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1. Das Indoeuropäische/Indogermanische. Die Sprachverwandtschaft.

Die
Gliederung der indoeuropäischen Sprachen. Die Stellung des Deutschen unter
anderen indoeuropäischen Sprachen.
2. Die Integration der westgermanischen Großstämme im Frankenreich.
3. Das Werden der deutschen Sprache, ihre Existenzformen die ahd.
Territorialdialekte. Das Wort deutsch.
4. Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte. Zeitliche und räumliche
Gliederung.
5. Althochdeutsch. Die Entwicklung des Schrifttums und die
Sprachdenkmäler des Ahd.

1. Die indoeuropäische Sprachfamilie gehört mit 2 Milliarden Sprechern zur


grössten und am besten erforschten Sprachfamilie. Sie umfasst die Mehrheit der
Sprachen Europas (ausser z. B. Baskisch, Finnisch, Ungarisch), die in folgende
Sprachzweige eingeteilt werden: Albanisch, Italisch (Latein und die romanischen
Sprachen), Germanisch, Griechisch, Keltisch, Baltisch und Slawisch.
Ausserhalb Europas gehören Indisch, Iranisch, Armenisch und die
ausgestorbenen Sprachzweige Tocharisch und Hethitisch dazu. Da sich diese
Sprachfamilie geographisch von Indien bis nach Europa erstreckt, trägt sie den
Namen Indoeuropäisch (älter Indogermanisch). Die indoeuropäischen Sprachen
gehören zum flektierenden Typ. Weitere sprachliche Gemeinsamkeiten, die für die
älteren Sprachstufen rekonstruiert werden, sind Ablaut, acht Kasus, drei Genera
und freier Wortakzent.
Zeitlich wird die indoeuropäische Ursprache um etwa 3000 vor Chr.
angesetzt. Danach geht man von Wanderbewegungen und der allmählichen
Aufspaltung in die Tochtersprachen aus. Die jüngste Theorie geht von einer
Urheimat des Indoeuropäischen südlich des Schwarzen Meeres (Kleinasien) aus.
( Індоєвропейська мовна сім'я, яка налічує 2 мільярди носіїв, є однією з
найбільших і найбільш досліджених мовних сімей. Вона включає більшість
мов Європи (за винятком, наприклад, баскської, фінської, угорської), які
поділяються на наступні мовні гілки: Албанська, курсивна (латинська та
романські мови), германська, грецька, кельтська, балтійська та слов'янська.
За межами Європи до неї належать індійська, іранська, вірменська та
вимерлі мовна гілка тохарська і хетська. Оскільки ця мовна сім'я географічно
простягається від Індії до Європи, її називають індоєвропейською
(давньоіндогерманською). Індоєвропейські мови належать до флективного
типу. Інші мовні спільності, реконструйовані для старіших мовних етапів, -
це аблаут, вісім відмінків, три роди та вільний наголос у словах.
Вважається, що оригінальна індоєвропейська мова виникла приблизно
в 3000 році до нашої ери. Після цього передбачається, що відбувалися
міграційні рухи і поступове розщеплення на дочірні мови. Найновіша теорія
припускає, що індоєвропейці виникли на південь від Чорного моря (Мала
Азія)
ie Wortbildungen indogermanisch und indoeuropäisch sind also nicht so zu
verstehen, dass der rechts stehende Wortteil -germanisch / -europäisch das
Grundwort einer Zusammensetzung darstellte und folglich alle beteiligten Völker
so einordnen würde. Auch die international üblichere Bezeichnung indoeuropäisch
ist nicht wesentlich präziser als indogermanisch und muss analog dazu verstanden
werden als „Sprachen, die in einem Bereich von Europa bis Indien vorkommen“.
Persisch, Kurdisch oder Armenisch sind Beispiele für „indoeuropäische“ Sprachen,
deren Heimat weder in Europa noch in Indien liegt, dasselbe gilt für die
ausgestorbenen Sprachen Hethitisch und Tocharisch.

Völlig veraltet ist die im 19. Jahrhundert auch in der britischen Linguistik
verbreitete Bezeichnung arische Sprachen. In der englischsprachigen Literatur wird
arisch (Aryan) allerdings weiterhin für die Untergruppe der indoiranischen
Sprachen verwendet.( Отже, словосполучення індоєвропейський та
індоєвропейський не слід розуміти так, що словосполучення
германська/європейська частина праворуч є основним словом композиції і,
відповідно, класифікує таким чином усі задіяні в ній народи. Навіть більш
поширений на міжнародному рівні термін "індоєвропейський" не є набагато
точнішим, ніж "індоєвропейський", і його слід розуміти аналогічно як "мови,
що зустрічаються в діапазоні від Європи до Індії". Перська, курдська чи
вірменська мови є прикладами "індоєвропейських" мов, батьківщиною яких
не є ні Європа, ні Індія; те ж саме стосується і вимерлих хетської та
тохарської мов.

Повністю застарілим є термін "арійські мови", який також був


поширений у британському мовознавстві у 19 столітті. В англомовній
літературі, однак, досі використовується термін "арійська" для позначення
підгрупи індоіранських мов.)

Zu den indogermanischen Sprachen gehören die folgenden Gruppen heute


noch gesprochener Sprachen (hier zunächst in alphabetischer Reihenfolge, zu
Fragen der Systematik siehe anschließend):

Albanisch (ca. 8 Millionen Sprecher)


Armenisch (ca. 9 Millionen Sprecher)
Baltische Sprachen (2 heute noch gesprochene Sprachen, ca. 5 Millionen
Sprecher)
Germanische Sprachen (etwa 15 Sprachen mit rund 500 Millionen
Muttersprachlern, mit Zweitsprechern fast 800 Millionen Sprecher)
Griechisch (über 13 Millionen Muttersprachler)
Indoiranische Sprachen
Indoarische Sprachen (über hundert Sprachen, rund eine Milliarde Sprecher)
Iranische Sprachen (etwa 50 Sprachen, etwa 150–200 Millionen
Muttersprachler, weitere 30–50 Millionen Zweit- oder Drittsprachler)
Nuristani-Sprachen (6 Sprachen mit insgesamt etwa 30.000 Sprechern)
Italische Sprachen, spätestens in der Zeit des Römischen Reichs alle
ausgestorben bis auf Latein, von diesem leiten sich ab die
romanischen Sprachen (etwa 15 Sprachen, rund 700 Millionen
Muttersprachler, 850 Millionen Sprecher inklusive Zweitsprechern)
Keltische Sprachen (heute noch etwa 6 Sprachen, über 2,5 Millionen, vor
allem Zweitsprachler, alle außer Walisisch gefährdet)
Slawische Sprachen (etwa 20 Sprachen, rund 300 Millionen
Muttersprachler, 400 Millionen Sprecher inklusive Zweitsprechern), bilden
möglicherweise zusammen mit dem Baltischen die Einheit „Baltoslawisch“
Zwei weitere wichtige Gruppen sind ausgestorben (†):

Anatolische Sprachen † mit dem wichtigen Vertreter Hethitisch, der ältesten


belegten indoeuropäischen Sprache
Tocharische Sprachen †
Außerdem sind folgende Sprachen lediglich in Fragmenten überliefert, deren
Zugehörigkeit zur indogermanischen Sprachfamilie außer Zweifel steht, deren
genauere Zuordnung zu anderen Sprachen jedoch umstritten ist:

Illyrisch † (möglicherweise die Vorstufe des Albanischen)


Lusitanisch † (möglicherweise keltisch oder mit dem Keltischen näher
verwandt)
Makedonisch † (möglicherweise mit dem Griechischen näher verwandt)
Messapisch † (möglicherweise mit dem Illyrischen näher verwandt)
Phrygisch † (zeigt gemeinsame Entwicklungen mit dem Griechischen und
Armenischen)[6]
Sikulisch † (möglicherweise italisch)
Thrakisch † (mit den Dialekten Dakisch, Getisch, Moesisch)
Venetisch † (möglicherweise zum Italischen gehörig)
Einige fragmentarisch überlieferte Sprachen können nicht sicher als
indogermanisch identifiziert werden:

Elymisch † (möglicherweise zum Italischen gehörig)


Nordpikenisch † (möglicherweise sabellisch[7] oder griechisch[8])
Camunnisch † (möglicherweise keltisch[9])
Ligurisch † (aufgrund unzureichender sprachlicher Zeugnisse umstritten, ob
vorindogermanisch, indogermanisch[10] oder möglicherweise keltisch)[11]
Tartessisch † (möglicherweise keltisch[12])
Zurückgehend auf Peter von Bradke (1890) werden die indogermanischen
Sprachen nach dem Einzelkriterium der Entwicklung des palatalisierten /k’/ (z. B.
im Zahlwort *k’mtom ‚hundert‘) in sogenannte Kentum- und Satem-Sprachen
eingeteilt. Die ursprüngliche Annahme, diese Einteilung ginge auf eine Dialekt-
Isoglosse der indogermanischen Ursprache zurück, hat sich mit der Entdeckung
des Hethitischen und Tocharischen gegen Anfang des 20. Jahrhunderts als
unhaltbar herausgestellt, wurde aber einige Jahrzehnte lang teilweise noch weiter
vertreten. Als rein deskriptives Kriterium ist die Einteilung heute noch lebendig.
2. Mit dem VI. Jhd. beginnt die Frühgeschichte der deutschen Sprache.
Vorausgegangen war im III. und IV. Jhd. die Integration der westgermanischen
Einzelnstämme zu großen Stammesverbänden. Die deutsche Nationalität ist aus
den westgermanischen Großstämmen der Franken, Bayern, Alemannen, Thüringen
und Sachsen hervorgegangen. Dieser Prozess dauerte vom V. bis zur Mitte des XI.
Jhds. Eine führende Rolle spielten dabei die Franken und ihr König Chlodwig. Der
nordfränkische König Chlodwig aus dem Geschlecht der Merowinger ergriff im V.
Jhd. die Macht über das fränkische Gebiet. Unter seiner Führung eroberten die
Franken die ehemalige römische Provinz Gallien und gründeten 486 ein mächtiges
Reich, das bis zur Mitte des IX. Jhd. bestand. Das Frankenreich erreichte seine
Blütezeit unter Karl dem Großen. Unter Karl dem Großen aus dem Geschlecht der
Karolinger wurde das fränkische Reich erweitert, zuerst durch das
Langobardenreich in Italien, dann durch Pannonien (das heutige Ungarn), später
durch einen Teil Spaniens (804). Die Franken unterwarfen auch andere
germanische Stämme: die Alemannen, die Thüringer, die Burgunder, die Bayern
und zuletzt die Sachsen (814). Sie wurden gewaltsam christianisiert. Somit wurde
der Grundstein für die deutsche Nationalität geschaffen.
Der fränkische Dialekt wurde in den Herzogtümern Franken und Lothringen
gesprochen. Franken lag nördlich von Schwaben, im mitteldeutschen Raum. Es
erstreckte sich über die heutigen westdeutschen Länder Rheinland-Pfalz, Hessen,
die Landschaft Franken im Nordwesten Bayerns und grenzte im Norden und
Nordwesten an das Herzogtum Lothringen. Auf der großen Fläche, die der
fränkische Dialekt einnahm, wies er mehrere Abstufungen vom Oberdeutschen
zum Niederdeutschen auf; dementsprechend wird er in einige Unterdialekte
(Mundarten) gegliedert. Zum Oberdeutschen zählt man die fränkischen Mundarten,
die an der fränkisch-schwäbischen und an der fränkisch-bayrischen Grenze liegen,
und nämlich Südfränkisch und Ostfränkisch. Zur mitteldeutschen Dialektgruppe
gehören das Rheinfränkische in der Pfalz (Mainz, Frankfurt, Worms, Speier) und
das Mittelfränkische (Koblenz, Trier, Luxemburg, Saargebiet, Köln, Aachen). Zur
niederdeutschen Dialektgruppe gehört das Niederfränkische im Raum von Kleve
(heute an der deutsch-niederländischen Grenze im Land Nordrhein-Westfalen), im
ganzen Nordosten des Herzogtums Lothringen (das heutige Nieder- und
Mittelbelgien: Flandern und Brabant) und im östlichen Teil des Herzogtums (in
den heutigen Niederlanden). Es grenzt im Osten an das Sächsische. Рання історія
німецької мови починається з VI століття. Цьому передувала у ІІІ-ІV ст.
інтеграція окремих західногерманських племен у великі племінні об'єднання.
Цьому передувала інтеграція окремих західногерманських племен у великі
племінні федерації. Німецька народність сформувалася з великих
західнонімецьких племен франків, баварців, алеманів, тюрингів і саксів. Цей
процес тривав з V до середини XI століття, причому провідну роль у ньому
відігравали франки та їх король Хлодвіг. Північнофранкський король Кловіс
з династії Меровінгів захопив владу над франкською територією у V столітті.
Під його керівництвом франки завоювали колишню римську провінцію
Галлію і заснували у 486 році могутню імперію, яка проіснувала до середини
IX століття. Свого розквіту Франкська імперія досягла за часів Карла
Великого. За Карла Великого з династії Каролінгів Франкська імперія була
розширена спочатку за рахунок Ломбардського королівства в Італії, потім за
рахунок Паннонії (сучасна Угорщина), а згодом і частини Іспанії (804 р.).
Франки підкорили також інші германські племена: алеманів, тюрингів,
бургундів, баварців і, нарешті, саксів (814 р.). Їх насильно християнізували.
Так було закладено перший камінь у фундамент німецької національності.
. Франкським діалектом розмовляли у герцогствах Франконії
і Лотарингії. Франконія лежала на північ від Швабії, в
центрально-німецький регіон. Він поширювався на сучасні
західнонімецькі землі Рейнланд-Пфальц, Гессен, Франконська сільська
місцевість на північному заході Баварія і межувала з герцогством Лотарингія
на півночі і північному заході. Лотарингія. Через велику територію, яку
займав франконський діалект, вона мала кілька градацій від
верхньонімецької до нижньонімецької. Німецька мова, відповідно,
поділяється на кілька піддіалектів (говірок). піддіалекти (говірки).
Верхньонімецька мова включає в себе франконські діалекти, до яких
відносяться на франконсько-швабському кордоні та на франконсько-
баварському кордоні а саме південнофранцузької та східнофранцузької.
До групи середньонімецьких діалектів належать рейнсько-франконські
в
Пфальц (Майнц, Франкфурт, Вормс, Шпайер) та Середній Франкон
(Кобленц, Трір, Кельн).
(Кобленц, Трір, Люксембург, Саар, Кельн, Ахен). До групи
нижньонімецьких діалектів належать нижньофранкські в
Місцевість Клеве (сьогодні на німецько-нідерландському кордоні в
землі Північний Рейн-Вестфалія).
Північний Рейн-Вестфалія), на всьому північному сході герцогства
Лотарингія (сьогоднішня Нижня і Центральна Бельгія: Фландрія і Брабант) і
в східна частина герцогства (на території сучасних Нідерландів). Межує в
Саксонія на сході
3. Die deutsche Gegenwartssprache hat einige historisch bedingte
Existenzformen
• 1) die gemeindeutsche nationale Literatursprache,
• 2) deutsche Territorialdialekte (Lokalmundarten ),
3) städtische Halbmundarten und Umgangssprache
• Die wichtigste Existenzform der deutschen Gegenwartssprache ist die
deutsche nationale Literatursprache ( Hochdeutsch, Hochsprache ). Sie ist in
den deutschsprachigen Staaten die Sprache der schönen Literatur und
Kultur , der Wissenschaft , der Presse, des Rundfunks und des Fernsehens ,
die Amtssprache und Schulsprache, die Sprache des öffentlichen Verkehrs
und auch die gepflegte Sprache des privaten Umgangs ( die
literatursprachliche Alltagssprache ).
• In den deutschsprachigen Ländern weist die deutsche Literatursprache
gewisse Eigenheiten im Wortschatz , in der Aussprache , in Wort - und
Formenbildung auf.
Man unterscheidet nationale Varianten der deutschen Literatursprache
Deutschlands, Österreichs und der Schweiz.
• So sagt man in Österreich Jänner für Januar, Kleiderkasten für
Kleiderschrank. In der Schweiz heißt es Rundspruch für Rundfunk,
anläuten für anrufen u. a. m.
Deutsche Territorialdialekte sind die älteste Existenzform der deutschen
Sprache. Sie haben sich im mittelalterlichen Deutschland gebildet. Heute sind
sie in schnellem Rückgang begriffen. Man teilt die deutschen Territorialdialekte
in Niederdeutsch (Plattdeutsch) und Hochdeutsch ein , Hochdeutsch gliedert
sich in Mitteldeutsch und Oberdeutsch unter.
Dialekt oder reine Mundart wird heutzutage nur von den älteren Leuten in
Dörfern und gebirgigen Gegenden gesprochen.
Existenzformen der deutschen Sprache in der althochdeutschen Zeit

Für diese Zeitperiode ist die Zweisprachigkeit charakteristisch. In


Deutschland existieren damals:

1) das Latein (die Sprache der Kirche und des Amts);

2) althochdeutsche Dialekte als Umgangssprache der Bauern, sowie des


Adels.

Die Herkunft des Wortes "deutsch"


Zu Beginn des 6. Jahrhunderts waren im heutigen Deutschland westlich der Elbe,
in den Niederlanden und einem Teil der Schweiz westgermanische Stämme
ansässig die Bayern, Alemannen, Thüringer, Franken, Sachsen, Angeln, Friesen
u.a. Diese Stämme bildeten keine sprachlich einheitliche Gruppe.
Der Begriff deutsch leitet sich
vom althochdeutschen diutisc (westfränkischen *Þeodisk) ab, was ursprünglich
„zum Volk gehörig“ bedeutete (germanisch Þeudā, althochdeutsch diot [a], Volk).
Mit diesem Wort wurde vor allem die Volkssprache aller Sprecher eines
germanischen Idioms in Abgrenzung zum Welschen der
romanischen Nachbarvölker, dem Französischen oder Italienischen und auch in
Gegensatz zum Latein der christlichen Priester im eigenen Gebiet der
germanischen Völker bezeichnet.

Das Wort " deutsch" tritt zuerst 786 in lateinischer Form "theodiscus als
Bezeichnung der Sprache auf . Belegt ist um 800 auch der Ausdruck Teudisca
lingua. Es heisst zuerst " volksmäßige Sprache " vom got þiuda, ahd. diot "Volk"
und bezeichnet eine beliebige germanische Sprache gegenüber dem Latein. Im
Frankenreich bekommt es dann die eigentliche Bedeutung "deutsche", wobei die
zwei heimischen Sprachen des Reiches als Teudiska und Romana lingua einander
gegenübergestellt werden; " deutsch " wird also zum Synonym von teutonicus
"Teutonisch ". Um 1000 trifft man schon im deutschen Text die Bezeichnungen
diutiskiu liute und diutisciu lant, woraus im XV-XVI Jahrhundert die
Zusammensetzung Teutschland, Deutschland .

4. Die Geschichte der deutschen Sprache lässt sich in einige Perioden gliedern.
Kriterien dafür sind :
a) Wandel des Sprachkörpers, d.h. Wandlungen im phonologischen System, in
Formenbestand, Wortbildung und Wortschatz, die sich im Laufe von
Jahrhunderten allmählich anhäufen und beträchtliche Veränderungen in der
Sprache hervorrufen.
b) Wandel der Existenzformen der Sprache: ob die Sprache nur in
gesprochener Form existiert oder auch ein Schrifttum besitzt, ob sie nur in Form
von Mundarten lebt oder auch übermundartliche Existenzformen hat.

• Vorliterarische Zeit - von etwa 500 bis um 750;


• Althochdeutsch (Ahd ) - von 750 bis um 1050;
• Mittelhochdeutsch ( Mhd ) - von etwa 1050 bis um 1350 ;
• Frühneuhochdeutsch ( Fnhd ) - von etwa 1350 bis um 1650 ;
• Neuhochdeutsch ( Nhd ) - von etwa 1650 bis zur Gegenwart.

5. Das Althochdeutsche (Ahd.) ist die älteste schriftlich überlieferte Vorform der
deutschen Sprache. Das Wort Hochdeutsch gebraucht man als Bezeichnung für die
Sprache des höhergelegenen mittleren und südlichen Teils Deutschlands und der
Alpenländer, die sich später zur deutschen Literatursprache entwickelt hat, im
Gegensatz zu Niederdeutsch (Plattdeutsch), der Sprache des deutschen nördlichen
Flachlandes. Das wichtigste phonetische Merkmal zur Unterscheidung beider Sprachen
ist die 2. Lautverschiebung, die sich von Süden nach

Norden ausbreitet und an der Linie Düsseldorf - Magdeburg - Berlin stockt. Diese Linie
bildet seit dem Mittelalter die Grenze zwischen Hochdeutsch und Niederdeutsch. Da die
hochdeutsche Sprache die Grundlage für die deutsche Literatursprache ist (in
Süddeutschland ist im Mittelalter die deutsche Kultur konzentriert, weil es näher beim
Zentrum der gesamteuropäischen Zivilisation liegt), wird das
Wort Hochdeutsch gegenwärtig als Bezeichnung der richtigen Literatumorm gebraucht,
die dem Niederdeutschen und anderen deutschen Mundarten gegenübergestellt wird.

Die schriftliche Überlieferung der deutschen Sprache beginnt um 770. In der


althochdeutschen Zeit ist die Kirche die Trägerin der Schriftkultur, und die einzige
geschriebene Sprache ist bis ins 8. Jh. hinein das Latein. Das deutsche Schrifttum dient
am Anfang den Bedürfnissen der Ausbildung der Missionare für die christliche Kirche
und des Lateinunterrichts an Dom- und Klosterschulen. Als älteste schriftliche
Zeugnisse im Deutschen seien Glossen genannt: das sind einzelne Wörter und
Wortverbindungen in lateinischen Texten als Übersetzungshilfen für das Erlernen der
lateinischen Sprache. Außerdem gibt es Übersetzungen christlicher Gebrauchsliteratur
(Gebete, Ritusformeln), Übersetzungen und Umdichtungen von Bibelteilen, z. B.
der Evangelienharmonie des Syriers Tatian (2. Jh.), aus dem Lateinischen ins Deutsche
von einem unbekannten Übersetzer übertragen, Muspilli, ein Poem vom Jüngsten
Gericht, das Evangelienbuch von Otfried (9. Jh.), eine Geschichte des Lebens Christi,
wo Otfried (der erste dem Namen nach bekannte deutsche Dichter) anstelle des
Stabreims (Alliteration) zum erstenmal den Endreim verwendet. Der bekannteste
Übersetzer der althochdeutschen Zeit ist Notker der Deutsche, der Vorsteher des
Klosters von St. Gallen (10. Jh.). Nicht christliche althochdeutsche Texte sind nur
vereinzelt erhalten: Hildebrandslied, Merseburger Zaubersprüche, Straßburger
Eide u.a. Mit der Entwicklung des deutschen Schrifttums bildeten sich mundartliche
Literatursprachen aus, deren sich die Kirchenbehörden in ihrer Missionstätigkeit und bei
der Übersetzung christlicher Literatur bedienten. Diese Literatursprachen sind regional
gefärbt, eine überregionale Sprachform gibt es noch nicht.

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