
2. Setzen Sie die fehlenden Wörter ein

zu bisherigen

Leider bestätigen

auf Verständnis

ausführen erhöhen

Bestellung Aufgrund

Preisliste

42
Hö?iche Formulierungen
In modernen Geschäftsbriefen schreibt man nicht mehr so umständlich und
kompliziert wie früher. Da konnten Sie beispielsweise den folgenden Satz le-
sen: Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn es Ihnen möglich wäre, unserem
Berater einen Termin zu geben.

Heute formulieren Sie diesen Wunsch direkt: Bitte geben Sie unserem Berater
einen Termin.

Um solche Aufforderungen an einen oder mehrere Partner hö?ich auszudrük-


ken, benutzt man im Deutschen in schriftlicher wie in mündlicher Kommunika-
tion den Imperativ.

Hö?ichkeitsform des Imperativs

In?nitiv des Verbs + Sie

Kommen Sie einfach vorbei.


Überzeugen Sie sich selbst.

Oft wird die Aufforderung mit dem Wort bitte kombiniert, das dann meistens vor
der Äußerung oder im Mittelfeld platziert wird.

Bitte geben Sie unserem Berater einen Termin.

Teilen Sie uns bitte Ihre Lieferbedingungen mit.

Bitte liefern Sie innerhalb von 6 Wochen frei Haus.

Entschuldigen Sie bitte die Verspätung.

43
3. Formulieren Sie höiche Aufforderungen.
Achten Sie dabei auf die Pronomen.
Ihr Gesprächspartner soll Ihnen ein Angebot machen.
→ Bitte machen Sie uns ein Angebot.

Ihr Gesprächspartner soll...


1 ... Ihnen den neuen Katalog zusenden.
2 ... Sie über seine Neuentwicklungen informieren.
3 ... Ihnen den frühesten Liefertermin mitteilen.
4 ... Ihnen den Auftrag bestätigen.
5 ... Ihnen 30 Tage für die Zahlung gewähren.
6 ... Sie anrufen.
7 ... Sie mit der Buchhaltung verbinden.
8 ... den Vertrag unterschreiben.
9 ... die bestellte Ware morgen abschicken.
10 ... die Ware sorgfältig verpacken.
11 ... Ihnen die Ware noch vor Weihnachten liefern.
12 ... bei seinem nächsten Besuch in München bei Ihnen vorbeikommen.

Eine andere Möglichkeit, höich zu formulieren, ist der Konjunktiv II. Der Kon-
junktiv wird in der modernen Geschäftskorrespondenz wesentlich seltener ver-
wendet als früher, weil man heute klar und direkt schreibt.

Folgende Formulierungen sollten Formulieren Sie direkt:


Sie vermeiden:

Wir möchten Sie bitten, uns eine Wir bitten Sie um eine
Auftragsbestätigung zu schicken. Auftrags-bestätigung.
Es dürfte sich um ein Versehen Leider hat unsere Buchhaltung das
unserer Buchhaltung handeln. übersehen.
Ich würde mir erlauben, Sie morgen Ich rufe Sie morgen an.
anzurufen.

44
Sie müssen den Konjunktiv aber dann verwenden, wenn Sie sich auf eine hypo-
thetische oder irreale Situation beziehen.

Konjunktiv: würde + In?nitiv des Verbs

Über eine Bestellung würden wir uns freuen.

Durch den Termin würden auch wir in Zahlungsschwierigkeiten kommen.

Die Konjunktiv-II-Formen der folgenden Verben brauchen Sie häu?g:

sein haben werden

ich wäre hätte würde

du wärst hättest würdest

er, sie, es wäre hätte würde

wir wären hätten würden

ihr wärt hättet würdet

sie, Sie wären hätten würden

Außerdem: können ich könnte wollen ich wollte

müssen ich müsste sollen ich sollte

mögen ich möchte dürfen ich dürfte

45
4. Setzen Sie die fehlenden Verben im Konjunktiv II ein.

können sprechen
liefern haben
können sein
freuen mögen

1 Wann kommt die Ware? - Ich weiß noch nicht. Wir gerne in
zwei Wochen , aber das hängt von der Herstellung ab.

2 Wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns die Ware so bald wie
möglich schicken .

3 Über eine Bestellung wir uns .

4 Ich gern mit Herrn Möllemann .

5 Herr Möllemann, ich die Bestellnummer korrigieren.

6 Unser Berater Sie in etwa zwei Wochen besuchen. An wel-


chem Tag Sie Zeit?

46
VI Tekst

A
Lieferung
Versandanzeige - Rechnung
Eine Versandanzeige ist üblich, besonders wenn Sie
• größere Mengen eines Artikels
• oder Güter mit großem Umfang oder Gewicht liefern.

Die Rechnung (Handelsrechnung, Faktura) legen Sie entweder


bei oder Sie schicken sie nach Auslieferung der Ware mit ge-
trennter Post ab. Vielleicht hat der Kunde ja Reklamationen und
es kommt deshalb nachträglich zu Änderungen bei Warenmenge
und Rechnungsbetrag.

Die Rechnung enthält


• Angaben über Menge und Art sowie die genaue Bezeichnung der
Ware
• Brutto- und Nettopreis sowie die Mehrwertsteuer
• Zahlungsmodi
• eventuell einen Hinweis auf den Exporteur
• unter Umständen auch eine Beglaubigung durch Handelskam-
mer oder Konsulat.

47
1. Ordnen Sie den Abbildungen von Versandbehältern
die entsprechenden Bezeichnungen zu. Ergänzen Sie
jeweils den bestimmten Artikel und die Pluralform.

Palette Lattenkiste Sack

Fass Trommel Latten verschlag

Karton Container Holzkiste

48
2. Ein Packstück nennt man Kollo. Ordnen Sie die Ziffern der
Kollo-Beschriftung jeweils dem entsprechenden deutschen Begriff zu.

Bruttogewicht
Bestimmungshafen
Ursprungsbezeichnung*
Kennmarke des Empfängers
Abmessungen*
Auftragsnummer
Gesamtzahl der Kolli
Nettogewicht
Nummer des Kollos
* nicht immer notwendig

3. Ordnen Sie den Abbildungen von Vorsichtsmarkierungen


jeweils den entsprechenden deutschen Begriff zu.

Zerbrechliches
Packgut
Vor Hitze
schützen
Vor Nässe
schützen
Keine Handhaken
verwenden
Oben
Entzündbare
Flüssigkeit

49
4. Der, die oder das?

Papier, Pappe, Kunststoff, Holz, . Glas,


Gummi, Leichtmetall, Aluminium, Stahl,
Styropor, Blech, Wolle, Seide

5. Ordnen Sie die Behälter den Zeichnungen zu.


die Trommel • die Holzkiste • der Karton • das Fass
• der Ballen der Lattenverschlag • die Schachtel • die Dose • die Tube

50
B
Wareneingang
Empfangsbestätigung -
Zahlungsanzeige
Manchmal wünscht die Liefer?rma, dass Sie ihr eine Empfanßsbe-
stätigunß senden, nachdem Sie die Waren erhalten haben. Der Lie-
ferant möchte wissen, ob der Vorgang für ihn abgeschlossen ist.

Wenn Sie als Kunde den Empfang der Ware bestätigen, teilen Sie
dem Lieferanten oft gleichzeitig mit,
• wann und
• wie

Sie bezahlen wollen. Diese Zahlungsanzeiße können Sie entweder


separat oder - bei Vorauszahlung - zusammen mit der Bestellung
zuschicken.

Vielleicht haben Sie von Ihrer Liefer?rma einen Wechsel (siehe Ka-
pitel 13, S. 121) erhalten. In diesem Fall kündigen Sie an, dass Sie
ihr den Wechsel mit Ihrem Akzept zurückschicken.

51
52
Übung

1. Formulierungstraining
Suchen Sie die Sätze heraus, die eine ähnliche Bedeutung haben.

1 Ihre Lieferung ist gestern in a Unser Akzept für den Betrag


1 f
einwandfreiem Zustand bei Ihrer Rechnung wird Ihnen
uns eingetroffen. unverzüglich zugesandt.

2 Für die schnelle Zustellung der b Diesem Schreiben liegt ein


Ware sind wir Ihnen dankbar. Verrechnungsscheck bei.

3 Leider stimmen die in der c Wir überweisen den


Rechnu aufgeführte Menge Rechnungsbetrag in Höhe
und die tatsäch liehe von ... € auf Ihr Konto.
Liefermenge nicht überein.

4 Wir senden Ihnen einen d Sie haben eine größere


Verrechnungsscheck zu. Warenmenge berechnet, als
wir erhalten haben.

5 Als Anlage erhalten Sie Ihren e Vielen Dank für Ihre schnelle
Wechsel mit unserem Akzept Lieferung.
versehen zurück.

6 Ihre Rechnung über ... € f Wir haben Ihre Sendung


bezahlen wir per Überweisung. inzwischen gut erhalten.

53
2. Setzen Sie die fehlenden Wörter ein.

deshalb genannte

geht... heraus Verrechnungsscheck

erhalten angekommen

stimmt... überein abgezogen

tatsächlichen Allerdings

Rechnungsbetrag

54
Passiv
Man benützt das Passiv, wenn bei einer Information die Handlung im Vordergrund
steht - die handelnde Person ist in diesem Fall entweder unbekannt oder nicht so
wichtig. Wenn Sie Ihre Korrespondenz formulieren, sollten Sie aber sparsam mit dem
Passiv umgehen. Die Formulierungen im Aktiv wirken meist persönlicher, direkter
und lebendiger.

Aktiv Wir senden Ihnen unser Akzept für den Betrag zu.
Passiv Unser Akzept für den Betrag wird Ihnen zugesandt.

Aktiv Wir stellten die Order bei unserer Bank zahlbar.


Passiv Die Order wurde bei unserer Bank zahlbar gestellt.

Bildung des Passivs: werden + Partizip II

Präsens Die Ware wird zugesandt.


Präteritum Die Ware wurde zugesandt.
Perfekt Die Ware ist zugesandt worden.

– Die Form im Perfekt Passiv ist worden (nicht: geworden).

– Das Akkusativ-Objekt des Aktiv-Satzes wird zum Subjekt des Passiv-Satzes.

Aktiv Wir überweisen den Rechnungsbetrag noch heute an Sie.

Passiv Der Rechnungsbetrag wird noch heute an Sie überwiesen.

– Wenn das Subjekt des Aktiv-Satzes im Passiv-Satz wichtig ist, wird es mit von +
Dativ genannt.

Aktiv Wir beachten Ihre Anweisungen genau.

Passiv Ihre Anweisungen werden von uns genau beachtet.

– Wenn der Aktiv-Satz kein Akkusativ-Objekt hat, dann hat der Passiv-Satz es als
Subjekt; das Verb steht deshalb immer in der 3. Person Singular.
Aktiv In unserer Firma arbeitet man am Wochenende nicht.
Passiv Es wird in unserer Firma am Wochenende nicht gearbeitet.

55
Stilistisch ist es besser, wenn ein anderer Satzteil an Position I tritt. Es fällt dann
weg - das Verb bleibt in der 3. Person Singular.

In unserer Firma wird am Wochenende nicht gearbeitet.

– Im Passiv wird man nicht verwendet.

3. Bilden Sie Passiv-Sätze. Achten Sie dabei auf die Zeit.

1 Morgen eröffnet man die Hannover-Messe.

2 Auf der SYSTEMS stellen wir die neuesten Produkte vor.

3 Wir haben Sie umgehend über unsere Neuentwicklung informiert.

4 Bei uns bereitet man die Konferenzen sorgfältig vor.

5 Wir sprechen unsere Kunden persönlich an.

6 Unsere Versandabteilung verpackt die Waren sorgfältig.

7 Unsere Buchhaltung sendet Ihnen einen Scheck zu.

8 Den Rechnungsbetrag überweisen wir auf Ihr Konto.

9 Wir haben die Rechnung per Überweisung bezahlt. 10 Ihre Buchhaltung


hat uns zu viel berechnet.

56
4. Setzen Sie die Passiv-Sätze ins Aktiv.

1 Der Kopierer wird morgen vom Kundendienst repariert.

2 Die Bestellung wird von uns so schnell wie möglich ausgeführt.

3 Bei Bezahlung innerhalb von zwei Wochen werden von uns 2% Skonto
abgezogen.

4 Ihre Sonderwünsche werden von uns berücksichtigt.

5 Ihm ist gekündigt worden.

Passiv mit Modalverben

Modalverb Innitiv

Aktiv Wir können die Ware heute noch liefern.

Passiv Die Ware kann heute noch geliefert werden. (Präsens)

Die Ware konnte bereits gestern geliefert werden. (Präteritum)

57
5. Setzen Sie die Sätze ins Passiv. Achten Sie dabei auf die Zeit.

1 Leider müssen wir unsere Bestellung vom 18.5. widerrufen.

2 Wir können Ihren Auftrag nicht ausführen.

3 Wir müssen an der Lösung weiterarbeiten.

4 Den Vertrag muss man unbedingt einhalten.

5 Wir konnten den Zahlungseingang nicht bestätigen.

6 Man muss die Abteilung endlich umstrukturieren.

7 Man kann den Termin nicht weiter hinausschieben.

8 Sie können mit den neuen Geräten schon arbeiten.

9 Man darf hier nicht rauchen.

10 Man muss diese Waren unbedingt bestellen.

58
VII Tekst

A
Lieferverzögerung
Mahnung - Antwort auf
eine Mahnung
Manchmal passiert es, dass Ihr Lieferant nicht rechtzeitig liefert. Wenn
Sie mit ihm ursprünglich einen festen Liefertermin vereinbart hatten,
kommt er somit in Verzug. Dabei gibt es eine Ausnahme: Ihr Lieferant
ist für diese Verzögerung nicht verantwortlich. In diesem Fall spricht man
von höherer Gewalt.

Bei nicht erfolgter Lieferung schicken Sie dem Lieferanten eine Mah-
nunß. Es ist dann Ihr gutes Recht,
• zu verlangen, dass die Firma ihre Lieferpichten erfüllt und - wenn
vertraglich festgehalten - zusätzlich Schadenersatz (Pönale) zahlt
• in der letzten Mahnung eine angemessene Nachfrist zu setzen und
darauf hinzuweisen, dass Sie nach Ablauf dieser Frist die Ware nicht
mehr annehmen.

Wenn Ihr Lieferant dann immer noch nicht liefert, dürfen Sie vom Vertrag
zurücktreten oder Schadenersatz fordern. Ein guter Lieferant lässt es
aber gar nicht erst so weit kommen. Er
• teilt dem Kunden Lieferverzögerungen so schnell wie möglich mit
• entschuldigt sich und nennt die Gründe
• gibt bekannt, wann er liefern kann
• räumt vielleicht von sich aus eine Sonderkondition ein
• gibt auch offen zu, wenn er überhaupt nicht liefern kann.

So lässt sich der Schaden für beide Seiten begrenzen.

59
60
Übung

1. Formulierungstraining
Setzen Sie die Satzteile richtig zusammen.

1 Am 17.1.20.. haben wir a bringt uns in eine sehr


1 c
Müllcontainer bestellt unangenehme Lage.

2 Unsere Bestellung vom 28.2.20. b werden wir die Annahme


haben Sie bestätigt verweigern.

3 Obwohl wir Ihre Versandanzeige c und um Lieferung bis zum


bereits vor 14 Tagen erhielten, 18.3.20.. gebeten.

4 Aufgrund Ihrer festen Zusage d oder Schadenersatzansprüche


geltend machen.

5 Ihr Lieferverzug e müssen wir unsere wichtigsten


Kunden enttäuschen.

6 Wegen Ihres Verzugs f haben wir unseren Kunden


pünktliche Lieferung
versprochen.

7 Teilen Sie uns bitte unverzüglich g wann die Ware spätestens


mit, bei uns eintrifft.

8 Wir setzen Ihnen h ist Ihre Lieferung bis heute


nicht eingetroffen.

9 Sollte die Ware nicht bis zum i und die Lieferung bis zum
31.7.20.. bei uns eintreffen, 30.4.20.. zugesagt.

10 Wir werden dann vom j eine Nachfrist bis zum 15.6.20..


Vertrag zurücktreten

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2. Setzen Sie die fehlenden Wörter ein.

Verzögerung Lieferant
höherer bedauern
Schadenersatz Bescheid
Fertigstellung Schaden
geklärt bendet
einhalten Nachfrist
Forderung Erdbeben
beschleunigen Bedarf
versichern

62
B
Zahlungsverzögerung
Mahnung - Antwort auf
eine Mahnung
Wenn Ihr Kunde nicht rechtzeitig zahlt, dann schicken Sie ihm zu-
nächst eine Zahlungserinnerunß. Sie
• machen darin den Kunden auf den noch ausstehenden Rech-
nungsbetrag aufmerksam,
• fügen eventuell eine Rechnungskopie oder einen Kontoauszug
bei und
• fordern den Kunden freundlich - aber bestimmt - zur Überprüfung
und Zahlung auf.

Ist dieses Schreiben erfolglos, so beginnen Sie mit der eigentlichen


Mahnung des säumigen Schuldners. In der ersten Mahnung be-
ziehen Sie sich auf die Zahlungserinnerung und stellen zusätzlich
zum ohnehin geschuldeten Betrag eventuell eine Mahngebühr in
Rechnung.

In der zweiten Mahnung werden Sie schon etwas deutlicher. Sie


• beziehen sich auf die Zahlungserinnerung sowie auf die erste
Mahnung (einschließlich der fälligen Mahngebühr) und
• setzen dem Kunden eine Frist, bis wann er den Betrag bezahlen
soll.

63
Zahlt er dann immer noch nicht, bekommt er von Ihnen eine dritte
und letzte Mahnung. Sie
• nehmen Bezug auf Ihre bisherigen Mahnschreiben,
• setzen dem Kunden eine zweite Frist und
• kündigen bei Nichteinhaltung dieser letzten Frist rechtliche
Schritte an.

Bitte beachten Sie: Der Ton sollte zwar von Mahnung zu Mahnung
immer bestimmter sein, aber trotzdem hö?ich bleiben. Sie wollen
schließlich keinen Kunden verlieren.

Vielleicht sind ja auch Sie der säumige Schuldner. Dann


• teilen Sie dem Gläubiger die Gründe für Ihren Zahlungsverzug
mit und entschuldigen sich,
• weisen Sie darauf hin, dass Sie die Zahlung bereits veranlasst
haben, oder
• bitten Sie ihn - falls Sie in ?nanziellen Schwierigkeiten sind - um
einen Zahlungsaufschub.

64
1. Setzen Sie die Satzteile richtig zusammen.

1 Sicher ist es Ihrer Aufmerksam- a auf unsere Zahlungserinnerung


1 c
keit entgangen, vom 3.10.20.. nicht reagiert.

2 Bei Durchsicht unserer Konten b müssen wir Ihnen Mahnkosten


stellten wir fest, und Verzugszinsen berechnen.

3 Wir bitten Sie, den fälligen c unsere Rechnung vom 16.3.20..


Betrag zu begleichen.

4 Wir bitten Sie um baldige d werden wir rechtliche Schritte


Bezahlung gegen Sie einleiten.

5 Sollten Sie die Zahlung bereits e Ihre Zahlung bis spätestens


veranlasst haben, 10.12.20..

6 Trotz unserer Mahnung vom f in den nächsten Tagen zu


15.11.20.. überweisen.

7 Leider haben Sie g dass bei Ihnen folgende


Rechnung zur Zahlung
offen steht:

8 Wir erwarten h der folgenden Rechnung:

9 Wir müssen Ihnen leider i betrachten Sie diesen Brief bitte


als hinfällig.

10 Nach Ablauf dieser Frist j eine Frist bis zum 30.11.20..


setzen.

11 Sollten Sie bis dahin nicht k haben Sie bis heute nicht
gezahlt haben, gezahlt.

65
2. Setzen Sie die fehlenden Wörter ein.

Buchhaltung umgestellt
für ausstehenden
fällig Betrag
fristgerecht begleichen
angewiesen Verzögerung
um überweisen

66
C
Mängelrüge - Antwort
auf eine Mängelrüge
Haben Sie sich nicht auch schon darüber geärgert, dass Sie
eine Lieferung mit Mängeln erhalten haben? Meistens liegen die
Mängel in der
• Art (Sie haben die falsche Ware bekommen)
• Menge (Sie haben zu viel oder zu wenig erhalten)
• oder Qualität (die Ware ist verdorben oder beschädigt).

Mängel sind ein Grund, sich beim Lieferanten zu beschweren.


Eine solche Beschwerde (Beanstandung, Reklamation) nennt
man Mängelrüge.

Beachten Sie dabei bitte, dass auch Sie P?ichten haben: Sie müs-
sen die angelieferte Ware sofort prüfen, denn nur bei sofort ent-
deckten Mängeln können Sie Ihr Recht geltend machen. Sie kön-
nen dann verlangen, dass die Liefer?rma
• den Vertrag rückgängig macht (Wandlung)
• Ihnen einen Preisnachlass gewährt (Minderung)
• Ersatzware liefert (Umtausch) bzw. die Ware repariert
• oder Schadenersatz leistet.

Bei manchen Lieferungen können Sie nur Stichproben machen; die


wirklichen Mängel stellen sich erst später heraus. Man spricht dann

67
von versteckten Mängeln. Für diesen Fall ist eine gesetzliche Bean-
standungsfrist von sechs Monaten vorgeschrieben.

Was aber, wenn Sie selber Lieferant sind und von einem Kunden
eine Mängelrüge erhalten? Prüfen Sie diese Reklamation genau.
Finden Sie heraus, ob sie berechtigt ist.
• Wenn ja, entschuldigen Sie sich beim Kunden und bringen die
Angelegenheit schnell in Ordnung.
• Wenn nicht, dann weisen Sie die Beschwerde hö?ich zurück.

Manche Fälle sind zweifelhaft. Zeigen Sie sich dann lieber kulant,
denn: Einen guten Kunden verliert man schließlich nicht gern.

68
1. Suchen Sie die Sätze heraus, die eine ähnliche Bedeutung haben.

1 Wir danken Ihnen für die a Von diesem Artikel haben


1 c
Lieferung. Sie zu viele Exemplare
geliefert.

2 Leider mussten wir b Wir bestätigen dankend


feststellen, dass die den Erhalt Ihrer Lieferung.
gelieferte Ware folgende
Mängel aufweist:

3 Sie haben sich in der c Die beschädigten


Stückzahl geirrt. Exemplare sollten so
schnell wie möglich
ersetzt werden.

4 Die Farbe stimmt nicht mit d Wir hatten die Hemden


dem Muster überein. in Hellblau, nicht in
Dunkelblau bestellt.

5 Wir schicken Ihnen die e Wenn Sie einen Preisnachlass


mangelhaften Exemplare zu- auf die gesamte Lieferung
rück und bitten Sie um Ersatz. gewähren, betrachten wir die
Angelegenheit als erledigt.

6 Bei einem Preisnachlass von f Die Warensendung stimmt


10 % behalten wir die Ware. in einigen Punkten nicht
mit Ihrem Muster überein:

7 Ich hoffe, dass wir uns schnell g Die Sache lässt sich
auf eine Lösung einigen kön- hoffentlich schnell
nen. bereinigen.

69
2. Setzen Sie die fehlenden Wörter ein.

hinweisen festgestellten
Regelung abgelaufen
vorbeizu- Obwohl
schicken Garantiezeit
leid Mängel
erforderlichen Kosten
allerdings

70
VIII Tekst

Umgangsformen
Lesen Sie die Tipps aus dem
„Euro-Knigge für Manager”.
Etikette
A) In Deutschland besteht eine große Abneigung aus der Reihe zu
tanzen, aus der vorgeschriebenen Rolle auszubrechen. Schon die
mildeste Exzentrik ruft offene Kritik hervor. Auch wenn es eine in-
stinktive Abneigung gegen persönliche Konfrontation gibt, zögert
man nicht, jedem zu sagen, dass er oder sie gegen akzeptable
Verhaltensnormen verstößt. Die mag - in Ihren Augen - so trivial
sein, wie z. B. bei einem Meeting die Jacke auszuziehen oder
auf dem falschen Platz zu parken. Das Verhalten alier anderen zu
kontrollieren wird nicht als beleidigend angesehen, sondern als
soziale Picht,
B) Anders als in einigen Ländern behält man die Jacke in den mei-
sten deutschen Büros an, außer wenn man allein ist. Hemdsärmel
gelten als Zeichen der Entspanntheit, das heißt, dass man nicht
richtig arbeite!.
C) Bei aer Anrede wird fast immer die höiche Sie-Form benutzt.
Das persönliche Du wird nur mit beiderseitigem Einverständnis von
engen Freunden verwendet und der Übergang zum Du ist ein wich-
tiges Ereignis. Er markiert den Eintritt in den eifersüchtig gehüteten
“Privatraum” von beiden und sollte nie leicht genommen werden. Er
wird gewöhnlich von der nach Rang und Alter höher gestellten Per-
son initiiert und ist durch ein Ritual gekennzeichnet - einen Drink,
ein Essen’ oder eine formale Vereinbarung.

71
D) Eine bemerkenswerte Ausnahme gibt es bei Computerspeziali-
sten. Die Arbeit mit Computern hat etwas Besonderes an sich, viel-
leicht weil es ein junger Beruf ist, was in der ganzen Welt eine Lok-
kerheit in Kleidung und Verhalten mit sich bringt.
E) Wie persönlich die Beziehung auch sein mag, Hö?ichkeit und
gute Manieren sind wesentlich. Kollegen erwarten voneinander, re-
serviert, aber freundlich zu sein. Sie achten darauf, sich unterein-
ander morgens und abends zu grüßen, und mittags mit Mahlzeit,
wenn sie zum Mittagessen gehen.
Pünktlichkeit
F) Es ist sehr wichtig, pünktlich zu sein, das heißt auf die Minute
genau. Nur in akademischen Kreisen ist die viertelstündige Verspä-
tung des Professors akzeptabel. Es ist auch akzeptabel, die Arbeit
pünktlich zu beenden. Die Beziehung zwischen Unternehmen und
Mitarbeiter wird überwiegend als vertragsmäßig angesehen. Über-
stunden zu machen ist nicht besonders beliebt, außer wenn man
dafür bezahlt wird oder ein Termin einzuhalten ist.
Humor
G) Wie so viele Aspekte des deutschen Lebens ist der Humor strikt
aufgeteilt. Je formaler die Gelegenheit, desto weniger Humor ist
akzeptabel. Scherzen unter Fremden oder neuen Bekannten be-
reitet Deutschen oft Unbehagen und ist weit davon entfernt ihnen
die Befangenheit zu nehmen. Während ein Amerikaner oder Brite
sich auf Meetings oder Präsentationen möglicherweise verp?ich-
tet fühlt Scherze einzustreuen oder ein Italiener oder Franzose
sich zu gelegentlichen witzigen Bemerkungen hinreißen lässt,
bleibt ein Deutscher ständig ernst. In einigen Ländern ist man
der Meinung sich in höheren Positionen entspannter geben zu
können. In Deutschland ist das Gegenteil der Fall. Höhere Positi-
on ist eine Verantwortung, die der Träger sich sichtbar verdienen
und ernst nehmen muss.

72
Übung

1. Kreuzen Sie an, ob das im Text gesagt wird (stimmt) oder nicht gesagt
wird (stimmt nicht).

stimmt
stimmt
nicht

1. In Deutschland mag man es nicht, wenn jemand aus der


Reihe tanzt. ‰ ‰
2. In Deutschland liebt man die persönliche Konfrontation. ‰ ‰
3. In Deutschland wird das Verhalten anderer kontrolliert,
weil es als soziale Picht angesehen wird. ‰ ‰
4. Wenn sich ein deutscher Geschäftsmann das Jackett
auszieht, heißt das: „An die Arbeit!” ‰ ‰
5. Sie können einen deutschen Geschäftspartner nicht ohne
weiteres fragen: „Wollen wir du sagen?” ‰ ‰
6. Vor allem in jungen, dynamischen Branchen sind die Um-
gangsformen und die Kleidung lockerer und informeller. ‰ ‰
7. Kollegen nicht zu grüßen gilt als Verstoß gegen Höich-
keit und gute Manieren. ‰ ‰
8. Wenn Sie einen Termin um 15.00 Uhr haben, erwartet
man Sie auch Punkt 15.00 Uhr. ‰ ‰
9. Überstunden werden ganz informell geregelt. ‰ ‰
10. Ihr deutscher Geschäftspartner wird es schätzen, wenn
Sie bei Verhandlungen ein paar Scherze einstreuen, ‰ ‰
11. Je höher die Position, desto weniger ist man zum Scher-
zen aufgelegt. ‰ ‰

73
2. Fassen Sie mit eigenen Worten den Textinhalt über die
folgenden Punkte zusammen.

1. offen Kritik äußern (auch über Kleinigkeiten)


2. Kleidung
3. Duzen-Siezen
4. jemandem das „Du” anbieten
5. Umgangsformen und Kleidung in „jungen” Branchen
6. Verhalten der Kollegen untereinander
7. Grüßen
8. Pünktlichkeit
9. Beziehung: Unternehmen - Mitarbeiter
10. Humor und Scherze am Arbeitsplatz

3. Berichten Sie mündlich oder schriftlich.

1. Worauf müssen ausländische Geschäftsleute in Ihrem Land beson-


ders achten?
2. Welche Fehler sollte man in Ihrem Heimatland unbedingt vermeiden?
3. Was sind Ihre eigenen Erfahrungen im Umgang mit deutschen Geschäfts-
partnern?

4. Berichten Sie mündlich oder schriftlich von eigenen Erfahrungen in


Deutschland und/oder Ihrem Heimatland zu den folgenden Themen.

1. Visitenkarte (z. B. Was steht drauf?)


2. Gesprächsthemen (z. B. bei einem Geschäftsessen)
3. Trink- und Esskultur (z. B. Alkohol zum Mittagessen?)
4. Telefonanrufe (zu Hause ja/nein?)
5. Geschenke
6. Trinkgeld

74
Grammatik: Verben
(Gegenwart und Vergangenheit)
5. Ergänzen Sie die Verben im Präsens.

1. arbeiten: Wie lange ihr schon zusammen?

2. lesen: du jeden Tag die Zeitung?

3. müssen: Um wie viel Uhr man da losfahren?

4. anfangen: Wann Ihr Urlaub an?

5. sprechen: Erika auch Spanisch?

6. mögen: du deine Arbeit?

7. abfahren: Um wie viel Uhr ihr ab?

8. können: Sie mir sagen, wie ich zum Bah

9. haben: ihr morgen Zeit?

10. sein: Wann Sie wieder zurück?

Wann du wieder da?

11. wissen: Sie/ du/


ihr, wie spät es ist?

12. wollen: Was Sie/ du denn


damit sagen?

75
6. Ergänzen Sie die Verben im Präsens (1) und im Präteritum (2).

ich du er/sie/es/man wir ihr Sie/sie

haben 1 habe hast


2 hatte hattest

sein 1

werden 1

wissen 1

mögen 1

können 1

wollen 1

müssen 1

dürfen 1

sollen 1

76
7. Ergänzen Sie die Verben im Präteritum.

1. sollen: Sie doch gestern bei der Exportabteilung


anrufen!

2. müssen: Wir unsere Abreise um einen Tag ver-


schieben.

3. werden: Frau Kortner plötzlich krank.

4. dürfen: Wir die Grenze erst nach einer Stunde pas-


sieren.

5. wissen: Es tut mir Leid, aber das ich nicht.

6. wollen: Frau Mitschke uns leider keine Auskunft ge-


ben.

7. haben: Sie einen guten Flug?

8. sein: du nicht letztes Jahr auch in Australien?

9. können: Entschuldigung, aber wir nicht eher kom-


men.

77
8. Bilden Sie Sätze im Perfekt.
Reise • dauert • über 3 Stunden
Die Reise hat über 3 Stunden gedauert.

1. Frau Krause • 3 Tage • Hotel • übernachten

2. Wir • zuerst •10 Stunden t über den Atlantik • iegen •, danach •3 Stun-
den t mit dem Zug t fahren

3. Wir • in Rom • püntlich ankommen

4. Ich • vergessen • Sie • benachrichtigen

5. Frau Klein • uns • nicht • informieren

6. Die Sitzung t bereits • anfangen

7. Wir • vor 3 Wochen • Ware • bestellen • bereits

78
9. Formulieren Sie Sätze mit den angegebenen Verben im Perfekt.

anrufen:
sehen:
einladen
beenden:
denken:

10. Berichten Sie über Ihren gestrigen Arbeitstag/Ihre letzte


Arbeitswoche/Ihre letzte Arbeitsstelle (mündlich oder schriftlich,
mindestens 10 Sätze).

11. Ergänzen Sie das Hilfsverb und das Partizip II.

Haben wir uns nicht das letzte Mal in Paris getroffen ?

1. Sie unsere Firma schnell ?


(nden)

2. Wie lange Sie ? (iegen)

3. Sie schon etwas ? (essen)

4. Sie mit dem Zug ? (kommen)

5. Wie oft Sie denn ? (umsteigen)

6. ich Sie schon mit Frau Müller ?


(bekanntmachen)

7. Sie nicht auch in Cambridge ?


(studieren)

8. Wo Sie früher ? (arbeiten)

79
9. es diesen Winter in Spanien ?
(schneien)

10. Wann die Sitzung ? (beginnen)

11. Sie sich nicht früher für Briefmarken


? (interessieren)

12. Sie den Brief gestern ?


(abschicken)

13. Sie den Vertrag schon ?


(unterschreiben)

14. Sie freundlicherweise daran ,


uns ein Muster mitzubringen? (denken)

15. er Ihnen den Namen des Kunden nicht


? (nennen)

Modalverben
12. Beantworten Sie die Fragen.
Fragen Sie Ihre Nachbarin/Ihren Nachbarn und notieren Sie.
• Was sind Sie von Beruf?
• Was mussten Sie letzte Woche während der Arbeit tun?
• Gibt es etwas, was Sie während Ihrer Arbeitszeit nicht tun dürfen? (Rau-
chen zum Beispiel?)
• Was brauchen Sie nicht zu tun? (Kaffee kochen?)
• Was mögen Sie an Ihrer Arbeit besonders?
• Gibt es etwas, was Sie nicht tun wollen, aber immer tun müssen?
• Was sollte jemand können, der sich um Ihre Stelle bewirbt?
Berichten Sie, was Ihre Nachbarin/Ihr Nachbar Ihnen erzählt hat.

80
13. Ergänzen Sie die Modalverben.
Benutzen Sie die Bedeutungsübersicht im Anhang,
wenn Sie unsicher sind.

1. Sie noch etwas trinken?


2. Bis Freitag der Brief beantwortet werden.
3. Sie diesen Text ins Deutsche übersetzen?
4. Herr Kramer, Sie sofort zum Chef kommen.
5. Was genau ich eigentlich hier machen?
6. Sie ein Glas Mineralwasser oder lieber ein Glas
Wein?
7. Tut mir Leid, ich kein Japanisch.
8. In diesem Labor Sie immer Mundschutz tragen.
9. Herr Schmalz hat angerufen. Sie ihn bitte heute
noch zurückrufen.
10. Sie den Brief nicht zu beantworten. Das habe ich
bereits selbst getan.
11. • du den neuen Kollegen ?
– Er ist mir sehr sympathisch. Ich________________ihn sehr.
12. Wir ein Doppelzimmer mit Seeblick.
13. ich Niederländisch oder Schwedisch lernen?
14. Sie diese Aufträge allein bearbeiten, ich
Ihnen im Moment nicht helfen.
15. Ich nicht mehr rauchen. Der Arzt hat es mir verbo-
ten.
16. • Frau Schimmelmeier, Sie doch gestern das Mini-
sterium anrufen. Warum haben Sie das nicht getan?
– Ich das Ministerium gestern nicht anrufen, ich
war krank.

81
14. Empfehlungen (Sie sollten)
Schreiben Sie Empfehlungen wie im Beispiel (Satzbau beachten).

nicht so lange warten • mit Antwort • Sie


Sie sollten mit der Antwort nicht so lange warten!

1. um Rat fragen • Frau Kühl • Sie

2. umgehend • beantworten • Brief • Sie

3. einladen • Kunden • zum Essen • Sie

4. sich entschuldigen • du

5. verbessern • Fehler • so schnell wie möglich • du

6. Arzt gehen • du

7. Taxi nehmen • Sie

8. Ergebnisse vorstellen • nächste Konferenz • Sie

82
15. Ergänzen Sie sollen oder müssen.

1. Sie sich anmelden, sonst bekommen Sie keinen


Platz mehr.

2. Herr Kunze hat gesagt, ich mich bei Ihnen melden.

3. ich morgen oder übermorgen kommen?

4. Du hast doch studiert. Du das doch wissen.

5. Frau Schrempf hat angerufen. Sie ihr bitte so schnell


wie möglich die Preise faxen.

6. Sie die Tabletten morgens und abends einnehmen.

7. Kannst du mir helfen? Ich weiß nicht, wie ich das machen

8. Der Resturlaub des vergangenen Jahres bis 31.3.


genommen werden, andernfalls verfällt er.

9. Sag Otto, er eine Flasche Wein mitbringen.

10. Wir das Spiel gewinnen, sonst steigen wir ab!

83
16. Verwenden Sie möchte- in den Bedeutungen „Wunsch” (wollen) und
„Weiterleitung einer Bitte” (sollen).

a) Wünsche
Bilden Sie Fragen wie im Beispiel.
Sie • trinken • was Was möchten Sie trinken?
1. Sie • Mantel • ablegen
2. Sie • Theater • heute Abend
3. Sie • teilnehmen • Kongress

Und was möchten Sie? Ich mochte

b) Weiterleitung einer Bitte


Ergänzen Sie möchte- in der richtigen Form.

1. Sie bitte zum Chef kommen.


2. Frau Baum hat angerufen. Sie sie bitte sofort zu-
rückrufen.
3. Schönen Gruß von Tom. Du ihn bitte heute Abend
abholen.
4. Sag, Gabi, sie mich bitte am Sonntag nicht anrufen.

84
17. Ergänzen Sie wollen, möchte- oder werden.

1. Ich Sie morgen gegen 10.00 Uhr anrufen.

2. Was Sie wissen?

3. Wir dieses Jahr nicht wieder nach Irland fahren. Da


regnet es zu oft.

4. Ich mich nur nach dem Ergebnis erkundigen.

5. Er sehr gern an der Konferenz teilnehmen, aber er


hat keine Zeit.

6. Das war das letzte Mal. Ich Frau Krause nicht noch
einmal helfen.

7. Er hat schon zweimal angerufen und noch immer nicht gesagt, was er

eigentlich .

8. Sie noch eine Tasse Kaffee?

85
18. Verneinungen.
Ergänzen Sie die Modalverben.

1. Sie den Brief nicht zu schreiben. Das habe ich


schon getan.

2. Du nicht mitzukommen. Ich schaffe das schon al-


lein.

3. Ich Ihnen die Ergebnisse nicht mitteilen. Die sind


vertraulich.

4. Ich Sie leider nicht abholen. Ich bin bis 19.00 Uhr in
einer Konferenz.

5. Wir die Preisänderung nicht akzeptieren.

6. Nein, Sie mir die Preisliste nicht zu faxen. Die ha-


ben wir bereits.

7. Den Vertrag wir so, wie er jetzt ist, nicht unterzeich-


nen.

8. Unbefugte die Maschinen nicht bedienen.

9. Ich diese Farbe nicht. Blau nde ich schöner.

10. Die Teile sind noch nicht fertig. Wir nächste Woche
noch nicht liefern.

86
IX Tekst

Niemand kann alles haben.


Aber jeder kann das maximieren, was wichtig für ihn ist

So chaotisch und überraschend das Börsenge-schehen manchmal er-


scheint, unter der Oberäche wirken Gesetzmäßigkeiten, die schon im-
mer galten und auch immer gelten werden. Eine davon lautet: Sie können
nicht alle Eigenschaften einer Geldanlage gleichermaßen maxi-mieren.

Bevor Sie sich jetzt enttäuscht einem anderen Thema zuwenden, wol-
len wir diesen Zusammenhang etwas näher erläutern und in ein ver-
söhnliches Licht rücken. Bei der Geldanlage gibt es eine ganze Reihe
Aspekte, die wichtig sind. Und 3 besonders wichtige: Sicherheit, Ren-
tabilität und Liquidität.

Sicherheit erklärt sich fast schon selbst. Es ist die Wahrscheinlichkeit,


Ihr eingesetztes Kapital wiederzubekommen.

Rentabilität ist das Maß für den Erfolg einer Geldanlage. Sie machen
das ja nicht umsonst, sondern wollen für Ihr Engagement belohnt wer-
den. Und belohnt werden Sie durch Rendite p.a., also durch den Zu-
wachs bzw. Nettoertrag, den Ihr Kapital in einem Jahr erzielt.

Liquidität schließlich bezeichnet den Grad der Verfügbarkeit. Oder, sa-


lopp gesagt, wie schnell und unkompliziert Sie Ihre Kapitalanlage wieder
zu Geld machen können, um wieder üssig zu sein.

So weit, so simpel. Komplizierter sind die Zusammenhänge. Denn


die einzelnen Aspekte beeinflussen sich gegenseitig. Wenn Sie an
einer Schraube drehen, drehen sich die anderen - ob Sie wollen oder
nicht - gleich mit.

87
Zum Beispiel stehen Sicherheit und Rentabilität in einem inversen Zu-
sammenhang. Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Matheunterricht:
Wird das eine größer, verkleinert sich das andere. Und umgekehrt.

Warum das so ist, kann man sich am besten am Beispiel von verzinsli-
chen Wertpapieren klar machen: Sie leihen dem Herausgeber des be-
treffenden Papiers (dem Emittenten) Geld, und er verspricht Ihnen im
Gegenzug, über einen festgelegten Zeitraum regelmäßig Zinsen zu be-
zahlen und am Ende das Geld zurückzugeben.

Jetzt stellen Sie sich bitte 2 Emittenten vor. Der eine: zuverlässig, zah-
lungskräftig, groß und bedeutend. Der andere: ein armer Schlucker, der
sich schon häu?ger Geld geliehen, aber es selten pünktlich zurückge-
zahlt hat. Beide wollen von Ihnen dieselbe Summe und bieten denselben
Zins. Und Sie? Wem würden Sie Ihr Geld eher geben?

Genau. Und weil das so ist, muss unser armer Schlucker raufgehen mit
dem Zins, so weit, bis Sie bereit sind, das Risiko in Kauf zu nehmen.
Das nennt man dann Risikoprämie. Die sorgt dafür, dass ein Wertpa-
pier, das an Sicherheit zu wünschen übrig lässt, trotzdem, am Markt
konkurrieren kann.

Bei anderen Wertpapieren sind die Zusammenhänge zwar ein bisschen


anders, aber das Grundprinzip bleibt immer gleich: Mehr Sicher heit
heißt weniger Ertragschancen. Bessere Wachstumsaussichten bedeu-
ten i. d. R. erhöhtes Risiko und gegebenenfalls weniger Liquidität.

Mit der Liquidität verhält es sich nicht ganz so einfach. Zwar gibt es An-
lageformen, die per se liquider sind als andere. Aktien zum Beispiel sind
meist liquider als ein Sparvertrag. Denn sie haben keine Kündigungs-
fristen und können an jedem Börsentag verkauft werden. Und weil sie
zumindest langfristig betrachtet auch we sentlich rentabler sind, dürfte
doch alles klar sein, oder? Aber Achtung: Was ist, wenn Ihre spezielle
Aktie an dem Tag, an dem Sie sie ver kaufen wollen, gerade weniger
wert ist als ihr Einstiegskurs? Dann ist die vermeintliche Liquidität plötz-
lich nichts wert. Und Sie entscheiden sich vielleicht doch lieber ein we-
nig zu warten mit dem Verkauf.

88
Sie sehen, das Thema ist komplex. Und dieser Komplexität können
Sie im Grunde nur auf eine Art und Weise begegnen: indem Sie unter-
schiedliche Anlagen kombinieren. Wobei Sie sich immer an das Grund-
muster Ihrer Anlegermentalität halten sollten.

Im Klartext: Wenn Sie sicherheitsorientiert sind, sollten Sie die Ab-


sicherung Ihrer Kapitalbasis im Auge haben und Risiken nur geringfü-
gig eingehen. Wenn Sie begrenzt risikobereit sind, sollten Sie die
Ertragserwartungen und die möglichen Kursschwankungen genau ab-
wägen und auf eine angemessene Risikostruktur achten. Und falls Sie
spekulativ eingestellt sind, sollten Sie nie vergessen, dass Gewinn-
maximierung immer auch die Gefahr von Verlusten mit einschließt.

89
Übung

1. Kombinieren Sie.

Zinsen bezahlen, bekommen

Konto

Schulden

Kredit

Rechnung

Geld

Konkurs

Raten

2. Ergänzen Sie Begriffe aus Übung 3.

1. Kann ich den Betrag auf Ihr Konto ?


2. Wir haben auch ein bei der Dresdner Bank.
3. Ich möchte 100 Dollar in Euro .
4. Würden Sie mir raten, mein Geld in Shell-Aktien

5. Wir haben einen hohen Kredit und müssen


jetzt monatlich 2000,- Euro .
6. Haben Sie die Rechnung schon ?
7. Ich kann diesen hohen Preis nicht auf einmal zahlen. Ist es eventuell
möglich, in zu bezahlen?
8. Ich habe gehört, dass der Betrieb zahlungsunfähig ist. Hat er wirklich
angemeldet?

90
Preise
3. Erklären Sie die folgenden Preise. Ordnen Sie zu.

1. der Relativpreis b a) Preis nach Abzug von Rabatt

b) Preis wird nur in Relation mit dem Preis


2. der Richtpreis
eines anderen Gutes festgelegt.

3. der Festpreis c) Summe der Rechnung, Endbetrag

4. der Nettopreis d) unverbindlicher Preis

5. der Mehrpreis e) staatlich oder vertraglich normierter Preis

6. der Rechnungspreis f) Preis ohne Gewinnaufscnlag

7. der Selbstkostenpreis g) Preis über den vereinbarten Preis hinaus

4. Gewähren Sie manchmal Rabatt/Preisnachlass? Wenn ja, welchen?

Mengenrabatt (für Abnahme einer größeren Warenmenge)

Treuerabatt (für langjährige Kunden)

Wiederverkäuferrabatt (für Groß- und Einzelhändler bei Preisempfehlungen)

Sonderrabatt (z. B. für Personal oder bei besonderen Anlässen)

Naturalrabatt (Rabatt wird in Form von Ware gewährt)

Bonus (nachträglich gewährter Rabatt/Umsatzrückvergütung)

Skonto (Preisnachlass bei Barzahlung/für Barzahlung innerhalb


einer bestimmten Frist)

91
5. Ergänzen Sie das passende Wort.

steigen • fallen • sinken


billig • preiswert • hoch • teuer • preisgünstig • niedrig

1. Wenn Preise nach unten gehen, dann oder


sie.

2. Gehen Preise in die Höhe, dann sie.

3. Preise können oder sein.

4. Waren können , ,
oder sein.

Redemittel
• Wie viel kostet/kosten ...?
• Wie teuer ist/sind ...?
• Was ist der Preis für ...?
• Was verlangen Sie für ...?
• Gewähren Sie bei (einer Bestellung von 1000 Stück) Mengenrabatt?

92
6. Sprechen oder schreiben Sie einen Dialog.

A B

• erkundigt sich nach dem Preis – antworter

• fragt nach möglichen Rabatten – ...

Fachwortschatz:
Versand-/Transportarten

• mit LKW/per LKW


• per Flugzeug/per Luftfracht
• per Schiff
• durch einen Boten/per Kurier
• mit der Bahn/per Bahnfracht: als Expressgut, als Eilgut, als Stückgut,
als Frachtgut per Post: als Infobrief, als Infopost, als Eilbrief,
als Einschreiben, als Päckchen, als Paket, als Schnellsendung
• per Luftpost

7. Berichten Sie.

• Welche Liefer- und Zahlungsbedingungen kennen Sie und welche kom-


men bei Ihnen am häugsten vor?

• Welche Vorteile haben die von Ihnen bevorzugten Liefer- und Zahlungs-
bedingungen?

• Welche Versand- oder Transportarten benutzen Sie?

93
Grammatik: Fragen

8. Formulieren Sie Fragen zu den vorgegebenen Antworten.

1. Danke, gut. Und Ihnen?

2. Die Artikelnummer ist 321.

3. Reine Baumwolle.

4. In rot, weiß und blau.

5. 17,95 Euro pro Stück.

6. Erst ab 500 Stück.

7. In Singapur.

8. Per Schiff.

9. In Kisten.

10. 3 Wochen.

11. Frei Haus.

12. 31-20-6691731

13. Per Fax.

94
9. Wählen sie aus den folgenden Situationen aus.

1. Frau Meier-Lehmann, Verwaltung • zu Tisch • Kontakt aufnehmen mit Dr.


May

2. Herr Krause, Außenhandelsabteilung • Dienstreise • die Verträge ange-


kommen

3. Herr Dr. Schinkel t Besprechung • Rückruf dringend erwartet

4. Frau Angermann • Urlaub • warten noch immer auf Angebot

5. Prof. Kluge • Versammlung • Ergebnisse erhalten

6. Frau Schön • außer Haus • alle Zimmer in der Stadt leider ausgebucht •
bitte zurückrufen

Grammatik: Konjunktiv II
10. Vergleichen Sie die folgenden Sätze miteinander.
Welche Wirkung haben die Sätze auf Sie?

1. a) Buchstabieren Sie bitte Ihren Namen.


b) Könnten Sie bitte Ihren Namen buchstabieren.
2. a) Haben Sie vielleicht einen Kugelschreiber für mich?
b) Hätten Sie vielleicht einen Kugelschreiber für mich?
3. a) Kann ich von Ihrem Apparat mal telefonieren?
b) Könnte ich von Ihrem Apparat mal telefonieren?
4. a) Darf ich Sie zum Essen einladen?
b) Dürfte ich Sie zum Essen einladen?
5. a) Geht es morgen?
b) Ginge es morgen?
6. a) Ich muss Sie in dieser Angelegenheit dringend sprechen.
b) Ich müsste Sie in dieser Angelegenheit dringend sprechen.

95
11. Sagen Sie es vorsichtiger, indem Sie den Konjunktiv II verwenden.

1. Kann ich Sie morgen Abend anrufen?

2. Sprechen Sie langsamer.

3. Warten Sie einen Augenblick.

4. Ist es Ihnen möglich, nächste Woche nach Berlin zu kommen?

5. Unter gewissen Voraussetzungen bin ich bereitden Auftrag zu übernehmen.

96
6. Unterschreiben Sie bitte hier.

7. Es kann sein, dass etwas dazwischenkommt.

8. • Ich schlage vor, wir treffen uns morgen. – Mir ist übermorgen lieber.

9. Ich habe noch eine weitere Frage.

10. Im Prinzip muss ‘das durchzuführen sein.

12. Sprechen oder schreiben Sie einen Dialog.


Verwenden Sie den Konjunktiv II.

A B
• hat eine Bitte – antwortet
• setzt eine Frist – ...

Redernittel für A: Redernittel für B:


• Könnten/Würden Sie bitte... – Geht in Ordnung./Selbstverständlich
• Ginge das eventuell bis ...? – Ich werde es versuchen.
• Das wäre sehr nett/freundlich von – Wir tun unser Möglichstes.
Ihnen./
• Es ware gut/nett, wenn sich das machen
ließe.

97
13. Wählen Sie eine der folgenden Situationen oder eine eigene Situation.

• Protokoll zuschicken
• Zahlungsbedingungen faxen
• Kunden anrufen
• das Ergebnis mitteilen
• den Vertrag übersetzen
• die Waren kontrollieren
• das Ergebnis überprüfen
• den Brief Korrektur lesen

14. Ergänzen Sie die angegebenen Verben im Konjunktiv II.

1. • könnte ich Sie morgen zurückrufen? (können)

– Es mir lieber, Sie mich heute noch


zurückrufen, dann könnte ich nämlich bis morgen alles fertig haben. (sein,
werden)

• es Ihnen recht, wenn ich Sie zu Hause anrufe?


(sein)

– Natürlich, Sie allerdings vor 20.00 Uhr anrufen, (müs-


sen)

2. Sie mir bitte die Maße der Kisten durchgeben? (kön-


nen)

3. • Es doch möglich sein, eine für uns alle akzeptable


Lösung zu ?nden, (müssen)

– Ich folgenden Vorschlag machen, (werden)


4. • Soll ich Ihnen das Protokoll zuschicken?

– Ja, das sehr nett von Ihnen. (sein)

98
5. • Wir müssen unser Treffen um eine Woche verschieben.
Sie damit einverstanden? (sein)

– Ich kann Ihnen diese Frage leider nicht beantworten, da


ich erst nachfragen, (müssen)

6. • Sie den Auftrag bis Donnerstag erledigen? (können)

– Ja, ich glaube, das sich machen, (lassen)


7. Ich habe hier Ihre Preisliste vorliegen:

– Ich da mal eine Frage, (haben)

– es sein, dass in der Berechnung ein Fehler ist? (können)

– es möglich, einen Mengenrabatt zu bekommen? (sein)

– Sie mir den Preis bitte noch schriftlich bestätigen? (können)

– das nicht 100 statt 1000 heißen? (müssen)

15. Sprechen oder schreiben Sie einen Dialog.

A B

• meldet sich – meldet sich

• nennt den Grund des Anruis und macht – fragt nach dem Grund des Anruts
einen Terminvorschlag

• einigt sich mit Baut einen Termin – entschuldigt sich und macht einen
Gegenvorschlag

• bedankt und verabschiedet sich – bedankt und verabschiedet sich

99
16. Wählen Sie selbst einen Grund oder nutzen Sie einen der angegebenen
Gründe.

1. neue Produkte vorstellen

2. gemeinsame Projekte müssen besprochen werden

3. Farben für neue Produkte aussuchen

4. Personalfragen diskutieren

5. Planung des nächsten Jahres

6. Marktanalyse vorstellen

7. neue Verkaufsstrategien besprechen

Grammatik: Zeit-und Datumsangaben

100
17. Wann sehen wir uns wieder?
Antworten Sie und verwenden Sie die folgenden Angaben mit den
passenden Präpositionen.

eine Woche Wir sehen uns in einer Woche

1. Wochenende

2. zwei Jahre

3. 12.30 Uhr

4. Mittagspause

5. Urlaub

6. Besprechung

7. ein paar Minuten

8. ein Monat

9. 13.4.

10. einige Tage

11. Ostern

12. Mitte August

13. 1999

14. ein halbes Jahr

15. Ende des Monats

101
18. Ergänzen Sie wenn, wann oder als.

1. haben Sie den Brief abgeschickt?

2. es Ihnen recht ist, kommt Herr Schneider nächste Wo-


che bei Ihnen vorbei.

3. Könnten Sie noch einmal wiederholen, das Flugzeug an-


kommt?

4. Ich habe Frau Schmidt kennen gelernt, ich letztes Jahr in


Italien war.

5. Die Ladung wird jedes Mal kontrolliert, sie die Grenze


passiert.

6. Ich weiß nicht genau, der Chef wieder im Hause ist.

7. ich noch studierte, hatte ich zum Tennisspielen mehr Zeit


als heute.

8. die Ware nicht pünktlich geliefert werden kann, rufe ich


Sie an.

9. genau beginnt die Sitzung?

10. Frau Schön ist krank? ich sie gestern traf, sah sie noch
sehr gesund aus.

11. Jedes Mal ich sie grüßte, sah sie mit Absicht zur Seite.

12. Ich weiß nicht genau, bis ich mit der Arbeit fertig werde.

102
X Tekst

Die 10 Gebote der


Besprechungsmoderation
Lesen Sie den Text.
Fassen Sie nach jedem Gebot den Inhalt noch einmal kurz mit
eigenen Worten zusammen.

1. Gebot: Bereiten Sie sich gut vor!


In der Praxis ist meist nicht die Zeit für eine umfassende Vorberei-
tung oder, besser (ehrlicher) gesagt, man nimmt sie sich nicht. Der
Preis dafür ist in der Regel sehr hoch. Die Zusammenkunft dauert
länger als geplant und es kommt nichts oder nicht viel -zumindest
nichts Konkretes - dabei heraus. Zu einer guten Vorbereitung ge-
hört zunächst für sich zu klären, ob man von der zu moderieren-
den Gruppe überhaupt als Moderator akzeptiert wird; wenn nicht,
sollte man für Akzeptanz sorgen oder die Aufgabe nicht wahrneh-
men. Hat man sich entschlossen zu moderieren, sollte man sich
inhaltlich (Worum geht es?), methodisch (Wie will ich die Gruppe
zum Ziel führen?), organisatorisch (Was muss vorbereitet wer-
den?) und persönlich (Worauf muss ich besonders achten?) dar-
auf vorbereiten.

2. Gebot: Beginnen Sie positiv!


Zu einem positiven Einstieg gehört es, etwas „für den Bauch” zu
tun, d.h., es ist wichtig, ein positives Klima für die gemeinsame in-
haltliche Arbeit zu schaffen. Das geht in der Regel vor dem ofziel-
len Beginn leichter als danach. Das sprichwörtliche Gespräch übers

103
Wetter kann hier gute Dienste tun. Ziel dieser Phase ist es, die Teil-
nehmer auch psychisch „da sein” bzw. „ankommen” zu lassen.
Ist die Veranstaltung für 9.00 Uhr angesagt, so beginnt diese auch
um 9.00 Uhr und nicht 9.05 Uhr oder 9.12 Uhr. Die Anwesenden
waren pünktlich und allein das muss belohnt werden.

3. Gebot: Legen Sie das Ziel fest!


Nach der Begrüßung geht es darum, die Tagesordnungspunkte
abzustimmen und die jeweilige Zielsetzung abzuklären. Oft wird
gemäß dem Motto: „Wir wissen zwar nicht, wohin wir wollen, das
aber mit aller Kraft” drau?osgearbeitet ohne zu wissen, worum es
konkret geht. Die inhaltliche Arbeit sollte auf keinen Fall beginnen,
bevor nicht Konsens über die Zielsetzung der Bearbeitung besteht.
Es genügt hierzu nicht, dass „ ja jeder weiß”, worum es geht. Das
gemeinsam formulierte Ziel wird zum Thema visualisiert und ist so-
mit der „rote Faden” für die Bearbeitung und damit die Leitung der
Veranstaltung.
4. Gebot: Visualisieren Sie für alle sichtbar mit!
Die Visualisierung beginnt schon vor der Veranstaltung, späte-
stens aber bei deren Beginn, indem der Moderator das zu bear-
beitende Thema aufschreibt. Am besten auf ein Flip-Chart, weil
dieses (zu Beginn der Zusammenkunft an die Wand geheftet)
sichtbar gehalten werden kann. Danach beginnt ein für alle sicht-
bares Mitvisualisieren aller wichtigen Inhalte. Der erste Schritt
ist die Ergänzung des Themas/der Themen um die jeweilige
Zielsetzung (vgl. 3. Gebot). Danach führt er dies während der
gesamten Besprechung fort, indem er alle zur Bearbeitung wich-
tigen Inhalte sichtbar macht.

5. Gebot: Erläutern Sie die Vorgehensweise!


Niemand käme auf die Idee ein Haus zu bauen ohne erst einen
Plan dafür zu machen. In Besprechungen wird häu?g zuerst das

104
Haus gebaut und manch einer wundert sich am Ende, dass - wieder
mal -nichts (Konkretes) herausgekommen ist. Hier ist der Modera-
tor aufgerufen darauf zu drängen, dass nach Thema und Ziel auch
der Weg verabredet wird, der zur Themenbearbeitung beschritten
werden soll. Erst dann wird - nach eben dieser Absprache - das The-
ma bearbeitet.

6. Gebot: Seien Sie neutral!


Der Moderator ist dafür verantwortlich, dass die Gruppe zu einem
Ergebnis kommt, nicht aber für dessen Qualität (aus seiner Sicht).
Er sollte sich zwar in die Inhalte hineindenken können, aber nicht
inhaltlicher Experte sein. Ist er dies aber doch und darüber hin-
aus, wie in der Praxis so häu?g, auch noch inhaltlich Betroffener,
wird es für ihn schwierig sein, gut zu moderieren. Geht es nicht
anders und will oder muss er die Veranstaltung trotzdem leiten,
so muss er versuchen beiden Rollen gerecht zu werden. Er kann
dies (wenn überhaupt) z.B. dadurch, dass er in der einen Rolle
(Moderator) steht und in der anderen (Teilnehmer-Rolle) sitzt. Äu-
ßerst hilfreich kann es in dieser Situation sein, seine inhaltli chen
Beiträge in Form von Fragen einzubringen und möglichst wenig
direktiv zu wirken (vgl. 7. Gebot).

7. Gebot: Führen Sie durch Fragen!


Entscheidungen werden von den Betroffenen dann -am ehesten -
mitgetragen, wenn diese sich in der Entscheidung „wieder?nden”.
Dies kann nur der Fall sein, wenn sie auch gefragt wurden. Der Mo-
derator kann seine Aufgabe deshalb nur aus einer „fragenden Hal-
tung”, keinesfalls aus einer „Sage-” oder „Besserwissereihaltung”
heraus bewältigen. Er leitet die Gruppe an, ist aber nicht inhaltlicher
Entscheider. Nur in der Doppelrolle Moderator und Teilnehmer wird
er sich inhaltlich einbringen. Um zu erfahren, was die Gruppe und

105
der Einzelne in der Gruppe will, muss der Moderator aber auf jeden
Fall mit (offenen) Fragen arbeiten.

8. Gebot: Bleiben Sie beim Thema!


Ein großes Problem betrieblicher Besprechungen ist es, dass The-
men immer wieder „zerredet” werden. Hier pro?tiert der Moderator
von seiner sauberen Vorarbeit beim Einstieg. Die gemeinsam for-
mulierte Zielsetzung-vgl. 3. Gebot-gibt ihm immer (wieder) die Mög-
lichkeit nachzufragen, ob das momentan Diskutierte zum Thema
bzw. zur Zielsetzung passt, um so den „roten Faden” zu behalten
bzw. wieder zu ?nden.

9. Gebot: Achten Sie auf konkrete Vereinbarungen!


Der Moderator ist dafür da, dass der Witz: „Was ist eine Bespre-
chung? Nun, es gehen viele hinein und es kommt nichts dabei raus”
sich nicht bestätigt. Das bedeutet, dass er mit Akribie darauf zu ach-
ten hat, dass das angestrebte Ziel erreicht wird und konkrete Maß-
nahmen nach dem Muster „wer macht was bis wann” beschlossen
werden. Hilfreich ist hierzu ein vorab visualisierter Maßnahmenka-
talog mit den entsprechenden Spalten, in den dann die Beschlüsse
eingetragen werden.

10. Gebot: Schließen Sie positiv ab!


Die Teilnehmer sollen die Besprechung in positiver Stimmung und
mit dem Vorsatz, die beschlossenen Maßnahmen in die Tat umzu-
setzen, verlassen Hierzu kann ein ehrlicher Dank an die Gruppe und
ein positiver Abschluss verhelfen. Ein Beispiel: Ich bin mir sicher,
dass in den vorliegenden 10 Geboten der eine oder andere Tipp
für Sie dabei war, den Sie nutzen möchten um Ihre Besprechungen
und Sitzungen noch effektiver zu gestalten - viel Spaß dabei!

106
Übung

1. Erklaren Sie die unterstrichenen Textstellen mit den


folgenden Ausdriicken.
mit großer Genauigkeit • eine bestimmte Richtung vorgebend
• sich etwas vorstellen konnen • sichtbar dargestellt
• planlos beginnen zu arbeiten • nicht annehmen, ablehnen • niitzlich sein
• Einigung besteht • die Leitlinie • sollte • zu besprechen
• zu lange und nicht konstruktiv iiber etwas reden
• verstanden und mitverantwortet • jemand glaubt, alles besser zu wissen

• eine Aufgabe nicht wahrnehmen nicht annehmen, ablehnen

• etwas kann gute Dienste tun

• die jeweilige Zielsetzung abklaren

• drauosarbeiten

• Konsens besteht iiber die Zielstellung

• etwas wird visualisiert

• der ,,rote Faden” fur die Bearbeitung

• der Moderator ist aufgerufen

• sich in Inhalte hineindenken konnen

• Fragen sollten nicht direktiv wirken

• Entscheidungen werden mitgetragen

• „Besserwissereihaltung”

• Themen werden zerredet

• mit Akribie achten auf

107
2. Diskutieren Sie.

Halten Sie die Regeln (“Gebote”), die Sie im Text gelesen haben, fur rielitig?
Begriin-den Sie lhre Meinung.
Sollte man noch andere Dinge beachten?
Sollte man iiberhaupt ,,Gebote” fur einen Besprecliungsmoderator/Versamm-
lungsleiter aufstellen? Begriinden Sie lhre Mcinung.

Grammatik: Nomen-Verb-Verbindungen

3. Wahlen Sie das richtige Verb und erganzen Sie.

abschneiden • erteilen • haben • melden • fallen • ergreifen • bitten

1. wahrend einer Besprechung reden wollen = urn das Wort

sich zu Wort

2. zu reden beginnen = das Wort

3. reden = das Wort

4. jemanden unterbrechen = jemandem das Wort

jemandem ins Wort.

5. jemanden reden lassen = jemandem das Wort.

108
4. stellen - stehen - (sich) setzen in Nomcn-Verb-Verbindungen
Erganzen Sie stellen, stehen oder (sich) setzen und die richtige
Praposition.

1. Der Chef hohe Ansprüche


seine Mitarbeiter.

2. Ich groβes Vertrauen meine


Kollegen.

3. Die entstandenen Kosten wir Ihnen


Rechnung.

4. Bitte Sie Herrn Miiller von der geplanten Maβahme


Kenntnis.

5. Ich mit ihm seit Jahren Ver-


bindung.

6. Bitte Sie mit der Abteilung


Verkauf Verbindung.

7. Nachdem er den Diebstahl bemerkt hatte, er ihn


Rede.

8. Er hatte Ziel die Arbeitspro-


duktivitat zu erhohen.

9. Er Fordemngen ohne eine Gegenleistung zu er-


bringen.

10. DasThema Arbeitszeitverkürzung heute nicht


Diskussion.

11. Ich möchte Folgendes Diskussion


:...

109
12. Die Unterlagen Ihnen jederzeit
Verigung.

13. Konnten Sie mir diese Unterlagen Verigung

14. Er seine Mitarbeiter ständig

Druck.

15. Da seine Mitarbeiter immer Druck


, ist das Arbeitsklima sehr schlecht.

16. Wir Ihnen eine Lohnerhohung


Aussicht.

17. Seine Fahigkeiten auβer Frage.

5. Ordnen Sie den Nomen das ruchtige Verb zu

nehmen (2x) • spielen • tragen • leisten • üben • treffen

Kritik üben

Maßnahmen

Rücksicht

Stellung

Kosten

Rolle

Winderstand

110
XI Tekst

DAS KIEINE
WERTPAPIER - ABC
A • WIE ANLAGESTRATEGIE
Sie ist das A und O jeder Wertpapieranlage. Denn hier wird festgelegt,
welche Ziele kurz-, mittel- und langfristig auf welche Weise erreicht wer-
den sollen. Dabei spielt die individuelle Risikoneigung (→ Mentalität) eine
entscheidende Rolle. Mehr dazu auf Seite 42.
B • WIE BLUE CHIP
Die internationale Bezeichnung für Aktien höchster Qualität. Nur große,
bekannte Unternehmen, die sich durch erstklassige Bonität, regelmä-
ßige Dividendenzahlungen und überdurchschnittliche Wachstumsper-
spektiven auszeichnen, verdienen diese Bezeichnung. Deutsche Blue
Chips nden sich im DAX®, amerikanische beispielsweise im Dow
Jones Index (→ Index).
C • WIE COST-AVERAGE-EFFEKT
Ankaufstrategie, die darauf abzielt, den Einstandspreis bei Wertpapie-
ren zu minimieren. Wer im Rahmen von Fondssparen (siehe Seite 51)
regelmäßig einen festen Betrag anlegt, kommt automatisch in den Ge-
nuss dieses Effektes. Und kauft seine Papiere unter Umständen auf
lange Sicht besonders günstig ein.
D • WIE DIVIDENDE
Anteil am Gewinn einer Aktiengesellschaft, bezogen auf eine Aktie. Die
Dividende steht nicht fest. Auf der jährlichen Hauptversammlung wird be-
schlossen, wie der Gewinn verwendet wird und ob die Dividende gezahlt
wird und in welcher Höhe.

111
E • WIE ERTRAG
Das Ergebnis einer Wertpapieranlage. Generell unterscheidet man die
sog. ordentlichen - (→) Dividenden bzw. (→ Zinsen - sowie die außeror-
dentlichen Erträge, vor allem Kursgewinne.
F • WIE FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE
Bezeichnung für mittel- bis langfristige Schuldverschreibungen (auch
Renten genannt), die gleich bleibende Zinszahlungen über einen festge-
legten Zeitraum (Laufzeit) bei i. d. R. 100%iger Rückzahlung verbriefen.
Die Bonität des Emittenten spielt hier eine wichtige Rolle. Der (→) Kurs
kann während der Laufzeit schwanken, in Abhängigkeit z. B. von Verän-
derungen des Zinsniveaus oder der Bonität des Emittenten. Festverzins-
liche Wertpapiere gelten gemeinhin als eher konservative Anlageform
(Ausnahme → Junk Bond).
G • WIE GELDKURS
Ein Börsenkurs (→ Kurs), zu dem zwar Nachfrage existiert, aber kein
Angebot. Der umgekehrte Fall wird Briefkurs genannt.
H • WIE HAUSSE
Eine Börsenentwicklung, die marktbreit über die Erwartungen hinaus-
geht und in der sich steigende Kurse gewissermaßen selbst anstacheln.
In dieser Situation neigen die Beteiligten zu starken Übertreibungen. Das
gilt im Übrigen auch für die gegenteilige Börsenphase, die Baisse.
I • WIE INDEX
Statistische Kennzahlen. Im Börsengeschehen sind Indizes repräsen-
tative Aktienkörbe, die einen Aktienmarkt widerspiegeln. Bekannte In-
dizes sind außer dem DAX®, der amerikanische Dow Jones Industrial
AverageSM, der europäische Dow Jones EURO STOXX 50SM oder der
japanische Nikkei 225.
J • WIE JUNK BOND
Wörtlich übersetzt heißt das »Schrottanleihe«, und die Chance, dass
solche Papiere ihrem Namen gerecht werden, ist relativ hoch. Junk
Bonds sind Anleihen (→ festverzinsliche Wertpapiere) mit extrem
geringer Bonität, die deshalb hoch verzinst werden. Ob diese Zinsen

112
allerdings gezahlt werden und ob der Anleger sein eingesetztes Kapi-
tal je wiedersieht, ist fraglich.
K • WIE KURS
Der Marktpreis für an der Börse gehandelte Wertpapiere. Die Kurse
von z. B. (→) festverzinslichen Wertpapieren werden in Prozent des
(→) Nennwerts angegeben, die von Aktien als Preisnotierung eines
Stückes. Die Kurse der wichtigsten Wertpapiere werden regelmäßig im
Wirtschaftsteil großer Tageszeitungen veröffentlicht.
L • WIE LIQUIDITÄT
Bezeichnet hier die Eigenschaft einer Anlageart, in Geld umwandelbar
zu sein. Generell gilt, dass Liquidität und Rentabilität in einem gegen-
sätzlichen Zusammenhang stehen. Trotzdem ist es wichtig, mit einem
Teil seines Anlagevermögens liquide zu sein. Sei es für unvorhergesehe-
ne Ereignisse, sei es, um problemlos neue Börsenchancen ergreifen zu
können. Geldmarktfonds sind eine populäre Möglichkeit, maximale Li-
quidität mit einer noch recht attraktiven Rentabilität zu verbinden. Mehr
darüber auf Seite 46.
M • WIE MENTALITÄT
Die Anlegermentalität ist ein wichtiges Kriterium für die Wahl der Anla-
geform. Sie ist eng verwandt mit der individuellen Risikoneigung. Wer
vor allem auf Sicherheit und Werterhalt aus ist, sollte grundsätzlich an-
dere Anlagen wählen als jemand, der besondere Gewinnchancen nut-
zen will.
N • WIE NENNWERT
Gewissermaßen der Grundwert eines Wertpapiers. Bei Aktien ist er ein
Teilbetrag des Grundkapitals des Unternehmens, bei festverzinslichen
Wertpapieren ein Teilbetrag der gesamten Schuldverschreibung. Der
Nennwert unterscheidet sich häu?g vom Marktwert (→ Kurs) eines Pa-
piers, da an der Börse Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen.
0 • WIE ORDER
Bezeichnung für den Auftrag, Wertpapiere zu kaufen bzw. zu verkau-
fen. Als HypoVereinsbank Kunde können Sie Ihre Orders in Ihrer Filiale
platzieren, im Internet über www.hvb.de oder telefonisch. Die Orderline

113
ist börsentäglich von 8 bis 22 Uhr für Sie da: 01802 855855 (6 Cent pro
Anruf bei Inlandsgesprächen aus dem Festnetz der Deutschen Telekom,
Stand 1/2004).
P • WIE PORTFOLIO MANAGEMENT
Die Kauf- und Verkaufsentscheidungen, die getroffen wer den, um ein
Wertpapierdepot im Rahmen der individuellen Zielvorstellung und Ri-
sikoneigung zu diversi?zieren (→ Streuung) und in der Zusammenset-
zung laufend marktgerecht zu optimieren. Mehr dazu ab Seite 55.
Q • WIE QUARTALSBERICHT
Viele Aktiengesellschaften veröffentlichen nicht nur nach Abschluss ei-
nes Geschäftsjahres ihre Zahlen, sondern geben eine vierteljährliche
Zwischenberichterstattung. Dadurch wird eine größere Transparenz
erreicht.
R • WIE RATING
Beurteilung der Kreditwürdigkeit anhand einheitlicher Kriterien, häu-
?g durch unabhängige Spezialagenturen wie zum Beispiel Standard &
Poor’s. Deren Bewertungsskala ist die wahrscheinlich bekannteste - die
Höchstnote AAA adelt jeden Emittenten. (Das Ergebnis eines Ratings
hat z. B. wesentlichen Ein?uss auf die Rendite der Anleihen dieses Emit-
tenten.)
S • WIE STREUUNG
Auch Diversi?kation genannt. Dabei geht man von der Erkenntnis aus,
dass eine Verteilung auf mehrere unter schiedliche Anlageklassen das
Risiko mindert. Sinnvolle Diversi?kation kann innerhalb einer Anlageart
erfolgen -bei Aktien zum Beispiel durch die Kombination verschie dener
Länder und/oder Branchen. Sie kann aber auch unterschiedliche An-
lageformen mit gegenläu?gen Risikostrukturen kombinieren. Übrigens:
Bei Investmentfonds ist die ausgewogene Risikostreuung praktisch mit
eingebaut. Mehr dazu auf Seite 48.
T • WIE TERMINGELD
Verzinste Einlagen bei Banken mit vereinbarter Laufzeit oder Kündi-
gungsfrist, z. B. Festgeld. Mehr dazu auf Seite 46.

114
U • WIE ÜBERBEWERTUNG
Wenn der Kurs einer Aktie deren inneren (»realen«) Wert übersteigt.
Eine (→) Hausse ist von Überbewertungen geprägt. Unterbewertungen
gibt es natürlich auch.
V • WIE VOLATILITÄT
Mathematisch-statistisches Schwankungsmaß für Zinsen, Wertpapier-
und Devisenkurse. Dabei wird häu?g das Verhältnis der Kursverände-
rungen einer Aktie im Verhältnis zu denen des Gesamtmarktes betrach-
tet. Hohe Volatilität bedeutet hohes Risiko. Aber auch große Chancen.
W • WIE WALL STREET
Straße im New Yorker Finanzdistrikt und die Heimat der größten Börse
der Welt.
X • WIE XETRA
Das elektronische Handelssystem der Deutsche Börse AG in Frankfurt.
Der Mikrochip ersetzt hier das Parkett.
Y • WIE YEN
Japanische Währung.
Z • WIE ZINSEN
Der Preis für die leihweise Überlassung von Geld. Bei Wertpapieren
entspricht der Nominalzins häu?g nicht der Rendite des eingesetzten
Kapitals, da hier der Kurs zum Zeitpunkt des Erwerbs sowie die Lauf-
zeit mit eingerechnet werden müssen. Eine hohe Verzinsung muss nicht
immer auf ein attraktives Wertpapier hinweisen, da eine schlechte Boni-
tät mit Zinsaufschlägen kompensiert werden muss (→ festverzinsliche
Wertpapiere, Junk Bond, Rating).

115
Grammatik:
1. Übung

Haben Sie die Rechnung abgeschickt? Ja, ich habe sie abgeschickt.

1. Haben Sie das Gespräch notiert?

2. Haben Sie den Brief schon unterschrieben?

3. Haben Sie das Fax erhalten?

4. Haben Sie Frau Braun gesprochen?

5. Haben Sie die Unterlagen bekommen?

6. Kennen Sie den neuen Direktor?

7. Haben Sie die Nummer aufgeschrieben?

2. Nominativ - Dativ - Akkusativ Antworten Sie wie im Beispiel.

Schicken Sie mir die Unterlagen? Ja, ich schicke Ihnen die Unterlagen sofort.
Ja, ich schicke sie Ihnen sofort.

1. Erläutern Sie mir das Verfahren?

116
2. Zeigen Sie mir bitte die Maschine?

3. Faxen Sie mir bitte die Preisliste?

4. Teilen Sie mir die Bestellnummer mit?

5. Geben Sie mir bitte das Formular?

6. Können Sie mir das Ergebnis erklären?

7. Können Sie mir diese Frage beantworten?

3. Nominativ - Dativ Antworten Sie wie im Beispiel.


Kann ich Ihnen helfen? Ja sicher, Sie können mir beim Aufräumen helfen.

1. Gefällt Ihnen die Stadt?


2. Hören Sie mir eigentlich zu?
3. Bin ich Ihnen nicht schon mal begegnet? Doch,
4. Wie geht es Ihnen?
5. Glauben Sie mir nicht? Doch,
6. Schmeckt Ihnen das Essen?
7. Gehört Ihnen dieses Auto?
8. Ist Ihnen der Versuch gelungen?
9. Genügen Ihnen 6 Wochen Urlaub im Jahr?
10. Fällt Ihnen eine bessere Lösung ein?
11. Haben Sie ihm schon geantwortet?

117
4. Dativ oder Akkusativ? Ergänzen Sie Ihnen oder Sie.

1. Ich habe gestern noch versucht anzurufen, aber ich

konnte leider nicht mehr erreichen.

2. Ich wollte mitteilen, dass ich mich nach den


Testresultaten erkundigt habe.

3. Ich kann die Ergebnisse leider erst nächste Woche


zuschicken.

4. Tut mir Leid, dass ich so lange warten lassen

muss, aber ich kann wirklich nicht früher Bescheid


geben.

5. Ich hoffe, dass ich trotzdem damit helfen konnte.

6. Ich wollte noch fragen, ob Sie nächste Woche in


München sind.

7. Dann mache ich folgenden Vorschlag:

Ich sehe in München und dort kann ich

alles Weitere mündlich erklären.

8. Ich wünsche alles Gute!

9. Ich danke .

118
5. Dativ oder Akkusativ? Ergänzen Sie mir oder mich.

1. Frau Braun hat gesagt, dass Sie

sprechen wollten.

2. Tut Leid, dass ich erst jetzt

melde, aber es ist immer wieder etwas dazwi-


schengekommen.

3. Folgendes: Sie haben die Unterlagen zugeschickt.


Die fand ich sehr aufschlussreich.

4. Die Unterschiede in den Ergebnissen haben aller-


dings sehr erstaunt.

5. Können Sie das erklären?

6. Ich frage , ob die Angaben stimmen.

7. Der Kunde hat darum gebeten, noch einmal nach-


zufragen.

8. Es wäre mir sehr unangenehm, wenn da ein Fehler


passieren würde.

9. Könnten Sie bitte noch mal nachsehen, ob alles stimmt und

dann so schnell wie möglich Bescheid geben?

Sie würden wirklich sehr helfen. Ich bedanke

119
6. Dativ oder Akkusativ? Ergänzen Sie Ihnen oder Sie, mir oder mich.

1. Kann ich morgen zurückrufen?

2. Ich werde es morgen schicken.

3. Das kann ich jetzt noch nicht versprechen.

4. Können Sie den Katalog umgehend zuschicken?

5. Ich halte auf dem Laufenden.

6. Ich werde das sofort faxen.

7. Wir informieren , sobald wir die Teile auf Lager


haben.

8. Ich habe das aber vertraulich gesagt.

9. Ich würde gern mal persönlich kennen lernen.

10. Ich soll von Herrn Lau ausrichten, dass er später


kommt.

11. ‘Würden Sie das bitte schriftlich bestätigen?

12. Sobald ich es weiß, gebe ich Bescheid.

13. Bitte verbinden Sie mit Frau Grunewald.

14. Bitte verstehen Sie nicht falsch, aber ich kann

die Informationen im Moment noch nicht geben.


15. Wir haben wirklich unser Möglichstes getan, das müssen Sie

schon glauben.

120
7. Ergänzen Sie Sie oder Ihnen. Achten Sie auf die Präpositionen.

1. Ich habe eine Information für

2. Wir haben von eine Rechnung erhalten.

3. Wann ist die Ware bei eingetroffen?

4. Habe ich letzte Woche mit telefoniert?

5. Kommen Sie zu uns oder sollen wir zu kommen?

Grammatik: n-Deklination

121
XII Tekst

Investieren
FONDSANLEGER SIND
INTELLIGENTE ANLEGER
Sparen und Investieren sind normalerweise zwei Paar Schuhe. Das fängt
bei den Beträgen an und hört bei der Vielzahl der Anlagemöglichkeiten
noch lange nicht auf. Einzige Ausnahme: Fondssparen, also die Kombi-
nation eines Sparplans mit der Fondsanlage.

DIE ANLAGEFORM DER VIELEN VORTEILE.


Mit der Investition in einen Investmentfonds schlagen Sie gleich mehrere
Fliegen mit einer Klappe: Erstens investieren Sie in ein sinnvoll zusam-
mengestelltes Portfolio unterschiedlicher Wertpapiere mit ausgewoge-
nem Chancen-Risiko-Verhältnis. Zweitens wird Ihre Anlage von profes-
sionellen Investmentspezialisten betreut, und zwar von der Entwicklung
der Strategie bis hin zu den erforderlichen Transaktionen. Drittens haben
Sie volle Transparenz, denn der aktuelle Kurs der meisten Fonds wird
im Kursblatt der großen Tageszeitungen oder im Internet veröffentlicht.
Und viertens können Sie Ihre Fondsanteile börsentäglich zum jeweiligen
Rücknahmepreis verkaufen.

VON KONSERVATIV BIS SPEKULATIV.


Das Angebot an Investmentfonds ist so breit, dass für jedes Anlageziel
und jede Anlegermentalität der richtige zu nden ist. Generell gilt: Je
spezieller eine Anlageform ist, desto größer ist auch das Risiko. Wei-
terhin spielt es eine Rolle, ob es sich um einen reinen Aktienfonds, ei-
nen Rentenfonds, einen Immobilienfonds oder einen gemischten Fonds
handelt. Geldmarkt-fonds sind Anlagen, die eher dazu geeignet sind,

122
Geld kurzfristig zu parken (siehe Seite 46). Und so genannte Dachfonds
legen nicht in einzelne Wertpapiere an, sondern in andere Fonds, und
erreichen so eine noch breitere Streuung.

ES WIRD IMMER SCHWIERIGER,


DEN WALD VOR LAUTER BÄUMEN ZU SEHEN.
Es gibt mittlerweile über 5 000 verschiedene Fonds in Deutschland. Und
täglich kommen neue hinzu. Dieses enorme Angebot ist für einen Privat-
anleger weder zu überblicken noch zu sortieren oder zu ?ltern.

ANALYSE STATT ZUFALL.


Die HypoVereinsbank hat zwar nicht als erste ihr Fondsangebot geöffnet.
Aber sie hat als eine der ersten ein Instrument entwickelt, das nach nach-
vollziehbaren, praxisorientierten Kriterien die Spreu vom Weizen trennt.
Sie können sich deshalb darauf verlassen, dass unsere Fondsempfeh-
lungen nicht dem persönlichen Emp?nden eines Analysten folgen. Son-
dern objektiviert durch einen quantitativen und qualitativen Bewertungs-
prozess ermittelt werden.

80 AUS 5 000.
Sie können alle in Deutschland zugelassenen Fonds bei der HypoVer-
einsbank erwerben. Empfehlen werden wir Ihnen aber jeweils nicht mehr
als etwa 80. Die Empfehlungen werden übrigens laufend aktualisiert.

WAS BEWERTET WIRD UND WER BEWERTET WIRD.


Quantitative Kriterien sind zum Beispiel die Wertentwicklung, die Konti-
nuität der Wertentwicklung sowie das Risiko. Außerdem wird das Fonds-
management besucht und nach qualitativen Kriterien bewertet. Und das
betrifft unsere hauseigene Investmentgesellschaft Activest genauso wie
so namhafte Anbieter wie Fidelity, Gartmore, JPMorgan Fleming, Fran-
klin Templeton und die DWS.

123
FONDSSPAREN, IST GÜNSTIGER.
Der Vorteil, den Sie nur als Fondssparer genießen, ist der so genannte
Cost-Average-Effekt. Er besteht darin, dass Sie durch die regelmäßi-
gen Einzahlungen über einen längeren Zeitraum auf einen besonders
günstigen Kursschnitt kommen. Warum? Weil Sie immer den selben
Betrag investieren. Wenn die Kurse hoch sind, bekommen Sie dafür
relativ wenige Anteile. Und bei niedrigen Kursen überdurchschnittlich
viele. Und in der Summe zahlen Sie eben überdurchschnittlich gün-
stige Preise. Das klingt paradox, ist aber so. Wie das unten stehende
Beispiel beweist.

SO FUNKTIONIERT DER COST-AVERAGE-EFFEKT


Kauf 1 Anteil Anlage 100 €

Anteilspreis 50 € 50 € (1 Anteil) 100 € (2 Anteile)

Anteilspreis 100 € 100 € (1 Anteil) 100 € (1 Anteil)

Durchschnittspreis 75 € 66,67 €
(Cost-Average) (= 150 €/2 Anteile) (= 200 €/3 Anteile)

HVB Fondssparen im Überblick:


• Vermögensbildung schon ab 50 Euro/Monat
• Anlagestrategien für jedes Temperament
• 1 börsentäglich verfügbar zum aktuellen Rücknahmepreis

SELBSTERKENNTNIS IST DER ERSTE SCHRITT


ZUR VERBESSERUNG IHRER GELDANLAGE.
Welche Formen der Geldanlage für Sie die richtigen sind, hängt auch
oder gerade davon ab, inwieweit sie Ihrer Anlegermentalität und Ihrer
Risikoneigung entsprechen. Dieser Test ist nicht bierernst gemeint. Er
gibt nur grundsätzliche Hinweise auf Ihre Mentalität und Einstellung zu
Risiko. Im Gespräch mit Ihrem Anlageberater erarbeiten Sie gemeinsam,
welche Anlageformen am besten zu Ihrer Lebenssituation passen.

124
FRAGE 1: BEWEGUNG IST BEKANNTERMASSEN GESUND. WELCHE
ART PASST AM BESTEN ZU IHNEN?
A Badminton
B Gartenarbeit
C Freeclimbing

FRAGE 2: SIE DÜRFEN NOCH MAL NEU ANFANGEN. WELCHEN BERUF


ERGREIFEN SIE?
A Beamter
B Goldgräber
C Buchhalter

FRAGE 3: MAL ANGENOMMEN, SIE WOLLEN DEN PARTNER FÜRS


LEBEN FINDEN. WIE FANGEN SIE DAS AN?
A Sie machen bei einer Blind-Date-Veranstal-tung mit und sind schon zufrie-
den, wenn zumindest ein unterhaltsamer Abend dabei herausspringt
B Sie verabreden sich mit der Sandkastenfreundschaft, mit der Sie sich ei-
gentlich schon immer bestens verstanden haben
C Sie gehen zur Verbraucherzentrale und lassen sich die Adresse einer wirk-
lich seriösen Heiratsvermittlung geben

FRAGE 4: SIE BEKOMMEN 10 EURO FÜR DEN


JAHRMARKT GESCHENKT. WAS MACHEN SiE DAMIT?
A Sie spazieren einmal über den Platz, kaufen eine Tüte gebrannte Mandeln
und behalten siebenfünfzig übrig
B Sie stürmen die nächste Losbude und investieren das Geld in die Chance
auf ein 2 Meter großes Plüschtier
C Sie fahren Achterbahn und schießen Ihrer(m) Liebsten eine Plastikrose

125
FRAGE 5: WOMIT KÖNNEN SIE GANZ SCHLECHT UMGEHEN?
A Langeweile
B Ungewissheit
C Unausgeglichenheit

FRAGE 6: FÜR IHREN URLAUB STEHT IHNEN NUR EIN BEGRENZTES


BUDGET ZUR VERFÜGUNG. WIE GEBEN SIE ES AUS?
A Sie warten ab und kümmern sich 2 Tage vor Ferienbeginn um ein Last-Mi-
nute-Angebot
B Sie gehen ins Reisebüro und buchen rechtzeitig 2 statt 3 Wochen
C Sie setzen sich an Ihren Computer und starten eine groß angelegte Preis-
Leistungs-Recherche

FRAGE 7: SIE WERDEN ZUM PFERDERENNEN EINGELADEN.


WORAUF SETZEN SIE?
A Sie wetten grundsätzlich nicht
B Wenn überhaupt, auf den haushohen Favoriten
C Auf einen Außenseiter

AUSWERTUNG:
Den einzelnen Antworten sind Punktzahlen zugeordnet. Was die von Ihnen
erzielte Summe über Ihr Risikoprofil aussagt, erfahren Sie auf der näch-
sten Seite.
A B C
Frage 1 1 0 2
Frage 2 0 2 1
Frage 3 2 0 1
Frage 4 0 2 1
Frage 5 2 0 1
Frage 6 2 0 1
Frage 7 0 1 2

126
0-4 Punkte: herzlichen Glückwunsch. Sie haben eine im besten Sinne
konservative Einstellung zu Ihrem Vermögen. Bewahren geht für Sie
über Vermehren. Die Vorstellung, Risiken eingehen zu müssen, macht
Sie nervös. Das Aktienkursblatt der Tageszeitung überblättern Sie. Und
wenn Sie doch mal reingucken, dann nur um sich zu freuen, dass Sie
keins dieser Papiere im Depot haben.

5-9 Punkte: herzlichen Glückwunsch. Sie möchten bei Ihrer Vermögens-


anlage die Risiken in Grenzen halten, aber doch die Chance auf mehr
nicht missen. Sie wägen das eine wie auch das andere ab. Dabei sind
Sie aber doch bereit auch mehr zu wagen, aber nur wenn die Ertragser-
wartungen stimmen.

10-14 Punkte: herzlichen Glückwunsch. Risiken in der Vermögensan-


lage be?ügeln Ihre Phantasie. Dabei sind Sie sich durchaus be-wusst,
dass man mit überdurchschnittlichen Ertrags Chancen auch mal kräftiger
verlieren kann. Aber Sie haben starke Nerven, Geduld in der Anlage und
einen starken Realitätssinn.

127
XIII Tekst

Ideen

A
Die 9,90-Franken-Denkfabrik
Bei einer Firma in schweizerischen
Biel kann guter Rat billing sein

Von Annette Kelter


Biel - Die monatliche Telefon-rechnung hat astronomische Höhen er-
reicht. Die Tochter des Hauses ist verliebt und dies schlägt sich emp-
ndlich auf die Rechnung nieder. Der Vater sucht dringend nach einer
eleganten Lösung für das Problem. Leider wachsen Ideen nicht auf
Bäumen - aber immerhin kann man sie kaufen. In Biel in der Schweiz
gibt es seit November 1997 den weltweit bislang einzigen Brain-store,
in dem man Ideen quasi an der Ladentheke bekommen kann. Die Idee
dazu hatte Markus Mett-ler, ein ehemaliger Student der Wirtschaftswis-
senschaften. Nach seinen Worten ist der Brainstore „ein ganz normaler
Laden, in dem man frische Ideen kaufen kann”.
Aber so normal ist der Laden nicht. Moderne Designermöbel, Computer
und Touchscreen-Bild-schirme dominieren den mit exo-tischen Panzen
ausstaferten Raum. Mit allen möglichen Anliegen kommen die Kunden
in den Brainstore. Ob man nun als gestresster Vater eine Idee braucht,
wie man nicht alleine den Hauptumsatz der Telefonge-seilschaften be-
streitet, oder einen originellen Vorschlag für seine Bewerbung braucht,
die Mitar-beiter des Brainstore entwickeln für fast alles eine Idee. Jede
wird individuell nach den Vorstellungen des Kunden zusammengestellt.
Aber nicht jedes Anliegen wird behandelt. Tabu sind alle Themen, die

128
„schädigend sind und schaden sollen”, sagt Firmenchef Markus Mettler.
Mit dieser Devise sei man bisher sehr gut gefahren.
Zum Kundenkreis des BrainStores zählen nicht nur Leute, die so für
ein kleineres Alltagsproblem schnell mal eine Idee brauchen. Groß?r-
men wie Nestle, Coop und sogar Bill Gates’ Unterneh- men Microsoft
haben hier schon Anregungen gekauft. Und auch die Stadtverwaltung
von Biel ließ sich von Markus Mettlers Team beraten. Biels Stadtprä-
sident wandte sich ebenfalls an den Brainstore, um eine Lösung für
ein typisches Großstadtproblem zu ?nden: Graf?tis. Ein erster Vor-
schlag war, die schützenswer- ten Bauten einfach mit Kletterös p?an-
zen bewachsen zu lassen, denn das nehme den Sprayern den Reiz.
Ein weiterer Vorschlag war, eine mobile Einsatztruppe zu bil- den, die
nachts genauso heimlich und versteckt wie die Graf?ti sprayer auf die
Straße geht und dort alle Graf?tis übermalt. Der Stadtrat entschied
sich vor drei Wochen für den zweiten Vorschlag. Ergebnisse liegen
noch nicht vor.
Neue Mitarbeiter sind im Bie-ler Brainstore immer willkommen. Wer hier
arbeiten will, sollte „anders sein als alle anderen Mitarbeiter”. Nach An-
sicht von Markus Mettler sind nicht so sehr das Einser-Abitur oder der
akademische Grad gefragt, entscheidend seien vielmehr Witz, Spon-
taneität und Phantasie. So arbeiten im Brainstore eine Juristin, eine
Kunsthistorikerin, ein Journalist, aber auch ein früherer Schuhverkäufer
und eine Konditorin. Schon für wenige Franken bekommt man nach
kurzer Zeit eine Idee geliefert. Eine Idee, die in einer Viertelstunde aus-
gearbei tet wird, kostet 9,90 Franken - die teuerste Idee, an der ein
Team neun Monate arbeitet, kostet 990 000 Franken.
Übrigens, dem Vater der an der Telefonitis erkrankten Tochter schlug
der Brainstore vor, entweder einen Münzfernsprecher im Haus instal-
lieren zu lassen oder zukünftig die Telefonrechnungen der Tochter von
nahe stehenden Verwandten sponsern zu lassen.
(Süddeutsche Zeitung)

129
B
Lästige Einkäufe
erledigen zwei clevere
Jura-Studenten
Jörg Wolffund Darius Zajk entdeckten eine Marktlücke

Von Carlo Rosenkranz


Fast jeder kennt die Situation: Man kommt am Abend erschöpft von der Ar-
beit nach Hause, blickt leeren Magens in einen ebensolchen Kühlschrank
und das Toilettenpapier geht auch zur Neige. Man erschrickt beim Ge-
danken an den Weg zum Supermarkt, der ohnehin gleich schließt. Wäre
es jetzt nicht schön, wenn es an der Tür klingelte und ein junger Mann
lieferte die zuvor bestellten Waren bis in die Wohnung?
Seit einigen Wochen müssen Mainzer von solch paradiesischen Zustän-
den nicht länger nur träumen. Die Jura-Studen ten Jörg Wolffund Darius
Zajk haben im Februar unter dem Namen „J.D’s Einkaufsservice” ein
Dienstleistungsunternehmen gegründet. „Die Idee dazu hatte ich schon
während meines Zivildienstes, als ich für alte Leute das Essen gebracht
und Einkäufe erledigt habe”, erklärt der 22 Jahre alte Jörg. Auch im Be-
kanntenkreis stieß er immer wieder auf Menschen, die neben Beruf und
Familie kaum Zeit für die täglichen Besorgungen fanden.
Als der gebürtige Stuttgarter dann mit seinem Kommilitonen und Freund
Darius zusammen eine Wohngemeinschaft in der Altstadt gründete, um
„uninah” zu wohnen, nahm die Idee wieder konkrete Formen an. Flugs
ließ man sich beim Gewerbeamt als Gesellschaft bürgerlichen Rechts
(GbR) eintragen und begann, den Service publik zu machen. 3000 Flug-
blätter verteilten die beiden: „Wir kaufen für Sie ein.”
Seither haben die Pro?-„Shopper” eine Handvoll Stammkunden. Ihre
Bestellungen erreichen sie per Fax oder Telefon. Meist werden die zwei

130
auf Großeinkäufe geschickt. „Katzenstreu und -futter, ein Kasten Cola”,
zitiert Jörg aus der Bestellung einer Kundin. „Unsere Kunden sehen uns
unheimlich gerne Getränkekisten die Treppen hochschleppen”, lacht Da-
rius. Bezahlt wird die Mühe mit 15 Prozent vom Einkaufswert oder 8
Euro, wenn der Gesamtbetrag unter 50 Euro liegt.
Die weitere Ausdehnung geht nur langsam voran. „Die Leute halten
das prinzipiell für eine tolle Idee, aber das Misstrauen ist groß”, fasst
Darius die Reaktionen zusammen. Neue Kunden kämen meist auf
Empfehlung derer, die mit „J.D’s” bereits Erfahrung hätten. Die Wün-
sche der Kunden zielgenau zu befriedigen sei wichtige Grundlage für
das Vertrauen.
Dass der Service nicht nur für Alte und Gebrechliche interes sant sei,
unterstreicht die 23-jährige Antje Tomscheit: „Unter der Woche haben
mein Freund und ich neben der Arbeit kaum Zeit einzukaufen.” Außer-
dem wohnt Antje Tomas scheit im fünften Stock. Ohne Aufzug. Für fast
100 Euro ließ sie gleich beim ersten Mal ein kaufen. Und: „Die haben
genau das gebracht, was ich wollte. Nur ein Artikel war ausver kauft, so
dass sie eine andere Marke genommen haben.” Etwa 13 Euro hat
das Einkaufenlassen gekostet. „Das lohnt sich”, urteilt die neue Kundin.
„Sonst gehe ich in der Mittagspause zum teuren Laden um die Ecke
oder mein Freund und ich holen etwas doppelt.” Außerdem spare man
Spritkosten und Zeit.
(Mainzer Allgemeine Zeitung)

131
C
Emotionale Intelligenz
Was ist „emotionale Intelligenz”?
Lange Zeit galt der Intelligenz-Quotient (IQ) als der Maßstab für Erfolg.
Nach neuesten Erkenntnissen ist aber die emotionale Intelligenz - der
EQ - eines Menschen viel ausschlaggebender für seinen persönlichen
und beru?ichen Erfolg als der IQ. Mit emotionaler Intelligenz werden eine
ganze Reihe von Fähigkeiten und Kompetenzen beschrieben, wie z.B.
Mitgefühl, Kommunikationsfähigkeit, Menschlichkeit, Takt, Hö?ichkeit
u.ä. Johann Wolfgang von Goethe sprach von „Herzensbildung”.

Emotionale Intelligenz betrifft den


Umgang mit uns selbst und mit anderen
Das Besondere an der emotionalen Intelligenz ist, dass es dabei sowohl
um den Umgang mit sich selbst geht, als auch um den mit anderen Men-
schen. Emotionale Intelligenz beschreibt also das Selbstmanagement
und die Selbsterfahrung auf der einen Seite und Kompetenzen und Fä-
higkeiten im Umgang mit anderen Menschen auf der anderen.

Elemente der emotionalen Intelligenz


Für die emotionale Intelligenz sind vor allem folgende Kompetenzen ent-
scheidend:
Selbstbewusstheit - Gemeint ist die realistische Einschätzung der ei-
genen Persönlichkeit, also das Erkennen und Verstehen der eigenen
Gefühle, Bedürfnisse, Motive und Ziele, aber auch das Bewusstsein
über die persönlichen Stärken und Schwächen. Es geht darum, sich
selbst gut zu kennen, um einschätzen zu können, wie man selbst in be-
stimmten Situationen reagiert, was man braucht uffd wo man noch an
sich selbst arbeiten muss.

132
Selbststeuerung - Als Selbststeuerung wird die Fähigkeit bezeichnet,
die eigenen Gefühle und Stimmungen durch einen inneren Dialog zu be-
ein?ussen und zu steuern. Mit dieser Fähigkeit sind wir unseren Gefüh-
len nicht mehr nur einfach ausgeliefert, sondern können sie konstruktiv
beein?ussen. Ein Beispiel: Wenn uns etwas wütend macht, können wir
uns durch unseren inneren Dialog selbst beruhigen und können dann
viel angemessener reagieren, als wenn wir nicht in der Lage sind, uns
selbst zu steuern.
Motivation - Sich selbst motivieren zu können heißt, immer wieder Lei-
stungsbereitschaft und Begeisterungsfähigkeit aus sich selbst heraus
entwickeln zu können. Diese Fähigkeit ist besonders hilfreich in Pha-
sen, in denen ein Projekt schwierig wird oder wenn die Dinge anders
laufen als geplant. Wer sich selbst motivieren kann, ?ndet immer wie-
der Kraft zum Weitermachen und verfügt auch über eine höhere Fru-
strationstoleranz, also dem Vermögen, Frust auszuhalten und trotzdem
weiterzumachen.
Empathie - Empathie heißt Einfühlungsvermögen. Gemeint ist damit das
Vermögen, sich in die Gefühle und Sichtweisen anderer Menschen hin-
einversetzen zu können und angemessen darauf zu reagieren. Es geht
darum, Mitmenschen in ihrem Sein wahrzunehmen und zu akzeptieren.
Dabei heißt akzeptieren nicht automatisch gutheißen. Andere Menschen
zu akzeptieren heißt, ihnen mit Respekt entgegenzutreten und Verständ-
nis für ihr Tun und Denken zu haben.
Soziale Kompetenz - Unter sozialer Kompetenz versteht man z.B. die
Fähigkeit, Kontakte und Beziehungen zu anderen Menschen zu knüpfen
und solche Beziehungen auch dauerhaft aufrecht erhalten zu können.
Gemeint ist also ein gutes Beziehungs- und Kon?iktmanagement, aber
auch Führungsqualitäten oder das Vermögen, funktionierende Teams zu
bilden und zu leiten.
Kommunikationsfähigkeit - Eine gute Kommunikationsfähigkeit ist un-
erlässlich für die emotionale Intelligenz. Gemeint sind damit zwei Din-
ge: einerseits die Fähigkeit, sich klar und verständlich aus zudrücken
und somit sein Anliegen deutlich und transparent zu übermitteln; ande-
rerseits ist damit die Fähigkeit gemeint, anderen Menschen aktiv und

133
aufmerksam zuhören zu können und das, was sie sagen, zu verstehen
und einzuordnen.

Der Nutzen der emotionalen Intelligenz


Was bringt uns nun diese emotionale Intelligenz? Zu Beginn dieses
Artikels wurde bereits auf den Zusammenhang von Erfolg und emo-
tionaler Intelligenz hingewiesen. Erfolg meint hier sowohl beru?ichen
als auch persönlichen Erfolg. Menschen mit einer hohen emotionalen
Intelligenz sind beru?ich oft sehr erfolgreich, da sie gut mit Menschen
umgehen können und über Führungsqualitäten verfügen. Eine emo-
tionale Intelligenz im Alltag ermöglicht es Ihnen, gut mit Ihrem Partner
und Familienmitgliedern klarzukommen, Kon?ikte konstruktiv zu mei-
stern und mit sich selbst und anderen Menschen gut auszukommen.
Emotional intelligente Menschen können aktiv zuhören und akzeptie-
ren ihre Mitmenschen so, wie sie sind. Damit sind sie meist sehr be-
liebt und p?egen tief gehende Beziehungen und Freundschaften. Sie
sorgen aber auch gut für sich selbst und sind deshalb meist zufrieden
und ausgeglichen.

Und so ?nden Sie heraus, wie emotional intelligent Sie sind


Sie haben bis hierhin durch das Lesen sicher schon einen ersten Eindruck
bekommen, inwieweit Sie selbst über die einzelnen Fähigkeiten, die zur
emotionalen Intelligenz gehören, verfügen oder nicht. Wenn Sie gerne
Psychotests machen, können Sie auch noch spielerisch überprüfen, wie
emotional intelligent Sie sind: Zahlreiche Bücher bieten dazu Selbsttests
an. Nehmen Sie solche Testergebnisse so als einen ersten Anhaltspunkt
und fragen Sie sich dann selbstkritisch, wie weit es mit Ihrer emotionalen
Intelligenz tatsächlich steht. Fragen Sie sich dazu z.B.:
• Wie gut kenne ich mich selbst? Weiß ich, wie ich in bestimmten Situa-
tionen reagiere und warum das so ist?
• Kann ich meine Stimmungen selbst beein?ussen oder bin ich meinen
Emotionen ausgeliefert?

134
• Wie gut kann ich mit Aggressionen, Wut, Freude, Zuneigung und an-
deren Gefühlen umgehen -bei mir selbst und bei anderen?
• Wie ist es mit meiner Kommunikationsfähigkeit bestellt? Kann ich mich
klar ausdrücken und mich verständlich machen? Bin ich in der Lage,
anderen Menschen aufmerksam zuzuhören?
• Kann ich gut mit anderen Menschen umgehen? Kann ich andere mo-
tivieren? Macht es mir Spaß, mit anderen Menschen zu arbeiten?
• Kann ich anderen Orientierung geben? Verfüge ich über Führungs-
qualitäten? Bin ich bei anderen Menschen beliebt? Sind andere gerne
mit mir zusammen? Suchen sie Rat bei mir?
All diese Fragen sind nur als Denkanstoß gedacht. Wenn Sie wis-
sen, was sich hinter der emotionalen Intelligenz verbirgt, wissen Sie
auch, worauf es dabei ankommt, und Sie können sich dann selbst die
entscheidenden Fragen stellen, um herauszu?nden, wo Sie vielleicht
noch De?zite haben.
(http://www.zeitzuleben.de)

135
Bei einer wirklichen Bewerbung sollten Sie nicht mehr als zwei Seiten
schreiben, ein Foto rechts oben anheften oder einkleben und den Lebens-
lauf unterschreiben.

136
NEMAČKI
JEZIK
IV

137
138
XIV Tekst

Das Bier
Das Reinheitsgebot
Um zu verhindern, dass dem Bier unreine und minderwertige
Substanzen beigemischt werden, erließ Herzog Wilhelm IV. von
Bayern im Jahre 1516 das sogenannte Reinheits gebot. Dieses
Gesetz schrieb fest, dass zum Brauen von Bier nur die drei Roh-
stoffe Malz, Hopfen und Wasser verwendet werden dürfen. Das
Reinheitsgebot stellt das älteste noch gültige Lebensmittelgesetz
in Deutschland dar.
Unter sorgfältigen hygienischen Bedingungen lassen sich alleine
mit diesen drei Rohstoffen und der Hefe, die seit jeher beim Brau-
prozess beteiligt war, aber erst im 19. Jahrhundert entdeckt und im
Lebensmittelnecht verankert wurde, erstklassige Biere herstellen.

Die Rohstoffe
Damit wir die gleichbleibend hohe Qualität unserer Biere sicherstel-
len können, verwenden wir nur Rohstoffe von ausgesuchter Güte.
Malz:
Das Malz für die Löwenbräu Biere wird vornehmlich aus sortenrei-
nem Weizen und Sommerbraugerste gewonnen.
Hopfen:
Unser Hopfen wird größtenteils in der Hallertau in Bayern angebaut
und unterliegt ständiger Kontrolle. Dies garantiert seine besondere
Qualität und gibt den Löwenbräu Bieren ihr “bayerisches Aroma”. Al-
len, die mehr über die “Seele des Biers” erfahren möchten, empfeh-
len wir einen Besuch auf dem Hopfenerlebnishof in Tettenwang.

139
Hefe:
Die Hefe wird in eigenen Hefekulturen gezüchtet und sorgt für den
typischen, frischen Löwenbräu Geschmack.
Wasser:
Das Wasser für unser Bier stammt aus eigenen Tiefbrunnen. Es
handelt sich dabei um Eiszeitwasser aus einer Tiefe von 220 Me-
tern, das garantiert frei von jeglichen Verunreinigungen und Schad-
stoffen ist.

Der Brauprozess
In der Mälzerei werden Gerste und Weizen unter Zusatz von Was-
ser zum Keimen gebracht Es entsteht Malz. Nun kann der eigent-
liche Brauprozess beginnen. Malzschrot wird mit dem Brauwasser
vermischt und bildet die Maische. Die Maische wird in Stufen er-
hitzt, wobei sich die Getreidestärke in löslichen Malzzucker umwan-
delt Im Läuterbottich werden die festen Bestandteile der Maische
von der Flüssigkeit, der sogenannten Würze getrennt Diese Würze
wird in die Sudpfanne gegeben und zusammen mit dem Hopfen
gekocht. Nach dem Abkühlen wird der Würze die Hefe zugesetzt,
die die Gärung auslöst und Malzzucker in Kohlensäure und Alkohol
umwandelt Nach dieser Hauptgänmg schließt sich im Lagerkeller
eine langsame Reifung an.
Es sieht so einfach aus und erfordert doch ein besonderes Fin-
gerspitzengefühl. Denn Brauen ist eine Kunst. Die Braumeister
von Löwenbräu üben diese “Braukunst” noch aus. Ihre lang-
jährige Erfahrung garantiert den besonderen Geschmack von
Löwenbräu.

140
XV Tekst

Die Marke
Mercedes-Benz
Der Name Mercedes steht seit über 100 Jahren für die innovativ-
ste Automobilmarke der Welt. Als die Daimler-Motoren-Gesellschaft
(DMG) am 22. Dezember 1900 den ersten Mercedes auslieferte,
begann eine dynamische Entwicklung, die gegen Ende des 20.
Jahrhunderts zur Gründung des Weltunternehmens DaimlerChrys-
ler AG führte. Mercedes-Benz gilt heute als die weltweit erfolgreich-
ste Automobilmarke. Die technische Perfektion, die Qualitätsstan-
dards, die Innovationskraft und die zahlreichen automobilen Legen-
den vom Schlage eines 300 SL Flügeltürers sind einzigartig. Der
Mercedes-Stern wurde zum berühmtesten automobilen Symbol und
ist heute eines der bekanntesten Markenzeichen der Welt.

Gottlieb Daimler und Karl Benz


Mit der Erndung des schnelllaufenden Motors und des Automobils
legten Gottlieb Daimler und Karl Benz in den achtziger Jahren des
19. Jahrhunderts unabhängig voneinander den Grundstein für den
motorisierten Individualverkehr. Beide brachten ihre privaten Ent-
wicklungsarbeiten mit Hilfe von Geldgebern und Teilhabern in eige-
ne Unternehmen ein: in Mannheim gründete Benz im Oktober 1883
die Firma Benz & Cie., in Cannstatt entstand im November 1890 die
Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG).
Um ihre Produkte bekannt und unverwechselbar zu machen,
suchten beide Firmen nach einem einprägsamen Warenzeichen.
Zunächst waren es die Namen der Ernder selbst, “Benz” und

141
“Daimler”, die für den Ursprung und die Qualität der Motoren und
Fahrzeuge bürgten, Doch während sich die Schutzmarke von
Benz & Cie. namentlich nicht veränderte - nur anstelle des Zahn-
rades von 1903 umgab ab 1909 ein Lorbeerkranz den Namen
Benz -, taucht für die Fabrikate der Daimler-Motoren-Gesellschaft
(DMG) nach der Jahrhundertwende der völlig neue Markenname
“Mercedes” auf.

Emil Jellinek und der Markenname Mercedes


Mercedes ist ein spanischer Frauenname und bedeutet “Gnade”.
Mercedes hieß auch die 1889 geborene Tochter des in Baden bei
Wien und in Nizza lebenden österreichischen Geschäftsmanns
Emil Jellinek.
Jellinek, ein moderner und sportinteressierter Mann, war ein be-
geisterter Anhänger des technischen Fortschritts und des Auto-
mobils. Er war überzeugt, dass das Automobil die Zukunft ver-
ändern würde. Schon 1897 reiste er nach Cannstatt und bestell-
te seinen ersten Daimler-Wagen, einen 6-PS-Riemenwagen mit
Zweizylindermotor.
Schon bald war das im Oktober 1897 gelieferte Fahrzeug mit sei-
ner Höchstgeschwindigkeit von 24 km/h Jellinek zu langsam. Er
forderte eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h und bestellte
zwei Fahrzeuge des Typs Daimler “Phönix”-Wagen mit vorn lie-
gendem 8-PS-Motor. Die beiden im September 1898 ausgeliefer-
ten Automobile waren die weltweit ersten Straßenfahrzeuge mit
Vierzylindermotor.
Emil Jellinek p?egte gute Beziehungen zur internationalen Fi-
nanzwelt und Aristokratie und entwickelte sich zunehmend als Ge-
schäftsmann: 1898 begann er, die Daimler-Automobile insbesonde-
re in den höchsten Kreisen der Gesellschaft zu vertreiben.

142
Im Jahr 1899 lieferte die DMG bereits 10 Fahrzeuge an Jellinek,
1900 waren es sogar schon 29.
Jellinek forderte von der DMG immer stärkere und schnellere
Fahrzeuge und meldete diese ab 1899 auch zu Rennveranstal-
tungen - allen voran der Woche von Nizza - an. Bei diesen Ren-
nen trat er gewöhnlich unter seinem Pseudonym “Mercedes”,
dem Namen seiner damals zehnjährigen Tochter, auf. Diesen in
Automobilistenkreisen sehr bekannten Namen benutzte Jellinek
zunächst nicht als Automobilmarke, sondern als reinen Team-
bzw. Fahrernamen.
Anfang April 1900 trafen die DMG und Jellinek eine Vereinbarung
über den Vertrieb von Daimler-Wagen und -Motoren. Mit der Ent-
scheidung, einen neuen Motor zu entwickeln, der “den Namen
Daimler-Mercedes fuhren” sollte, wurde Jellineks Pseudonym
auch zur Produktbezeichnung. 14 Tage später bestellte Jellinek 36
Fahrzeuge zum Gesamtpreis von 550.000 Mark - nach heutigem
Geldwert 5,5 Mio, DM und nicht nur für damalige Verhältnisse ein
Großauftrag. Nur wenige Wochen später gab er erneut 36 Fahr-
zeuge in Auftrag, alle mit 8-PS-Motor.

Der erste Mercedes


Am 22. Dezember 1900 lieferte die DMG den ersten mit dem neuen
Motor ausgerüsteten Wagen an Jellinek, einen 35 PS-Rennwagen.
Dieser erste “Mercedes”, entwickelt von Wilhelm Maybach, dem
Chefkonstrukteur der DMG, sorgte zu Beginn des Jahrhunderts für
Furore. Mit seinem niedrigen Schwerpunkt, Pressstahlrahmen, dem
leichten und leistungsstarken Motor und dem Bienenwabenkühler
gilt er heute als erstes modernes Automobil.
Die Woche von Nizza im März 1901, bei der die eingesetzten Mer-
cedes-Wagen in praktisch allen Disziplinen unschlagbar waren,

143
verhalf Jellinek und dem Mercedes zu außergewöhnlicher Publi-
zität. Im März und August 1901 erschienen die Schwestermodelle
12/16 PS und 8/11 PS. Jellineks weitere Bestellungen lasteten die
Produktionskapazität des Cannstatter Daimler-Werks völlig aus.
Am 23. Juni 1902 wurde der Name “Mercedes” als Warenzeichen
angemeldet und am 26. September gesetzlich geschützt. Emil Jel-
linek erhielt im Juni 1903 die Erlaubnis, sich fortan
Jellinek-Mercedes zu nennen. “Wohl zum ersten Mal trägt der Vater
den Namen seiner Tochter”, kommentierte Jellinek.

Karl Benz – Die frühen Jahre


Am 25.11.1844 wurde Karl Benz als Sohn eines Lokomotivfüh-
rers in Karlsruhe geboren. Der Vater verstarb schon zwei Jahre
nach Karls Geburt. Trotz begrenzter ?nanzieller Mittel sorgte die
Mutter für eine gute Ausbildung, Karl Benz besuchte das Gymna-
sium und studierte danach an der Polytechnischen Hochschule in
Karlsruhe. Dem Studium folgte ein zweijähriges Praktikum bei der
Maschinenbau-Gesellschaft in Karlsruhe. Seine erste Anstellung
erhielt Karl Benz in Mannheim bei einer Waagenfabrik als Zeich-
ner und Konstrukteur. Als er 1868 die Stelle verlor, ging er in eine
Maschinenfabrik, die sich vor allem im Brückenbau engagierte.
Dieser Anstellung folgte ein kurzes Intermezzo in Wien, ebenfalls
bei einer Eisenkonstruktions?rma.

144
XVI Tekst

Vorwort
Wohl überlegt und sorgfältig geplant

Existenzgründungen sind vor allem dann erfolgreich, wenn sie wohl


überlegt und sorgfältig geplant sind. Mit der vorliegenden Broschü-
re möchte Ihnen das Bundesministerium für Wirtschaft und Tech-
nologie (BMWi) einen knappen und verständlichen Überblick über
alle wichtigen Belange und Fragen geben, die Sie auf dem Weg in
die Selbständigkeit unbedingt berücksichtigen sollten.

Festes Fundament
Ziel dieser Broschüre ist, Ihnen dabei zu helfen, ein festes Fundament
für Ihre eigene Zukunft zu bauen. Ziel ist auch, damit den zentralen
Pfeiler unserer Wirtschaft insgesamt zu festigen und zu verstärken. Im-
merhin erbringen die selbständigen Unternehmer und Unternehmerin-
nen des Mittelstandes mehr als die Hälfte der gesamten Wirtschafts-
leistung (Bruttowertschöpfung). Sie sind Arbeitgeber für mehr als zwei
Drittel aller Beschäftigten hierzulande. Darüber hinaus übernehmen
sie die Ausbildung von ca. 80 % aller Auszubildenden: eine stolze Lei-
stung. Kein Wunder also: Mittelständische Existenzgründungen sind
eine unabdingbare Voraussetzung für die Dynamik und Stabilität un-
serer Volkswirtschaft. Immer wichtiger werden dabei auch Unterneh-
merinnen: In den 70er Jahren lag ihr Anteil noch bei 10 Prozent. Heute
sind es rund 28 Prozent.

Seit fast 20 Jahren: BMWi-„Starthilfe“


Dabei ist die vorliegende „Starthilfe“-Broschüre schon so etwas wie ein
„Klassiker“. Seit nunmehr fast 20 Jahren gibt das BMWi jungen Unter-
nehmern mit seinen Informationen „Starthilfe“ beim Aufbau einer selb-
ständigen Existenz. Dieser jetzt veröffentlichte Band ist eine weitere

145
überarbeitete Ausgabe der Starthilfebroschüre, die seit den achtziger
Jahren mehr als 5 Millionen Mal beim BMWi, auf Gründertagen/-messen
oder ähnlichen Veranstaltungen abgefragt worden ist. Über alle diese
Jahre sind dabei – bei grundlegenden Überarbeitungen und regelmäßi-
gen Neuau?agen – immer wieder aktuelle Themen und neue Zielgrup-
pen berücksichtigt worden, um möglichst allen Aspekten des Themas
„Existenzgründung“ gerecht zu werden.
Die Akzeptanz der Starthilfe-Broschüre zeigt das Ergebnis der seit rd. 21?2
Jahren durchgeführten Fragebogenaktion und die Auswertung der über
1.100 zurückgesandten Fragebogen. Diejenigen, die sich an der Mei-
nungsumfrage beteiligt haben, bewerten zu 99 Prozent die Starthilfe mit
„sehr gut“ (64,20 %) und „gut“ (34,73 %). Die Herausgeber freuen sich
natürlich über dieses Ergebnis. Trotzdem wurden – auch dank Ihrer Anre-
gungen – wieder Verbesserungen vorgenommen, andere Ergänzungen
erfolgten in weiteren Informationsmedien des BMWi, beispielsweise der
CD-ROM „BMWi-Softwarepaket für Gründer und junge Unternehmen“.
Die Reihe der BMWi-GründerZeiten (Bestellfax s. Anhang) wurde konti-
nuierlich ausgebaut und bietet zusätzlich konkrete Informationen zu allen
relevanten Themenbereichen der Existenzgründung.
Auf einen guten Start mit der „Starthilfe“ und viel Erfolg.
Ihr
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

Zum Start in den Start


Warum nicht? „Karriere“ als Mittelständler

Die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland ist weiterhin hoch.


Das ist gut so: Denn gerade die kleinen und mittleren - mittelstän-
dischen - Unternehmen haben besonderen Anteil an der gesamten
Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik. Nicht zuletzt deswegen,
weil durch jede Gründung durchschnittlich vier bis sieben Arbeits-
plätze entstehen.

146
Mindestens genauso wichtig ist darüber hinaus, dass sich die vielen
Gründerinnen und Gründer einen ganz persönlichen Traum erfüllen. Sie
wollen
• ihrem unternehmerischen Tatendrang nachgehen
• ihre eigene Unternehmens-Idee verwirklichen
• eine günstige Gelegenheit beim Schopf ergreifen
• beru?iche Frustrationen vermeiden oder beenden
• der Arbeitslosigkeit ent?iehen
• mehr Unabhängigkeit erleben
• mehr Erfolgserlebnisse genießen
• ihren beru?ichen Aufstieg selbst in die Hand nehmen
• sich ein höheres Einkommen erarbeiten.

147
Stufen: Schritt für Schritt
in die Selbständigkeit

Zu Ihrer Orientierung ?nden Sie hier die wichtigsten Handlungs-


schritte und Entscheidungen in Richtung Unternehmensgründung.
Das Allerwichtigste zuerst:
Informieren Sie sich gründlich! Lassen Sie sich beraten! Bei allem,
was auf Sie zukommt.

DieDie Entscheidung
• Sind Sie ein Unternehmertyp?
Stehen Sie die Strapazen gerade der Startphase – und auch später –
durch? Sind Sie quali?ziert genug? Steht Ihre Familie hinter Ihnen? Eine
Reihe von einfachen Testfragen hilft Ihnen, in dieser Frage mehr Sicher-
heit zu gewinnen (s. Dreh- und Angelpunkt: Die Gründerperson).
• Suchen Sie Beratung!
Besuchen Sie möglichst ein Gründungsseminar Ihrer Kammer oder
Ihres Verbandes. Lassen Sie sich anschließend von einem Berater
der Kammer oder des Verbandes, von einem freien Unternehmens-
berater oder anderen kompetenten Fachleuten helfen (s. „Wer hilft?
Beratung“).
Sie haben sich entschieden? Dann weiter ...

Die Planung
• Erforschen Sie den Markt!
Sie müssen Ihre möglichen Kunden mit ihren Bedürfnissen, ihren Nei-
gungen, ihrem Verhalten genau kennen lernen. Und verschaffen Sie sich
einen Überblick über die Konkurrenzsituation, vor allem auch an dem
Standort, den Sie wählen (s. „Von der Geschäftsidee zum Unterneh-
mensplan: Das Konzept“).

148
• Optimieren Sie Ihre Geschäftsidee!
Finden Sie möglichst Ihr „Einmaliges Verkaufs-Argument“. Denn Kunden
werden Sie nur dann gewinnen, wenn Sie etwas anzubieten haben, was
die Konkurrenz nicht hat (s. „Von der Geschäftsidee zum Unternehmens-
plan: Das Konzept“).
• Finden Sie dann den richtigen Weg in die Selbständigkeit!
Sie können ein Unternehmen neu gründen, sich an einem Betrieb betei-
ligen oder als Lizenz-Unternehmer (Franchising) arbeiten. Sie können
auch einen bestehenden Betrieb übernehmen (s. „So oder so: Wege
zum eigenen Unternehmen“).
• Kalkulieren Sie Ihren Verdienst!
Wie auch immer Sie zu Ihrem eigenen Unternehmen ?nden: Überlegen
Sie, ob sich die Gründung einer selbständigen Existenz für Sie aus-
zahlt. Lohnt sich der Aufwand? Reicht Ihnen der Gewinn, um Ihren ge-
wohnten Lebensstandard zu ?nanzieren (s. „Lohnt sich der Aufwand?
Rentabilitätsvorschau“)?
Das Konzept steht nun. Jetzt muss es ?nanziert werden.

Der Finanzplan
• Kalkulieren Sie das benötigte Startkapital!
Wie groß ist Ihr Kapitalbedarf für die Gründung und die Startphase? Ma-
chen Sie eine Aufstellung aller – kurz- und längerfristig relevanten – Ko-
stenpositionen (s. „Was soll der Spaß kosten? Kapitalbedarf“).
• Ermitteln Sie alle möglichen Finanzquellen!
Wie viel Geld haben Sie selbst zur Verfügung? Wer könnte Ihnen privat
Geld leihen? Wer würde sich an Ihrem Unternehmen beteiligen? Prüfen
Sie die vielfältigen Angebote der Kreditinstitute und die Förderprogram-
me des Bundes, der Bundesländer und auch der Europäischen Union (s.
„Wer soll das bezahlen? Finanzierung“).

149
Das Unternehmen
• Wählen Sie die richtige Rechtsform!
Wie viel Ein?uss wollen Sie in Ihrem Unternehmen haben? Welches Haf-
tungsrisiko wollen Sie auf sich nehmen? Entscheiden Sie, welche Form
Ihre geschäftlichen, steuerlichen und rechtlichen Anforderungen erfüllt
(s. „Passend für jeden Zweck: Rechtsform“).
• Erledigen Sie alle notwendigen Formalitäten!
Bedenken Sie die Anforderungen von Behörden, Kammern, Berufsver-
bänden etc. Erkundigen Sie sich, für welche Vorhaben besondere Vor-
aussetzungen und Nachweise, behördliche Zulassungen oder Genehmi-
gungen erforderlich sind (s. „Alles mit rechten Dingen: Anmeldungen und
Genehmigungen“).
• Sorgen Sie für das Finanzamt vor!
Stellen Sie sich von Anfang an auf neue P?ichten gegenüber dem Fi-
nanzamt ein (s. „Rechnen Sie mit dem Finanzamt: Steuern“).
• Denken Sie an die Risikovorsorge im Unternehmen!
Kümmern Sie sich um ausreichende und geeignete Versicherungen für
Ihr Unternehmen. Verschließen Sie nicht die Augen vor möglichen Risi-
ken und Gefahren, sondern sorgen Sie mit den richtigen Maßnahmen
vor (s. „Sicherheit für alle Fälle: Versicherungen“).
• Denken Sie an Ihre persönliche Absicherung und die Ihrer Familie“
Für beru?ich Selbständige gibt es verschiedene Möglichkeiten für Alter,
Krankheit und Todesfall vorzusorgen. Wichtig ist, die Entscheidung für
geeignete Versicherungen und Maßnahmen nicht auf die lange Bank zu
schieben, sondern sich schon während des Gründungsprozesses bera-
ten zu lassen (s. „Und selbst? Private Absicherung für Unternehmer“).

Hinweis: Scheinselbständigkeit
Wer als Existenzgründer Fördermittel beantragt, muss grundsätzlich
Selbständiger und nicht Scheinselbständiger sein. Existenzgründer kön-
nen unter Umständen den Status eines „arbeitnehmerähnlichen Selb-
ständigen“ haben. Dann nämlich, wenn sie in der Anfangsphase nur ei-
nen Auftraggeber haben und außer Familienangehörigen keine sozial-
versicherungsp?ichtigen Mitarbeiter beschäftigen.

150
Einzelheiten: Broschüre „Scheinselbständigkeit und arbeitnehmerähnliche Selbständige“,
Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung, Bonn 2001

151
152
XVII Tekst

Die Entscheidung
Sind Sie ein Unternehmertyp?
Dreh- und Angelpunkt: Die Gründerperson
Der Weg in die beruiche Selbständigkeit ist kein Sonntagsspaziergang,
sondern eher eine anstrengende Bergwanderung bei der es auf die rich-
tige Ausstattung ankommt: die persönlichen Voraussetzungen müssen
stimmen und auch Ihre Familie sollte Ihnen den Rücken freihalten. Ganz
wichtig sind natürlich Ihr fachliches und unternehmerisches Know-how.
Packen Sie Ihren Unternehmer-Rucksack und achten Sie darauf, dass
Sie alles dabei haben, auch für den Notfall. Verteilen Sie Ihr Equipment
gleichmäßig und prüfen Sie lieber einmal zu viel, ob Sie auch wirklich an
alles gedacht haben. Die folgende Checkliste hilft Ihnen dabei. Je öfter
Sie mit „ja“ antworten, desto eher erfüllen Sie die Voraussetzungen für
eine erfolgreiche Existenzgründung.

153
154
155
Weiterführende Informationen:

Tests mit deren Hilfe Sie Ihre Unternehmerperson überprüfen können


nden Sie zum Beispiel hier:
• BMWi-Softwarepaket für Gründer und junge Unternehmen (CD-ROM)
(siehe Bestellfax letzte Seite) oder www.bmwi-softwarepaket.de „Exi-
stenzgründungsberater“
• Eignungstest „Bin ich zum Unternehmer geeignet?“ der Deutschen
Ausgleichsbank www.dta.de
• www.focus.de/existenzgruendung ja nein

Hürden kennen – Hürden nehmen


Auf dem Weg zum eigenen Unternehmen (und auch nach der Eröffnung)
müssen Sie mit jeder Menge Hindernisse rechnen. Stellen Sie sich dar-
auf ein und informieren Sie sich über die verschiedenen Fallstricke und
Hürden, um ihnen rechtzeitig auszuweichen.

156
Nach einer Untersuchung der Deutschen Ausgleichsbank (DtA) stehen
die folgenden „Pleite-Ursachen“ fast alle direkt oder indirekt mit der Grün-
der-Person in Verbindung:

• Finanzierungsmängel
Viele Gründer haben bei der Gründungs?nanzierung oft ihren kurzfristi-
gen Kapitalbedarf (um laufende Rechnungen zu bezahlen) falsch einge-
schätzt und daraufhin ihre Liquidität falsch geplant. Probleme gibt es in
dieser Situation vor allem dann, wenn Kunden schleppend oder vielleicht
überhaupt nicht zahlen. Gefährlich auch: ein zu hoher Preis bei einer
Unternehmens-Übernahme.
Tipp: Kapitalbedarf sorgfältig berechnen (s. „Was soll der Spaß kosten? Kapi-
talbedarf“).

• Informationsdefizite
Gründer wissen oft zu wenig vom Marktgeschehen. Sie überschätzen z.
B. die Nachfrage für ihr Produkt oder ihre Dienstleistung und unterschät-
zen die Konkurrenz.
Tipp: Sorgfältige Kunden- und Konkurrenzanalyse (s. „Von der Geschäftsidee
zum Unternehmensplan: Das Konzept“; „Kunden und Konkurrenz immer im
Blick: Marketing“).

• Qualifikationsmängel
An der fachlichen Quali?kation mangelt es bei Gründern so gut wie nie.
Dafür umso mehr an kaufmännischen und unternehmerischen Kenntnis-
sen. Gerade die Branchenerfahrung ist aber der Schlüssel zum Erfolg.
Tipp: De?zite ausgleichen (s. „Gewusst wie: Know-how für Existenzgründer“)!

• Planungsmängel
Hier gibt es zwei Mangel-Varianten: Entweder ist die Planung des Un-
ternehmens-Aufbaus fehlerhaft oder die Planung ist gut, wird aber nicht
eingehalten.
Tipp: Planung in Schritte zerlegen und Erledigtes abhaken (s. „Von der Ge-
schäftsidee zum Unternehmensplan: Das Konzept“).

157
• Familienprobleme
Familiäre Probleme sind umso ein?ussreicher, je kleiner ein Unterneh-
men ist. Gravierend ist hier vor allem, wenn der Ehepartner die familiären
Belastungen gerade in der Anfangsphase nicht oder nicht länger hinneh-
men will.
Tipp: Von vornherein mit Partnerin oder Partner gemeinsam planen (s. „Sind
Sie ein Unternehmertyp? Die Familie im Nacken: Probleme und Lösungen für
Existenzgründerinnen“).

• Überschätzung der Betriebsleistung


Viele Gründer schätzen die Leistungsfähigkeit ihres Unternehmens völlig
falsch ein. Hier ist der Umsatz des Betriebes zu gering im Verhältnis zu
den hohen Investitionen oder Fixkosten.
Tipp: Erträge so genau wie möglich vorausberechnen und Kosten so niedrig
wie möglich halten (s. „Lohnt sich der Aufwand? Rentabilitätsvorschau“).

Darüber hinaus gibt es auch Risiken, auf die der Unternehmer nur
wenig Ein?uss hat:

• Äußere Einflüsse
Änderungen im Kundenverhalten, schwindende Kaufkraft in der Kun-
den-Zielgruppe, Wertverlust teurer Maschinen durch technischen Fort-
schritt, verkehrstechnische oder ?nanzielle Folgen durch geänderte
kommunale Planungen.
• Mängel im Personalbereich
Der Mangel an geeignetem Personal oder die Übernahme von Mitarbei-
tern mit unzureichender Quali?kation kann – wenn auch eher selten – für
Unternehmensschließungen verantwortlich sein.
Tipp: Probleme müssen nicht sein. Beweis: Die Unternehmen, die ein gut durch-
dachtes Konzept abliefern mussten, um von der Deutschen Ausgleichsbank
gefördert zu werden, scheitern viel seltener als andere junge Unternehmen.

158
XVIII Tekst

Ideen mit Diplom


Gründungen durch Hochschulabsolventen

Existenzgründer, die aus der Hochschule kommen, stehen vor den


gleichen Anforderungen und Notwendigkeiten wie andere Gründer
auch. Dennoch gibt es einige Besonderheiten, auf die hier kurz auf-
merksam gemacht werden soll:

• Großes Fachwissen – wenig kaufmännische Kenntnisse


Viele Hochschulabsolventen haben ein großes Fachwissen. Das allein
reicht aber nicht aus, um als Existenzgründer erfolgreich zu sein. Kauf-
männisches Wissen ist für den Bestand einer Existenzgründung genau-
so wichtig wie fachliches Know-how. Wichtig: Informations- und Quali?-
kationsde?zite gehören zu den häu?gsten Pleiteursachen.

• Gute Gründungsidee – fehlende Marktkenntnisse


Viele Hochschulabsolventen gründen ein Unternehmen mit einer ganz
besonderen Geschäftsidee – gerade technologieorientierte Gründer,
die vielleicht sogar eine Er?ndung gemacht haben. Ihnen fehlen allzu
oft aber Kenntnisse darüber, welche Produkte oder Dienstleistungen
am Markt bestehen können oder ob es Konkurrenten mit einem ähnli-
chen Angebot gibt.

• Hoher Kapitalbedarf
Vor allem für ein technologieorientiertes Unternehmen benötigen Gründer
viel Kapital. Besonders dann, wenn für eine Er?ndung erst ein Prototyp
erarbeitet werden muss, bevor das Produkt in Serie hergestellt werden
kann. Mit einem passenden Finanzplan – der auch staatliche Fördermit-
tel, Bürgschaften und Beteiligungskapital berücksichtigt – können hohe
Forschungs-, Entwicklungs- und Investitionskosten gedeckt werden.

159
• Gute Geschäftsidee – kein Vertriebsnetz
Viele – vor allem technologieorientierte – Gründer haben eine exzellente
Geschäftsidee. Sie vergessen darüber aber oft zu ermitteln, welche Kun-
den für ihr Angebot in Frage kommen und wie diese erreicht werden kön-
nen. Wichtig: Ohne ein gutes Vertriebsnetz nützt das beste Produkt oder
die beste Dienstleistung nichts. Knüpfen Sie Kontakte, etwa auf Messen,
und informieren Sie sich auch über Vertriebswege.

• Kooperationspartner
Gerade für technologieorientierte Gründungen benötigt man viel Kapital,
das unternehmerische Risiko ist hoch, der Bedarf an Know-how ebenso.
Hier mit einem oder mehreren Partnern zu arbeiten hat viele Vorteile:
• Ausgleich fachlicher bzw. kaufmännischer De?zite
• höheres Eigenkapital
• höherer Anteil an Geldern aus Förderprogrammen
• Risikostreuung.
Technologie- und Gründerzentren, die sich häu?g in der Nachbarschaft
von Hochschulen angesiedelt haben, leisten gute Hilfestellung bei der
Suche nach einem Kooperationspartner.

• Netzwerke fördern Existenzgründer aus der Hochschule


Bei den fünf regionalen Netzwerken PUSH! aus der Region Stuttgart, KEIM
e. V. aus der Region Karlsruhe, bizeps aus Wuppertal/Hagen, Dresden exists
und GET UP aus Jena, Schmalkalden und Ilmenau handelt es sich um die
Sieger des EXIST-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung. Aufgabe dieser Netzwerke ist es, mit Hilfe unterschiedlicher Ak-
tivitäten, die Gründung von Hochschulabsolventen aller Fachrichtungen zu
fördern. Weitere Informationen unter www.exist.de

Weiterführende Informationen:
• BMWi-GründerZeiten Nr. 12 „Gründung aus der Hochschule“
• BMWi-Broschüre „Tipps zur Existenzgründung für Künstler und Publizisten“

160
Nicht aus der Not heraus – Gründungen aus der
Arbeitslosigkeit

In den letzten Jahren haben immer mehr Menschen aus allen Bran-
chen und Berufszweigen ihren Arbeitsplatz verloren. Vielen erscheint
der Weg in die beru?iche Selbständigkeit ein Ausweg zu sein. Dabei
sind gerade die höher quali?zierten Angestellten besonders erfolg-
reich, wenn sie ein eigenes Unternehmen gründen. Allerdings ist nicht
jeder, der ein eigenes Unternehmen gründen will, dafür geeignet. Und
nicht jeder Versuch, eine selbständige Existenz aus der Arbeitslosig-
keit zu gründen, ist erfolgreich. Um gegen eventuelle Schwierigkeiten
gewappnet zu sein und um vorhandene Hilfen effektiv nutzen zu kön-
nen, sollten Sie folgende Hinweise berücksichtigen:

• Selbständigkeit als Berufswunsch


Die Idee, sich selbständig zu machen, sollte schon vorher, während der
Berufstätigkeit, gereift sein. Der künftige Existenzgründer sollte in sei-
nem alten Arbeitsverhältnis bereits kreativ und eigenverantwortlich gear-
beitet haben.

• Stimmt das Gründungskonzept?


Viele Arbeitslose, die sich selbständig machen, sind nicht die ,,gebo-
renen Unternehmer“. Sie gründen aus der Not heraus Existenzen, die
kaum Überlebenschancen haben: ohne ausgereiftes Gründungskonzept
und ohne eigenes Kapital. Wichtig ist also: Zunächst prüfen (mit Hilfe
von Beratern), ob die persönlichen Voraussetzungen stimmen. Wichtig
ist auch: Ist das Gründungskonzept tragfähig? Dazu gehört: Verfügt der
Gründer über die notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen, um ein Un-
ternehmen zum Erfolg zu führen?

• Sicherheit wieder?nden
Auch wenn das Konzept stimmt und die beru?ichen Quali?kationen aus-
reichen: Mit länger andauernder Arbeitslosigkeit verlieren die meisten

161
Menschen an Selbstvertrauen. Eine Existenzgründung erfordert aber viel
„Stehvermögen“, z. B. bei Verhandlungen mit Kreditinstituten und Ämtern.
Die dafür erforderlichen Fertigkeiten lassen sich trainieren. Das Angebot
an Beratungsleistungen und Hilfestellungen ist vielfältig. Es reicht von
Tagesseminaren über mehrwöchige Schulungen bis zu Programmen,
die eine langfristige ,,Rundum“-Betreuung und Begleitung während und
nach der Gründung anbieten.

• Problem „Eigenkapital“
Arbeitslose verfügen oft nicht über das erforderliche Eigenkapital, um ein
Gründungsdarlehen zu bekommen. In der Regel ist ein Eigenkapitalan-
teil von rund 15 Prozent der beabsichtigten Investitionssumme Voraus-
setzung. Viele Kreditinstitute sind jedoch bei Kreditgesprächen mit ,,ar-
beitslosen Gründern“ eher zurückhaltend. Mit dem DtA-Startgeld haben
sich aber insgesamt die Chancen für Arbeitslose erhöht, das Gründungs-
kapital doch zu erhalten.

• Öffentliche Hilfen
Arbeitslose, die sich selbständig machen, können zur Sicherung des
Lebensunterhaltes vom Arbeitsamt ein Überbrückungsgeld erhalten. Es
wird für die Dauer von sechs Monaten gezahlt. Die Höhe entspricht dem
zu erwartenden oder bisher bezogenen Arbeitslosengeld- bzw. der Ar-
beitslosenhilfe und den darauf entfallenden Sozialversicherungsbeiträ-
gen, die das Arbeitsamt bei der Gewährung von Lohnersatzleistungen zu
tragen hat. Voraussetzungen: Es muss eine fachkundige Stellungnahme,
z. B. vonseiten der IHK oder HWK, zur ?nanziellen und wirtschaftlichen
Tragfähigkeit der Gründung vorliegen. Arbeitnehmer, die durch Aufnahme
einer selbständigen Tätigkeit ihre Arbeitslosigkeit beenden oder vermei-
den wollen bzw. in einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme oder Struktu-
ranpassungsmaßnahme beschäftigt waren müssen einen Anspruch auf
Arbeitslosengeld oder Arbeitslosenhilfe haben, um Überbrückungsgeld
zu erhalten. Dann z. B., wenn es durch die Gewerbeanmeldung zu Ver-
zögerungen kommt. Ansprechpartner sind die Arbeitsämter.
Das Sozialamt kann – wenn die selbständige Tätigkeit die Lebenshal-
tungskosten (noch) nicht deckt – Gründern außerdem solange anteilig

162
den Lebensunterhalt ?nanzieren, bis sich der neu gegründete Betrieb
rentiert und der Lebensunterhalt gesichert ist.

Achtung: Es handelt sich hier ausdrücklich um Kann-Bestimmungen.


Voraussetzung für eventuelle Zahlungen ist die erfolgreiche Prüfung des
Unternehmenskonzeptes durch Bank oder IHK, also die Gewähr, dass
die Existenzgründung „zur Sicherung der Lebensgrundlage durch eigene
Tätigkeit“ führt.

Hinweis: Zahlreiche Bundesländer haben eigene Förderprogramme für


Gründungen aus der Arbeitslosigkeit aufgelegt (z. B. Zuschüsse, Darle-
hen etc).

• Beratung
Grundsätzlich sollten sich Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit Bedrohte
von (Existenzgründungs)-Beratern der örtlichen Arbeitsämter (fragen Sie
nach Coaching- und Existenzgründerseminaren), Industrie-und Handels-
kammern, Handwerkskammern, Technologie- und Gründerzentren und
Beratungsagenturen informieren und beraten lassen. Die Wirtschaftsmi-
nisterien der einzelnen Bundesländer können Auskünfte über spezielle
Förderprogramme der Länder und der Europäischen Union geben und
Kontaktadressen vermitteln.
Einige Bundesländer oder Regionen bieten spezielle Beratungsangebo-
te für Gründer aus der Arbeitslosigkeit an, zum Beispiel:
Land Brandenburg
Lotsendienste, Initiative des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesund-
heit und Frauen des Landes Brandenburg, siehe Faltblatt „Mit dem
Lotsendienst in die Selbständigkeit“ unter www.brandenburg. de/land/
masgf – auf „Publikationen“ klicken;
Südniedersachsen
Verein zur Erschließung neuer Beschäftigungsformen e.V. (VEBF), Lan-
ge Geismarstraße 2, 37073 Göttingen, Tel.: 05 51/48 56 22 /-4 73 94,
Fax: 05 51/54 14 24, E-Mail: vebf-göttingen@t-online. de, Internet: http://
db9.optex.de;

163
München, Freising, Pfarrkirchen, Weilheim u. a.
Büro für Existenzgründung (BfE) im Zusammenarbeit mit dem Arbeits-
amt München Thalkirchner Straße 54, 80337 München, Tel.: 089/51 54
93 20, Fax: 089/51 54 93 21, E-Mail: info@bfemuenchen. de, Internet:
www.bfe-muenchen.de;
Hamburg
ENIGMA h Gründungszentrum des Arbeitsamtes der Hansestadt Ham-
burg, Mexikoring 27-29, 22297 Hamburg, Tel.: 040/63 30 60, Fax: 040/63
30 65 51 , E-Mail: info@enigmah.de, Internet: www.engimah.de.

Weiterführende Informationen:
• BMWi-GründerZeiten Nr. 16 „Gründung aus der Arbeitslosigkeit“
• Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (BMA) „Sozialhilfe“, erhält-
lich beim Sozialamt oder BMA, Referat Publikation, Tel.: 0180/515151-0,
Fax: 0180/515151-1

164
XIX Tekst

Das Auslandsgeschäft
– Motor unserer Wirtschaft

Die Bundesrepublik ist international verochten wie kaum eine an-


dere Volkswirtschaft dieser Größenordnung. Mittlerweile erzielen die
Unternehmen etwa ein Drittel ihrer Umsätze durch Handel mit dem
Ausland – Tendenz weiter steigend. Die Zukunft des Wirtschaftsstand-
orts Deutschland und die vieler Betriebe ist eng verbunden mit einem
orierenden Außenhandel. Deshalb sind freier Wettbewerb und offe-
ne Märkte gerade für deutsche Unternehmen entscheidend.
1.133 Millarden DM haben
deutsche Unternehmen im
Jahr 1999 mit dem Verkauf
ihrer Produkte und Dienst-
leistungen ins Ausland er-
zielt; für 868 Millarden DM
haben die Unternehmen
Güter importiert. Gewalti-
ge Zahlen, die zeigen, wie
wichtig der Außenhan-
del für die deutsche Wirt-
schaft ist.

Der Verkauf ins Ausland


macht mittlerweile mehr als
ein Viertel des deutschen
Bruttosozialprodukts aus.
Innerhalb eines Jahrzehnts
hat sich das Außenhan-
delsvolumen der deutschen

165
Firmen damit verdoppelt. Während das Wirtschaftswachstum in den letz-
ten Jahren jeweils nur geringe Steigerungsraten von wenigen Prozent
aufwies, stiegen die Außenhandelsumsätze überproportional: 1999 stieg
der Export um 3,9 Prozent, der Import nahm um 4,8 Prozent zu. Vom
tiefen Einbruch, der durch die Währungs- und Finanzkrisen in verschie-
denen Regionen der Welt verursacht worden ist, hat sich der deutsche
Außenhandel mittlerweile wieder erholt.
Auch in den kommenden Jahren wird das Auslandsgeschäft eine der
wichtigsten Triebfedern der volkswirtschaftlichen Entwicklung in der Bun-
desrepublik sein. Denn:
• Die gemeinsame europäische Währung Euro (siehe auch Kapitel 8)
entlastet die Unternehmen innerhalb des Euro-Raums von Wech-
selkursrisiken und verstärkt den Wettbewerb, da Preise und Lei-
stungen unmittelbar vergleichbar werden. Vom Euro gehen wichtige
Wachstumsimpulse für die Wirtschaft in der EU aus.
• Die Öffnung der EU nach Mittel- und Osteuropa und die Erweiterung
nach der Jahrtausendwende wird für deutsche Unternehmen einen
zusätzlichen Impuls bewirken, da einerseits der Warenaustausch
deutlich zunehmen wird, gleichzeitig deutsche Produkte in diesen
Ländern seit jeher einen ausgezeichneten Ruf haben. Schon heute
haben Polen oder Ungarn deutlich höhere Wachstumsprognosen
als einige EU-Staaten.
• Die Öffnung der einstmals abgeschotteten Märkte zum Beispiel in
China oder in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion bieten für
deutsche Unternehmen gute Entwicklungsmöglichkeiten.
• Weltweit zeigt sich die Erkenntnis, dass freier Handel und Wettbe-
werb den Wohlstand steigern und zu wirtschaftlichem Wachstum
führen.
• Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Reformen in vielen Län-
dern Südamerikas, Afrikas und Asiens eröffnen neue Möglichkeiten
für Unternehmen. Da die Einsicht wächst, dass zum freien Waren-
verkehr auch der freie Finanz- und Kapitalverkehr gehört, bieten
sich immer mehr Chancen in Ländern, die vor wenigen Jahren noch
als verschlossene Märkte galten.

166
• Das Internet wird dem weltweiten Handel einen weiteren Schub ge-
ben. Das ‘Netz der Netze’ bietet dabei gerade kleinen und mittle-
ren Unternehmen große Betätigungsfelder, um mit Firmen in allen
Erdteilen Geschäfte tätigen zu können – ohne dass die bisherigen
Hemmnisse wie Akquisitionsschwierigkeiten, Kontaktp?ege, Infor-
mationsprobleme ins Gewicht fallen.

Diese Beispiele zeigen, dass der weltweite Handel in Zukunft weiter zu-
nehmen wird. Dies bedeutet aber auch, dass die Bedeutung der Außen-
wirtschaftspolitik der Bundesregierung, sich für freien Wettbewerb und
freien Warenverkehr einzusetzen, weiter steigen wird.
Aber: Trotz der günstigen Perspektiven – der Erfolg im Exportgeschäft
kommt nicht von allein. Das Internet zeigt, dass der Wettbewerb härter
werden wird, weil sich die lokalen, regionalen oder nationalen in globale
Märkte umwandeln. Das bedeutet auch, dass das Engagement im Ausland
Risiken birgt, die sich deutlich vom Inland unterscheiden. Deshalb gehö-
ren zum erfolgreichen Auslandsgeschäft detaillierte Planung genauso wie
langer Atem. Wer sich schnellen Erfolg verspricht, wird oft enttäuscht.

167
Häu?g zu beobachten sind folgende Fehler:
• Mangelnde inhaltliche Vorbereitung auf das Auslandsgeschäft –
Kundenverhalten und Konkurrenz – gefährdet oft den Erfolg. Die
Informationsrecherche ist zu dürftig.
• Erfolgsrezepte aus dem Inland werden einfach übertragen, ohne die
Besonderheiten des ausländischen Marktes zu berücksichtigen.
• Die Produkte werden nicht an den neuen Markt angepasst (Verpak-
kung, Bezeichnung, etc.).
• Die Preiselastizität, das heißt die Kundenreaktionen auf Preisabwei-
chungen gegenüber Konkurrenten, wird falsch eingeschätzt. Wer
etwas preiswerter anbietet, muss nicht die meisten Kunden haben.
• Der Vertrieb und die Logistik sind nicht ausgereift. Wer bei Endver-
braucherprodukten nur in je einem Geschäft jeder Stadt vertreten
ist, ist zwar ?ächendeckend präsent – erfolgreich muss dies kei-
neswegs sein. Zudem werden Fehler bei der Auswahl der richtigen
Vertriebsstrategie gemacht.
• Der notwendige ?nanzielle und personelle Einsatz wird erheblich
unterschätzt. Vielfach sind die Mitarbeiter nicht genügend auf die
neuen Märkte vorbereitet. Die kontinuierliche Marktbearbeitung und
-beobachtung ist aufwendiger als im Inland.

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen wird das Auslandsgeschäft


immer wichtiger. In den nächsten Jahren (bis 2005) wird sich der Anteil
des Auslandsgeschäfts am Gesamtumsatz bei mittelständischen Firmen
annähernd verdoppeln, wie eine Untersuchung des Deutschen Industrie-
und Handelstages ergab.

Denn bislang sind kleine und mittlere Betriebe sehr viel seltener im Au-
ßenhandel aktiv – obwohl sie das Rückgrat der deutschen Volkswirt-
schaft bilden. Im Wesentlichen kristallisieren sich aber einige zentrale
Gründe heraus:

168
Viele Inhaber oder Geschäftsführer, besonders von kleineren Betrieben
bis 20 Mitarbeiter haben sich bislang kaum Gedanken um Absatz- oder
Bezugsmärkte im Ausland gemacht. Oft sind sie der Meinung, dafür zu
klein zu sein bzw. der Aufwand wäre zu groß.

Mit der Annahme, wonach Außenhandel nur etwas für große Betriebe
sei, geht auch ein zweites Missverständnis einher: Obwohl die herge-
stellten Produkte oder Dienstleistungen auf dem einheimischen Markt für
konkurrenzfähig gehalten werden, glauben viele Unternehmer, dies gelte
zwar für den deutschen Markt, nicht aber für ausländische Märkte.

Viele Unternehmer zögern auch deshalb, sich im Ausland zu engagie-


ren, weil sie die Informations- und Partnersuche als zu langwierig und
schwierig erachten.

Doch diese Ängste gehen weitgehend an der Realität vorbei. Auslands-


handelskammern oder Wirtschaftsverbände verweisen immer wieder auf
Beispiele von kleinen Firmen mit großem Erfolg im Auslandsgeschäft.

Stellvertretend für viele Auslandshandelskammern stellt die Handels-


kammer Deutschland - Schweiz fest: „Mittlere und kleinere Unternehmen
haben durchaus ihre Position im Markt.“ Gleiches hat die Deutsch-Fran-
zösische Industrie- und Handelskammer in Paris festgestellt: „Gerade für
kleine und mittlere Betriebe bieten europäische Nachbarn wie Frankreich
große Absatz- und Betätigungsfelder.“

Checkliste:
Klippen im Auslandsgeschäft, die Sie vermeiden müssen
• Nehmen Sie jeden, auch noch so kleinen ausländischen Markt
ernst. Betrachten Sie ihn als eigenständigen Markt und fassen Sie
niemals mehrere ausländische Märkte zusammen. Ausländische
Kunden wollen individuell betreut werden.

169
• Respektieren Sie landesspezi?sche Vorschriften und Usancen und
vermeiden Sie es, ausländische Geschäftspartner auf die heimi-
schen Vorgehensweisen zu verp?ichten.
• Versuchen Sie nicht, Marketing-, Vetriebsoder sonstige Konzeptio-
nen einfach zu übertragen. Jeder Markt ist anders.
• Informieren Sie sich über das Land, über die Menschen, Besonder-
heiten, Gewohnheiten, usw. Sie müssen nicht nur um die Märkte
wissen, sondern auch um die Menschen.
• Kritisieren Sie niemals ausländische Geschäftspartner in Bezug auf
deren nationale Besonderheiten.
Quelle: Handelskammer Deutschland - Schweiz

170
XX Tekst

Was sich fürs


Auslandsgeschäft eignet
Fast jeder Unternehmer stellt sich die Frage, ob seine Produkte
auch im Ausland Erfolg bringen. Oft unterbleibt ein Export aus Un-
sicherheit, ob die eigenen Angebote konkurrenzfähig sind. Die Pra-
xis zeigt: Viel mehr Produkte eignen sich für das Auslandsgeschäft
als angenommen.

Die deutsche Wirtschaft genießt international einen ausgezeichneten


Ruf. Von diesem positiven Image protieren alle Unternehmen, die im
Ausland tätig werden wollen. ‘Made in Germany’ gilt auf den Märkten der
Welt als Synonym für ausgereifte Technik, Langlebigkeit und Qualität.

Gleichwohl sollte sich jeder Unternehmer vor dem Schritt ins Ausland
zunächst folgende Fragen stellen:
• Was zeichnet das eigene Produkt im Verhältnis zur Konkurrenz aus?
• Wie sieht der Markt aus?
• Geht es um die Erschließung neuer Märkte oder um eine Ergän-
zung zu den angestammten Märkten?
• Ist im Management und der Geschäftsführung eigentlich genügend
Freiraum vorhanden, um die Auslandsaktivitäten vorbereiten zu
können? Gibt es genügend Know-how bei den Mitarbeitern?
• Wie viel Aufwand, aber auch wie viel Risiko verträgt das Unterneh-
men? Was ist das Renditeziel? Was die minimale, was die maxima-
le Absatzmenge, die erreicht werden muss oder kann?
• Wie sieht der zeitliche Rahmen aus?
• Welche begleitenden Maßnahmen sind notwendig: Druck von Wer-
bematerial, Schulung von Mitarbeitern etc.?

171
Eine Produktanalyse erfolgt am besten im direkten Vergleich mit Konkur-
renzprodukten. Wichtige Analysepunkte sind:
• Um welche Art von Produkt geht es: End- oder Zulieferprodukt,
Massenartikel oder Einzelstücke? Handelt es sich um einen Mar-
kenartikel?
• Ist das Produkt hochwertig und langlebig ?
• Wie ist der Vertrieb bisher strukturiert: Einzelhandel, Supermärk-
te, Endabnehmer, Großhandel, Einzelkunden? Über welchen Weg
werden die größten Stückzahlen abgesetzt?
• Wie ist der Markt strukturiert? Gibt es wenige Wettbewerber oder
viele? Sind einige davon im Zielland bereits vertreten oder pla-
nen dies?
• Wie sieht die Preis- und Erlössituation aus? Wie hoch ist die Preise-
lastizität? Wie groß sind die Preisunterschiede zu Konkurrenzpro-
dukten?
• Wird ein anderes Preis-
segment im Zielland
angestrebt?

Zumeist unterscheiden sich


die Analyseergebnisse für
einen ausländischen deut-
lich vom inländischen Markt.
Wer im Ausland aktiv wird,
ist in der Rolle des Marktn-
eulings, der sich im neuen
Markt behaupten muss. In-
sofern werden die Ziele an-
dere sein.

Deshalb kommt der Zielbe-


stimmung des Auslandsen-
gagements vor dem ersten
Export große Bedeutung zu:

172
m Warum wird ein Auslandsengagement erwogen: z.B. Abrundung des
Geschäfts, Öffnung neuer Märkte?
• Welche Stückzahlen sollen erreicht werden? Was ist, wenn das
Auslandsengagement über Erwarten gut oder schlecht anläuft? Be-
steht genügend Kapazität, um steigende Nachfrage bedienen zu
können? Was ist, wenn Kapazitäten bei schleppendem Verlauf nicht
genutzt werden?
• Welche ?nanziellen Mittel stehen zur Verfügung? Ein Auslandsge-
schäft unterscheidet sich nicht wesentlich von einer Investition in
Forschung und Entwicklung. Ein im Vorfeld festgelegtes Budget
für das Engagement im Ausland hilft, den Schritt ins Ausland auch
im Fall eines Misserfolges ?nanziell kalkulierbar zu halten. Müssen
für die Exportbemühungen andere für das Unternehmen wichtige
Bereiche (Produktentwicklung, andere Marketingaktivitäten) einge-
schränkt werden?
• Wie werden die organisatorischen Veränderungen aufgefangen?
Können die Mitarbeiter die zusätzliche Arbeit leisten? Kann die
jetzige Infrastruktur (Produktion, Logistik, Rechnungswesen, Ver-
kauf, Vertrieb) zusätzliche Aufgaben, zumindest in der Anfangs-
phase, übernehmen oder müssen Kapazitäten zusätzlich aufge-
baut werden?

Diese Fragen zeigen, dass mit einer Ausweitung oder der Aufnahme des
Auslandsgeschäfts erhebliche Veränderungen auf ein Unternehmen zu-
kommen. Deshalb ist eine offensive Informationspolitik im Unternehmen
wichtig. Nur wenn Mitarbeiter verstehen, warum neue Wege eingeschla-
gen werden und warum für eine Zeit höhere Belastungen entstehen,
werden sie bereit sein, mitzuziehen.

Daran wird auch deutlich, dass der Schritt ins Ausland mehr bedeutet als
nur ein paar Kisten in ein anderes Land zu liefern. Auslandsengagement
beein?usst die gesamten betrieblichen Abläufe. Oftmals sind organisato-
rische Änderungen, z.B. im Marketing, im Vertrieb oder im Rechnungs-
wesen notwendig. Deshalb sollte die Entscheidung für ein Engagement

173
im Ausland als strategische Führungsaufgabe von der Geschäftsleitung
getroffen werden. Die Entscheidung muss gründlich vorbereitet sein – je
nach Produkt und Zielland sind unter Umständen mehrere Jahre Vorlauf
erforderlich.

So bauen Sie einen Auslands-Vertrieb auf

Es genügt nicht nur, gute Produkte herzustellen. Entscheidend für den


Markterfolg – gerade im Ausland – ist, dass die Produkte zu den Kunden
gelangen. Generell unterscheidet man zwischen direktem und indirektem
Export. Beim indirekten Export liefert das Unternehmen zum Beispiel an
ein Handelshaus in Deutschland, das dann wiederum das Auslandsge-
schäft abwickelt. Beim direkten Export tritt das Unternehmen selbst als
Exporteur auf, liefert selbst ins Ausland. Damit verbunden sind jeweils
unterschiedliche Chancen und Risiken (siehe dazu die Tabelle auf Seite
18 mit den unterschiedlichen Vertriebsformen).

An der für den Außenhandel entscheidenden Frage, wie man die eige-
nen Produkte kostengünstig und ef?zient zu den Kunden bringt, hängt
deshalb sehr viel mehr ab als nur die Logistik. Der Vertrieb entscheidet
über den Erfolg oder den Misserfolg des Auslandsgeschäftes.

Um Fehler zu vermeiden, sollte man diese Punkte analysieren:


• Wie sieht die Kundenstruktur für das Produkt in den bisherigen
Märkten aus? Handelt es sich um Endverbraucher, Groß- oder Ein-
zelhändler, oder um Betriebe, die weiterverarbeiten?
• Wie werden die Produkte an die Kunden vertrieben bzw. verkauft?
• Welche Vertriebswege waren in der Vergangenheit am erfolgreich-
sten? Messen? Einzelne Großhändler? Eigener Außendienst?
• Wird eine ähnliche Kunden- und Vertriebsstruktur angestrebt?
• Und: Welches strategische Ziel wird mit dem Auslandsengagement
verfolgt?

174
In einem zweiten Schritt wird das Konkurrenzumfeld untersucht. Auch
diese Ergebnisse sind einzubeziehen.

Erst dann sollte die Entscheidung über den Vertriebsweg fallen. Die
Vor- und Nachteile sind unten aufgeführt. Eine absolute Empfehlung
ist nicht möglich, da produkt- wie marktspezi?sche Besonderheiten
starken Ein?uss haben. Insgesamt gilt: Je mehr Vertriebsstellen auf-
gebaut werden und je näher das Produkt direkt an die Endverbraucher
geliefert wird (klassischer Fall: Markenartikel im Einzelhandel), desto
sinnvoller und kostengünstiger ist der Aufbau einer eigenen Vertriebs-
organisation. Wer nur zwei oder drei Spezialmaschinen pro Jahr in ein
Land liefert, braucht in der Regel weder eine eigene Vertriebsmann-
schaft im Zielland noch einen Importeur oder Großhändler. In solchen
Fällen emp?ehlt es sich, diese Tätigkeiten einem eigenen Vertriebs-
mitarbeiter zu übertragen. Selbst mehrmalige Reisen können immer
noch kostengünstiger und vor allem effektiver sein als die Beauftra-
gung eines Vertreters vor Ort.

Was für den Verkauf bzw. Vertrieb gilt, trifft analog für die Vertriebslogi-
stik zu. Allenfalls bei schnelllebigen Massenartikeln mit hohem Durch-
satz im Handel werden eigene Auslieferungslager im Zielland notwen-
dig sein. In der Regel sind jedoch die direkte Belieferung aus einem
deutschen Lager oder die Zwischenlagerung bei einem Großhändler
die ef?zientesten Vertriebsmethoden. Zu Beginn der Auslandsaktivi-
täten ist meistens die Auslieferung vom eigenen Lager sinnvoll, weil
kostengünstig. Die enormen Qualitäts- und Zeitfortschritte von Spedi-
tionen und Paketdiensten sichern inzwischen in großen Teilen Europas
eine Lieferung innerhalb von 24 Stunden zu, in anderen Teilen der Welt
herrscht längst ein 48-Stunden-Zeittakt.

Aber: Selbst wenn das Auslandsgeschäft optimal anläuft, sollte fortlau-


fend überprüft werden, ob nicht Veränderungen der Vertriebsstruktur
notwendig sind. Zentrale Auslieferungslager für mehrere Länder oder
eine eigene Vertriebsorganisation können schon relativ schnell zwingend

175
werden, damit es nicht zu Kapazitätsengpässen, Lieferverzögerungen
oder einer Überlastung der Mitarbeiter kommt. Deshalb raten erfolgrei-
che Exporteure wie auch Unternehmensberater, die Vertriebsstruktur
und -wege ständig anzupassen und sich nicht zu scheuen, rechtzei-
tig neue Wege zu beschreiten. Denn: Umstellungen im Vertrieb kosten
zumeist mehr Zeit als geplant und während dieser Umstellungsphase
können Sie ggf. wertvolle Marktanteile verlieren.

Lizenzen als Alternative

Besonders für Produktionsbetriebe, die sich über ihr zukünftiges Enga-


gement im Außenhandel noch unsicher sind, bietet die Lizenzvergabe
eine günstige Alternative. Denn bei der Lizenzvergabe geht es zum
Beispiel nicht um den Export von Produkten, sondern um die Überlas-
sung von Produktions- oder Vertriebsrechten. Der Export von Lizenzen
hat neben dem Kostenvorteil vor allen den Pluspunkt, dass ein auslän-
discher, ortsansässiger Hersteller sehr viel leichter den ausländischen
Markt bearbeiten kann. Vorteilhaft kann auch sein, dass, sofern der
ausländische Hersteller den angestammten Produktnamen verwen-
det, eine Internationalisierung des Produkts statt?ndet, ohne dass man
selbst ins Risiko geht. Dem gegenüber stehen natürlich auch Nachteile
im Lizenzgeschäft – vor allem, weil auf den ausländischen Partner nur
relativ wenig Ein?uss ausgeübt werden kann und dessen Arbeit nur
schwer kontrollierbar ist.

Kontakte, Kontakte, Kontakte

Neben einem wettbewerbsfähigen Produkt sind es vor allem Kon-


takte zu potenziellen Kunden und Partnern, die über den Erfolg des
Auslandsgeschäfts entscheiden. Viele Unternehmer nutzen dies
nicht optimal.

176
Erfahrene Exporteure antworten auf die Frage nach dem Geheimnis
eines erfolgreichen Auslandsgeschäfts meistens: Kontakte, Kontakte,
Kontakte! Nur wer es schafft, die richtigen Gesprächspartner kennen zu
lernen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und die Kontakte auch zu
p?egen, wird langfristig Erfolg im Auslandsgeschäft haben.

Ein Patentrezept, wie dies zu bewerkstelligen ist, gibt es nicht – jeder


Unternehmer muss ein individuelles System der Akquisition und Kon-
taktp?ege erarbeiten, das auf den eigenen Arbeitsstil, aber auch auf die
besondere Situation des Unternehmens zugeschnitten ist.

Unabhängig von der Art des Kontaktknüpfens und -haltens gibt es jedoch
einige Spielregeln, die es zu beachten gilt, die wesentlich für einen spä-
teren Geschäftserfolg sind:
• Richten Sie sich in ihrem Kommunikationsverhalten nach den Wün-
schen ihrer Partner. Nicht jeder mag spontane Besuche oder Te-
lefonate, nicht jeder mag ausführliche Gespräche, sondern bevor-
zugt stattdessen zielorientierte Kommunikation. Dies gilt bei inländi-
schen Geschäften, aber noch mehr im Umgang mit ausländischen
Gesprächspartnern.
• Zur Kontaktp?ege gehört auch die Beobachtung personeller Verän-
derungen beim Geschäftspartner. Häu?g bietet die Neubesetzung
eine gute Gelegenheit, Kontakte zu intensivieren.
• Scheuen Sie sich nicht, auch persönliche Dinge ein?ießen zu las-
sen. Die besten Geschäftskontakte sind die, die über das rein Ge-
schäftliche hinausgehen. Also ein Gruß zum Geburtstag oder Ähn-
liches gibt allem eine persönliche Note. Zu beachten ist allerdings:
Gerade im Verhältnis mit ausländischen Gesprächspartnern müs-
sen die kulturellen Unterschiede berücksichtigt werden.

Neben diesen grundsätzlichen Tipps gibt es einige wichtige Kontaktmög-


lichkeiten, die unabhängig von der Größe des Unternehmens, der Bran-
che und der Kundenstruktur berücksichtigt werden sollten, wenn man
sich im Außenhandel engagieren will.

177
Messen

Messen und Ausstellungen bieten beste Möglichkeiten, um das Ex-


portgeschäft zu forcieren, aber auch um Kontakt zu potenziellen Ge-
schäftspartnern zu bekommen. Wohl nirgends ?ndet man sonst auf re-
lativ kleiner Fläche eine solch große Anzahl potenzieller Kunden, aber
auch Wettbewerber.

Ein optimales Gesprächsergebnis während einer Messe ist, wenn ein


nochmaliges Treffen beziehungsweise Telefonat nach dem „Messetru-
bel“ vereinbart wird. Messekontakte dienen der langfristigen Absatzpla-
nung und weniger dem schnellen Geschäft. Entscheidend ist aber, nach
einem Gespräch ein kurzes Memo anzufertigen, damit nicht am Ende
einer Messe Gesprächsinhalte durcheinander geraten.

Lohnenswert im Sinne eines stärkeren Auslandsengagements sind na-


türlich nur internationale Fachmessen. Nur dort ist mit einer größeren
Anzahl ausländischer Aussteller und Besucher zu rechnen. Der Ausstel-
lungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (AUMA) (siehe
Adressen) informiert über Messen im In- und Ausland. Informationen gibt
es auch bei den Verbänden.

Die Bundesregierung, aber auch Landesregierungen fördern die Betei-


ligung deutscher Firmen an internationalen Messen und Ausstellungen
im Ausland. Informationen darüber erteilen das Bundesministerium für
Wirtschaft und Technologie sowie jede Industrieund Handelskammer.

Die Unterstützung durch den Bund erfolgt z.B. durch:


• Firmengemeinschaftsausstellungen,
• Fachsymposien (i.d.R. nur in Verbindung mit einer Firmengemein-
schaftsausstellung),
• Informationsstände,

178
• Informationszentren,
• Sonderschauen,
• Sonderveranstaltungen der deutschen Wirtschaft.

Für die Land- und Ernährungswirtschaft ist die Centrale Marketingge-


sellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft (CMA) in Bonn zuständig.

179
180
DIE STARKEN UND
UNREGELMASSIGEN VERBEN

INFINITIV PRÄTERITUM PARTIZIP PERFEKT ÜBERSETZUNG


backen (bäckt) bück / backte gebacken peći
befehlen (be?ehlt) befahl befohlen narediti
beginnen begann begonnen početi
beissen biss gebissen ugristi
bewegen bewog bewogen pokrenuti
bieten bot geboten nuditi
bitten bat gebeten moliti
bleiben blieb geblieben ostati
brechen (bricht) brach gebrochen polomiti
bringen brachte gebracht doneti
denken dachte gedacht misliti
dürfen (darf) durfte gedurft smeti
empfehlen (emp?ehlt) empfahl empfohlen preporučiti
essen (isst) aß gegessen jesti
fahren (fahrt) fuhr gefahren putovati
fallen (fallt) ?el gefallen pasti
fangen (fangt) ?ng gefangen hvatati
?nden fand gefunden naći
?iegen ?og ge?ogen leteti
fressen (frisst) fraß gefressen žderati, jesti
geben (gibt) gab gegeben dati
gefallen (gefallt) ge?el gefallen dopasti se
gehen ging gegangen ići
genießen genoss genossen uživati

181
INFINITIV PRÄTERITUM PARTIZIP PERFEKT ÜBERSETZUNG
geschehen (geschieht) geschah geschehen dogoditi se
gewinnen gewann gewonnen osvojiti, dobiti
graben (gräbt) grub gegraben kopati
haben (hat) hatte gehabt imati
halten (hält) hielt gehalten drzati
heben hob gehoben dizati
heißen hieß geheißen zvati se
helfen (hilft) half geholfen pomoći
kennen kannte gekannt poznavati
kommen kam gekommen doći
können (kann) konnte gekonnt moći,znati,umeti
laden (lädt) lud geladen pozvati,tovariti
lassen (lässt) ließ gelassen ostaviti,dopustiti
laufen (läuft) lief gelaufen trčati
leiden litt gelitten patiti
leihen lieh geliehen pozajmiti
lesen (liest) las gelesen čitati
liegen lag gelegen ležati
lügen log gelogen lagati
mögen (mag) mochte gemocht voleti
müssen (muss) musste gemusst morati
nehmen (nimmt) nahm genommen uzeti
nennen nannte genannt nazvati
raten (rät) riet geraten savetovati
reiten ritt geritten jahati
rennen rannte gerannt trčati
riechen roch gerochen mirisati

182
INFINITIV PRÄTERITUM PARTIZIP PERFEKT ÜBERSETZUNG
rufen rief gerufen zvati
schaffen schuf geschaffen stvoriti
scheinen schien geschienen činiti se, izgledati
schieben schob geschoben gurati
schlafen (schläft) schlief geschlafen spavati
schlagen (schlägt) schlug geschlagen udarati, tući
schließen schloss geschlossen zatvoriti
schneiden schnitt geschnitten seći
schreiben schrieb geschrieben pisati
schreien schrie geschrien vikati
schweigen schwieg geschwiegen ćutati
schwimmen schwamm geschwommen plivati
sehen (sieht) sah gesehen videti
sein (ist) war gewesen biti
singen sang gesungen pevati
sitzen saß gesessen sedeti
sollen (soll) sollte gesollt trebati
sprechen (spricht) sprach gesprochen govoriti
springen sprang gesprungen skočiti
stehen stand gestanden stajati
steigen stieg gestiegen popeti se
sterben (stirbt) starb gestorben umreti
stinken stank gestunken smrdeti
streiten stritt gestritten svađati se
tragen (trägt) trug getragen nositi
treffen (trifft) traf getroffen pogoditi, sresti

183
INFINITIV PRÄTERITUM PARTIZIP PERFEKT ÜBERSETZUNG
treiben trieb getrieben terati
treten (tritt) trat getreten stupiti
trinken trank getrunken piti
tun (tut) tat getan činiti, postupati
vergessen (vergisst) vergaß vergessen zaboraviti
verlieren verlor verloren izgubiti
verzeihen verzieh verziehen oprostiti
wachsen (wächst) wuchs gewachsen rasti
waschen (wäscht) wusch gewaschen prati
weisen wies gewiesen pokazati
werben (wirbt) warb geworben takmičiti
werden (wird) wurde geworden postati
werfen (wirft) warf geworfen baciti
wissen (weiss) wusste gewusst znati
wollen (will) wollte gewollt hteti
ziehen zog gezogen vući
zwingen zwang gezwungen prisiljavati, terati

184
LITERATURA

1. Dreyer – Schmitt : Lehr und Übungsbuch der deutschen Grammatik,


Hueber
2. M.Reimann: Grundstufen Grammatik, Hueber
3. Dialog Beruf-Starter, Hueber
4. Deutsch aktiv NEU, Langenscheidt
5. Auf neuen Wegen, E.M. Willkop, C. Wiemer, W. Müller - Küppers, D. Eg-
gers, J. Zöllner.
6. Geschäfts Kommunikation, A. Hering, M. Matusek-Huebe.
7. P. Barberis, E. Bruno, Deutsch im Hotel, Hueber Verlag
8. A. Buscko, G. Lindhout, Geschaefts, Hueber Verlag
9. Trend, Nook 2006, Hypo Vereinsbank
10. Geld 2004 Katalog, Hypo Vereinsbank

185

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